Roman Milliansstrass

Dienstag, 30. August 2011

Milliansstrass Ist umgezogen!

Die neue Site von "Milliansstrass" ist

http://milliansstrass.karl-weiss-journalismus.de

Dort wurde auch bereits begonnen, das zweite Buch zu veröffentlichen.

Montag, 27. September 2010

Milliansstrass 7, Kapitel 40 und folgende

Milliansstrass 7, Kapitel 40 und folgende, Ende des 1. Buches


Verehrter Leser, ein Blog ist natürlich eigentlich nicht zum Veröffentlichen eines Romans gedacht, denn die Eintragungen gehen ja nach unten mit jeder neuen. Deshalb muss man diesen Roman von unten nach oben lesen. Hier der Link zum Anfang: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-1/
Jeweils am Ende der Teile kommt dann ein Link zum nächsten Teil.

Wenn Sie den Roman flüssig durchlesen wollen, dann kopieren Sie ihn sich einfach in der Reihenfolge der Teile herunter. Der Roman hat insgesamt 2 Bücher in 72 Kapiteln, nur falls das jemand interessiert.


1. Veröffentlichung, 7. Teil


40. Striptease


Die ersten drei Wochen in Lausanne waren wie im Flug vergangen. Susanne und ich hatten mehrere Ausflüge in die umliegende Bergwelt gemacht. Es gab verschiedene Seilbahnen und Zahnradbahnen und wir machten wunderschöne Bergwanderungen.

Nach drei Wochen erklärte Susanne unsere Flitterwochen für beendet und veranstaltete ein Fest im Rokoko-Flügel unseres Schlosses.

Hier hörte ich zum ersten Mal einen Twist und einen Bossa Nova, die zwei Tänze der Saison. Der Twist war leicht zu lernen, aber den Bossa Nova fand ich schwierig. Doch am Ende des Festes konnte ich ihn auch. Das Problem für mich war, der jüngste auf dem Fest zu sein. Aber ich tanzte viel.

Nach dem Fest meinte Susanne, ich hätte nicht soviel tanzen sollen. Man hätte den Eindruck gewinnen können, ich sei nicht glücklich mit ihr.

„Aber du bist ja nicht da gewesen, um mit mir zu tanzen!“

„Weißt du, auf so einem Fest muß ich mich als Gastgeberin um alles und alle kümmern und kann nicht nur für dich da sein. Aber auch nicht weiter schlimm!

Aber jetzt etwas anderes: Wir können jetzt noch nicht nach München zurückkehren! Ich muß mich ein bißchen um die Fabrik in Bielerau kümmern und außerdem noch eine andere Sache erledigen mit einer Immobilienfirma in Bern, die uns gehört und die in Schwierigkeiten ist. Wir werden noch einige Wochen in Lausanne bleiben und erst danach nach Starnberg umziehen. Ich habe deinen Privatlehrer schon hierher bestellt. Er wird morgen eintreffen. Ab übermorgen wirst du jeden Morgen Privatunterricht haben.“

Jetzt reiste Susanne öfters nach Bielerau. Meistens blieb sie auch über Nacht dort, weil es von dort nicht weit nach Bern war.

„Die Firma in Bern ist praktisch pleite, weil der Geschäftsführer wichtige Fehler gemacht hat. Für uns würde das einen Verlust von Millionen von Schweizer Franken bedeuten. Um die Firma zu retten, müssen wir etwa eine halbe Million ‚einschießen‘. Das Geld stellen uns Banken zur Verfügung, aber wir müssen ihnen dafür Hypotheken auf eine Reihe von anderen Immobilien einräumen.“

Ich mußte eine Menge von Papieren unterschreiben. Ich las sie nicht durch, aber bei einem der Dokumente fiel mir auf, daß es einen Kredit für die ‚Hogens Fenster AG‘ beinhaltet.

„Das ist nur zufällig unter den anderen Papieren. Wenn die Firma Kredite braucht, holen wir sie uns nicht von Banken, sondern geben sie innerhalb unserer Gruppe. Damit sparen wir Zinsen.“

Ein einfacher Blick auf den Zinssatz des Vertrages hätte sie einer flagranten Lüge überführt. Sie war sich völlig sicher: Ich hatte von nichts eine Ahnung und konnte nichts überprüfen. So erlaubte sie sich solche unverschämten Täuschungen direkt unter meiner Nase. Leider hatte sie damit auch noch recht.

Als ich später die Dokumente wieder sah, die ich unterschrieben hatte, wurde mir klar: Sie hatte mich in äußerst dunkle und sogar illegale Geschäfte verwickelt.

In einer jener Nächte, in denen ich alleine war, konnte ich nicht schlafen. Ich ging über den Gang vor unserem Zimmern, von dem Fenster nach hinten hinaus hingen. Von dort konnte man auf das Gebäude mit den Zimmern der Dienstboten sehen, wo zum Teil noch Licht war und ich die Nähe von Menschen fühlen konnte.

Plötzlich sah ich, daß in einem Zimmer die Vorhänge nicht zugezogen waren. Es war Jeanettes! Von hier oben konnte ich den vorderen Teil des Zimmers überblicken. Und dort war Jeanette und zog sich aus!

Hatte sie dort nur gewartet, bis ich hier oben am Fenster erscheinen würde? Mir schien es, als hätte sie zu mir heraufgeblickt und dann gleich angefangen, sich auszuziehen. Sie nahm das kleine Häubchen aus dem Haar, die weiße Schürze ab und begann das schwarze Kleid aufzuknöpfen. Als sie das Kleid fallen ließ, kam ein BH und ein weißer Strumpfhalter zum Vorschein. Hatte sie doch einen BH an?

Dann knöpfte sie die kurze Bluse auf. Als sie sich herumdrehte, konnte ich ihre Hinterbacken sehen, wie sie unter dem Strumpfhalter hervorsprangen. Sie hatte zwar noch ein Baumwollhöschen an, aber ich konnte genau die atemberaubende Birnenform des Hinterns sehen.

Dann drehte sie sich wieder zum Fenster und nahm die Bluse herunter. Ihr BH war tief ausgeschnitten und die großen Brüste quollen üppig aus ihm heraus. Ich war ja nicht gerade unerfahren in weiblichen Brüsten, aber ich konnte mich kaum erinnern, je eine solche Pracht gesehen zu haben. Sie erinnerten mich an den 'Ballonbusen' von Ruth.

Jetzt nahm sie den Strumpfhalter ab und gerade jetzt, als der BH dran war, drehte sie sich vom Fenster weg! Kaum war der BH gefallen, drehte sie sich aber wieder zum Fenster und mir blieb fast der Atem stehen. Die Brüste waren fast gar nicht gefallen! Sie waren groß und bildeten einen perfekten Kreis, gekrönt von dunklen Brustwarzen und Warzenhöfen! Sie waren prall und liefen nach vorne spitz zu. Sie hatte einen Super-Spitzbusen!

Mein Begehren, diese Brüste zu berühren, wurde fast unwiderstehlich. Dann zog sie das Höschen herunter und drehte sich wieder um. Ihre breite Hüfte und ihre Hinterbacken hatten jene Traumform! Mein Kleiner pochte in der Hose! Ich kämpfte gegen den Drang, jetzt sofort dort hinunterzugehen und sie in die Arme zu nehmen.

Jetzt legte sie sich so, wie sie war, aufs Bett, so daß ich direkt zwischen ihre Beine sehen konnte. Sie war ‚da unten‘ rasiert.

Und welche Überraschung! Da zwischen den Lippen lugte ein dicker kleiner erregbarer „Hautlappen“, ein kleiner Penis hervor, wie ich ihn schon kannte. Sie war bereits erregt und er stand heraus. Wie damals im Unterschlupf, als ich zum ersten Mal eine Frau mit einem einem solchen dicken kleinen ‚Ding‘ zwischen jenen Lippen gesehen hatte, sah ich auch jetzt die inneren Lippen aufgestellt wie Segel und das große Loch, das sie formten.

Ich atmete laut mit offenem Mund und starrte auf jene Stelle. Dann begann sie sich zwischen die Beine zu greifen und zu bewegen. Ich hatte den Eindruck, daß ich das nicht ansehen dürfte und ging auf mein Zimmer.

An diesem Tag hatte ich einen der größten Orgasmen, den ich beim Masturbieren je erreicht hatte.

Später, als wir zusammen wohnten, erzählte ich Jeanette: „An jenem Tag habe ich dich gesehen und seitdem peinigte mich jeden Tag die Sehnsucht nach dir.“

„Ja, ich hatte dort am Fenster gewartet, und als ich oben einen Schatten am Fenster sah, begann ich mich auszuziehen. Ich wußte, daß du öfters an diese Fenster kamst, wenn deine Frau nicht da war, war mir aber nicht sicher, ob du zugesehen hattest und so wiederholte ich es jetzt jedes Mal, wenn deine Frau auf Reisen war.“

In den folgenden Wochen konnte ich jetzt den Striptease jedesmal beobachten, wenn Susanne verreist war. Und jedesmal gönnte ich mir einen phantastischen Orgasmus hinterher.

„Einmal hatte ich deutlich dein Gesicht dort am Fenster gesehen und war sicher, daß du mir zusahst. Ich fühlte intensives Verlangen nach dir. Der Gedanke, von dir beobachtet zu werden, ließ mich fast wild werden. Ich fühlte, wie mir heiß zwischen den Beinen wurde und wie meine Brustwarzen hart wurden.“

„Aber obwohl ich sicher war, daß du zumindest einmal zugesehen hattest, gab es keinerlei Reaktion deinerseits. Ich war bereits bis zum Äußersten gegangen, was man als ‚anständiges Mädchen‘ tun kann, um dem Angebeteten seine Liebe zu zeigen, aber von dir gab es keine klare Antwort. Zwar hattest du einige ‚Spiele‘ mitgespielt und nicht zurückgewiesen, ich konnte also weiter hoffen, aber es gab kein klares Anzeichen für eine Zuneigung von deiner Seite.“


41. Ein Ermittlungsverfahren

Der ‚Skandal‘ begann ganz harmlos. In einem meiner Telefonate mit meiner Mutter (inzwischen war meine Familie umgezogen und hatte Telefon) erwähnte sie, ein ‚komischer Brief‘ sei gekommen.

Er sei von der Polizei und sie bäten mich, dort zu erscheinen. Ich hatte ja meinen deutschen Paß nicht aufgegeben und meine Eltern hatten uns noch nicht umgemeldet, so daß ich für die Münchener Polizei weiterhin in der Thierschstrasse wohnte.

Ich sagte meiner Mutter, sie solle sich mit Dr. Angerfurth in Verbindung setzen. Der würde schon herausfinden, was das ist. Tatsächlich rief Dr. Angerfurth einige Zeit später an und sagte, es handele sich um eine Aussage als Zeuge in einem Verdachtsverfahren wegen Unzucht mit Minderjährigen.

Er sagte, ich solle auf jeden Fall nicht erscheinen, sondern eine gerichtliche Vorladung abwarten. Kurz danach kam auch für Susanne eine Vorladung. Auch sie hatte ja die Deutsche Staatsbürgerschaft beibehalten und war in Starnberg gemeldet.

Dr. Angerfurth fand heraus, daß gegen sie ermittelt wurde und erschien als ihr Anwalt bei der Polizei und erklärte, sie verweigere die Aussage.
Dies geschah am Ende unserer Flitterwochen. Doch danach wurde es schwieriger.

Es wurde ein offizielles Ermittlungsverfahren eröffnet und ich und Susanne erhielten gerichtliche Vorladungen um auszusagen. Dr. Angerfurth als Anwalt einer der Beklagten mußte Einblick in die Ermittlungsakten gegeben werden.

Danach kam er in die Schweiz, um uns zu informieren. Der Chauffeur holte ihn vom Flughafen in Genf ab. Wir versammelten uns in der Bibliothek.

„Die Anklage steht auf schwachen Füßen. Ihre wesentliche Basis ist ein ausführlicher anonymer Brief, in dem detailliert die Beziehungen einiger Frauen zu Ihnen, Herr Weiss und die Organisation dieser Treffen durch Sie, Frau Hogens geschildert wird.

Er ist offensichtlich von einer der Damen, die in den letzten Monaten Teil der Gruppe waren, geschrieben. Sie gibt in dem Brief aber nicht an, woher sie die Kenntnisse hat. Sie, Herr Weiss, sind ausführlich mit Adresse und allem, beschrieben. Es werden allerdings nur 5 Frauen benannt, die Beziehungen zu Ihnen unterhalten hätten: Sie, Frau Hogens, ihre Freundin Sibylle Staudinger, Frau Ampfing, Frau Schätzinger und Frau von Hohenthal.“

Susanne warf ein: „Das riecht stark nach der Baronin! Sie mochte uns nie leiden!“

„Gut möglich. In den Akten ist auch eine Lichtpause jener ‚Erklärung‘ mit Ihrer Unterschrift, die ja der Baronin zur Verfügung stand. Allerdings geht aus den Akten nicht hervor, wo sie herstammt. Das muß ich noch klären.

Da es sich aber nur um eine Lichtpause handelt, hätte sie aber auch leicht gefälscht sein können.

Zu jener Zeit gab es noch keine einfachen Photokopierer. Es mußten umständliche und teure Lichtpausen angefertigt werden.

Auch Beatrix Zimmer ist als eine der Beteiligten genannt.“

Es gelang Dr. Angerfurth, unsere beiden Aussagen zu verhindern. Susanne konnte als Beschuldigte sowieso die Aussage verweigern. Der Staatsanwalt ließ sich überzeugen, daß dazu ihre Anwesenheit nicht nötig war.

Bei mir war es schwieriger, da ich als Zeuge aussagen sollte. Ich war aber mit einer der Beschuldigten verheiratet und Dr. Angerfurth benutzte das als Basis, um für mich ebenfalls das Recht auf Aussageverweigerung reklamieren zu können.

Der Staatsanwalt argumentierte, ich müßte Fragen zu anderen Beschuldigten beantworten, aber Dr. Angerfurth stellte klar: Jede Aussage von mir im Sinne der Anklage mußte automatisch auch Susanne mit belasten.

Außerdem argumentierte er, daß solche bestätigenden Aussagen meinerseits vor allem mich belasten würden, was von mir nicht verlangt werden könnte.

Prostitution war zu jener Zeit in Deutschland noch ein Vergehen. Zwar war schon lange Zeit keine Prostituierte auf dieser Basis mehr verurteilt worden, aber es war kriminell, sich zu prostituieren.

Das überzeugte den Staatsanwalt schließlich, daß es mir nicht zuzumuten war, als Zeuge in diesem Verfahren aussagen zu müssen. Er eröffnete vielmehr ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen mich in einer Jugendstrafsache, das mir nun ebenfalls das Privileg des Nicht-Aussagen-Müssens verschaffte.

Beim nächsten Treffen in der Bibliothek war Dr. Angerfurth zufrieden.

„Die Aussage von Beatrix Zimmer ist eindeutig. Sie weiß von nichts und kann sich nicht erklären, wie ihr Name da hineinkam. Drei der Damen haben zur Sache ausgesagt, aber alle sagen übereinstimmend, nichts davon sei wahr und das müsse eine Erfindung von jemand sein, der ihnen bös wolle. Nur Sie und Frau von Hohenthal haben die Aussage verweigert.

Es sind eine Anzahl von Aussagen von Angestellten des Hotels von Frau Hohenthal vorhanden, die aber übereinstimmend aussagen: Jene Treffen hätten dort nicht stattgefunden oder wenn, hätten sie jedenfalls nichts davon bemerkt.

Zusammengefaßt: Es gibt praktisch keine Beweise und das Verfahren muß eingestellt werden. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.“

Susanne schwor, jener Baronin noch einmal die Meinung zu sagen und das Thema schien abgeschlossen.

An darauffolgenden Tag, während Susanne in der Stadt war, kam ich in mein Zimmer und Jeanette kniete vor dem Schrank und machte sich am untersten Bord zu schaffen.

Ihr großer Hintern stand steil in die Luft, der Rock war hochgerutscht, die Beine leicht geöffnet und dort, wo ein weißes Höschen auftauchen mußte, waren statt dessen dunkle Haare zu sehen. Ich ging langsam auf sie zu und konnte die Augen nicht von jenem Punkt nehmen.

Mein 'Kleiner' richtete sich innerhalb von Sekunden auf und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Noch einmal gelang es mir, dem Drang zu widerstehen, zu ihr zu gehen und sie in die Arme zu nehmen und hier und jetzt Sex mit ihr zu machen.

„Das war mein letztes Mittel. Ich ließ das Höschen weg und versuchte dich wissen zu lassen, das ich keines anhatte.“

Doch beim nächsten Mal … - aber das war bereits, nachdem der ‚Prostitutionsskandal der Damen der High Society‘ begonnen hatte.


42. Der Prostitutionsskandal der Damen der High Society

Die Probleme mit der Berner Firma schienen gelöst zu sein und wir wollten gerade nach Starnberg umziehen, als sich die Situation änderte.

Es kam ein alarmierender Anruf von Dr. Angerfurth: „Das Verfahren ist nicht eingestellt, sondern offiziell Anklage erhoben worden. Ich muß erneut die Akten einsehen.“

Er kam wieder in die Schweiz. Diesmal war die Besprechung in der Bibliothek von höchster Besorgnis erfüllt.

„Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft haben einen Zeugen gefunden. Es ist ein ehemaliger Angestellter jenes Hotels von Frau von Hohenthal, der entlassen wurde. Er ist offenbar äußerst erbost über seine Entlassung und bereit, alles über jene Treffen dort auszusagen. Er hat die Treffen auf Zimmer 304 bestätigt und bereits aus einer großen Anzahl von Fotos die von Ihnen, Frau Hogens, von Frau Staudinger und Frau Schätzinger als Teilnehmer an den Treffen identifiziert.

Ebenso hat er die Teilnahme seiner damaligen Chefin bestätigt. Lediglich Frau Ampfing ist aus der Anklage herausgenommen worden, weil er sie nicht identifizieren konnte.

Bezüglich Frau Zimmer und Ihnen, Herr Weiss, sind noch Gegenüberstellungen geplant. Zwar ist seine Glaubwürdigkeit beeinträchtigt, weil er auch eine andere Person als an den Treffen beteiligt identifiziert hat, die mit Sicherheit nicht beteiligt war, aber die Situation ist äußerst ernst.

Es wird jetzt viel davon abhängen, wie die Gegenüberstellung mit Ihnen, Herr Weiss, verlaufen wird. Ich nehme an, ich kann darauf Einfluß nehmen. Ich werde versuchen durchzusetzen, daß mindestens eine Person teilnimmt, die Ihnen ähnlich sieht. Ich habe einen Großneffen, der in Frage käme. Vielleicht können wir den Zeugen auch mit der Kleidung verwirren. Was haben Sie damals bei den Treffen im Hotel angehabt, Herr Weiss?“

„Hmmm – warten Sie `mal, das war letzten Sommer – Lederhose und kariertes Hemd – kurze Lederhose.“

„Mit bayerischen Hosenträgern?“ „Nein, letzten Sommer hatte ich schon meine neue Lederhose mit Gürtel.“

„Vielleicht läßt sich etwas machen. Unsere Strategie muß darauf hinauslaufen, den Zeugen unglaubwürdig zu machen, zu suggerieren, er hat alles erfunden, um sich an seiner früheren Arbeitgeberin zu rächen, die ihn entlassen hat, zu suggerieren, der anonyme Brief stamme auch von ihm. Somit handele es sich um eine 1-Mann-Anklage. Alle, die er bisher erkannt hat, sind Freundinnen seiner Ex-Chefin, das belegt noch gar nichts.

Allerdings wird diese Strategie durchkreuzt, wenn er Sie erkennt, Herr Weiss, oder auch Frau Zimmer. Dann müssen wir uns etwas Neues überlegen.“

„Kann denn ein Prozeß überhaupt eröffnet werden, wenn alles nur auf den Behauptungen oder den Aussagen einer einzigen Person basiert.“

„Nein, zumindest kann ich mich nicht erinnern, daß ein solcher Prozeß je eröffnet worden wäre. Etwas anderes ist es aber, wenn Indizien hinzukommen. Solche Indizien wären z.B., wenn er Personen, die in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, aus einer Reihe von anderen Personen heraus identifiziert.

Daß er Personen des öffentlichen Lebens, die schon in der Zeitung abgebildet waren, auf Fotos erkennt, ist normal.

Ich bin allerdings nicht auf Strafrecht spezialisiert und kann Sie nicht vertreten, wenn es zum Prozeß kommt. Wir werden, falls er Sie erkennt, einen der besten Strafverteidiger Deutschlands verpflichten.“

Wir verblieben so, er wird uns informieren, wann die Gegenüberstellung stattfindet.

Drei Tage später kam ein neuer alarmierender Anruf von Dr. Angerfurth:

„Jetzt ist passiert, was ich schon befürchtet hatte: Jemand von der Staatsanwaltschaft oder von der Polizei hat Informationen über die Anklage an die Presse durchsickern lassen.

Die ‚Abendzeitung‘ hat gestern mit großem Aufmacher auf der Titelseite berichtet. Heute sind Artikel sowohl in der ‚Süddeutschen‘ als auch im ‚Merkur‘. In der Abendzeitung taucht sowohl ihr Name, Herr Weiss, als auch Ihrer, Frau Hogens, auf.

Heute hat auch das Fernsehen berichtet. Das ist weniger wichtig wegen der Zuschauerzahlen – bisher haben nur wenige Fernsehen – aber wegen der bundesweiten Ausstrahlung in Deutschland. Das Ganze hat jetzt schon einen Namen: ‚Der Prostitutionsskandal der Damen der High Society‘.

Übrigens ist es mir gelungen, die folgenden Bedingungen für die Gegenüberstellung mit Herrn Weiss zu erreichen. Die Gegenüberstellung wird mit 7 anderen jungen Männern gemacht, die alle auch blond und blauäugig sein sollen. Es wird nur Beobachtung durch eine Spiegelglasscheibe geben.

Mein Großneffe wird auch teilnehmen. Bitte schicken Sie mir so schnell wie möglich jene Lederhose und ein entsprechendes Hemd, damit ich es meinem Großneffen geben kann.“

Einige Tage später flogen wir nach München. Der Privatpilot hatte die Erlaubnis für einen internationalen Flug bekommen (damals kam Deutschland ja erst langsam zurück in das Lager der international anerkannten Luftfahrtnationen) und konnte vom Regional-Flugplatz in Lausanne direkt nach München fliegen.

Man hatte verhindern können, daß die Reporter direkt aufs Flugfeld konnten und ein Wagen mit Chauffeur kam direkt ans Flugzeug. Als wir aus dem Flughafen rauschten (das war damals noch ‚Oberwiesenfeld‘, dort, wo heute das Olympiastadion steht), konnten die Reporter nichts anderes machen, als hinterher fahren.

Dr. Angerfurth hatte uns am Flugzeug begrüßt und gab uns auf der Fahrt Instruktionen. Wir konnten direkt in den Hof des Münchener Polizeipräsidiums, gleich am Dom in der Ettstraße fahren, wo die Reporter keinen Zutritt hatten und normalerweise auch keine Privatwagen hineinkommen.

Ich trat mit Anzug, weißem Hemd, Krawatte und veränderter Haartracht auf, während der Großneffe des Anwalts in meiner Lederhose, meinen nach hinten gekämmten Haaren und einem ähnlichem Hemd wie meinem auftrat (mein Hemd hatte sich als viel zu klein erwiesen). Er hatte tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit mir, wenn er auch älter war und nicht so schmal wie ich.

Wir wurden alle in einer Reihe vor einem Spiegel aufgestellt. Wir wußten, daß er durchsichtig von der anderen Seite war, konnten aber nichts sehen (Diesen Trick kannte ich ja schon).

Die Taktik von Dr. Angerfurth ging, wie wir später erfuhren, nur zum Teil auf. Der Zeuge konnte mich nicht eindeutig identifizieren. Er sagte, es sei entweder ich oder der zweite von rechts (das war der Großneffe).


Doch das Schwierigste kam, als wir versuchten, aus dem Hof des Polizeipräsidiums herauszufahren. Die Reporter umringten uns, die Blitzlichter flammten, sogar ein Filmteam mit hellen Scheinwerfern war dabei. Es war unmöglich, ihnen zu entkommen.

Sie ließen den Wagen nicht weiterfahren und bestanden darauf, wir müssten mit ihnen sprechen. Schließlich handelte Dr. Angerfurth mit ihnen aus: Er gibt eine Erklärung in unserem Namen ab und beantwortet Fragen, dann lassen sie uns fahren.

„Es handelt sich nur um eine einzige Person, die Behauptungen aufstellt und anonyme Briefe schreibt. Es ist die Rache eines Entlassenen. Die Polizei hat in Monaten der Untersuchung nicht eine einzige andere Person gefunden, die seine Behauptungen bestätigt.“

„Aber – haben Sie Beweise, daß der Zeuge auch den anonymen Brief geschrieben hat?“

„Wer sonst? Warum sollte sich die Person verstecken, die ihn geschrieben hat, wenn es nicht er selbst ist?“

„Aber hat Frau Hogens nicht genau den Verdächtigen geheiratet - und ist sie nicht viel älter als er?“

„Na, wollen Sie den Personen vorschreiben, wen in welchem Alter sie zu heiraten haben? Der Zeuge hat wahrscheinlich über die Hochzeit gelesen und dann meine beiden Klienten in seine Geschichte eingebaut.“

Während der ganzen Zeit wurden Susanne und ich, im Auto sitzend, fotografiert. Ich dachte, zwei oder drei Fotos von jedem würden doch reichen, aber die Fotografen hörten nicht auf, immer neue Fotos zu machen. Dr. Angerfurth schien sich gut zu machen bei der improvisierten Pressekonferenz, aber in Wirklichkeit war sie der Ansatz für ein wichtiges zusätzliches Indiz, das die Staatsanwaltschaft vorbringen konnte und das am Ende ausschlaggebend war für die Eröffnung des Verfahrens.

In der darauffolgenden Woche wurde im ganzen deutschsprachigen Raum eine Wochenschau gezeigt, in der diese improvisierte Pressekonferenz vorkam.

‚Wochenschau‘ war eine Zusammenfassung der Ereignisse der Vorwoche, die in den Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt wurde, in einer Länge von weniger als 15 Minuten. Es gab ja noch so gut wie kein Fernsehen (und das war schwarzweiß). So konnte man die Bewegung der Dinge sehen, die sonst nur in den Zeitungen erstarrt als Fotos vorkamen.

In einer Welt, in der das Fernsehen noch nicht verbreitet war, war natürlich Kino eine der wichtigsten Unterhaltungen. Es gab damals vier verschiedene Wochenschauen und jedes Kino zeigte eine von ihnen vor dem Hauptfilm. Eine hieß ‚Fox tönende Wochenschau‘ , eine andere ‚Blick in die Welt‘, eine weitere „Welt im Bild“ usw.

In den sogenannten ‚aki‘ (Aktualitätenkinos) wurden nur diese vier Wochenschauen gezeigt, ohne Unterbrechung. In München war das ‚aki‘ im Hauptbahnhof. Ich war gerne dort hingegangen und sah die Wunder dieser Welt (jedenfalls bis wir einen Fernseher bekamen). Ich erinnere mich, dort den Jüngling Pelé Tore schießen und Garrincha dribbeln gesehen zu haben.


1.Einstellung:
Der Tumult um unser Auto und Dr. Angerfurth inmitten der Reporter: „Im Münchener Prostitutionsskandal der reichen Frauen wurde der Zeuge der Anklage dem jungen Mann gegenübergestellt, der eine Reihe von begüterten Damen beglückt haben soll.“

2. Einstellung:
Nahaufnahme von mir: „Der junge Karl, zu jener Zeit 15 Jahre alt, ist heute mit einer der mutmaßlichen Kundinnen verheiratet. Es gehen Gerüchte über seine phantastischen Fähigkeiten im Bett um.“

3. Einstellung:
Frage des Reporters zur Heirat („genau den Verdächtigen“) und Antwort von Dr. Angerfurth („hat über die Hochzeit gelesen“).

4. Einstellung: Nahaufnahme von Susanne: „Die schöne Witwe des Industriellen Hogens soll den Call-Boy-Ring organisiert haben, verweigert aber jede Aussage. Wie auch immer, der Zeuge hat den jungen Mann wiedererkannt.“

Zwar hatte keiner der Reporter nachgefragt, wo der Zeuge denn über unsere Hochzeit gelesen haben sollte, aber auf genau diese Frage kam die Staatsanwaltschaft.

Sie fand heraus: Über unsere Heirat war gar nicht berichtet worden. Susanne war zwar eine bekannte Figur der feinen Gesellschaft in München, aber den Klatsch-und-Tratsch-Reportern war diese Hochzeit entgangen. Susanne hatte verständlicherweise nichts getan, um sie an die große Glocke zu hängen.

Damit war aber ein wesentlicher Pfeiler von Glaubwürdigkeit in die Aussagen des Zeugen, eines gewissen Hans Hummel, eingezogen worden. Er hatte nämlich ausgesagt, er wisse nicht, ob Susanne und ich verheiratet seien, er habe lediglich gesehen, wie wir kurz nacheinander ins Zimmer 304 gegangen seien und das öfters, über einen Zeitraum von etwas mehr als einen Monat.

Die Staatsanwaltschaft konnte belegen: Es hatte keine einfache Möglichkeit für Hummel gegeben, von unserer Hochzeit zu erfahren. Dies, zusammen mit dem ‚halben‘ Wiedererkennen von mir und dem Wiedererkennen von Beatrix, führte später zur Annahme der Anklage. Das Gerichtsverfahren wurde eröffnet.


43. Dr. Rossi und die Gegenoffensive


Der berühmte Strafverteidiger Dr. Rossi erschien bei uns in Lausanne, noch bevor die Anklage angenommen worden war. Wir hatten bereits beschlossen, bis auf weiteres dort wohnen zu bleiben, um den Nachstellungen der Reporter in Deutschland zu entgehen.

Dr. Rossi war von Dr. Angerfurth schon in alles wesentliche eingeführt worden, u.a. auch, wie sehr die Anklage der Wahrheit entsprach.

„Die Anklage ist nicht sehr stark. Ich glaube, das Gerichtsverfahren wird gar nicht eröffnet werden. Allerdings müssen wir uns auch darauf vorbereiten, wenn dies doch geschieht. Ich meine, wir müssen jetzt unsere Taktik ändern, um in die Offensive zu kommen. Wenn wir das nicht schaffen, wird uns die Presse gnadenlos abschlachten und dies wird weit schlimmer sein als irgendeine eventuelle Verurteilung, die sowieso auf Bewährung wäre.

Sie haben jetzt beide Vorladungen zu Aussagen vor dem Untersuchungsrichter vorliegen. Ich glaube, Sie sollten aussagen.

Wir müssen – meiner Meinung nach – dem Richter, aber vor allem der Öffentlichkeit – denn die darf Sie nicht verurteilen - , plausible Erklärungen geben, wie Hummel im Einzelnen dazu kam, diese Dinge zu erfinden.

Ich habe diese Linie der Verteidigung bereits mit den Vertretern von Frau Staudinger, Frau Schätzinger und Frau von Hohenthal abgestimmt: Frau von Hohenthal wird angeben und ein Portier des Hotels wird bestätigen: Das Zimmer 304 war zu ihrer persönlichen Verfügung reserviert.

Dort traf sie sich ab und zu mit ihren Freundinnen (das sind die drei anderen Damen einschließlich Ihnen, Frau Hogens) und sie stellte das Zimmer ihren Freundinnen auch zur Verfügung, wenn eine von ihnen sie darum bat.

Sie hat das Zimmer Ihnen, Frau Hogens, zu Treffen mit ihrem damals heimlichen Verlobten, Ihnen, Herr Weiss, zur Verfügung gestellt.

Diese Version ist zwar etwas gefährlich, weil man natürlich vermuten wird, dort wurde Sex gemacht und das würde ja – vor Ihrem 16. Geburtstag, Herr Weiss – auch in die Kategorie ‚Unzucht mit Minderjährigen‘ fallen, aber es wäre praktisch nicht nachzuweisen und so etwas pflegt die Öffentlichkeit zu verzeihen, wenn hinterher geheiratet wird.

Ich bin vor allem über das Urteil der Allgemeinheit besorgt, weil ein solcher Prozeß großes Aufsehen verursachen würde und nur schwer zu gewinnen ist, wenn die Stimme des Volkes einhellig eine Verurteilung fordert.

Zwar ist die Presse unbarmherzig, gerade wenn es um mögliche Vergehen bemittelter Leute geht, wenn man aber eine wirklich stimmige und glaubwürdige Geschichte präsentiert und das ganze noch mit einer romantischen Liebesgeschichte und einer heimlichen Verlobung garniert, kann die Presse einen auch stark unterstützen und eine Verurteilung fast unmöglich machen.

Leider hat dieser Hummel auch jene Beatrix Zimmer identifiziert. Dies macht ein wenig Probleme, weil sie ja nicht zu den Freundinnen von Frau von Hohenthal gehört.

Wir müssen also angeben: Wir alle kennen jene Frau Zimmer nicht und wissen nicht, wie sie in diese Geschichte hineinkommt (jene ‚Erklärung‘ ist natürlich gefälscht).

Frau von Hohenthal und der Portier werden außerdem aussagen, daß manchmal, wenn das Hotel voll war, auch das Zimmer 304 normal als Hotelzimmer vermietet wurde. Wahrscheinlich sei es einmal an jene Frau Zimmer vermietet worden und jener Hummel habe sie gesehen und deshalb mit in die Geschichte eingebaut, die er erfunden habe.

Diese unsere Vermutung werden wir auch zu Ohren von Frau Zimmer kommen lassen und sie wird sie wohl aufgreifen, denn sie ist ja genauso wie wir an einer Einstellung bzw. einem Freispruch interessiert.

Wenn die Frage aufkommt, warum Sie, Frau Hogens, sich in einem Hotelzimmer mit ihrem Verlobten getroffen haben und nicht in ihrer Villa, so ist die Erklärung einfach: Ihre Villa wurde schon verschiedentlich von Reportern beobachtet und sie wollten auf keinen Fall, daß diese Verbindung vorzeitig an die Öffentlichkeit kommt, natürlich auch und gerade unter dem Aspekt des Alters ihres Verlobten, der ja noch keine 16 war.

Wir werden versuchen, die Presse für unsere Zwecke zu nutzen. Dadurch, daß die Wochenschau im ganzen deutschsprachigen Raum gelaufen ist, besteht ein großes Interesse an dem Fall und Vertreter der Presse werden wahrscheinlich die Einladung annehmen, Sie hier in Lausanne zu besuchen und „exklusive“ Interviews mit Ihnen zu machen.

Ich werde die ‚Abendzeitung‘, die Hamburger ‚Bildzeitung‘ und die Illustrierte ‚Revue‘ einladen (damals gab es die ‚Bildzeitung‘ noch nicht bundesweit mit Regionalausgaben. Sie hieß eigentlich noch ’10 Pfennig im Bild‘).

Sie müssen sich eine romantische Geschichte zurechtlegen, wie Sie sich kennen- und lieben gelernt haben. Denken Sie sich einige Details aus, die das schön illustrieren. Und denken sie immer daran, es darf kein einziger logischer Fehler in der Geschichte sein.“

Als wir diesmal in München-Oberwiesenfeld landeten, durften die Reporter bis direkt ans Flugzeug. Wir mußten extra warten, bis alle in Stellung waren, bevor Susanne und ich, Seite an Seite, die kleine Treppe hinunterschritten, im Blitzlichtgewitter der Fotoreporter.

Vor der Treppe (Gangway wäre zuviel gesagt) war ein kleiner roter Teppich. Dort gaben wir, unterstützt von Dr. Rossi, eine ‚Instant-Pressekonferenz‘. Die Reporter riefen uns Fragen zu und Susanne und ich – und manchmal der Anwalt – antworteten, mit der größtmöglichen Natürlichkeit.

„Frau Weiss-Hogens, ist es richtig, daß sie ihren Mann wegen seiner Fähigkeiten im Bett geheiratet haben?“

„Warum haben Sie ihre Frau geheiratet, mein Herr?? Etwa nur wegen ihrer Fähigkeiten im Bett?“

„Herr Weiss-Hogens, ist es wahr, daß Sie ein riesiges Geschlechtsteil haben?“

„Nein!“

„Was ist dran an den Anklagen wegen des Prostitutionsrings?“

„Alles erfunden. Der Zeuge ist entlassen worden und hatte eine Wut auf seine ehemalige Arbeitgeberin. Deshalb hat er diese Geschichte erfunden."


Nach unseren Aussagen im Polizeipräsidium (wir stritten natürlich alles ab) wurde im ‚Excellent‘, dem Hotel von Frau von Hohenthal in der Theatinerstrasse, eine Pressekonferenz abgehalten.

Vorher wurde den Reportern die Suite 304 gezeigt, mit ‚Wohnzimmer‘, um glaubwürdig zu machen, daß Frau von Hohenthal sich hier mit ihren Freundinnen traf.

Bei der Pressekonferenz saßen Dr. Rossi, die vier Damen, der Portier und ich auf dem Podium und unten drängten sich dicht an dicht Reporter mit Notizblöcken, mit Blitzlichtkameras und Fernsehkameras und erneut Teams von Wochenschauen mit gleißenden Scheinwerfern.

Zuerst gab Dr. Rossi in einer eindrucksvollen Rede unsere Darstellung der Fakten und vergaß nicht, beachtlich auf die Tränendrüsen zu drücken.

Dann sprach der Portier und schließlich Frau von Hohenthal:

„Wir mußten zu unserem Leidwesen Anfang des Jahres feststellen, daß immer wieder Objekte aus den Zimmern des Hotels verschwanden, auch und gerade aus Zimmern, die überhaupt nicht genutzt wurden. Die jeweiligen Zeitpunkte stimmten ausnahmslos mit den Dienstzeiten von Herrn Hummel überein. Wir beschlossen dann, Herrn Hummel zu entlassen, aber nicht anzuzeigen, um das Leben des jungen Mannes nicht zu zerstören und ihm eine Chance zur Besserung zu geben.“

Danach konnten die Reporter Fragen stellen. Die meisten Fragen waren vorher schon beantwortet worden. Ob die Reporter sie noch einmal stellten, um eventuelle Widersprüche in den Antworten herauszufinden – oder hatten sie einfach nur nicht zugehört?

Dann kam jene Szene, die später über Fernsehen und Wochenschauen mein ‚Sexualleben‘ vor aller Welt ausbreiten sollte:

Der Reporter fragte, was meine besonderen Fähigkeiten ‚im Bett‘ wären, da ich soviel ‚Erfolg bei Frauen‘ hätte.

„Ich weiß nichts von einem ‚Erfolg bei Frauen‘. Ich habe meine Frau kennen und lieben gelernt, lange bevor wir miteinander ins Bett gegangen sind. Ich kann Ihnen versichern: Mein Organ ist völlig normal.“

Zwischenruf eines Reporters: „Vielleicht ist es die lange Zunge?!“

Brüllendes Gelächter!

Dr. Rossi forderte mich auf, die Zunge herauszustrecken, um zu dokumentieren: Sie ist normal.

Noch jahrelang wurde ich immer wieder von allen möglichen Leuten auf die Szene mit der herausgestreckten Zunge angesprochen. Es schien sie fast jeder im deutschsprachigen Raum gesehen zu haben.

Jetzt war ich berühmt – allerdings war es jene Art der Berühmtheit, die nicht gerade angenehm ist. Wenn jeder glaubt, etwas über dein Sexualleben zu wissen und dann Kommentare abgegeben und Witze gerissen werden, so ist das nicht Jedermanns Sache.

Als die Teams der ‚Abendzeitung‘, der ‚Bildzeitung‘ und der ‚Revue‘, eines nach dem anderen, in Lausanne auftauchten, tischten wir ihnen eine romantische Geschichte auf, wie wir uns im Englischen Garten kennengelernt hatten, wie wir lange Gespräche im Café am Kleinhesseloher See geführt hatten und begannen uns zu lieben (Alle Berichte wurden danach mit einem Foto jenes Gartencafés am Ufer des Kleinhesseloher Sees geschmückt).

Dann, wie wir uns heimlich im Hotelzimmer trafen und schliesslich heimlich heirateten. Und dann – diese böse Verleumdung, die uns sogar vor Gericht bringt (Zu diesem Zeitpunkt wußten wir schon, daß das Gerichtsverfahren eröffnet und die Anklage angenommen worden war).

Wir hatten niemand etwas genaueres über unsere Hochzeit erzählt, aber eines der Blätter behauptete, wir hätten in Gretna Green geheiratet und andere schrieben es ab. So blieb der Eindruck einer ‚Gretna-Green-Hochzeit‘, was das Ganze noch romantischer machte.

In allen Veröffentlichungen waren Fotos, die uns vor den Wasserspielen unterhalb unseres Schlößchens zeigten und solche, auf denen wir uns zärtlich küßten.

Die neue Taktik von Dr. Rossi war zu spät gekommen, um noch das Gerichtsverfahren verhindern zu können. Einen Tag vor unserer Aussage in München war die Anklage angenommen worden. Aber nun war die Staatsanwaltschaft, wie Dr. Rossi beabsichtigt hatte, in die Defensive geraten.

Sie war nach unserer Pressekonferenz gezwungen gewesen, Frau von Hohenthal und den Portier zur Aussage zu bitten. Das wesentliche Argument eines zusätzlichen Indizes, daß Hummel nichts von unserer Hochzeit wissen konnte, war unbrauchbar geworden, weil wir zugegeben hatten, uns in jenem Zimmer getroffen zu haben.

So war es unbedeutend geworden, daß er mich (teilweise) identifiziert hatte. Beatrix hatte, wie wir es wollten, angegeben, in jenem Zeitraum einmal in jenem Zimmer als normaler Hotelgast übernachtet zu haben. Damit war auch ihre Identifizierung nicht mehr beweisträchtig.

Wer jetzt Informationen an die Presse durchsickern ließ, war unser Anwalt. Er erzählte uns, wie das ging:

„Vor einiger Zeit hat eine meiner Gehilfinnen zufällig einen Journalisten von dpa kennengelernt. Als er erfuhr, wo sie arbeitete, hatte er versucht, so erzählte sie mir, Informationen aus ihr herauszulocken.

Jetzt drehte ich den Spieß um und bat sie, den Kontakt mit dem Journalisten zu halten und gab ihr ab und zu Informationen, die sie ihm ‚unter dem Siegel der Verschwiegenheit‘ offenbarte.

Der Journalist zahlt ihr eine nette Summe für jede ‚Offenbarung‘ und von mir bekommt sie auch noch zusätzlich Geld.“

Die Zeitungen veröffentlichten jetzt, – entgegen dem, was vorher berichtet worden war – hatte Hummel mich nicht eindeutig identifiziert, sondern nur als einen von zwei möglichen.

Ebenso erfuhr die Öffentlichkeit jetzt, daß er eine andere Frau als Teilnehmerin an den Treffen identifiziert hatte, die gar nicht dort gewesen sein konnte.

Die Presse berichtete auch über eine Untersuchung, die ein Spezialist für Dr. Rossi durchgeführt hatte: In der ganzen deutschen Rechtsgeschichte war noch nie ein Strafprozeß eröffnet worden, der nur auf der Aussage einer Person, ohne irgendwelche Indizien oder sonstigen Anhaltspunkte, beruhte.

Um den Gerüchten noch einen letzten Stoß zu versetzen, beauftragte Dr. Rossi einen bekannten Münchener Arzt, ein Gutachten über mein Sexualorgan zu erstellen – nicht ohne Susanne vorher gefragt zu haben, ob mein 'Kleiner' nicht wirklich besonders groß sei, wie sie mir lachend erzählte: „Dieses gedankenlose Volk versteht nicht, daß ‚gut im Bett‘ nichts mit der Länge des Pimmels zu tun hat.“

Es erschien also der Arzt (per Privatflugzeug) bei uns in Lausanne und examinierte meinen Penis. Er bat auch Susanne dazu und ließ sie ihn etwas reiben, um ihn in eregiertem Zustand zu sehen.

Das Ergebnis, daß er völlig normal sei, ließ Dr. Rossi ebenfalls an die Presse durchsickern.

In der öffentlichen Meinung hatte die Taktik von Dr. Rossi einen kompletten Umschwung bewirkt. Während ich vorher schon „das Potenzwunder von München“ und „die männliche Nitribit“ genannt worden war (Der Skandal um die Ermordung der Luxusprostituierten Rosemarie Nitribit war gerade aktuell), wurden wir jetzt zum ‚Liebespaar des Jahres‘.

Die Kommentare in den Zeitungen begannen jetzt hervorzuheben, daß der ganze Prozeß nur auf den Aussagen eines Mannes beruhte.


44. Der Ausgang des Prozesses

Etwa zu dieser Zeit, noch bevor der Prozeß begann, bekam ich einen anonymen Brief.

Ich konnte nicht feststellen, wer ihn gebracht hatte. Er war nicht mit der Post gekommen. Er lag plötzlich auf meinem Nachttisch, als ich abends in mein Zimmer kam.

Jeanette sagte, sie wisse nicht, wie er dort hingekommen war. Der Brief war in gutem Deutsch geschrieben, so daß ich Jeanette und ihre Familie als Autoren ausschließen mußte.

In einer großen, stark nach rechts geneigten Schrift wurde mir in diesem Brief mitgeteilt, daß Susanne einen Liebhaber hätte. Die letzten Wochen hätte sie sich jedes Mal, wenn sie in Bielerau gewesen sei, mit ihm getroffen und dort mit ihm übernachtet.

Es handele sich um einen gewissen Friedrich Tauentziehn, einen Deutschen, der in der Nähe von Bielerau extra zu diesem Zweck sogar ein Apartment gemietet hätte (Die Adresse war angegeben). Ich erinnerte mich: Ein Fritz Tauentziehn war mir als Freund von Susanne auf der Hochzeit vorgestellt worden. Später war er auf unserem Fest gewesen. Ob das wahr war?

In Wirklichkeit war ich nicht allzu besorgt. Und wenn sie einen Liebhaber hatte? War ich nicht auch in eine andere Frau verliebt?

Vielleicht war der anonyme Brief das letzte Tröpfchen gewesen, das noch gefehlt hatte, um das Faß zum Überlaufen zu bringen. Am nächsten Tag jedenfalls, als Susanne wieder in Bielerau war, weil sie, wie sie sagte, sich um die Fabrik kümmern mußte, widerstand ich der Versuchung nicht mehr.

Als ich mich morgens anzog, kam Jeanette herein und fing an aufzuräumen, so als habe sie mich nicht bemerkt. Sie kam ganz nahe bei mir neben dem Bett vorbei und ich konnte sie riechen und den Luftzug fühlen.

Ich wußte schon, daß sie wieder kein Höschen anhatte. Diesmal nahm ich sie einfach in den Arm und küßte sie. Sie zitterte in meinen Armen. Zuerst erwiderte sie den Kuß nicht, doch dann begann sie, ihn zu erwidern und dann lutschte sie leidenschaftlich an meinen Lippen.

Sie zog mich aufs Bett. Dann . . . (aber jetzt sind wir ja noch beim Prozeß).


Der Prozeß begann etwa einen Monat, nachdem die Anklage angenommen worden war.

Damals war die Justiz noch nicht völlig mit Prozessen überlastet.

Genau gesagt, waren es zwei Prozesse. Der Prozeß gegen mich wegen Prostitution war vor dem Jugendstrafgericht, der gegen die Frauen wegen Unzucht mit Minderjährigen vor dem normalen Schwurgericht.

Mein Prozeß jedoch, wegen dem wir extra nach München gekommen waren, dauerte nur 10 Minuten.

Der Richter eröffnete, stellte meine Anwesenheit fest und die Staatsanwaltschaft stellte in 5 Minuten die Anklage dar. Der Richter stellte einige scharfe Fragen an die Staatsanwaltschaft, die völlig unzureichend und mit leichtem Stottern beantwortet wurden.

Dann fragte mich der Richter, ob die Anklage der Wahrheit entspräche. „Nein!“
und der Richter erklärte den Prozeß wegen mangelnder Anhaltspunkte für die Anklage geschlossen: „Freispruch!“

Der Vertreter der Staatsanwaltschaft protestierte nicht einmal. Noch am gleichen Tag kehrten wir per Flugzeug nach Lausanne zurück, obwohl nur drei Tage später Susannes Prozeß beginnen sollte.

Am darauf folgenden Tag kam Dr. Rossi nach Lausanne und wir trafen uns wieder in der Bibliothek.

„Der Freispruch für Sie, Herr Weiss-Hogens, ist einerseits sehr positiv. Die öffentliche Meinung ist jetzt völlig auf unserer Seite. Der Prozeß gegen die Damen wird als ein ‚Absurdum‘ bezeichnet. Die schnelle Einstellung des Verfahrens hat diese Tendenz in der Berichterstattung noch verstärkt.

Andererseits vermute ich, daß die Staatsanwaltschaft dieses Resultat bewußt provoziert hat, weil sie sich in einer fast unhaltbaren Position bezüglich des Verfahrens gegen die Damen befand.

In diesem Freispruch hat sie jetzt einen letzten Strohhalm gesehen und ergriffen, um eventuell doch noch einen Prozeß mit einer Verurteilung zu erreichen.

Jetzt können Sie, Herr Weiss-Hogens, nämlich als Zeuge in dem Prozeß gegen die Damen aussagen, ohne daß so ohne weiteres behauptet werden kann, Sie würden sich selbst belasten.

Übermorgen wird, kurz nach der Eröffnung des Prozesses, sobald in die Beweisaufnahme eingetreten wird, die Liste der Zeugen der Staatsanwaltschaft vorgelegt werden und ich bin sicher, Sie werden darauf stehen.

Die Staatsanwaltschaft wird versuchen, Sie in den Zeugenstand zu rufen, Sie zu vereidigen und dann, unter Hinweis auf die ‚Heiligkeit des Eides‘ und die schwere Strafbarkeit des Meineids – größer als die Strafbarkeit der angeklagten Taten -, Sie zu bewegen, die Geschichte des Zeugen zu bestätigen.

Sie wird in beeindruckenden Worten auf Sie einreden und rechnet dabei mit Ihrer Jugend und Unerfahrenheit und auch der leichten Beeindruckbarkeit von Jugendlichen.

Ich werde deshalb sofort gegen Ihre Zeugenberufung Einspruch einlegen. Ich habe bereits Gutachten zu drei grundlegenden Punkten in Auftrag gegeben, die uns die Argumente geben werden, dies zu verhindern. Die Gutachten werden bis morgen fertig sein.

Der erste Punkt wird sein: Sie sind mit der hauptsächlich Angeklagten verheiratet, die das Ganze organisiert haben soll. Wir werden zeigen, es ist praktisch unmöglich, daß Sie irgendwelche Aussagen im Sinne der Anklage zu den anderen Angeklagten machen, ohne auch ihre Ehefrau zu belasten.

Der zweite Punkt ist ihre Jugend. Wir werden zeigen, es ist einem Jugendlichen nicht zuzumuten, in einem Strafverfahren zu sexuellen Straftaten als Zeuge auszusagen, wenn seine Aussage auch auf andere Art und Weise erlangt werden kann. Es liegt ja bereits schriftlich Ihre Aussage im Untersuchungsverfahren vor. Die kann bei Bedarf verlesen werden.

Für Sie macht das einen gewaltigen Unterschied. Im Untersuchungsverfahren durften Sie nämlich ungestraft lügen, weil Sie nicht gegen sich selbst aussagen müssen. Jetzt aber, bereits freigesprochen, müßten Sie einen Meineid schwören, der schwer bestraft werden könnte.

Der dritte Punkt ist, daß Sie sich eben doch noch selbst belasten können. Im Deutschen Recht gibt es nämlich nicht, wie im angelsächsischen Raum, jenes absolute Verbot, jemanden ein zweites Mal wegen der selben Sache vor Gericht zu bringen. Vielmehr gibt es die Möglichkeit der Wiederaufnahme eines Verfahrens.

Mit diesen Argumenten verhindern wir Ihre Berufung in den Zeugenstand. Damit wird praktisch die letzte Chance der Staatsanwaltschaft zunichte gemacht.

Danach dürfte der Prozeß schnell zu Ende gehen.“

Und so geschah es. Das öffentliche Aufsehen, daß der Prozeß hervorrief, war riesig. Genauso groß war aber die Einhelligkeit in der öffentlichen Meinung, mit der schon seine Eröffnung abgelehnt wurde.

Die Reporter, Film- und Fernsehteams mußten aber ihre Kameras draußen lassen. Obwohl schon der größte Saal des Münchener ‚Justizpalast‘ am Stachus gewählt worden war, hatte nur ein winziger Teil der Menge, die ins Gebäude drängte, Einlaß gefunden.

Dr. Rossi wollte unbedingt, daß ich im Zuschauerraum bin. Er sagte, damit hätte er für alle Fälle noch ein zusätzliches Argument, meine Zeugenaussage zu verhindern, denn die Zeugen sollen unbeeinflußt vom vorherigen Prozeßablauf sein.

Er schleuste mich unter einem Vorwand ins Anwaltszimmer neben dem Gerichtssaal ein und zeigte mir dann an der Tür seine Assistentin im Zuschauerraum, die seit dem frühen Morgen Schlange gestanden hatte, um sich (mir) einen Platz zu sichern.

Ich brauchte bloß zu ihr zu gehen und sie überließ mir ihren Platz. Sie ging dann in den Anwaltsraum und blieb neben Dr. Rossi als Assistentin.

Als das Verfahren eröffnet wurde, saßen auf der Anklagebank nebeneinander Susanne und die drei anderen Frauen und, mit etwas Abstand, Beatrix.

Dr. Rossi, seine Assistentin und andere Anwälte saßen an einem Tisch daneben.

In wenigen Minuten hatte die Staatsanwaltschaft die Anklage vorgetragen. Sie war wirklich ziemlich kläglich, denn sie konnte den anonymen Brief ja nicht verwenden.

Einmal erwähnte die junge Staatsanwältin ‚andere Quellen‘, um eine Plausibilität zu erreichen, aber da sah ich Dr. Rossi schon etwas notieren. Er würde bis zum ‚geht nicht mehr‘ auf jenen ‚anderen Quellen‘ herumreiten, bis dieser ganze Komplex zurückgezogen werden würde.

Der Oberstaatsanwalt, der die ganze Untersuchung geführt hatte, ließ sich als krank entschuldigen und hatte eine unerfahrene Frau als Vertretung geschickt. Nach diesem Prozeß würde die wohl seinen Posten nicht mehr gefährden.

Wie vorausgesehen, stand ich auf der Liste der Zeugen der Anklage und Dr. Rossi legte Protest ein. Er trug einen Packen Papier zum Richtertisch, um meine Einvernehmung als Zeuge zu verhindern.

Das Gericht vertagte sich, um diese Unterlagen zu prüfen und zu entscheiden.

Drei Tage später war entschieden: Ich durfte nicht als Zeuge vernommen werden! Es durften nur meine Aussagen im Untersuchungsverfahren verwendet werden.

Damit war die Anklage zusammengebrochen. Unter heftigster Anteilnahme der Öffentlichkeit wurden die Damen freigesprochen!

Der Richter gab sogar noch eine deutliche Rüge an die Staatsanwaltschaft und ließ diese ausdrücklich an den Oberstaatsanwalt ausrichten. So etwas in aller Öffentlichkeit ist nicht sehr üblich und rief beachtliches Aufsehen hervor.

Dr. Angerfurth erzählte mir später, daß diese Rüge in Justizkreisen lange und kontrovers diskutiert worden sei. Der Oberstaatsanwalt sei an ein anderes Gericht versetzt worden.

Wir waren diese vier Tage in Starnberg geblieben, allerdings ohne alle Hausangestellten mitzunehmen. Nur die Köchin und der Diener fuhren mit dem Chauffeur im Auto nach Starnberg. Wir hatten bereits beschlossen, noch eine Weile in Lausanne wohnen zu bleiben, bis das öffentliche Interesse abgeflaut war und wir uns im Raum München bewegen konnten, ohne andauernd über Reporter zu stolpern.

Susanne ‚mußte’ weiter regelmäßig nach Bielerau und übernachtete dann dort auch. Sei es, sie gab dies nur vor, um sich mit ihrem Liebhaber zu treffen, sei es wirklich geschäftlich gewesen.


45. In flagranti!

Als Jeanette mich auf das Bett gezogen hatte, ging alles ganz schnell. Wir küßten uns leidenschaftlich, unterbrachen dies nur kurz, um uns zu versichern: „Ich liebe dich! Ich liebe dich!“ „Ich liebe dich auch!“ und dann wieder, um uns die wenige Kleidung herunterzureißen.

Jetzt konnte ich wirklich ihre prächtigen Brüste berühren. Mein 'Kleiner' stand schon seit unserem ersten Kuß. Sie öffnete die Beine, griff nach unten und dirigierte ihn dort hinein, wo es schon gut geschmiert war.

Ich kam überhaupt nicht auf die Idee, meine übliche Technik anzuwenden. Dies hier war etwas anderes! Sie erwartete von mir, daß ich ihn 'dort' hinein steckte, also glitt er dahin.

Sie stöhnte laut und flüsterte: „Oh, mein Liebling, mein Liebling!“ Ich war so aufgereizt gewesen, daß ich bereits nach wenigen Sekunden da drin ‚abschoß‘.

'Er' fiel kurz danach in sich zusammen und wir konnten nicht mehr weitermachen. Sie war natürlich noch nicht zum Orgasmus gekommen, reklamierte aber überhaupt nicht.

Statt dessen deckte sie mich überall mit Küssen ein. Jetzt war mir also genau das passiert, was ich früher im Unterschlupf gesehen hatte und nicht verstehen konnte. Wir versicherten uns noch hundert Male, daß wir uns liebten.

Abends kam sie wieder in mein Zimmer und diesmal ließen wir uns etwas mehr Zeit mit Streicheln und Küssen, bevor wir zur Sache kamen. Aber kaum war ich drin und machte ein paar Bewegungen, schon kam ich zum Orgasmus. Jetzt, da ich Sex mit einer Frau machte, die ich wirklich liebte, konnte ich sie nicht zum Orgasmus bringen, ich, der ich angeblich „besser war als alle Männer“.

Ich erinnerte mich aber, daß ich ja auch schon andere Arten von Sex gesehen hatte. Ich rutschte also nach unten und fuhr mit den Lippen in ihre Vulva. Was ich früher als eklig abgelehnt hätte, machte ich nun mit Selbstverständlichkeit. Ich liebte diese Frau und wollte alles tun, um ihr zu gefallen. Der Geschmack da drin erinnerte an einen gut gewürzten Sauerbraten und hatte gar nichts von Urin.

Jetzt konnte ich aus der Nähe sehen, wie groß der kleine Penis war und wie weit er aus der Vulva herausstand. Er war jetzt, im erregten Zustand fast genauso dick wie die beiden Lippen rechts und links.

An seiner Spitze lugte unter einem Schutz von Haut eine kleine Eichel hervor, viel kleiner als bei einem Mann, aber doch deutlich sichtbar. Ich war fasziniert. Sie stöhnte laut, wenn ich mit der Zunge von unten, vom Eingang der Vagina, bis hinauf ans obere Ende der Vulva fuhr.

Wirklich zum Orgasmus brachte ich sie aber, wenn ich an dem kleinen Penis lutschte und mit meinen Lippen, wie bei einem richtigen Penis, seine Haut herauf und herunter schob und gleichzeitig mit zwei Fingern in der Vagina rieb. Man brauchte mit den Fingern nicht weit hineinfahren, es reichte, wenn man am Eingang der Vagina mit den ersten beiden Gliedern von Mittel- und Zeigefinger rieb.

Es spielte sich jetzt so ein: Beim Sex mit ihr machte ich immer vorher oder nachher oralen Sex und brachte sie dabei ein oder mehrere Male zum Orgasmus.

Wir machten jetzt morgens und abends Sex, wenn Susanne nicht da war. Ansonsten versuchten wir, den Schein zu wahren und die anderen Hausangestellten nichts merken zu lassen.

Wenn Susanne da war, vermieden wir selbst heimliche Blicke, um sie auf keinen Fall aufmerksam zu machen.

Trotzdem war es offensichtlich nicht möglich gewesen, unsere heimlichen Treffen wirklich geheim zu halten. Die Dienstboten oder jedenfalls einer von ihnen, hatte bemerkt, was da vor sich ging und hatte offenbar Susanne informiert.

Unsere ‚Romanze‘ hatte noch keine zwei Wochen gedauert, da wurden wir auch schon auf frischer Tat ertappt.

Susanne hatte gesagt, sie würde in Bielerau übernachten, kam aber am Abend zurück.

Mitten in unserem schönsten Sex ging plötzlich die Tür auf und Susanne stand in der Tür! Hinter ihr die neugierigen Gesichter des Chauffeurs und des Dieners. Einer von beiden war es sicher gewesen, der uns verraten hatte.

Die Situation war eindeutig, man konnte nichts abstreiten. Susanne begann mit verzerrtem Gesicht zu schreien: „Du Hure, du gottverdammtes hinterhältiges Flittchen! Dir werde ich zeigen, meinen Mann mit deinem großen Arsch zu verführen!“

Sie ging auf das Bett zu und wollte auf Jeanette losgehen, die noch, nur mit der Bettdecke bekleidet, im Bett saß, aber ich stellte mich schützend davor.

„Und du bist natürlich schamlos und läßt dich mit jeder dahergelaufenen Dienstmagd ein!“

Ich begann mich jetzt anzuziehen, weil es mir doch etwas unangenehm war, vor den Bediensteten so nackt dazustehen.

Der Chauffeur war inzwischen eingetreten und hielt Susanne davon ab, auf Jeanette einzuschlagen, die unter der Bettdecke Schutz suchte.

„Du bist entlassen! Und deine Eltern kannst du auch gleich mitnehmen! Ich will niemanden mehr sehen in meinem Haus von euch ..., euch ... Familie von Betrügern!“

Ich war inzwischen wieder angezogen und fühlte mich etwas sicherer. „Na, nun beruhige dich erst einmal wieder, Susanne! Es ist nichts weiter geschehen außer ein bißchen Sex. Das lohnt gar nicht so viel Aufregung. Schließlich warst du ja auch so oft nicht da!“

„Außerdem – du kannst Jeanette gar nicht entlassen. Entscheidungen müssen wir zwei gemeinsam fällen. Und ich bin dagegen!“

Es war wohl nicht besonders klug von mir, in diesem Moment auf diesem Punkt herumzureiten. Aber diese Art von Klugheit ist ja nicht gerade das Privileg der Jugend.

„So, du glaubst, du hast noch irgend etwas zu sagen in diesem Haus? Dir werde ich zeigen, wieviel du hier noch zu sagen hast, nämlich gar nichts. Du bist ein Nichts! Ein Nichts, hörst du!“

Ihre Stimme überschlug sich.

Jetzt kam sie überhaupt erst richtig in Rage. Sie war auch am Anfang schon aufgeregt gewesen, nun aber schrie sie nur noch wild herum und war völlig außer sich.

Zu Jeanette: „Du kleines Miststück, du gehst jetzt sofort auf dein Zimmer, packst deine Sachen und verschwindest augenblicklich aus diesem Haus! Nein, du brauchst nichts anzuziehen! Du gehst so, wie du bist, auf dein Zimmer!“

Sie riß ihr die Bettdecke herunter und ging auf sie los. Jeanette blieb nichts anderes übrig, als nackt, wie sie war, im Laufschritt zu flüchten. Vor den beiden Männern im Raum war das eine unglaubliche Demütigung.

Ich ging auf sie zu:

„Aber nun hör doch auf!“

Doch nun war sie richtig in Fahrt.

„Und du ziehst gleich diese Sachen wieder aus. Die hast du alle von mir und in Zukunft wirst du nichts, hörst du, nichts mehr haben, was mir gehört!“

Sie wies den Diener an, nachzuhelfen, daß ich alles auszöge.

„Die Unterhose darf er anbehalten!“

In diesem Augenblick erschien Jeanettes Vater im Türrahmen. Er hatte an diesem Tag noch länger gearbeitet. Von dem Geschrei angezogen, war er gekommen, um zu sehen, was anlag:

„Was ist passiert?“

Susanne antwortete nicht, sondern blaffte ihn sofort an:

„Sie brauchen gar nicht so ahnungslos zu tun! Sie haben das zusammen mit ihrer Frau und ihrer Tochter ausgeheckt!“

„Sie und ihre Frau können auch sofort Ihre Sachen packen und verschwinden. Falls Sie noch Lohn zu bekommen haben, klären wir das schriftlich.“

Ich hatte inzwischen nur noch die Unterhose an.

„Und du verschwindest jetzt auch! Führen Sie ihn aus dem Haus!“

„Na hör mal, das kannst du doch nicht machen!“

„Ach, kann ich nicht? Du wirst sehen, wie ich kann!“

„Du mußt mich zumindest meine Sachen mitnehmen lassen!“

„Deine Sachen, deine Sachen? Hier gibt es keine Sachen von dir. Alles, was hier ist, gehört mir! Und jetzt ab mit ihm!“

Der Diener packte mich am Arm und führte mich weg. Erst vor dem Schlößchen ließ er mich los und schloß die Tür von innen. Von außen konnte man sie nicht öffnen und meinen Schlüssel hatte ich natürlich nicht in der Unterhose.

Ich glaubte aber immer noch, sie sei nur aufgeregt, sie täte dies nur, um ein Exempel zu statuieren.

Also ging ich um das Schloß herum und betrat es durch den Dienstboteneingang zur Küche. Ich wußte, der wurde nur nachts abgeschlossen, wenn der letzte das Haus verließ.

Als sie meiner ansichtig wurde, begann sie sofort erneut zu schreien, bevor ich etwas sagen konnte:

„Ist dieser Unglückswurm schon wieder da? Schmeißen Sie ihn vom Grundstück! Ich will dich nie wieder sehen, hörst du, nie wieder! Wenn du hier noch einmal auftauchst, lasse ich auf dich schießen!“

Schon packte mich der Diener erneut und beförderte mich noch einmal aus dem Haus.

Diesmal ließ er vor dem Haus aber nicht los, sondern ging mit mir, immer meinen Arm fest im Griff, den ganzen Weg die Auffahrt hinab zum Eingangstor.
Der Diener stieß mich durch das Tor und verschloß es.

Da stand ich nun und wußte nicht, was ich tun sollte. Es war inzwischen Oktober und auch hier, im warmen Klima des Genfer Sees, wurde es abends schon kühl. Ich fröstelte, so ohne Kleidung.

Ich war in einem fremden Land, dessen Sprache ich nicht einmal sprach und hatte nichts, absolut nichts, nur eine Unterhose.

Hinunter in die Stadt zu gehen, fast nackt und barfuß, kam nicht in Frage. Wo hätte ich auch hingehen sollen?

Es blieb nur, wieder zurück zum Schloß und warten, bis Susanne sich beruhigt hatte. Ich kannte den Park sehr gut und wußte, wo eine Lücke im Zaun war und man hinein schlüpfen konnte.

Auf halbem Weg kam mir Jeanettes Vater mit einer Reisetasche entgegen. „Sie ist völlig außer sich.“

„Ja, sie benimmt sich unmöglich. Ob sie sich bald beruhigt? Ich habe keine große Lust, hier noch lange so herumzulaufen.“

„Ich glaube, sie wird sich nicht so schnell beruhigen. Ich würde jetzt nicht zurückgehen. Sie hat den Diener angewiesen, ein Gewehr zu laden und auf Sie zu schießen, wenn Sie wieder auftauchen. Es ist zwar nur Schrotmunition, kann aber doch sehr unangenehm sein.“

„Kommen Sie lieber mit mir. Ich gebe Ihnen meine Jacke, sonst wird es zu kalt.“

„Wo gehen Sie hin?“

„Ich gehe nach Hause. Wir haben ja ein kleines Appartment unten in der Stadt.

Meine Frau ist schon dort. Jeanette ist auch schon gegangen.“

Also ging ich mit ihm. Jetzt hatte ich immerhin schon eine Jacke und eine Unterhose an.

Es war fast eine halbe Stunde zu laufen bis zu jener kleinen Wohnung in der Stadt. Meine Füße schmerzten und brannten vom Laufen im Straßenstaub und mit den Körnchen und Steinchen, die überall herumliegen, die man aber erst bemerkt, wenn man barfuß ist. Als wir ankamen, konnte ich nur noch hinken und meine Füße bluteten.

In der Wohnung fiel mir Jeanette in die Arme und weinte.

Die Demas hatten eigentlich keinen Platz für mich in der kleinen Wohnung, aber sie trieben eine Matratze bei Nachbarn auf und ich konnte im Wohnzimmer schlafen. Eine neue Zahnbürste wurde bei einem anderen Nachbarn angetroffen.

Dies ist das Ende des ersten Buches des Romans "Milliansstrass". Es gibt zwei Bücher. Das zweite Buch (über die Jahre 1962 bis 1968) wird im kommenden Jahr hier ins Blog gestellt.

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Dienstag, 14. September 2010

Milliansstrass 6 - Kapitel 33 und folgende

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss

Cuvilliér-Theater

1. Veröffentlichung, 6. Stück, Kapitel 33 und folgende


Verehrter Leser, ein Blog ist natürlich eigentlich nicht zum Veröffentlichen eines Romans gedacht, denn die Eintragungen gehen ja nach unten mit jeder neuen. Deshalb muss man diesen Roman von unten nach oben lesen. Hier der Link zum Anfang: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-1/ Jeweils am Ende der Teile kommt dann ein Link zum nächsten Teil.

Wenn Sie den Roman flüssig durchlesen wollen, dann kopieren Sie ihn sich einfach in der Reihenfolge der Teile herunter. Der Roman hat insgesamt 72 Kapitel, nur falls das jemand interessiert.


33. Kapitel

33. Aufgebot und Hochzeit

Nun hatte ich der Ehe zugestimmt. Susanne sagte:

„Jetzt sind wir verlobt! Zwar können wir aus Rücksicht auf deine Eltern keine Verlobungsringe tragen, aber jetzt kannst du jedenfalls keinen Sex mehr mit anderen Frauen machen.“

Ich erklärte mich einverstanden – unter einer Bedingung.

„Welche Bedingung?“

„Daß wir diese Villa hier meinen Eltern zu unserer Hochzeit schenken.“

Sie schluckte und überlegte, sagte aber dann:

„Einverstanden!“

Den anderen Frauen wurde nun mitgeteilt, daß unsere Dienstage und Donnerstage nicht mehr stattfänden. Ich weiß nicht, wie sie darauf reagierten, aber zumindest einer scheint es überhaupt nicht gefallen zu haben.

Jedenfalls vermuteten wir stark, es war eine von ihnen, die der Polizei ebenso anonym wie ausführlich Informationen über den 'Prostitutionsskandal der Frauen aus der High Society' zukommen ließ. Aber das wußten wir ja noch nicht.

Nun traf ich mich Dienstags und Donnerstags nur mit Susanne und sie behielt die ‚Zeremonie‘ bei. Ich bekam weiterhin 2 Orgasmen und sie – meistens – fünf. Nur das viele Reiben bei den anderen Frauen fiel weg. Sie behandelte mich weiterhin sehr liebevoll und vergaß nie, mich viel zu streicheln - und am Ende einen "Superorgasmus" zu versuchen.

Am Mittwoch trafen wir uns zusätzlich, tranken Tee und spielten Karten.

Viviane meinte, jetzt, da ich verlobt sei, könnten wir uns nicht mehr treffen und verabschiedete sich von mir. Ich sah es ihr an, sie war traurig. Vielleicht, dachte ich, hätte ich versuchen sollen, sie ‚richtig‘ zu küssen, anstatt dem Drängen von Susanne nachzugeben, aber jetzt traute ich mich nicht mehr, meine Entscheidung rückgängig zu machen.

Es war etwa Februar gewesen, als ich mich mit der Hochzeit einverstanden erklärte. Kurz danach tauchte eine neue Schwierigkeit auf, die mir – heimlich, für mich – schon Hoffnung gab, es würde vielleicht doch nichts aus der Hochzeit. In Liechtenstein muß man persönlich ‚das Aufgebot bestellen‘, acht Wochen vor der Hochzeit.

Wie sollten wir das machen, ohne daß meine Eltern etwas merkten? Ich schlug vor, schon vorher mit meinen Eltern zu reden, heimlich hoffend, sie würden die Hochzeit noch verhindern, aber Susanne hatte einen anderen Plan.

Ich sollte vortäuschen, von zu Hause fortzulaufen, es aber bereits nach kurzer Zeit bereuen und zurückkehren. Als Grund sollte ich die Art und Weise angeben, wie mich zwei Lehrer in der Schule behandelten. Susanne fragte mich oft, wie es in der Schule geht und ich hatte ihr erzählt, wie zwei Lehrer mich – nach einigen Zwischenfällen – regelrecht mit Bosheiten verfolgten.

An jenem Tag im März gab ich morgens vor, zur Schule zu gehen, ließ aber die Schultasche im Keller und ging zu einem vereinbarten Treffpunkt im ‚Tal‘, wo mich Susanne mit dem Mercedes-Coupe schon erwartete. Wir fuhren zum Flughafen und flogen mit einer kleinen Maschine mit nur sechs Sitzplätzen (außer den beiden Piloten) nach Lindau.

Ich flog zum ersten Mal und war begeistert. Am Sportflughafen bei Lindau erwartete uns schon eine große Mercedes-Limousine mit Chauffeur. Später erfuhr ich, sie gehörte auch Susanne.

Ich lernte auch Dr. Lauer kennen, der mit uns nach Vaduz fuhr. Ein unangenehmer, kurz angebundener Mann, der deutsch mit starkem französischen Akzent sprach. Er gab mir nur kurz mit einem unverständlichen Gruß die Hand und beachtete mich den Rest des Tages nicht mehr.

Später sollte er mich noch anders kennenlernen als nur als kleinen Jungen, der keiner Beachtung wert war.

Noch von Lindau aus rief ich bei Feilners aus dem erstem Stock an, die einzigen im Mietshaus in München, die schon Telefon hatten.

Damals hatte die große Mehrheit der Deutschen noch kein Telefon.

Ich ließ meinen Eltern ausrichten, ich sei nicht in die Schule gegangen, käme aber abends schon zurück. Auf diese Weise bekamen meine Eltern bereits eine Nachricht, bevor sie noch bemerken konnten, daß ich die Schule geschwänzt hatte.

In Vaduz auf dem Standesamt zog der Standesbeamte die Augenbrauen hoch. Er war ein etwas beleibter älterer Herr mit langem Vollbart. Er sah Susanne an, dann mich und bat mich in ein Hinterzimmer. Dort fragte er mich, warum ich Susanne heiraten wollte.

„Weil ich sie gerne habe. Und außerdem bietet sie mir eine schöne Zukunft. Ja – und meinen Eltern ein leichteres Leben.“

„Deine – ääh – Braut ist ziemlich wohlhabend?“ Er duzte mich automatisch. Es war für ihn unmöglich, jemanden zu siezen, der aussah wie maximal 14.

„Ja sie hat einige Millionen.“ Ich hatte noch keine Ahnung vom Unterschied zwischen ‚einige Millionen‘ und ‚einige hundert Millionen‘.

„Hast du dir überlegt, was passiert, wenn deine Braut in – sagen wir – einem halben Jahr nicht mehr mit dir zusammenbleiben will?“

„Dann muß sie mir die Hälfte ihres Vermögens überlassen. Das wird nämlich in dem Vertrag festgelegt, den wir abschließen werden.“

„Ihr werdet einen Ehevertrag mit diesem Inhalt abschließen?“

„Ja!“

„Na gut, du kannst sicher sein, daß ich darauf achten werde, daß das geschieht.“

Das Pflichtbewußtsein dieses Liechtensteiner Standesbeamten sollte noch eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen.

Wieder in München, mußte ich meinen Eltern erklären, was los war. Ich sagte, ich würde es wegen der Angriffe der Lehrer in der Schule nicht mehr aushalten und hätte deshalb weglaufen wollen. Doch auf halbem Weg hätte ich mir überlegt, daß ich das nicht machen könnte, hätte angerufen und wäre umgekehrt.

Ich wurde nicht hart bestraft. Meine Mutter gab mir einige Tage Liebesentzug. In der Schule allerdings machten sie viel Aufhebens. Der Direktor gab mir einen großen Arrest von 2 Stunden und befragte mich intensiv über die zwei Lehrer. Beide behandelten mich die beiden Monate, die ich noch in die Schule ging, mit äußerster Zuvorkommenheit.

Ich mußte meiner Mutter versprechen, so etwas nicht wieder zu machen. Dabei wußte ich doch schon, daß ich zwei Monate später wieder in der Schule fehlen würde.

Susanne fragte mich, was der Standesbeamte gewollt hätte.

„Er wollte wissen, warum ich dich heiraten will.“

„Und, was hast du gesagt?“

„Daß ich dich gern habe!“

„Mehr nicht?“

„Mehr nicht!“

Damit gab sie sich zufrieden. Ich hatte nicht den Eindruck, daß meine kleine Unterhaltung mit dem Standesbeamten Susanne etwas anging.


Dann kam der große Tag, mein Hochzeitstag und 16. Geburtstag. Meine Mutter hatte mir morgens einen Geburtstagstisch mit kleinen Geschenken und 16 Kerzen aufgebaut. Ich strahlte – weniger wegen der Geschenke als bei dem Gedanken, meinen Eltern heute abend eine 12-Zimmer-Villa zu schenken.

Es war ein Montag. Ich täuschte wieder vor, in die Schule zu gehen, ließ aber meine Schultasche erneut im Keller und traf mich, wie zwei Monate vorher, im ‚Tal‘ mit Susanne. Wir fuhren über den Marienplatz in die Kaufinger Strasse zum ‚Hirmer‘, um den dunklen Anzug zu kaufen.

Damals gab es noch keine Fußgängerzone in München und die Kaufinger Strasse war voll von Autos.

Es war schönes Wetter. Der Pilot des Privatflugzeugs sagte, er werde uns heute, zur Feier unserer Hochzeit, auf einer besonderen Route fliegen. Er flog nach Süden und dann am Alpenrand entlang bis Lindau. Der Blick war überwältigend. Man konnte die ganzen Berge bis zur Alpenhauptkette sehen, die höheren Zonen noch verschneit. Zeitweise schauten sogar Berge südlich des Hauptkamms heraus, wie einige Dolomitengipfel und der Ortler, später konnte man das Matterhorn und den Mont Blanc erkennen.

Der neue dunkle Anzug war unangenehm. Wir hatten nicht nur den Anzug, sondern auch ein weißes Hemd, eine Fliege und ein paar schwarze Schuhe gekauft.

Jetzt drückten die Schuhe, die Fliege schien mir fast den Atem zu rauben und das Jackett erschien unendlich schwer. Ich hatte vorher noch nie ein Jackett angehabt. Nun – in diesem Aufzug konnte man vielleicht glauben, daß ich schon 16 war.

Leider war der Flug schnell zu Ende und nun kam der ‚Ernst des Lebens‘. Vom Flughafen in Lindau fuhren wir noch an jenem Hotel im Hafen von Lindau vorbei, wo einige der Hochzeitsgäste schon logierten. Sie wurden mir vorgestellt und ein paar von ihnen, auch Dr. Lauer, fuhren mit uns im ‚Geleitzug‘ der großen Limousine nach Vaduz.

Wir kamen früh an und ließen meinen Eltern wieder eine Nachricht zukommen. Es dauerte einige Zeit, bis alle Vorbereitungen für die Hochzeitszeremonie getroffen waren. Mitten in die Vorbereitungen hinein platzte der bärtige Standesbeamte mit der Frage an Susanne:

„Haben Sie den Ehevertrag vorbereitet? Ich möchte ihn vorher gerne sehen.“

Susanne wurde bleich. Ich sah blankes Entsetzen in ihren Augen. Genau das gleiche bei Dr. Lauer. Er wurde plötzlich geschäftig und zischelte zu Susanne:

„Wer hat ihm was von Ehevertrag gesagt?“

Susanne faßte sich schnell wieder und sagte dem Standesbeamten:

„Nein, wir werden erst nach der Hochzeit einen Vertrag abschließen.“

Doch der Standesbeamte insistierte in seiner ruhigen Art mit tiefer, sonorer Stimme:

„Entschuldigen Sie, gnädige Frau, aber ich habe es nur aus einem Grunde unterlassen, die – ääh – speziellen Umstände dieser Heirat zu überprüfen, weil ihr – ääh – Bräutigam mir gesagt hat, es werde ein Ehevertrag- äähhh - mit bestimmten Inhalten abgeschlossen. Ohne diesen Ehevertrag müßte ich zunächst in nähere Erkundigungen eintreten und die Hochzeit könnte heute nicht stattfinden.“

Dr. Lauer schaltete sich ein:

„Aber den Vertrag, der vorgesehen ist, haben wir gar nicht hier!“

„Ja dann, glaube ich, wird diese Hochzeit heute hier nicht stattfinden können!“

Dr. Lauer bat ihn um eine Unterredung unter vier Augen. Ich beobachtete sie, wie sie dort in einer Ecke diskutierten. Dr. Lauer wurde offensichtlich immer ärgerlicher, je länger die Diskussion dauerte. Dann stapfte er in großen Schritten davon und rief Susanne in ein anderes Eck. Beide diskutierten äußerst aufgeregt.

Dann ging Dr. Lauer zurück zum Standesbeamten und sie berieten erneut. Viel später erzählte mir der Standesbeamte, in diesem Moment habe Dr. Lauer ihm eine Million Schweizer Franken angeboten, wenn er die Hochzeit nach dessen Plänen durchführen würde – das war ein Vermögen! Doch der Standesbeamte lehnte ab!

Angesichts dieser Ereignisse (das mit dem Bestechungsversuch wusste ich natürlich noch nicht) war ich mir fast sicher, daß Susanne mich zu täuschen versuchte, offenbar mit Hilfe dieses Dr. Lauer. Auch schien mir dieser Standesbeamte mein Schutz dagegen. Er sagte nichts zu mir, zwinkerte mir aber zu.

Dann rief Susanne mich zu der ‚Konferenz‘.

„Meinst du, wir könnten die Hochzeit noch einmal 2 Monate verschieben?“

„Natürlich, aber heute müssen wir unbedingt mit meinen Eltern reden. Die einzige Erklärung, die ich jetzt noch meinen Eltern geben kann, ist die Hochzeit.“

Wieder zogen sich Susanne und Dr. Lauer zu Beratungen zurück. Schließlich entschieden sie, die Hochzeit stattfinden zu lassen.

Erst viel später erfuhr ich, welchen neuen Plan sie ausgeheckt hatten. Dr. Lauer ging zum Auto, um den Vertrag zu holen, der plötzlich doch da war.

Der Standesbeamte ließ den Titel von ‚Vertrag zwischen Eheleuten‘ in ‚Ehevertrag‘ abändern und Ort und Datum von ‚Lindau, 8.5.1962‘ in ‚Vaduz, 7.5.1962‘.

Später erklärte mir Susanne, die Hochzeit hätte stattfinden müssen, sonst hätten meine Eltern die Möglichkeit gehabt, sie ewig hinauszuschieben.

Mein Vertrauen zu Susanne und meine Zuneigung zu ihr hatten einen tiefen Riß bekommen. Im Grunde war jetzt, bevor ich noch mein Jawort gegeben hatte, eine wesentliche Basis für unsere Ehe bereits ins Wanken geraten. Trotzdem hatte ich nicht den Mut, ‚Nein‘ zu sagen, als ich gefragt wurde, ob ich sie heiraten will. Für einen gerade 16-jährigen war das vielleicht etwas zu viel verlangt.

Nach der Hochzeitszeremonie wurde der Ehevertrag unterschrieben. Der Standesbeamte unterschrieb und behielt eines der originalen Exemplare in seinen Unterlagen, was für mich noch sehr wichtig werden sollte.

Die beiden Trauzeugen waren Personen, die ich erst an diesem Tag kennengelernt hatte. Heute kann ich mich nicht einmal mehr an ihre Namen erinnern.


34. Meine Eltern, die Villa und DM 60.000

Um fünf Uhr Nachmittags waren wir schon wieder in München. Auch der Rückflug war beeindruckend gewesen, auch wenn die Alpen schon in leichtem Dunst gelegen hatten. Als wir mit dem Mercedes-Coupe in der Thierschstrasse vorfuhren (damals konnte man da noch leicht einen Parkplatz finden) schlug mir das Herz bis zum Hals.

Nun stand ich mit Susanne in der Wohnungstür und meine Mutter öffnete uns. Ich merkte, daß Susanne auch etwas nervös war. Meine Mutter achtete zunächst nicht auf sie, sondern überfiel mich mit einem Wortschwall:

„Ich hab‘ dir doch gesagt, daß du nicht mehr in der Schule fehlen darfst. Ich weiß nicht, wie wir das diesmal erklären sollen. Du hast mir doch versprochen, …Sag mal, was hast du denn da an?“

„Frau Weiss, einen Moment!“

„Ja?“

„Ich bin Susanne Hogens. Können wir eintreten? Wir haben eine Überraschung für Sie.“

„Ja, bitte.“

Meine Mutter führte uns ins Wohnzimmer.

„Ist ihr Gatte auch zu Hause?“

„Ja.“

„Können Sie ihn auch zu diesem Gespräch bitten?“

„Ja, einen Moment.“

„Können wir uns setzen?“ Meine Mutter hatte vergessen, uns einen Platz anzubieten.

„Ja, bitte.“

Mein Vater war in der Küche gewesen und kam herein. Als sich alle gesetzt hatten, fragte meine Mutter, die schon ganz bleich war:

„Was ist passiert?“

„Vati, Mutti, dies ist Susanne Hogens, jetzt …“

Ich lächelte.

„… Susanne Weiss-Hogens. Wir haben heute mittag in Liechtenstein geheiratet.“

Meine Eltern starrten mich und dann Susanne an. Susanne lächelte angestrengt.

Meiner Mutter war buchstäblich das Kinn heruntergefallen. Mein Vater bekam jenes Gesicht mit zusammengezogenen Augenbrauen. Das bekam er nur, wenn er äußerst verärgert war. Meine Mutter war noch blasser geworden, wenn das noch möglich war und sagte: „Was?“

Bevor ich weiterreden konnte, griff mein Vater ein:

„Na, aber so geht das nicht …“ wandte er sich an Susanne, „Sie können nicht einfach hier auftauchen und meinen Sohn heiraten. Er ist noch minderjährig und kann nur mit unserer Zustimmung heiraten.“

„Nach Liechtensteiner Recht, Herr Weiss, gilt ein 16-jähriger als heiratsmündig und kann ohne Zustimmung der Eltern heiraten, jedenfalls, wenn er Schweizer ist. Und Karl ist Schweizer!“ und legte meinen Schweizer Paß auf den Tisch.

Jetzt verlor meine Mutter die Fassung und begann zu weinen. Ich hatte ein großes Verlangen sie zu umarmen und zu trösten, aber ich war so erzogen, daß ich sie und sie mich nie umarmten (jedenfalls seit ich größer war) und so ließ ich es bei Worten bewenden:

„Du brauchst nicht zu weinen, Mutti, dies ist nichts Trauriges, sondern ein sehr freudiges Ereignis.“

„Aber wieso habt ihr das heimlich gemacht? Wieso habt ihr nicht vorher mit uns gesprochen? Wir konnten nicht einmal bei der Hochzeit unseres Sohnes anwesend sein?“

Bevor ich etwas sagen konnte, griff mein Vater wieder ein.

„Ob dies hier eine legale Heirat ist, wird sich noch herausstellen. Wenn es nach mir geht, wird diese Hochzeit rückgängig gemacht bzw. für ungültig erklärt.“

„Ich kann Ihnen versichern, Herr Weiss, daß diese Hochzeit völlig legal ist und keinerlei Möglichkeit besteht, sie rückgängig zu machen. Hier haben Sie das Dokument …“ und legte eine der originalen Heiratsurkunden auf den Tisch, „…und Sie können selbstverständlich die Legalität prüfen lassen.“

„Jetzt laßt mich auch einmal etwas sagen. Mutti, Vati, Susanne ist eine vermögende Person, das heißt ich bin jetzt auch vermögend. Ich darf euch heute sagen, daß wir beschlossen haben, euch zu unserer Hochzeit eine Villa hier in Bogenhausen, die Susanne gehört hat, zu schenken. Wenn ihr Euch von der Überraschung erholt habt, können wir hinfahren und die Villa anschauen.“

Jetzt trocknete meine Mutter die Tränen.

„Herr Weiss, Frau Weiss, die Villa ist ein Geschenk Ihres Sohnes, aber ich darf Ihnen auch noch ein kleines Geschenk machen. Mit der Villa werden Sie erhöhte Ausgaben haben. Es müssen 12 Räume geheizt werden usw. Dazu möchte ich Sie ein wenig unterstützen.“

Sie legte einen Scheck über DM 60.000 auf den Tisch. Jetzt war es an meinem Vater, mit offenem Mund zu starren. 60.000 Mark war eine Unmenge Geld, mehr als er in mehreren Jahren verdiente.

Jetzt war das Eis gebrochen. Auch wenn sie die Umstände unserer Hochzeit nicht für richtig hielten, konnten meine Eltern sich doch jetzt damit abfinden und langsam, aber sicher, ihre positiven Seiten entdecken.

Wir fuhren nach Bogenhausen. Das Coupé verfehlte nicht seinen Eindruck auf meine Eltern. Wir luden sie ein, morgen mit uns zur Hochzeitsfeier mit nach Lindau zu fliegen.

Zuerst lehnten sie ab. Mein Vater sagte, er müsse morgen in die Schule und meine Mutter, sie müsse auf meine kleinen Schwestern aufpassen (die an diesem Nachmittag auf einem Fest in der Nachbarschaft waren).

Aber die wurden gleich mit eingeladen und so hatte meine Mutter keine weitere Ausrede. Mein Vater sah schließlich auch ein, daß er wohl auch einmal einen Tag fehlen konnte, ohne daß das deutsche Schulwesen zusammenbräche.

Der Höhepunkt kam aber, als wir vor der Villa ankamen und ich das Gesicht meiner Mutter sehen konnte, als wir noch einmal versicherten, daß dies alles jetzt ihres wäre. Wir gingen durch den vorderen Teil des Parks, von dem aus die Villa besonders beeindruckend wirkte. Ich sah in ihrem Gesicht jenes Glück, das ich mir so gewünscht hatte zu sehen.

Als wir die Villa betraten, begann sie erneut zu weinen, aber diesmal vor Freude. Wir gingen durch alle Zimmer der Villa und jetzt begann sich auch langsam das Gesicht meines Vaters aufzuhellen. Dann mußten wir schnell zurück, um da zu sein, wenn meine beiden kleinen Schwestern zurückgebracht würden.

Susanne nahm einen Lederkoffer aus dem Auto mit nach oben und bat meine Mutter, alle meine Sachen dort einzupacken. Der Koffer war viel zu groß für das bißchen, was ich hatte.

Inzwischen hatten meine Eltern auch den Privatunterricht akzeptiert. In Zukunft würde ich nicht mehr zur Schule gehen.


35. Starnberg und die Hochzeitsfeier

Später am Abend fuhren Susanne und ich nach Starnberg, zu jener Villa, die ich bisher noch nicht kannte.

Sie war am Ostufer des Sees, nahe bei Schloß Berg, wo der legendäre bayerische König Ludwig II. seine letzte Nacht verbracht hatte und am Morgen tot im See gefunden worden war.

Es war schon dunkel, als wir ankamen (damals gab es ja noch keine Sommerzeit) und man konnte nicht viel sehen, aber die Villa machte schon deutlich, das dieser Besitz der Villa in Bogenhausen um nichts nachstand.

Ich war völlig übermüdet und schlief sofort ein, als wir ins Bett gegangen waren. Vielleicht hatte sich Susanne die Hochzeitsnacht doch anders vorgestellt.

Am nächsten Morgen war ich früh auf und ging im Schlafanzug und in Hausschuhen hinaus. Ich hatte schon ein schönes Grundstück erwartet, aber was ich hier sah, übertraf doch alle meine Träume.

Das Grundstück war riesig. Die Einfahrt war von der Villa kaum zu sehen und bis hinunter zum Wasser war es noch einmal die gleiche Entfernung. Ein Teil der Fläche war mit gepflegtem Rasen bedeckt, ein anderer mit Bäumen und Buschwerk.

Dazwischen waren Blumenbeete. Außer der Villa waren noch andere Gebäude im Park, deren Zweck ich nicht kannte. Viel später erfuhr ich, das hier auch die Verwaltung der deutschen Besitzungen von Susanne ihren Sitz hatte.

Ein Mann schnitt mit einer Gartenschere eine Hecke, die fast die ganze Villa umgab. Er kam näher, unterbrach seine Arbeit und fragte mich:

„Sind Sie der Bräutigam der gnädigen Frau?“

Ich lachte: „Ja, so kann man es bezeichnen. Seit gestern bin ich ihr Ehemann. Gestatten, Karl Weiss-Hogens.“

Äh, äh, gnädiger Herr, darf ich meinen herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit aussprechen?“

Er streckte die Hand aus, nannte seinen Namen und sagte, er sei der Verwalter. Als ich ihm die Hand schüttelte, hörte ich hinter mir schon die Stimme einer Frau:

„Sind Sie der neue ‚gnädige Herr‘?“

Ich drehte mich um und vor mir stand die schönste junge Frau, die ich je gesehen hatte. Jeanette, kaum viel älter als ich, stellte sich als Zimmermädchen vor und strahlte mich an.

„Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!“

Sie hatte dunkle Harre, dunkle Augen und helle Haut und einen knallroten Mund, sie war wie Schneewittchen aus dem Märchen.

Sie sprach deutsch mit französischem Akzent.

Ich wurde rot bis über beide Ohren und schämte mich. Ich stand hier in einem alten Schlafanzug, der schon etwas zu klein war, nicht gerade die richtige Kleidung zum Vorstellen des neuen Hausherrn, vor allem aber war ich noch nie einer hübschen jungen Frau meiner Generation im Schlafanzug gegenübergetreten.

Ich gab ihr kurz die Hand, ohne ihr ins Gesicht zu sehen und versuchte so schnell wie möglich an ihr vorbei ins Haus zu kommen, um der peinlichen Situation zu entkommen.

Doch es war schon zu spät. Das ganze Personal quoll aus dem Eingang, versperrte mir den Rückweg und legte Wert darauf, sich mir vorzustellen und mich zu beglückwünschen. Ich spürte, dass mein Kopf ein brennender Feuerball geworden war. Ich mußte ihnen allen die Hand geben. Noch ein Zimmermädchen, ebenso jung, aber lange nicht so schön, ein Diener, eine ältere, wohlbeleibte Köchin und zwei Putzfrauen (Damals sagte man noch einfach ‚Putzfrau‘).

Bevor ich endgültig fliehen konnte, mußte ich dem Diener noch die Frage beantworten, ob ich jetzt Frühstück wolle. Ich sagte ja, ich wolle frühstücken und ging so schnell wie möglich ins Haus.

Als ich die Tür geschlossen hatte, hörte ich sie losprusten:

„Ha, ha, hast du gesehen, ha, ha, ha, der ‚Kleine‘ ist rot geworden!“

Ich rannte so schnell ich konnte die Treppe hinauf und rettete mich in die Arme von Susanne. Sie wachte auf, umarmte mich und deckte mich mit Küssen ein. Als ich erzählte, was passiert war, lachte sie.

„Heute nicht, heute ist Feiertag, aber an einem der nächsten Tage muß ich dir `mal einiges über den Umgang mit Dienstboten erzählen.“

Pünktlich um neun Uhr, wie verabredet, holten wir meine Eltern und meine beiden kleinen Schwestern im Lehel ab.

Meine Schwestern waren beeindruckt von dem Flug. Meine Eltern dagegen taten so, als seien sie schon x-mal geflogen.

Ich hatte wieder das Hemd und den Anzug von gestern an. Ich hatte ja nichts anderes anzuziehen für eine solche Gelegenheit. Ich hatte lediglich die Unterhose und die Socken gewechselt.

Das Fest im Hotel in Lindau war ganz schön, aber auf die Dauer etwas langweilig. Das Essen war riesig. Es gab eine Menge Dinge, von denen ich noch nie gehört hatte, geschweige denn sie gegessen oder getrunken, wie Schnecken, Austern, Kaviar und französischen Champagner.

Für mich war nichts dabei, was mich begeistert hätte. Die einzige von all den neuen Speisen, der ich Geschmack abgewinnen konnte, waren Krabben.

Von den ca. 50 Gästen kannte ich fast niemand. Die ich kannte, war Susannes Freundin Sibylle, aber bei der mußte ich so tun, als hätte ich sie hier kennengelernt. Alle wurden mir vorgestellt. Ich merkte mir aber keine Namen.

Mir fiel auf, das unter den Gästen nur wenige von unseren Familien waren. Von Susannes Familie waren nur etwa 10 Personen anwesend. Sie war eine geborene von Waldstadt-Zeil, eine Adelsfamilie, die hier nicht weit entfernt im südlichen Württemberg große Besitzungen hatte.

Sie sagte mir später, das sie ausdrücklich nur wenige Personen ihrer Familie eingeladen hatte. Außerdem war da noch ein Herr, der mir als ein Freund von ihr vorgestellt wurde und zwei Freundinnen.

Alle anderen waren Leute, die in verschiedenen Firmen für Susanne arbeiteten. Ich wußte eigentlich gar nicht so recht, was sie auf unserem Hochzeitsfest zu suchen hatten.

Nach dem Mittagsmahl spielte eine Kapelle zum Tanz auf. Ich mußte mit Susanne den Tanz eröffnen. Sie wußte, das ich nicht tanzen konnte und ließ ein langsames Stück spielen, bei dem man einfach von einem Fuß auf den anderen treten konnte. Die restlichen Tänze ließ ich aus, Susanne mußte dagegen noch viel tanzen.

Dann kam auch meine große Schwester. Sie arbeitete seit Februar oder März als Gymnastiklehrerin in einem Kinderheim am Albsee bei Immenstadt. Wir hatten sie erst an diesem Morgen erreicht. Sie durfte den Nachmittag frei nehmen.

Susanne hatte den Chauffeur mit der Limousine geschickt, um sie abholen zu lassen, es war ja keine große Entfernung von Lindau. Sie begrüßte mich mit:

„Na, was machst du denn für Sachen?“,
bevor sie mir gratulierte.

Während die anderen tanzten, setzte ich mich mit meiner Familie zusammen. Ich erzählte ein bißchen, wie Susanne und ich uns kennengelernt hatten.

Nicht das ich eine Lügengeschichte erfunden hätte, ich ließ lediglich die wichtigsten Teile weg und schmückte den Rest mit einigen Einzelheiten aus, die nicht vollständig richtig waren.

Ich erzählte, wir hätten uns im Englischen Garten getroffen. Sie hätte mich in die Villa in Bogenhausen eingeladen und wir hätten dort Nachmittage lang gesprochen und Tee getrunken. So hätten wir uns kennen und lieben gelernt.

Meine Eltern fragten mich nicht, ob wir Sex gemacht hätten. Ebensowenig fragten sie nach der Hochzeitsnacht. Über so etwas redet man nicht, auch hier nicht, wo es wegen der Musik niemand anderes gehört hätte.

Über den Schock vom Vortag waren meine Eltern überraschend schnell hinweg gekommen. Jetzt sorgten sie sich mehr um die praktischen, realen Seiten des Lebens, z.B., ob man den Scheck wohl schon morgen aufs Konto einzahlen könne und wann man wohl in die Villa umziehen könne.

Zu jener Zeit wurde fast alles mit Bargeld gemacht. Schecks waren nur bei finanziellen Transaktionen üblich und so kannten sich meine Eltern damit nicht aus.

Ich erzählte, daß wir unsere Flitterwochen in einem Haus von Susanne in Lausanne verbringen würden und Susanne gab meinen Eltern die Adresse und Telefonnummer von Dr. Angerfurth in München, der alles wegen der Umschreibung der Villa arrangieren würde. Umziehen könnten sie, sobald sie wollten – und der Scheck könne gleich aufs Konto eingereicht werden.

Abends wurden meine Eltern und die kleinen Schwestern wieder zum Flughafen gebracht. Man hatte bereits eine Taxi angefordert und bezahlt, das sie in München nach Hause bringen würde. Meine große Schwester wurde wieder zum Albsee gefahren.

Susanne und ich hatten in dem luxuriösen Hotel eine ‚Suite‘ mit Wohn- und Schlafzimmer.

Wir nahmen gemeinsam ein Bad in der großen Badewanne. Das war wunderschön. Ich legte mich auf sie, d.h. ich schwebte im Wasser über ihr und sie streichelte mich.

Besonders das Streicheln zwischen den Beinen und an den Innenseiten der Oberschenkel genoß ich sehr. Sie fragte mich, ob wir heute zur Feier des Tages meinen Kleinen `mal ‚richtig‘ einsetzen sollten, ihn dort ins ‚richtige Loch‘ plazieren.

„Wir können es ja `mal versuchen.“

Ich erinnerte mich noch, das mein erster Versuch kläglich gescheitert war. Aber jetzt war die Situation anders. Er war nicht mehr verschwindend klein im Vergleich zu einer erwachsenen weiblichen Vagina. Er war gewachsen und hatte schon fast seine volle Länge erreicht, wenn er auch immer noch ziemlich dünn war.

Seine größere Länge hatte sogar schon zu Problemen in den letzten Monaten mit den Frauen und mit Susanne geführt. Ich mußte jetzt weiter nach unten rutschen, um in der Vulva reiben zu können. Das bot sich sowieso an, weil ich ja auch gewachsen war und sonst die Brüste hätte nicht mehr in den Mund nehmen können. Dadurch war aber die ‚Mechanik‘ ein bißchen gestört. Wir hatten das dadurch ausgeglichen, das wir den Frauen ein Kissen unter das Becken gelegt hatten.

Doch jetzt war etwas Neues angesagt: Wir gingen ins Bett und ich beschäftigte mich mit Susannes Brüsten. Dann war der Moment gekommen, ihn zu plazieren und ich begann das richtige Loch zu suchen. Susanne half mit – und schon war er ‚drin‘.

Diesmal fühlte es sich ganz anders an. Die ‚Röhre’ umfaßte ihn vollständig und er fühlte sich weich, warm und geborgen darin. Diesmal wußte ich auch die richtige Bewegung. Es war ja eigentlich die gleiche kleine Halbkreisbewegung des Beckens, die ich immer schon gemacht hatte.

Nur fühlte er sich vielleicht zu wohl da drinnen. Meine Erregung steigerte sich plötzlich von einem Niveau von 3 oder 4 zu 8 und dann gleich zu 9 und 10. Ich war noch keine 15 Sekunden drin und hatte schon meinen Orgasmus.

Zuerst war ich ein bißchen beschämt, weil Susanne ja so schnell nicht zum Höhepunkt gekommen war. Aber dann stellte sich schnell heraus, daß dies kein Unglück war. Wie gewohnt, konnte sie ihn 10 Minuten später schon wieder aufrichten, d.h. sie brauchte nicht auf ihre Orgasmen verzichten.

Wenn er wiedererweckt war, konnte er auch da drinnen reiben, ohne daß ich wieder schnell zum Orgasmus kam. Sie brauchte aber länger, bis sie zu ihrem Orgasmus kam. Wollte sie zu fünf Orgasmen kommen, wie normal, so zog sich das ziemlich lange hin.

Wir gingen daher nach einigen Versuchen zu unserer alten Technik zurück. Susanne sagte dann aber, daß ihr jetzt irgend etwas fehle. Sie liebe das Gefühl, etwas in der Vagina zu haben, wenn wir Sex machten.

Kurze Zeit später – das war dann schon in Lausanne – hatte sie dieses Problem gelöst: Sie hatte, wo, weiß ich nicht, einen Gummiphallus aufgetrieben, den sie jetzt benutzte, wenn wir unseren Sex machten.

Es muß schwierig gewesen sein, ihn zu bekommen. Damals gab es ja noch keine Sex-Shops an jeder dritten Ecke.

Sie führte ihn in die Vagina ein, wenn sie bereits erregt war. Mich störte er nicht weiter bei meiner Reibaktion, denn er verschwand bis auf einen kleinen Stiel, den sie nach hinten drehte, in der Vagina. Allerdings erinnerte mich seine Länge und sein Umfang, daß meiner noch keineswegs ein ausgewachsener Penis war.

An einem dieser ersten Tage unserer Flitterwochen, als wir Sex mit Penetration machten, erwähnte Susanne die Möglichkeit, daß wir ein Kind bekommen könnten.

An meiner Reaktion muß sie bemerkt haben, daß ich so gut wie nichts über das Kinderkriegen wußte. Ich fingierte zwar Souveränität und Allwissenheit, aber es half nichts, sie hatte es schon heraus bekommen. Sie holte ein Lexikon (auch das war in Lausanne), zeigte mir, wie die Sexualorgane beschaffen sind und erklärte in einfachen Worten, was vor sich geht.

Ich bekam einen roten Kopf und schämte mich meiner Unwissenheit, aber sie sagte, da gäbe es gar nichts zu schämen, höchstens für jene, die mir bisher noch nichts erklärt hatten.

Sie sagte, sie wolle im Moment kein Kind bekommen. Mit der Methode, die wir üblicherweise verwendeten, sei es wenig wahrscheinlich, daß sie schwanger würde. Jetzt allerdings, wo wir Sex mit Penetration machten, hätte sie gerne, daß ich „Pariser“ verwenden würde.

Zu jener Zeit gab es ja noch keine Antibabypille, die kam erst kurze Zeit später auf den Markt. Sie erklärte mir geduldig, was ein Pariser ist und ließ mir welche besorgen. Ich wäre vor Scham in den Boden versunken, wenn ich selber in der Apotheke hätte welche kaufen müssen.

Es stellte sich aber schnell heraus, daß die üblichen Präservative zu groß für meinen „Kleinen“ waren. Sie rutschten beim Akt herunter, weil sie nicht fest saßen. Meiner war noch zu dünn.

Susanne sagte, sie wolle sehen, ob sie engere besorgen könnte, aber bevor sie dazu kam, hatte sich das schon erledigt, denn wir waren wieder zu unserer „alten“ Art, Sex zu machen zurückgekehrt.

In den ersten zwei Wochen machten wir täglich „unseren“ Sex. Dann kam es aber vor, daß Susanne schon vor dem fünften Orgasmus aufhörte.

Schließlich gingen wir dazu über, ab und zu einen Tag auszulassen. Susanne sagte, es sei schöner, die ganze Intensität der Orgasmen zu spüren, und das nicht unbedingt täglich, als daß wir täglich Sex machen, sie es aber nicht voll genießen kann.

Auch ich fand es angenehmer, `mal einen Tag auszulassen. Am darauffolgenden Tag war der Orgasmus intensiver. Auch war es wahrscheinlicher, daß ich zu meinem Superorgasmus kam, wenn wir einen Tag ausgesetzt hatten.

Später war sie viel unterwegs und die Pausen wurden häufig und manchmal auch lang. Wenn sie aber da war, ließen wir kaum je mehr als einen Tag aus.



36. Die Fensterfabrik

Am Tag nach der ‚nachgeholten‘ Hochzeitsnacht in Lindau machten wir uns auf den Weg nach Lausanne.

Heute wäre das eine Fahrt von wenigen Stunden auf der Autobahn. Damals aber gab es diese Autobahnen noch nicht und es wäre eine volle Tagesreise gewesen, auch wenn wir über eine kraftvolle Mercedes-Limousine mit einem erfahrenen Chauffeur verfügten.

Susanne sagte aber:

„Es hat keinen Sinn, den ganzen Tag nur Auto zu fahren. Wir könnten auf dem Weg noch einiges erledigen. Zuerst fahren wir nach Zürich und kaufen dort Kleidung für dich. Du brauchst jetzt eine Anzahl von Anzügen, langen Hosen, Krawatten und weißen Hemden.“

Hier sah ich zum ersten Mal eine Kreditkarte in Aktion. Zu jener Zeit gab es in Zürich bereits Geschäfte, die solche Karten akzeptierten. In Deutschland waren Kreditkarten noch praktisch unbekannt. (Kürzlich habe ich diesen Fakt erwähnt und ein Freund von mir meinte, das könne nicht sein, die Kreditkarten wären erst 1971 erfunden worden. Es kann also sein, daß mich da mein Gedächtnis täuscht.)

Danach gingen wir zum ‚Schweizer Bankverein‘ und eröffneten ein Konto für mich. Es war keines jener berühmten Nummernkonten, sondern ein normales Girokonto. Es wurde als ‚Oder‘-Konto auf unsere beiden Namen eingerichtet (was ich nicht hätte akzeptieren dürfen, wie sich später herausstellte).

Von einem anderen Konto wurden eine Million Schweizer Franken auf dieses Konto transferiert. Jetzt hatte ich also Zugang zu einem Betrag, der damals etwa 1,5 Millionen Mark repräsentierte, das wären heute ca. 6 Millionen Mark oder 3 Millionen €.

Ich fühlte mich irgendwie mächtig, hatte aber gar keine Idee, was ich mit dem Geld anfangen sollte. Auf die vielleicht naheliegende Idee, einen Teil davon auf das Konto meiner Eltern zu transferieren, kam ich nicht.

Ich hatte im Kopf, daß sie jetzt über einen unvorstellbar hohen Betrag, DM 60.000, verfügten. Wie so viele aus den weniger begüterten Schichten, liess ich mich leicht durch grosse Zahlen blenden, wenn es um Geld geht.

Man hatte bei der Bank einige Fragen gestellt, weil ich noch nicht volljährig war. Aber Susanne wies auf unsere Hochzeit hin. Sie registrierten mich als ‚für volljährig erklärt‘. Die Heiratsurkunde hatte hierfür ausgereicht.

Weiter ging unsere Fahrt nach Bielerau im Kanton Bern, wo ich ja offiziell schon seit einiger Zeit wohnte. Susanne hatte dort ein kleines Appartment in einem der wenigen Mietshäuser dieses kleinen Ortes in der Nähe von Biel (Bienne).

Das Apartment war groß genug für zwei Personen, hatte aber keinerlei besonderen Luxus, vor allem keine Bediensteten. Ich fand das angenehm. Unser Chauffeur mußte in einem Gästehaus der Firma übernachten.

„Es ist gut, wenn wir zumindest ab und zu an unserem Wohnsitz auftauchen, damit keine unerwünschten Fragen gestellt werden. Der Hausmeister des Mietshauses schickt mir üblicherweise die Post nach, nach Starnberg oder sonst nach Lausanne.

Ich habe meinen – und dann auch deinen - Hauptwohnsitz hierher gelegt, weil hier ein großes Einzelstück meines, äh, unseres Vermögens, die Fensterfabrik, angesiedelt ist. Das Mietshaus gehörte auch der Firma, so daß wir keine Miete zu zahlen brauchen.“

Bielerau liegt noch diesseits der Sprachgrenze, die hier unmittelbar vor der Stadt Bienne verläuft. Es war also noch in der deutschen Schweiz, während Biel (Bienne) schon in der französischen Schweiz liegt.

Am nächsten Tag besuchten wir die Fabrik. Wir waren angekündigt und eine Sitzung des Vorstandes und der Abteilungsleiter war angesetzt worden.

Susanne stellte mich vor und sagte, in Zukunft würden wir zwei für die Firma zuständig sein. Die Blicke, die mir die Herren zuwarfen, waren ungläubig, empört, abschätzig, jedenfalls alles andere als freundlich. Ich konnte in ihren Augen lesen:

„Dieser Junge soll uns etwas zu sagen haben? Eine Zumutung!“

Ich stand da zwar in Anzug und Krawatte vor ihnen, aber ich war erst 16 und schien eher noch jünger zu sein. Wenn sie gewußt hätten, daß ich sie einmal fast alle entlassen sollte, hätten sich ihre Blicke sicher noch mehr verdüstert.

Ich achtete nur auf wenig, was auf der Sitzung gesagt wurde. Eines der Vorstandsmitglieder gab einen Überblick über die Geschäftssituation, der mir nicht viel sagte.

Dann stand Dr. Lauer auf, den ich ja schon kannte (und an den ich mich mit Unbehagen erinnerte) und sprach über die allgemeine konjunkturelle Situation.

Schließlich wurde noch über den Fortgang jener Neuinvestition gesprochen. Die Fabrik stellte Fenster und Balkontüren her. Bei der Neuinvestition handelte es sich um ein eigenes Sägewerk, das zusammen mit dem Waldbesitz, den Susanne schon vorher gehabt hatte, die Versorgung mit Holz für die Fenster und Balkontüren sicherstellen sollte und vor allem die von ihnen als hoch erachteten Holzpreise drücken sollte.

Man erwartete eine deutliche Belebung des Geschäftes, wenn man so zu niedrigeren Preisen anbieten konnte. Ebenso war ein höherer Ertrag geplant, der sich aber nicht als höherer Profit auswirken würde, weil die Zinsen und die Abschreibung der Neuinvestition dies ‚auffressen‘ würden.

Ich verstand nicht, wieso Zinsen zu zahlen waren, wenn Susanne das Geld durch den Verkauf von Immobilien aufgebracht hatte, traute mich aber nicht vor allen zu fragen, um nicht als unwissend dazustehen.

Erst auf der Weiterfahrt fragte ich Susanne danach. Ihr Antwort war nur ein Lächeln:

„Das verstehst du noch nicht. Ich werde es dir bei Gelegenheit erklären.“

Als wir aus dem Sitzungssaal herausgingen, hatte ich einen Gesprächsfetzen aufgefangen:

„Bringt die ihren Lustboy hier mit . . .“

Nach der Sitzung führte mich Susanne durch die Fabrik. Ein Vorstandsmitglied, Herr Panton, begleitete uns. Er sprach nur gebrochen Deutsch und Susanne mußte fast alles übersetzen. Mir war auch in der Sitzung schon aufgefallen, daß mehrmals Französisch gesprochen worden war. Jedesmal hatte dann jemand ermahnt, Deutsch zu sprechen, damit ich auch verstehen konnte. Dafür hatte ich dann erneut messerscharfe Blicke geerntet:

„Nicht nur jung und unerfahren, kann noch nicht einmal Französisch!“

Auf dem Rundgang erzählte mir Susanne die Geschichte der Fabrik:

„Der Vater meines ersten Mannes war als fahrender Tischlergeselle in die Schweiz gekommen. Er hieß eigentlich Hoogens und war Holländer. Hier hatte er sich in die Tochter seines Patrons verliebt, sie geheiratet und ein ‚o‘ aus seinem Namen gestrichen, um ihn ‚einzudeutschen‘. Nachdem er die Tischlerei geerbt hatte, hatte er sich auf Fenster spezialisiert. Bis er aus dem Geschäft ausschied und an seinen Sohn übergab – meinen ersten Mann -, hatte er den Betrieb bereits zu einer kompletten Fenstermanufaktur entwickelt, die 40 Beschäftigte hatte.

Mein erster Mann hat dann einen richtigen Industriebetrieb daraus gemacht. Heute haben wir fast 2.000 Beschäftigte und sind eine der beiden größten Fenster- und Balkontürenfabriken in der Schweiz, d.h. die größte der Deutschen Schweiz.
Die andere Firma, Lefébre, ist in der französischen Schweiz.“

Der Betrieb war beeindruckend. Eine riesige Nummer von Fenstern waren überall am werden. Die große Fabrikhalle hatte die Ausmasse von mehreren Fußballfeldern.

Mir fiel auf, daß noch sehr viel mit der Hand gemacht wurde. Der Betrieb war erst teilweise mechanisiert. So etwas wie Automation war damals sowieso noch unbekannt.

Aber auch ein Fließband oder etwas Vergleichbares war noch nicht eingeführt. Der Vorstand ließ mir übersetzen, daß man ein Betrieb sei, der sehr auf Tradition halte. Wirkliche Qualitätsfenster könnten nur in Handarbeit hergestellt werden.

Man hatte sogar eine kleine Glasmacherei, in der die Scheiben gegossen wurden. Man war offenbar spezialisiert auf jene Fenster eines typischen Schweizerhauses mit vielen Sprossen. Fast alle Fenster, die ich sah, waren jene typischen Doppelfenster, bei denen beide Teile verbunden, aber trennbar waren.

In einer Gegend, in der es so kalt wurde wie in der Schweiz, waren Doppelfenster natürlich am stärksten nachgefragt.

Man hatte aber offensichtlich keine große Vielfalt an Fenstertypen. Ich sah keine Fenster oder Balkontüren, die als ganzes, also ohne Sprossen, eingeglast waren.

Ich hätte schon eine Anzahl Fragen und Vorschläge gehabt, hütete mich aber, sie auszusprechen, denn ich fühlte deutlich, daß ich der Letzte war, dessen Rat hier gefragt war.

Susanne zeigte mir auch die Arbeiten in einem etwas abgelegenen Teil des Werkes, wo zwei Projekte vorangetrieben wurden, die, wie sie mir stolz erzählte, von ihr angeregt worden waren: Aluminiumfenster und Kunststoffenster.

Auf der Weiterfahrt nach Lausanne äußerte ich mein Befremden darüber, daß jener Herr Panton einige Fragen zur Produktion, die ich gestellt hatte, nicht beantworten konnte.

„Herr Panton ist das Vorstandsmitglied, das für Finanzen und Personal zuständig ist. Er ist als ‚Erster unter Gleichen‘ praktisch der Chef des Unternehmens. Er hat keine Zeit, sich im einzelnen um die Produktion zu kümmern.“

Ich fragte, ob die Spitze der Firma mit 5 Vorstandsmitgliedern und 9 Abteilungsleitern nicht etwas groß sei. Susanne ließ dies unbeantwortet und lächelte nur wissend. Ich erzählte auch von dem Gesprächsfetzen, den ich gehört hatte.

„Das hast du mit Sicherheit mißverstanden. Es wird ja da fast ausschließlich Französisch gesprochen.“

„Ja, warum eigentlich, wenn es doch in der deutschen Schweiz liegt?“

„Die meisten kommen aus Biel, der nächsten größeren Stadt. Und dort spricht man eben französisch.“


37. Ein richtiges Schloß

Als wir in der Villa am Genfer See ankamen, war ich überwältigt von dem Anblick. Die Sonne stand tief über dem Horizont und ließ den See in Gold leuchten. Die Villa lag etwas oberhalb und seitlich des Zentrums von Lausanne am Hang und man hatte den Blick über den ganzen See, auf die gegenüberliegenden Berge und auf die hohen Berge, die sich hinter dem oberen Ende des Sees auftürmen.

Einige Bergspitzen dort waren ins Licht der untergehenden Sonne getaucht, während der untere Teil der Berge bereits im Schatten lag. Die Berge schienen wie Goldbarren über den Wolken zu schweben. Viel später hörte ich, daß man dies das Alpenglühen nennt.

Waren Villa und Park in Starnberg schon groß und beeindruckend gewesen, so übertraf dies jene noch. Es war keine Villa, sondern ein Schlößchen. Unterhalb fiel der Hang ziemlich steil ab und es zogen sich Wasserspiele bis zum Eingangstor hinunter. Rechts und links zogen sich Auffahrt und Abfahrt durch eine Art englischen Park. Oberhalb des Schlößchens lagen einige andere Gebäude und dahinter war der Hang nicht mehr so steil und es breitete sich ein dichter Wald aus, der zum großen Teil aus Eßkastanienbäumen bestand.

Es war tatsächlich ein Schlößchen. Irgendein Baron im 18. Jahrhundert hatte es erbauen lassen. Die Räume waren alle sehr hoch. Einige waren in Rokokomanier gestaltet. Der größte Teil war aber schlicht, wenn auch groß. Ich wollte auf der Plattform vor dem Schlößchen bleiben und den Anblick genießen, aber Susanne rief mich nach drinnen:

„Dazu hast du noch genügend Zeit, jetzt muß ich dir die Dienstboten vorstellen.“

In der beeindruckend großen Eingangshalle, in der zwei halbrunde Treppen zum oberen Stock führten, versammelten sich jetzt neun Bedienstete im Halbkreis. Ich erkannte gleich Jeanette und das andere Zimmermädchen wieder, ebenso die Köchin und den Diener – und den Chauffeur kannte ich ja sowieso.

Susanne stellte zunächst mich vor und sagte, daß ich nicht Französisch spreche und deshalb ab sofort hier im Haus Deutsch gesprochen werde und zwar immer!

Dann bat sie den ‚Maior Domus‘ zu mir und stellte ihn vor:

„Louis Demas, hier aus Lausanne.“

Als er mich begrüßte, bemerkte ich gleich, daß er nicht besonders gut Deutsch konnte. Er ging jetzt mit mir an der Reihe der Dienstboten entlang und stellte mir alle vor. Als die Reihe an Jeanette kam, sagte ich:

„Wir haben uns schon gesehen, nicht wahr?“

und lächelte sie an. Sie lächelte strahlend zurück und ich dachte erneut heimlich bei mir:

„Meine Güte, ist die schön!“

Nicht daß ich mich spontan in sie verliebt hätte, es war mehr so, als ob einem, sagen wir, Claudia Schiffer oder Sharon Stone (oder in diesem Fall, bei den dunkelhaarigen, besser: Demi Moore) vorgestellt würden: Man muß nach Luft schnappen vor soviel Schönheit unmittelbar vor einem.

„Jeanette Demas!“

Der Nachname ließ mich aufhorchen und ich sah den Maior Domus an. Er lächelte etwas verlegen:

„Sie ist meine Tochter.“

Noch einmal stutzte ich bei einem Nachnamen. Eine der Putzfrauen hatte etwas zu mir in Französisch gesagt und er übersetzte mir:

„Sie sagt, sie kann kein Deutsch, aber es wird keinerlei Komplikationen mit ihr geben. Claudette Demas.“

Wieder sah ich ihn von der Seite an. Wieder wurde er verlegen:

„Meine Frau.“

Danach führte Susanne mich durchs Schlößchen. Zunächst zeigte sie mir vom hinteren Ende der Eingangshalle aus ein kleineres Gebäude, das nur etwa 10 Meter hinter dem Schlößchen stand.

„Dort wohnen die Dienstboten. Wir haben dort üblicherweise nichts zu suchen. Wenn etwas mit den Dienstboten zu klären ist, geht das über den Maior Domus. Die beiden Putzfrauen und der Maior Domus wohnen nicht hier, sondern unten in der Stadt.“

Sie ging mit mir durch die Räume unten im Erdgeschoß. Sie waren alle leer bis auf die Küche, Waschküche, den Trockenraum und die Speisekammer am rechten hinteren Ende.

„Hier unten ist sonst nichts. Alle von uns genutzten Räume sind im Obergeschoß. Gleich hinter der Villa …“ – sie bestand darauf, das Schloß ‚Villa‘ zu nennen – „... entspringt ein Bach, der unter der Villa durchgeleitet wird und vorne dann jene Wasserspiele speist, die du schon gesehen hast. Dadurch ist das Parterre extrem feucht. Außerdem ist es im Winter schwer zu heizen. Es sind sowieso viel zu viele Räume!“

Im oberen Stockwerk zeigte sie mir zuerst den linken Trakt. Dort waren die Rokoko-verzierten Räume.

„Diesen Teil des Obergeschosses nutzen wir nur zu offiziellen Anlässen und Festen. Ab und zu kommen auch Besucher und wollen einige der Gemälde und Fresken hier sehen.“

Dann gingen wir in den rechten Flügel.

„Hier sind die Zimmer, die wir bewohnen. Hier am Anfang sind zwei Schlafzimmer, eines für jeden von uns, jeweils mit eigenem Badezimmer. Danach kommt ein ungenutztes Zimmer, dann unser Wohnzimmer, dann der Salon. Dahinter die Bibliothek und danach das Eßzimmer, in das direkt die Treppe führt, die von der Küche heraufkommt.

Die Dienstboten können sich nur im Parterre frei bewegen und hier oben im Eßzimmer und auf dem Flur. In unsere Zimmer kommen sie nur, wenn wir sie rufen oder wenn es vereinbart ist und wir nicht drinnen sind.“

Ich war hauptsächlich über eines besorgt:

„Zwei Schlafzimmer? Werden wir nicht in einem Zimmer schlafen?“

„Ha, ha! Nur keine Sorge! In beiden Zimmern ist jeweils ein Doppelbett. Wir können also da oder dort, zusammen oder getrennt schlafen.“

Ich hatte ja zu jener Zeit noch nicht viel Erfahrungen, wie es ist, mit der Frau im gleichen Bett zu schlafen. Die letzten beiden Nächte hatte ich es genossen, eng umschlungen mit ihr einzuschlafen.

Aber dann, im Schlaf, löste man sich automatisch voneinander und jeder schläft auf seiner Seite. Das hatte ich bemerkt, weil ich nachts mehrmals aufgewacht war, weil es ungewohnte Betten und ungewohnte Zimmer waren.

Einige Male probierte ich im Laufe unserer ‚Flitterwochen‘ aus, nach dem Sex in mein Zimmer hinüber zugehen und dort zu schlafen, aber es war nicht angenehm, dann in ein kaltes Bett zu schlüpfen. So wurde Susannes Zimmer unser Schlafzimmer.


38. Bedienstete

An diesem Abend hielt mir Susanne einen kleinen Vortrag über den Umgang mit Hauspersonal.

„Bedienstete haben das volle Recht, gut und höflich behandelt zu werden. Allerdings ist es angebracht, stets die nötige Distanz zu halten. Dienstboten können keine persönlichen Freunde sein, niemand, mit dem man über persönliche Dinge spricht oder an dessen Schulter man sich ausweint.

Manche Hausangestellten haben die Tendenz, wenn sie gut behandelt werden, sich der Herrschaft anzunähern, persönliche Fragen zu stellen oder Kommentare abzugeben.

Sie testen gewissermaßen, wie weit sie gehen können. In solchen Fällen ist es angebracht, bei geeigneter Gelegenheit höflich, aber deutlich klarzustellen, daß eine solche ‚Annäherung‘ nicht erwünscht ist. In der Regel wird derjenige (oder diejenige) dann damit aufhören.

Andernfalls muß man allerdings härtere Maßnahmen ergreifen, bis hin zur Entlassung.

Das Personal hat auch seinen Stolz. Ich kann z.B. nicht einfach in die Küche gehen und verkünden, heute würde ich kochen. Das würde die Köchin als persönliche Beleidigung auffassen. Ebensowenig kannst du plötzlich anfangen, dein Bett selbst zu machen oder im Wohnzimmer Staub zu wischen. Das würde das Zimmermädchen als Kritik an ihrer Arbeit auffassen.

Allerdings mußt du nicht jedes Mal, wenn du etwas trinken willst, den Diener rufen. Wenn wir unter uns bleiben wollen, holen wir es uns selbst.

Wir haben in den bewohnten Zimmern eine Klingel, mit der wir den Diener rufen können. Hat er getan, was zu tun war, zieht er sich zurück. Bei uns gibt es das nicht, daß er in einer Ecke auf weitere Aufträge wartet.

Die Zimmermädchen sind für Ordnung und Sauberkeit in unseren Schlafzimmern zuständig, wischen Staub in allen Räumen, tragen das Essen auf und bügeln.

Die Putzfrauen sind für die Sauberkeit der Fußböden in allen Räumen außer unseren Schlafzimmern zuständig, waschen die Wäsche und helfen beim Bügeln und Abwaschen.

Gärtner und Chauffeur ist klar, Köchin ebenfalls.

Der Diener trägt das Frühstück auf, hilft in der Küche und ist für Getränke zuständig.

Hier in Lausanne haben wir auch, wie du schon gesehen hast, einen Maior Domus. Er ist der Chef des Personals und für die gesamte Villa und den Park zuständig.

In Starnberg ist der Gärtner gleichzeitig Maior Domus. In Deutschland nennt man das ‚Verwalter’. Dort ist nicht soviel im Park zu tun.

Unsere Köchin, die beiden Zimmermädchen, der Chauffeur, der Pilot und der Diener sind alle Schweizer, die sowohl Deutsch als auch Französisch sprechen. Sie werden entweder in Starnberg oder in Lausanne eingesetzt, je nachdem, wo wir uns aufhalten.

Die Putzfrauen, Gärtner und der Maior Domus bleiben dagegen an ihren Einsatzorten.“

Ich erinnerte mich, daß ich bei der Begegnung mit den Dienstboten in Starnberg den typische Schweizerdeutsch-Akzent und bei Jeanette jenen Akzent gehört hatte, den Personen mit Französisch als Muttersprache fast nie ablegen können, auch wenn sie gut Deutsch sprechen.

„Wenn man mit dem Personal im Hause lebt, muß man sich dessen natürlich bewußt sein. Dein kleines Malheur in Starnberg diesbezüglich hatte eine einfache Ursache: Du bist nicht an Hauspersonal gewöhnt. Wenn man nicht will, daß sie einen im Schlafanzug sehen, muß man sich etwas anziehen, bevor man hinausgeht.

Noch etwas wollte ich dir sagen: Es gibt Hausangestellte, die nicht so einfach akzeptieren, wenn eine neue ‚Herrschaft‘ die eingefahrenen Abläufe durcheinanderbringt. Du wirst dies eventuell spüren, wenn wir jetzt mit Bediensteten zusammenleben.

Manchmal geht einer sogar so weit, die ‚alte‘ gegen die ‚neue‘ Herrschaft ausspielen zu wollen.

Ich habe dies selbst erlebt, als ich frisch verheiratet mit meinem ersten Mann war. Unser damaliger Chauffeur konnte es einfach nicht ertragen, jetzt die Aufmerksamkeit auf zwei Personen aufteilen zu müssen. Zuerst versuchte er meine Anweisungen einfach zu ignorieren und behauptete dann, er habe es nicht richtig verstanden oder vergessen. Wir mußten ihn wiederholt ermahnen. Dann kam es mehrmals vor, daß er behauptete, er müsse bereits meinen Mann fahren und könne mich daher nicht fahren.

Später fand ich dann heraus: Er hatte meinen Mann gar nicht gefahren. Zur Rede gestellt behauptete er, nichts dergleichen gesagt zu haben. Der Höhepunkt war schließlich erreicht, als ich ihn einmal bat, mich in die Stadt zu fahren. Er behauptete, mein Mann habe ihn gebeten, ‚alarmbereit‘ zu bleiben, weil er ihn jeden Moment brauchen könne.

Ich fuhr mit dem eigenen Wagen in die Stadt. Er aber ging zu meinem Mann und fragte ihn, ob er in Wartestellung bleiben solle. Mein Mann sagte zerstreut: „Ja – ja“. Später, als ich bemerkt hatte, daß er ihn gar nicht fahren mußte, fragte ich meinen Mann, warum er die ‚Alarm‘-Anweisung gegeben hatte. Er sagte, davon wisse er gar nichts. Er rief den Chauffeur, der verwickelte sich in Widersprüche und wurde sofort entlassen.

Damit sich so etwas nicht wiederholt, sollten wir beide folgendes beachten: Immer wenn ein Bediensteter gegenteilige Anweisung des Anderen behauptet, bleibt zunächst die erste Anweisung bestehen. Dann sollten wir mit dem Anderen darüber reden, ob er jene Anweisung gegeben hat. Überhaupt würde ich dich als unerfahren auf diesem Gebiet bitten, in jeglicher Frage, die Personal betrifft, immer gleich mit mir zu reden.“

Die Hausangestellten hatten sich schnell ihre Meinung gebildet, warum die reiche junge Witwe sich einen so jungen Ehemann genommen hatte. Es mußte wegen des Sex sein, der ‚Kleine‘ mußte phantastisch im Bett sein. Ich hörte ab und zu Gesprächsfetzen zu diesem Thema.

Die Unterhaltungen auf Französisch und auch jene in reinem Schweizerdeutsch konnte ich zwar nicht verstehen, aber als Verständigungssprache mit den Französisch Sprechenden mußten sie ja ‚Hochdeutsch‘ verwenden.

Das ist das von starkem ‚Schweizerdeutsch‘-Akzent geprägte Deutsch, von dem wir Deutsche meistens annehmen, es sei das Schweizerdeutsch. In Wirklichkeit, so mußte ich lernen, ist Schweizerdeutsch eine eigene Sprache, die wir nicht oder fast nicht verstehen.

Mir wurde klar, daß sie mich den ‚Gespielen‘ oder den ‚Lustburschen‘ nannten. Einmal schnappte ich auch eine Bemerkung auf, die sich auf die angeblich sagenhafte Größe meines Phallus bezog. Ich hatte zu jener Zeit eher etwas Sorge, er wäre zu klein geraten, wenn ich ihn mit Susannes Gummiphallus verglich.

Ich spürte deutlich: die Dienstboten behandelten mich etwas herablassend. Ich war nicht als ‚vollwertige‘ Herrschaft anerkannt.

Ab und zu hörte ich unwirsche Worte auf Französisch, wenn ich irgendwelche Sonderwünsche äußerte. Was „merde“ bedeutet, wußte ich bald, auch ohne Französisch zu können.

Nur die drei der Familie Demas behandelten mich verschieden, wie ich fand, d.h. äußerst zuvorkommend. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, vielleicht war es nur, weil sie unter sich Französisch sprachen oder er sich als Maior Domus nichts herausnehmen wollte.

Aber was ich mir bestimmt nicht einbildete, war die besonders aufmerksame, ja direkt liebevolle Behandlung, mit der Jeanette mich bedachte. Sie räumte in meinem Zimmer auf und bediente mich üblicherweise bei Tisch. Sie lächelte mir immer zu, sie fragte mich immer wieder, ob ich noch etwas wünsche (sie sagte „vinßen der Herr noch etwaß“), ob noch etwas fehle und ob alles zur Zufriedenheit sei.


39. Umarmungen mit Jeanette

Nach einiger Zeit blieb es aber nicht nur dabei. Immer, wenn Susanne nicht in der Nähe war, richtete sie es ein, direkt in meinem Blickwinkel zu arbeiten, sich bücken zu müssen, was mir einen Blick unter den kurzen Rock ihrer Dienstmädchenuniform eröffnete, oder ihr Dekolleté vor mir zu platzieren, was tiefe Einblicke zuließ. Auch kam sie mir nun immer ganz nahe, wenn sie etwas servierte.

Ich konnte sehen, da war kein BH und die Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter der Uniformbluse ab. War sie erregt in meiner Nähe?

Ich konnte ihr angenehmes und anziehendes Parfüm riechen – oder war es ihr eigener Geruch, der so anziehend war? Sie war sich sehr wohl ihrer Schönheit bewußt und verstand es, vor mir zu defilieren: Ihren Hintern wackeln zu lassen, ihre großen Brüste in Stellung zu bringen und mir zuzulächeln. Langsam aber sicher begann ich mich in sie zu verlieben....

Nicht daß dies irgendwie mein Verhältnis zu Susanne zusätzlich angekratzt hätte. Es war einfach etwas anderes.

Jeanette war aus meiner Generation, jemand, in den man sich verlieben konnte, jemand, an den man versuchen konnte sich anzunähern.

Susanne dagegen war eine jener älteren Frauen, mit denen man Sex machte und mit denen man zusammen war. Sie war in einer anderen Kategorie, „spielte in einer anderen Liga“.

Wenn ich jetzt Susanne küßte (inzwischen hatte ich meine Abneigung gegen Küsse schon abgelegt), dachte ich oft, wie es wohl wäre, Jeanette zu küssen.

Beim Sex an Jeanette zu denken, erlaubte ich mir nicht. Das wäre der Art von Gefühl nicht angemessen gewesen, das ich für sie empfand.

Im Laufe der Zeit entwickelte Jeanette eine besondere Fertigkeit, Situationen herbeizuführen, in denen wir uns berührten, wenn Susanne nicht dabei war. Wenn sie mir servierte, berührten ihr Arm wie zufällig den meinen. Ich war jedesmal wie elektrisiert.

Wenn ich morgens aus Susannes in mein Zimmer kam, um mich anzuziehen, war Jeanette meistens schon da, um aufzuräumen. Auch wenn mein Bett ungenutzt war, wurde die Bettdecke ins Fenster gelegt, um auszulüften. Das Bett wurde zurechtgemacht usw. Wenn ich hereinkam, zog sie sich zurück, um später zurückzukommen, wenn ich nicht mehr im Zimmer war.

Zuerst waren mir diese morgendlichen Begegnungen peinlich gewesen, weil ich ja nur einen Schlafanzug anhatte und weil ich morgens nach dem Aufwachen üblicherweise einen ‚Harten‘ hatte, der sich in der Schlafanzughose deutlich abzeichnete.

Das Problem hatte ich gelöst, indem ich eines meiner neuen Kleidungsstücke, einen Morgenmantel, mit in Susannes Zimmer nahm (eigentlich war es ein Bademantel, aber ich bestand darauf, ihn ‚Morgenmantel’ zu nennen....verflixt, wo habe ich das nur schon einmal gelesen...?). Morgens zog ich ihn dann über. So war nichts mehr zu sehen.

Einige Zeit später hatte ich den Eindruck: Es war genau das, was sie sehen wollte. Ich begann, den Morgenmantel in meinem Zimmer zu ‚vergessen‘.

Eines Tages geschah es, als sie in der Nähe der Tür arbeitete, durch die ich herein kam: Sie schien die Tür nicht gehört zu haben und machte einen Schritt zur Seite, als ich vorbeikam, so daß wir zusammenstießen. Ich hielt sie fest, damit sie nicht hinfiel. Sie ließ sich so richtig in meine Arme fallen. Als wir uns getrennt hatten, entschuldigte sie sich.

Ich sagte:
„Macht nichts. War mir ein Vergnügen.“

Beim ersten Mal war es vielleicht noch Zufall. Aber nun ‚passierte‘ es fast jeden Morgen. Es war völlig klar, daß sie es absichtlich machte. Ich hätte dem natürlich ausweichen können, spielte aber mit.

Nach einigen morgendlichen ‚Zusammenstößen‘ blieben die Vorwände praktisch außen vor. Morgens warf sie sich mir praktisch in die Arme, wenn ich die Tür geschlossen hatte und nahe bei ihr vorbei ging.

Einmal griff sie bei einer solchen morgendlichen ‚Umarmung‘ nach unten, während ich sie festhielt und nahm – ich glaubte es kaum – durch die Schlafanzughose meine ‚Morgenlatte‘ in die Hand.

Sie nahm ihn nur einfach in die Hand, ohne weiteres, ohne zu drücken oder zu reiben, aber ich kann die Szene bis heute in meine Erinnerung rufen. Es war unerwartet, herausfordernd und doch auch irgendwie unschuldig.

Jetzt hatte sie also seine tatsächliche Größe festgestellt. Ich nahm an, ihre Annäherungsversuche und das Gerede der anderen Angestellten würden nun aufhören. Aber beides trat nicht ein. Ihre Vorliebe für mich schien unabhängig davon zu sein, wie groß er war und sie schien auch den anderen nichts von seiner tatsächlichen Größe erzählt zu haben, denn die Bemerkungen hörten nicht auf.

Unsere ‚Umarmungen‘ waren aber immer nur kurz. Sie drehte zwar ihr Gesicht zu mir, aber ich küßte sie nie bei dieser Gelegenheit.

Später dann legte sie den Ort, wo wir uns ‚trafen‘, gleich neben das Bett, wo ich vorbei mußte, um zum Schrank zu kommen.

Sie gab vor, mit mir zusammenzustoßen, warf sich mir aber praktisch in die Arme und zog mich, rückwärts fallend, mit sich aufs Bett. Da lag ich dann auf ihr.

Es war unheimlich aufreizend und ich genoß es. Ich spürte ihre großen und harten Brüste und bemerkte erneut: Sie trug keinen BH. Mein 'Kleiner' wurde ganz wild bei der Berührung mit ihrem Körper. Sie mußte ihn wohl spüren.

Ich küßte sie aber immer noch nicht, sondern ließ meinen Kopf neben ihren fallen, so daß mein Mund auf ihre Schultern kam. Jedesmal, wenn wir so aufs Bett fielen, dauerte es länger, bis ich mich wieder aufraffte. Ich genoß die Sekunden, wenn ich auf ihr lag, meine Backe gegen ihre Backe drückte und mein Mund die zarte Haut ihrer Schulter spürte.

Ich wagte es nicht, meinen Kleinen gegen sie zu drücken, weil ich fürchtete, dies könnte die Besonderheit des Momentes zerstören.

Dies, was ich für sie empfand, war nicht einfach Sex, mir schien es etwas Heiliges, Erhabenes. Mein 'Kleiner' war da anderer Meinung. Er wollte Sex mit ihr. In Wirklichkeit war es natürlich nicht er sondern ich, der das wollte, aber ich erlaubte es mir nicht und so wälzte ich die ‚Schuld‘ auf ihn ab.

Susanne hatte mir schon eingeschärft, daß ich jetzt keinen Sex mehr mit anderen Frauen haben dürfte und ich hatte dies auch akzeptiert. Außerdem hatte ich eine Vorstellung von romantischer Liebe, die unabhängig von Sex war.

Ich wollte, wenn ich mich denn schon in Jeanette verliebte, dies nicht auf Sex basieren. Zusätzlich war mein Gefühl für Jeanette ganz anders, viel zarter und zugleich intensiver als das gegenüber Susanne und ich wollte diesen Zauber nicht mit profanen Dingen wie Sex zerstören.



Hier ist der Link zum nächsten Teil: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-7-kapitel-40-und-folgende/

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Sonntag, 22. August 2010

Milliansstrass 5 - Kapitel 27 und folgende

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss

Cuvilliér-Theater

1. Veröffentlichung, 5. Stück, Kapitel 27 und folgende


27. Kapitel


27. Beatrix und die Detektive

Wenn ich mich heute erinnere, wie der Sex war mit diesen Frauen, so ist mir im Gedächtnis geblieben: Die meisten nahmen meinen Hintern in die Hände, wenn ich auf ihnen lag und den Penis durch ihre Vulva rieb. Manche streichelten den Hintern, manche drückten und walkten ihn durch, doch die meisten nahmen ihn einfach in die Hände und drückten ihn und damit mich an sich, wodurch das Reiben in der Vulva auf mehr Widerstand stiess und wohl mehr Reibung erzeugte.

Die Frauen öffneten alle die Beine bei diesem Sex, aber einige schlangen dann die Beine um mich und drückten mich so heftiger an sich - was wohl den gleichen Effekt erzeugte wie das An-sich-Drücken des Hinterns mit den Händen.

Wenn sie zum Orgasmus kamen, drückten sie mich dann manchmal so heftig an sich, dass ich schon fürchtete, sie würden mir etwas brechen. Manche der Frauen warfen auch den Kopf hin und her, wenn sie am Höhepunkt waren.

Dann wurde schon wieder eine Epoche in meinem Leben eingeleitet. Susanne erzählte mir später, wie das anfing:

„Zu jener Zeit, Ende Juni, lud Baronin von Schlonthoff uns alle – das heißt die anderen 13 - zu einem Fünfuhrtee ein. Du erinnerst dich, die Baronin war jene ältere Dame mit roten Haaren. Als wir bemerkten, sie hatte genau deine ‚Kundinnen‘ eingeladen, wußten wir schon, um was es ging. Alle bis auf eine waren gekommen (eine Einladung der Baronin konnte man schlecht ausschlagen).

Nachdem wir unseren Tee getrunken hatten uns ein wenig über die letzten Gerüchte der besseren Gesellschaft geredet hatten, eröffnete die Baronin die Diskussion:

„Meine Lieben, ich habe mich entschlossen, Sie einzuladen, um ein Thema von gemeinsamen Interesse zu besprechen. Wir haben uns dort alle gesehen und Sie wissen, von was ich spreche. Ich nehme an, Sie haben alle die gleiche Erklärung unterschrieben wie ich.“

Wir nickten zustimmend.

„Das heißt, wir sind alle in der Hand einer Kriminellen und ihres Komplizen und sind alle erpreßbar. Diese Situation ist absurd. Ich nehme an, sie stimmen mit mir überein: Das muß geändert werden.

Ich habe mir erlaubt, bereits die ersten Schritte einzuleiten. Ich habe für uns Herrn Mitter engagiert, einen Privatdetektiv, der wirklich gut ist und habe ihm zwei meiner eigenen Bediensteten an die Seite gestellt, die ihn bei seinen Aufgaben unterstützen.

Seit gestern sind die drei dabei, Informationen über jene feine Dame und jenen Robert zu sammeln.

Die Herren haben zwei Aufgaben: Erstens, uns aus dieser kompromittierenden Situation herauszubringen, d.h. jene Erklärungen zu finden und dem Zugriff der Kriminellen zu entziehen – und Zweitens, Informationen über die beiden Kriminellen zu erlangen, die es uns erlauben, sagen wir, einen gewissen Einfluß auf sie auszuüben.

Ach – und noch etwas: Ich würde mich freuen, wenn jede von Ihnen sich mit DM 3.000 an den Kosten für den Detektiv beteiligt.“

Das war, wenn die Baronin dies sagte, eine Verpflichtung und keine Bitte. Jeder von uns war klar, die Baronin würde die Erklärungen jeder Einzelnen nicht ohne diese Zahlung herausrücken – wenn sie denn gefunden wurden.

„Diese Summe dürfte voraussichtlich für die ganze Arbeit ausreichen. Falls sie sich länger hinzieht, werde ich eventuell noch um eine zusätzliche Zahlung bitten müssen. Die beiden Männer, die ich zur Verfügung gestellt habe, sind mein Anteil.“

Das hatte sich die Baronin fein ausgedacht. Sie brauchte ihrem Mann nicht die Verwendung von DM 3.000 zu erklären. Ihre beiden Bediensteten waren ja sowieso zu bezahlen und ihr Mann hatte natürlich anderes zu tun, als genau die Arbeit jedes Bediensteten nachzuprüfen. Die anderen verheirateten Damen hatten jetzt jenes zusätzliches Problem von 3.000 DM. Nicht daß nicht jede von ihnen leicht Zugang zu einer solchen Summe gehabt hätte, aber Ehemänner, auch wenn sie reich sind, pflegen Fragen zu stellen.

Jetzt ergriff Frau Astenburg, die Gattin eines Industriellen, das Wort:

„In diesem Zusammenhang dürfte es interessieren, daß ich auch bereits auf die Idee mit dem Detektiv gekommen bin. Mein Detektiv arbeitet bereits zwei Wochen an dem Fall. Er hat folgendes herausgefunden:

Jene Frau Zimmer lebt mit ihrem vermutlichen Liebhaber Robert Scherer in einer Wohnung in der Sonnenstrasse. Scherer ist ein einschlägig bekannter Zuhälter. Er betreibt ein geheimes Bordell außerhalb von München, bei Haar. Das Bordell ist als Hotel getarnt. In der Wohnung in der Sonnenstrasse sind die Erklärungen nicht, dort ist auch kein Tresor oder ähnliches. Ihr Detektiv kann es sich sparen, dort noch einmal zu suchen. Mein Detektiv vermutet, daß sie die Erklärungen in einem Bankfach oder etwas ähnlichem aufbewahrt. Er hat aber auch jenes ‚Hotel‘ noch nicht näher untersucht.

Es dürfte sinnvoll sein, daß wir unsere Kräfte auf ein Team konzentrieren. Ich werde also meinem Detektiv Anweisung geben, seine Aktivitäten einzustellen und die Informationen an Ihren Herrn Mitter weiterzugeben. Hier ist die Karte meines Detektivs.“

Und gab die Visitenkarte der Baronin.

„Ich nehme an, damit ist mein Anteil bezahlt. Mein Detektiv hat ihrem Team wochenlange Arbeit erspart. Lassen Sie den Herrn Mitter mit ihm Kontakt aufnehmen.“

Jetzt nahm die Baronin wieder das Wort:

„So weit – so gut. Ich werde Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Zu diesem Zweck schlage ich vor, daß wir uns bis auf weiteres hier bei mir 14-tägig am Mittwoch zum Fünfuhrtee treffen.“

Und fügte ironisch hinzu:

„Dienstag und Donnerstag geht wohl nicht.“

Bevor alles zum Aufbruch ansetzen konnte, ergriff Frau Ampfing das Wort, die einzige in unserem Kreis, die kein reines Hochdeutsch sprach, sondern mit deutlichem bayerischem Akzent. Trotzdem war sie sehr geachtet, denn sie zeichnete sich immer durch sehr ausgewogene Meinungen aus und war eine Person, an die man sich wenden konnte, wenn man sich aussprechen wollte.

„Ich glaube, wir haben noch ein anderes Problem, das nicht von Detektiven gelöst werden kann. Auch wenn es uns gelingt, jene Frau Zimmer in die Hand zu bekommen, so hat sie doch immer noch die Hauptperson in der Hand, nämlich unseren jungen, allseits geschätzten Freund. Er ist ihr offenbar zugetan. Ich denke, wir müssen anfangen ihm klarzumachen, daß sie ihn ausbeutet.“

„Er kann doch eigentlich nicht so naiv sein, daß er das nicht merkt!“ schaltete sich jetzt Frau Schätzinger ein, die Frau eines Brauereibesitzers.

„Vielleicht sollte ich an dieser Stelle kurz von meinem Detektiv berichten.“

unterbrach jetzt meine Freundin Sibylle (Sibylle Staudinger, Frau des Baulöwen).

„Ich habe nämlich ebenfalls bereits einen Detektiv beschäftigt. Ich fühlte mich allerdings nicht so sehr von Frau Zimmer bedroht als von unserem jungen Freund. Denn Frau Zimmer gibt in der Erklärung ja selber zu, daß sie die Wohnung zur Verfügung stellt. Damit macht sie sich der Kuppelei und der Beihilfe zur Unzucht mit Minderjährigen schuldig (Wie man sieht, hat Sibylle einen guten Anwalt).

Wer tatsächlich völlig ohne Angst gegen uns aussagen könnte, ist unser Sexprotz. Mir schien das Ganze stark nach einer Falle, nach Erpressung zu riechen. Die Berichte über unseres Freundes Naivität erschienen mir dagegen eher fragwürdig, so wie Frau Schätzinger offenbar auch nicht daran glauben mochte.

Ich ließ also den Detektiv herausfinden, wo und wie dieser Karl wirklich lebt und was an den Erzählungen wahr ist. Die Ergebnisse waren überraschend: Der Junge lebt wirklich bei seinen Eltern in der Thierschstrasse. Er geht jeden Morgen in die Schule. Sein Vater ist Studienrat und hat ein Nettoeinkommen im Bereich von 1.000 bis 1.500 DM pro Monat. Er hat noch drei Schwestern und der Lebensstandard der Familie entspricht diesem Einkommen, d.h. sie leben in einfachen Verhältnissen.

Im Vergleich dazu lassen sie uns kurz überschlagen, was der Junge monatlich verdient: Tausend mal 10 pro Woche sind 10.000, mal 4 pro Monat sind 40.000. Wenn er die Hälfte davon bekommt, sind das 20.000 DM pro Monat. Damit könnte er leben wie ein König.“

Ich warf ein:

„Frau Zimmer gibt an, daß sie seinen Anteil auf ein Konto deponiert.“

„Trotzdem ist es fast unvorstellbar, daß er in einfachsten Verhältnissen weiterlebt, während er Hunderttausende auf dem Konto hat.“

„Die einzige Erklärung ist, daß er tatsächlich so naiv ist, wie gesagt wird.“ “

Ich hatte natürlich keine Ahnung von dieser ‚Sitzung‘, aber ich merkte, wie die Frauen mich ab diesem Moment freundlicher behandelten und wie sie begannen über Beatrix zu reden.

Sie fragten mich, ob ich wüßte, wieviel ich eigentlich verdiene. Ich sagte immer nur, ich sei nicht am Geld interessiert, weil ich sowieso nichts damit anfangen könne.

Die gleiche Antwort bekamen sie, wenn sie mich fragten, ob ich es richtig fände, wenn Beatrix die Hälfte vom Verdienst einsteckt und ob ich überhaupt Zugang zu dem Konto hätte.

Auf die staunende Frage, warum ich dies denn machen würde, wiederholte ich in schöner Regelmäßigkeit:

„Weil ich es gerne mache, weil es schön ist.“

„In jener Woche nach dem ersten Fünfuhrtee bei der Baronin konsultierte ich unseren Anwalt, du weißt, Dr. Angerfurth. Er war der Anwalt meines Mannes gewesen und half mir sehr nach dessen Tod.

Ich fragte ihn, ob er zu Stillschweigen verpflichtet sei, wenn ich ihm eine kriminelle Tat gestehe und er sagte ja, dazu sei er verpflichtet. So erzählte ich ihm, was wir machten und was wir Frauen für Pläne hatten. Er war geschockt. Er sagte:

„Gnädige Frau, ich muß Ihnen dringend raten, hiermit nicht fortzufahren. Ich befürchte, Sie sind bereits in größten Schwierigkeiten. Diese Dinge werden üblicherweise zu Erpressungen benutzt und wahrscheinlich sind Sie bereits erpreßbar. Jene Erklärung hätten Sie nie unterschreiben dürfen. Das Ganze wird natürlich nicht besser, wenn man jemanden einbrechen läßt, um diese Beweise zu vernichten.“

„Aber, Herr Dr. Angerfurth, sehen wir das Ganze doch einmal ganz kühl an. Jetzt ist doch schon passiert, was passieren konnte, oder nicht? Wenn ich jetzt weitermache, wird die Strafe doch keineswegs erhöht, oder?“

„Liebe gnädige Frau, lassen Sie uns nicht an die Strafe denken. Lassen Sie uns sehen, wie Sie aus dieser Situation herauskommen.“

„Gehen Sie einfach davon aus, daß wir Frauen alle weitermachen wollen. Geben Sie uns Ratschläge auf dieser Grundlage.“

Er blieb lange, lange still. Dann, ganz leise:

„Also gut. Ich will nichts damit zu tun haben, aber Sie müssen unbedingt diese Erklärungen aus der Welt schaffen. Danach müssen wir sehen, welche Beweise und Zeugen noch vorhanden sind. Die beiden Zuhälter dürften kaum als Zeugen taugen. Aber der Junge selbst! Sie sagen, er macht es nicht wegen Geld, sondern aus Lust an der Sache?“

„Ja!“

„Dann wird er Sie auch nicht erpressen, jedenfalls bis auf weiteres. Aber Sie müssen damit rechnen, daß ihn später jemand auf diese Idee bringt. ‚Unzucht mit Minderjährigen‘ verjährt erst nach 10 Jahren. Sie müssen versuchen, ihn persönlich kennenzulernen, vielleicht können Sie seine Freundschaft gewinnen?“

„Herr Dr. Angerfurth, ich liebe diesen Jungen!“

„O mein Gott, Sie sind wirklich in Schwierigkeiten!“

Was er uns noch riet, war so schnell wie möglich die Treffs aus dem Hotel weg zu verlegen. Dort gab es eine Menge Personal, das einbezogen sei. Die könnten als Zeugen dienen!“

Etwa zu dieser Zeit machte mich Beatrix darauf aufmerksam, daß es am darauffolgenden Montag etwas besonderes zu sehen geben würde. Sie hatte eine Hündin, die sie hatte sterilisieren lassen. Sie bot sie Besitzern männlicher Hunde an, die ihren Lieblingen eine Freude gönnen wollten, wenn die Hündin ‚läufig’ war. Sie sagte, die Hundehalter zahlten dafür nicht viel, aber sie verdiente mit Männern, die dabei gerne zusahen.

An jenem Montag saß ich also zusammen mit zwei Männern im ‚Wohnzimmer“, jeder vor einem der halbdurchsichtigen Spiegel. Mit Stühlen und Pappdeckeln hatte Robert eine Art von Sichtschutz zwischen uns aufgebaut.

Beatrix hatte eine grosse Decke über das Bett im "Schlafzimmer" gebreitet und es direkt an die Spiegel herangeschoben. Die Hündin, sie war mittlerer Grösse und wohl einer Mischrasse zugehörig, wurde auf das Bett gestellt.

Dann kam auch schon der erste Hundehalter mit einem Schäferhund. Er ließ ihn von der Leine und der sprang auf das Bett zu der Hündin. Die beiden streiften ein wenig umeinander herum, schnüffelten aneinander und dann sah ich, wie der Phallus des Hundes sich langsam entwickelte. Zuerst sah nur eine kleine rote Spitze heraus, dann wurde sie länger und länger und schliesslich kam am Ansatz ein roter Bollen zum Vorschein.

Sobald der Phallus entwickelt war, stieg der Schäferhund über die Hündin und schon war er drin. Wie ich es schon vorher gesehen hatte, rammelte er mit hoher Geschwindigkeit. Wir konnten alles sehr gut sehen, denn wir waren nur einen Meter entfernt, getrennt durch die Spiegelscheibe.

Rechts und links neben mir konnte ich bereits heftige Bewegung ausmachen. Die beiden anderen Männer holten sich bei diesem Anblick einen herunter.

Die Hündin hielt ganz still, tat so, als das Ganze sie nichts anginge. Nach kurzer Zeit ging der Rüde von ihr herunter. Sein Herrchen streichelte ihn. Dann gesellte er sich wieder zur Hündin auf dem Bett und das ganze wiederholte sich. Ich bemerkte, wie ich auch einen Harten bekam.

Ob man als Mann bei einer solchen Hündin da hineinfahren konnte? Platz war offenbar genügend, denn der Phallus von dem Schäferhund war mindestens so lang wie der eines ausgewachsenen Mannes, wenn auch etwas dünner.

Da kam auch schon Beatrix ins Zimmer der Hunde und erklärte die Sache für beendet. Der nächste Hundehalter mit seinem Hund kam herein und alles wiederholte sich.

Jetzt begann ich auch mich zu stimulieren. Ich stellte mir vor, die Hündin zu vögeln und kam schon nach kurzer Zeit zum Höhepunkt.

Danach hatte ich die Lust verloren und machte mich auf den Weg. Im Vorbeigehen sah ich, wie der eine Mann immer noch heftig seinen Phallus rieb. Erneut wunderte ich mich, wie lange Manche das betreiben können.


28. Die Villa und noch einmal Viviane


So wurden jetzt unsere Dienstag- und Donnerstagnachmittage erneut verlegt.

Der Dienstag ging zurück in jene Wohnung von Beatrix, aber der Donnerstag wurde in eine Villa im Münchner Stadtteil Bogenhausen verlegt, die Susanne gehörte.

Ich dachte zunächst, sie wohne dort. Später aber erfuhr ich, sie wohnte in einer Villa am Starnberger See und jene Villa in Bogenhausen war ihrem verstorbenen Mann ‚zugefallen’, als einer seiner Schuldner nicht mehr zahlen konnte.

Der Park mit der Villa lag direkt am Isarufer, genau da, wo heute der Mittlere Ring die Isar überquert. Sie beeindruckte mich sehr. Sie lag auf einem großen Grundstück, einem kleinen Park, das sich von der Föhringer Allee bis ans Isarufer hinunter zog.

Damals war die noch nicht in Heinrich- bzw. Thomas-Mann-Allee umgetauft und es gab dort nirgends einen öffentlichen Zugang zum Isarufer. Vielmehr gingen die Villengrundstücke bis zum Isarufer. Erst im Zuge des Baus des Mittleren Ringes wurde dies umgestaltet.

Die Villa stand unter einigen hohen alten Bäumen und der Park war völlig verwildert. Da waren Wege, die ganz überwachsen waren, Statuen, von denen nur noch der obere Teil aus dem Bewuchs herausragte und der frühere Rasen war zu einer Blumenwiese geworden.

Die Villa selbst war riesig, 12 Zimmer und Säle, die Kammern nicht mitgezählt. Sie war völlig möbliert, aber in den meisten Zimmern waren weiße Tücher über die Möbel gezogen, was ein gespenstisches Aussehen vermittelte.

Nur im Erdgeschoß, rechts vom Eingang, waren einige Zimmer in Benutzung, hauptsächlich das Schlafzimmer mit einem richtigen, großen Himmelbett, daneben, ein kleines, ‚Salon‘ genanntes Wohnzimmer und eine kleine Küche nebst einem Bad mit Dusche und Toilette.

In diesem Schlafzimmer fanden nun die Donnerstagnachmittage statt.

Susanne erzählte mir später, diese Villa habe sie bis dahin nur genutzt, wenn sie in München war und abends oder nachts nicht mehr bis Starnberg fahren wollte, um zu übernachten.

Die Villa gehörte ihrem Mann erst seit kurz vor seinem Tode, so daß er keine Zeit mehr hatte, sie einer neuen Bestimmung zuzuführen. Nach seinem Tode hatte Susanne anderes im Kopf, als sich um die Villa zu kümmern und ließ einfach nur die Möbel abdecken und die Villa bewachen.

Später hatte sie versucht sie zu vermieten, aber das gestaltete sich schwierig, denn sie hatte eine alte Kohlezentralheizung im Keller, die man nur mit ziemlichem Aufwand betreiben konnte. Leute aber, die genügend Geld hatten, eine solche Villa zu mieten, hatten keine Lust, ihre Zeit mit dem Aufrechterhalten der Heizung zu verbringen.

Wirklich reiche Leute aber, die genügend Personal für so etwas hatten, besaßen selbst Villen und brauchten keine zu mieten.

Erst nach dem Einbau einer Ölzentralheizung (die kamen damals gerade auf) wäre die Villa vermietbar gewesen, doch Susanne hatte diese Entscheidung noch aufgeschoben.

Ich hätte gerne diesen Park und die Villa ein bißchen ‚erforscht‘, außerhalb meiner Treffen mit den Frauen. Aber ich war noch nicht so gut bekannt mit Susanne, daß ich gewagt hätte zu fragen.

Jedenfalls gewann Susanne gewaltig in meinen Augen. Ich begann jetzt mehr darauf zu achten, was sie sagte. Sie sagte, sie liebe mich, sie bat mich, es nur noch mit ihr zu machen und nicht mehr mit den anderen, und sie bat mich, sie zu heiraten. Ich sagte aber nur zu ihr:

„Ich bin nur ein Schüler von 15 Jahren, ich denke noch lange nicht ans Heiraten.“

Zur gleichen Zeit begann auch eine der anderen Frauen, jene Sibylle, auf mich einzureden, ich solle es nur noch mit ihr machen. Sie bot mir ein Jahresgehalt von 200.000 Mark an, wenn ich ihr Angestellter würde.

Später erhöhte sie noch das Angebot, weil sie dachte, ich hätte es abgelehnt, weil es zu niedrig war und nicht, weil ich es gar nicht in Erwägung gezogen hatte. Für eine Frau wie sie war es einfach unvorstellbar, jemand könne nicht hinter geld her sein.

Doch gerade zu dieser Zeit gab es zwei Ereignisse, die mir nun zumindest ein wenig den Eindruck vom Wert des Geldes gaben, was für den weiteren Verlauf meines Lebens noch Bedeutung bekommen sollte.

Zuerst kam etwas, das meine Mutter vor Freude weinen ließ. Mein Vater bekam eine Steuerrückzahlung von etwa 1.800 DM. Meine Mutter sagte unter Tränen, davon könne sie alle ihre Schulden zurückzahlen und zusätzlich könnten wir noch einen Fernseher mit Musiktruhe kaufen, was dann auch geschah.

Ich konnte mir leicht ausrechnen, diesen Betrag in weniger als zwei Stunden ‚Arbeit‘ zu verdienen und wunderte mich, wie so wenig Geld (wie ich meinte) meine Mutter so glücklich machen konnte.

Danach kam die Sache mit dem Fotoalbum. Ich hatte zum Geburtstag (15 Jahre alt) eine Boxkamera bekommen und wollte meine ersten Fotos in ein Fotoalbum kleben.

Nun hatte ich mir in den Kopf gesetzt, es selbst zu basteln. Das sei billiger als kaufen. Meine Mutter gab mir also Geld, um die Utensilien einzukaufen. Sie sagte, sie habe im Moment nur einen Zwanzigmarkschein und gab mir den.

Ich ging also einkaufen und kam mit allem zurück, von dem ich glaubte, es für mein Fotoalbum zu brauchen. Als ich meiner Mutter das restliche Geld gab, fiel sie fast um vor Schreck:

„Was, du hast fast 16 Mark ausgegeben, um Dinge für ein Fotoalbum zu kaufen, wo man doch schon sehr schöne für sieben Mark kriegt!?“

Sie schrie mich an: „Ich hätte gedacht, du wärst schon etwas vernünftiger!“

Mir schien die Szene, die sie da machte, völlig absurd angesichts einer so geringen Summe. Langsam kam ich jetzt aber doch dahinter, eine wie imposante Summe Tausend Mark für jedes Mal waren.

Ich sprach Beatrix jetzt auf das Geld an und sie reagierte sofort. Sie hatte offenbar schon so etwas erwartet. Sie bot mir sofort 75% statt 50% an und ich sagte, das sei in Ordnung.

Auf meine Bitte zeigte sie mir auch das Sparbuch. Es waren etwas über 80.000 DM drauf und ich stellte die Frage, ob das wirklich alles wäre. Ich wußte ja, ich verdiente schon zwei Monate lang 20.000 DM pro Monat und auch die vier Monate zuvor mußte der Betrag schon sehr hoch gewesen sein.

Ich bemerkte, daß das Sparbuch nicht auf meinen, sondern auf ihrem Namen lautete und sie bot sofort an, es umschreiben zu lassen. Tatsächlich gingen wir kurz danach zur Städtischen Sparkasse im Tal und das Sparbuch wurde auf mich umgeschrieben.

Gleichzeitig tauchten auch noch zusätzliche 20.000 DM auf, von denen sie sagte, sie hätte sie sich nur ausgeliehen und jetzt sowieso zurückgegeben. Ich merkte, sie hatte ein schlechtes Gewissen und begann zu überlegen, ob die Frauen nicht Recht hätten mit dem, was sie über Beatrix sagten. Meine Sympathie für sie bröckelte weiter ab.

Ich hatte also nun ein Sparbuch mit 100 000 Mark, das sich allerdings noch unter ihrer Obhut befand.

Ein anderes Ereignis war für mich ebenso wichtig: Ich lernte jetzt meine erste Freundin kennen. Es war Viviane, die wir ja schon kennen. Sie war inzwischen 13 Jahre alt, war jetzt genauso groß wie ich und hatte sich zu einer bezaubernden Heranwachsenden entwickelt. Mir schien sie extrem schön und anziehend. Ich wagte am Anfang nicht, ihr nahe zu kommen.

Wir hatten uns damals nach der Zeit der ‚Raufspiele‘ aus den Augen verloren, wohnten ja aber immer noch nicht allzu weit voneinander. Nun sprachen wir von den alten Zeiten, aber nicht nur.

Wir begannen eine ‚richtige‘ Freundschaft, aber hier, mit einem Mädchen in meiner Altersklasse, war alles anders. Nichts von meinen ‚Erfahrungen‘ ließ sich anwenden. Tatsächlich berührten wir uns während der Zeit unserer Freundschaft kaum und kamen nie über ein paar Küßchen hinaus. Wichtig war für mich, mit ihr über alles sprechen zu können.

Nach einiger Zeit vertraute ich ihr wirklich und erzählte von meinen Treffen mit den Frauen. Sie nahm das ganz gelassen. Sie meinte, ich hätte ja damals beim ‚Raufen‘ auch schon ‚Talente‘ gezeigt.

Ich behauptete, ich täte es des Geldes wegen. Sie sagte, es sei toll, wieviel Geld ich verdienen konnte.
Mir wäre nicht im Traum eingefallen, sie könnte alles ihrem Vater erzählen. Aber das ist schon ein anderes Kapitel.


29. Sommerferien

Was vorher noch geschah, waren die Sommerferien 1961. Wie schon in den beiden vorherigen Jahren machte unsere Familie (mit Ausnahme meiner großen Schwester) Ferien im Defreggental in Osttirol in Österreich.

Diesmal fuhr ich aber nicht mit Zug und Omnibus mit meinen Eltern, sondern mit dem Rad, ganz allein. Eine Strecke war in drei Tagen zu schaffen. Auf dem Hinweg fuhr ich über den Brenner, auf dem Rückweg über die Grossglockner-Hochalpenstrasse (damals gab es den Felbertauerntunnel noch nicht, abgesehen davon, daß man da mit dem Rad nicht durchfahren darf).

Ich übernachtete in Jugendherbergen. Mir gefiel es, allein Rad zu fahren. Man konnte sich ganze Geschichten ausdenken. Ich stand in ihnen meistens im Mittelpunkt.

Dazu kam, daß dort am Ferienort St. Veit allen Leuten meine sportlichen Großtaten (die zweimal dreitätigen Radfahrten) erzählt wurden und danach zurück zu Hause, erneut alle Bekannten und Verwandten davon erfuhren. Das Staunen und die anerkennenden Worte päppelten mein Selbstgefühl gewaltig auf.

Andererseits erlebte ich dort aber auch eine bittere Niederlage. In der gleichen Pension wie wir war auch eine andere deutsche Familie abgestiegen, mit einer Tochter etwa in meinem Alter. Ich fand sie unheimlich attraktiv und verliebte mich in sie, so wie sich Fünfzehnjährige verlieben.

Ich konnte meine Augen nicht von ihr wenden und ich sah, daß sie auch manchmal zu mir her schaute. Ich war aber meilenweit davon entfernt auch nur daran zu denken zu wagen sie anzusprechen. Sie sprach mich auch nicht an – das entspräche ja nicht ihrer Frauenrolle – und so blieb das Ganze beschränkt auf Blicke.

Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich machen könnte, um mich ihr anzunähern. Dann – dachte ich – ergab sich eine hervorragende Gelegenheit.

Eines Morgens wurde in einem Kreis von 10 bis 12 Personen, Einheimischen und Touristen, darüber gesprochen, wie lange man braucht, um den ‚Hausberg‘ des Dorfes, den ‚Speickboden‘ zu besteigen (eine Bergwanderung, damals gab es noch keine Strasse hinauf, die heute bis kurz unter den Gipfel führt).

‚Sie‘ war mit ihren Eltern in der Gruppe. Man war sich einig: Ein normaler Bergwanderer braucht4 Stunden bis zum Gipfel. Aber ein Einheimischer sagte, die besten Einheimischen hätten es schon in 2 ½ Stunden geschafft - und den Abstieg in 2 Stunden.

Jetzt, dachte ich, sei meine Stunde gekommen. Ich sagte, ich könne es auch in 2 ½ Stunden schaffen und den Abstieg noch schneller. Das wollte man sehen. Wir machten aus, daß 2 ½ Stunden später, das wäre genau Mittag, sich alle hier versammeln und mit Ferngläsern hinauf sehen würden, ob ich dort angekommen wäre – und ich machte mich auf den Weg.

Ich stieg im schnellsten Rhythmus, den ich gerade noch aushalten konnte. Die Einheimischen, die diese Zeit geschafft hatten, waren gewohnt, den Tieren nachzusteigen bzw. zu den Almwiesen aufzusteigen, um Heu zu machen. Mein Vorteil war, daß ich extrem leicht war.

Tatsächlich schaffte ich es bis Mittag. Meine Lungen schmerzten, hechelnd und mit glühendem Kopf stand ich dort am Gipfelkreuz und winkte mit meinem Hemd, damit man mich sehen konnte. Der Kopf drohte zu zerspringen und der Herzschlag dröhnte in den Ohren. Jetzt dachte ich, müßte ich meine ‚Angebetete‘ erobert haben. Angesichts dieser sportlichen Leistung dürfte sie kaum noch widerstehen können.

Den Abstieg machte ich im wahrsten Sinne des Wortes im Laufschritt. Ich hatte kein großes Gewicht, das ich mit jedem Schritt hätte abfedern müssen. Kurz nach halb zwei war ich wieder unten. Ich hatte einen neuen Rekord aufgestellt!

Aber niemand war da, um mich zu empfangen! Es hatte mich noch keiner erwartet. Ich brauchte 5 Minuten, um jemand aufzutreiben, der bezeugen konnte, daß ich schon wieder da war. Nach einiger Zeit fanden sich die meisten ein, die morgens dabei gewesen waren. Sie hatten mittags wirklich gesehen, ich war oben und waren des Lobes voll über meine Leistung.

Aber meine Angebetete und ihre Eltern waren nicht da! Sie hatten einen Ausflug gemacht, hatten weder beobachtet, wann ich oben angekommen war, noch wann ich zurück war. Beim Abendessen aber hörte ich, wie ihr am Nebentisch jemand meine ‚Heldentat‘ erzählte! Ich weiß nicht, was ich jetzt eigentlich erwartete. Daß sie zu mir käme und sagen würde:

„Große Sportskanone, möchtest du nicht mein Freund sein?“

Was sie tat: Sie schaute kurz zu mir her – und wechselte das Thema! Meine ganze Anstrengung hatte zu gar nichts geführt! Ich war wirklich traurig und fand, ich hätte versagt. Zurück nach den Sommerferien, konnte ich es nicht einmal Viviane erzählen. Ihr zu sagen, ich hätte mich in eine andere verliebt, würde sie verletzt haben.


30. Vivianes Vater und Abschied von Beatrix

Was sich währenddessen in München zugetragen hatte, erfuhr ich später von Susanne:

„Im August hatten die Detektive dann endlich in einem Tresor in jenem ‚Hotel‘ von Robert die Originale der Erklärungen der Frauen gefunden. Die Baronin händigte sie jeder einzelnen von uns aus, sobald wir bezahlt hatten.

Die Originale der anderen Frauen bewahrte sie ‚vorsichtshalber‘ bei sich auf.

Gleichzeitig hatte man auch genügend Dokumente gefunden, um Robert nachweisen zu können, daß er ein illegales Bordell betrieb. Damit machte er sich auch strafbar. Er war nämlich vorher ein schwacher Punkt in der Geschichte gewesen. Er hätte als Zeuge dienen und uns erpressen können, weil er in den ‚Erklärungen‘ ja nicht auftauchte.

Ebenso war es gut, daß auch Abrechnungen von Beatrix gefunden worden waren, die belegten, daß sie in großem Stil Zuhälterin ist. Du warst keineswegs der Einzige, den sie ‚an der Hand‘ hatte.

Wenn wir die Dokumente der Polizei zuspielen würden, hätte das für beide eine gute Zeit hinter Gittern bedeutet.

Die Baronin traf sich mit Beatrix und versuchte sie zu ‚überzeugen‘, daß sie die ‚Betreuung‘ von dir direkt ihr und den anderen Frauen überläßt.

Aber Beatrix ließ sich nicht so leicht beeindrucken. Sie sagte, sie sei nicht die einzige, die im Gefängnis landen würde. Sie hätte immer noch die Angestellten jenes Hotels als Zeugen.

Die erinnerten sich mit Sicherheit, wer da häufig ein und ausging und sie möchte erst mal sehen, ob die nicht die Wahrheit sagten, wenn sie unter Eid aussagen müßten. Und außerdem, ob wir denn überhaupt dich gefragt hätten? Wenn sie nicht irre, wolltest du alles zusammen mit ihr machen.

Das erste Problem ließ sich relativ leicht lösen. Die Hotelbesitzerin rief ihre Angestellten zusammen und erklärte ihnen, daß jene Treffen, die einige Monate zuvor hier stattgefunden hatten, extrem vertraulichen Charakter gehabt hätten. Sie sähe es gerne, daß alle vergessen, daß sie stattgefunden hätten. Falls einer darauf bestehen würde sich zu erinnern, könne er wohl nicht länger Teil der großen Hotelfamilie sein und auch andere Hotels würden mit Sicherheit ungern Leute ohne die nötige Diskretion beschäftigen.“

Zu jener Zeit etwa war der Höhepunkt des deutschen „Wirtschaftswunders“ erreicht. Es gab in Westdeutschland nur wenig Arbeitslose und alle suchten verzweifelt Arbeiter und Angestellte. Die Drohung mit Entlassung war also für eine Fachkraft nicht sehr wirkungsvoll. Allerdings wußten alle, es bestanden ‚schwarze Listen‘ (auch wenn dies nie offen zugegeben wurde), z.B. für Kommunisten und auch für andere ‚unerwünschte‘ Beschäftigte.

„Das andere Problem aber warst du. Du erinnerst dich, daß ich dann eine ernste Unterredung mit dir hatte.“

Ja, ich erinnerte mich. Susanne fragte mich nach einem unserer Treffen in der Villa in eindringlichen Ton, warum ich darauf bestände, daß Beatrix mich ‚vermittelte‘. Man könne recht gut ohne Beatrix auskommen und ich würde dann auch noch Beatrix‘ Anteil verdienen.

Ich antwortete ausweichend. Ich wollte nicht über den speziellen Oralsex und den ‚Superorgasmus‘ reden, erst recht nicht über die Montage in Beatrixs „Wohnung“, aber sie bestand auf dieser Frage.

Dann merkte sie, daß es mir peinlich war, darüber zu sprechen.

„Es ist nicht, weil du glaubst, sie sei deine Freundin ?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Es ist nicht, weil du glaubst, du bist ihr zu Dankbarkeit verpflichtet?“

Erneutes Kopfschütteln.

„Ist es wegen des Sex, den sie mit dir macht?“

Kein Kopfschütteln mehr.

„Was kann sie mit dir machen, was wir nicht genauso gut können?“

Keine Antwort.

„Du möchtest nicht darüber reden?‘

Kopfschütteln.

„Was kann ich für dich tun, daß du es mir verrätst?“

Das brachte mich auf eine Idee.

„Du könntest mich hier im Garten und im Haus spielen lassen.“

„Das möchtest du gerne? Deine Spielkameraden hierher einladen?“

„Nein, nur ich alleine!“

„Versprichst du, daß du nichts kaputt machst?“

„Ich mache nichts kaputt!“

„Gut ich sage den Wachleuten Bescheid. Du darfst ab sofort hier spielen, wann immer du willst!“

Es gab in der Villa rund um die Uhr Wächter, in drei Schichten.

Im Winter mußten sie außerdem die Heizung am Laufen halten. Susanne erklärte mit später:
„Man darf das Gemäuer nicht ganz durchkühlen lassen, sonst verfällt es.“

So blieb mir nichts anderes übrig, als ihr vom oralen Sex und vom ‚Superorgasmus‘ zu erzählen.

Jetzt leuchteten ihre Augen. Sie hatte den ‚Schlüssel‘ entdeckt. Sie begann sofort zu trainieren, wie man mir einen Superorgasmus ‚verpasst‘.

Zunächst funktionierte es nicht, aber mit ein bißchen Training, als sie gelernt hatte, genau auf meine Reaktion zu achten, lernte sie schließlich die Technik und wenig später machte sie es genauso gut wie Beatrix. Von den Montagen bei Beatrix erzählte ich vorsichtshalber nichts.

Jetzt ging alles ganz schnell. Ich sagte Beatrix, ich wolle ihre ‚Vermittlung‘ nicht mehr. Sie versuchte noch einmal, mich zurückzugewinnen, indem sie mich an die ‚guten alten Zeiten‘ erinnerte, aber ich blieb eisern. Die Villa zog mich magisch an.

Beide Nachmittage wurden dorthin verlegt. Schließlich wurde Beatrix auch ‚überzeugt‘, daß sie mein Sparbuch herausrücken mußte. Auch die Montage in ihrer "Wohnung" waren damit beendet.

Danach sah ich Beatrix erst sehr viel später wieder, vor Gericht. Die Frauen hatten mir versprochen, den Preis nicht zu drücken. Susanne verwaltete jetzt mein Sparbuch und machte die Zeiten mit den Frauen aus.

Sie war es jetzt, die jedesmal den ersten Sex mit mir machte bis zum gemeinsamen Orgasmus und die dann meinen Kleinen wieder in Form brachte. Erst nach weiteren Höhepunkten ließ sie die anderen Frauen `ran. Am Ende machte sie den Oralsex und brachte von Zeit zu Zeit einen Superorgasmus für mich zustande.

Ich ‚verdiente‘ jetzt etwa 40.000 DM (oder 20.000 €) im Monat, das wären nach heutigem Geld ca. 160.000 DM (oder 80.000 €), oder ein Jahreseinkommen von annähernd zwei Millionen Mark oder 1 Million Euro – aber das sollte nun auch nicht mehr lange so sein.

Die alte Villa war ein Paradies für mich. Ich liebte es allein zu sein und mir Geschichten auszudenken (wie diese z.B.). Das konnte ich hervorragend, wenn ich durch den überwachsenen Park der Villa streifte oder die nicht benutzten Zimmer erkundete. Ich verbrachte jetzt viele Nachmittage dort, nicht nur die Dienstag- und Donnerstagnachmittage.

Als Susanne dies hörte, kam sie auch manchmal dorthin und sprach mit mir. Sie erzählte, wie unser Leben wäre, wenn wir verheiratet sind.

Wir könnten in der Villa am Starnberger See leben oder auch hier in Bogenhausen. Ich würde ein eigenes Auto mit Chauffeur haben. Meine Schulausbildung könnte ich mit Privatunterricht abschließen. Ich hätte Geld, um meine Eltern unterstützen zu können und sie könnten viel angenehmer leben.

Selbstverständlich könne ich weiter mit dem Rad fahren, wann immer ich wollte. Langsam begann ich mich mit dem Gedanken anzufreunden, aber all dies war ja in weiter Zukunft, weil man ja als männlicher Jugendlicher nicht vor 18 heiraten konnte.

Susanne erzählte mir, daß es eine Möglichkeit gäbe, mit Erlaubnis der Eltern und Zustimmung eines Richters ab 16 zu heiraten und wollte klären, ob sich dieser Fall auf uns anwenden ließe.

Ich traf mich fast wöchentlich mit Viviane. So sehr unsere ‚Romanze‘ auch schüchtern war, von beiden Seiten, wir waren gerne zusammen und sprachen über alles Mögliche.

Eines Tages sagte sie zu mir:

„Mein Vater möchte mit dir sprechen.“

„Dein Vater? Warum?“

„Ich habe ihm von deiner ‚Nebenbeschäftigung‘ erzählt und er meinte, er solle mit dir darüber sprechen. Weißt du, er ist Rechtsanwalt.“

Ich war wie von Schlag gerührt.

„Du hast deinem Vater erzählt, was ich mit den Frauen mache???“

„Du brauchst keine Angst zu haben, daß er dich verrät. Ich habe ihn schwören lassen, daß er das nicht tut, bevor ich es ihm erzählt habe.“

Ob man diesem Vater trauen konnte?

„Hast du ihm auch erzählt, was wir damals gemacht haben, unser ‚Raufspiel‘?“

„Nein, nein, nichts davon.“

„Was hast du ihm erzählt, was wir sind?“

„Freunde, gute Freunde.“

„Na gut, ich werde mit ihm sprechen.“

An einem der folgenden Tage nahm sie mich mit nach Hause. Ihre Mutter schien nicht da zu sein. Ihr Vater begrüßte mich, bat mich ins Wohnzimmer, machte einen freundlichen Eindruck. Als wir saßen, bot er mir einen Kaffee an, aber ich mochte keinen Kaffee. Aber Kola war eine gute Idee.

„Viviane hat mir erzählt, daß ihr Freunde seid und daß du – ich darf du sagen? – daß du einige Frauen triffst und mit ihnen ins Bett gehst und dafür Geld bekommst?“

„Na ja, es ist nicht viel Geld, wissen Sie, es ist mehr wegen der Freude an der Sache.“

Viviane schaute mich von der Seite an. Ihr hatte ich ja genau das Gegenteil erzählt.

„Das Geld geht auch nicht an mich, sondern auf ein Konto, das eine der Frauen verwaltet.“

„Weshalb ich mit dir sprechen wollte: Was die Frauen da mit dir machen, ist ein Verbrechen, das nennt sich ‚Unzucht mit Minderjährigen‘. Dafür gibt es zwischen 1 und 6 Jahren Gefängnis. Der Gesetzgeber sieht den Jugendlichen, in diesem Fall dich, als das Opfer und die Erwachsenen als Täter.“

Das war überraschend.

„Sie meinen, die Frauen können dafür bestraft werden, ich aber nicht?“

„Im Prinzip ja, aber die Sache hat einen Haken. Deshalb wollte ich hauptsächlich mit dir sprechen. In solchen Fällen gehen die Richter normalerweise davon aus, daß die Eltern des Jugendlichen in unverantwortlicher Weise ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind und der Jugendliche ‚verwahrlost‘ ist …“

Ich bekam einen Riesenschreck.

„Das bedeutet, der Jugendliche wird seinen Eltern weggenommen und kommt in ein Heim.“

Mir liefen kalte Schauer den Rücken herunter. Wenn er vorgehabt hatte, mir den Schock meines Lebens zu versetzen, dann war ihm das perfekt gelungen.

Er mußte mir angesehen haben, daß ich noch blasser geworden war, als ich sowieso schon war.

„Aber du brauchst keine Angst zu haben. Im Moment scheint keine Gefahr zu bestehen, daß es herauskommt. Die Damen sind, wie mir Viviane erzählte, aus der ‚besseren Gesellschaft‘ ? …“

Wir nickten.

„ … also werden sie nicht das geringste Interesse haben, daß dies herauskommt. Weniger wegen der Strafe – die würde wahrscheinlich sowieso zur Bewährung ausgesetzt, angesichts der blütenweißen Weste, die sie sicherlich haben – aber wegen des Skandals und wegen der Probleme in deren Privatleben.

Viviane hat mir erzählt, daß eine der Frauen dich heiraten will. Das scheint mir ein eleganter Weg, aus der ganzen Geschichte herauszukommen. Einerseits würdest du es nicht weiter machen, andererseits in geordneten Verhältnissen leben. Wenn du dich einige Zeit später wieder scheiden läßt, könntest du aus all dem aussteigen, ohne daß dir etwas Negatives geschieht.“

„Aber ich kann ja erst mit 18 heiraten.“

„Ja, das Gesetz sieht als Heiratsalter für Männer 18 Jahre vor. Aber es läßt Ausnahmen zu. Mit Erlaubnis kann man schon ab 16 heiraten. Du wirst nächstes Jahr 16, nicht?“

„Ja, im Mai.“

„Ich kenne nicht die genauen Umstände, die nötig sind, um eine solche Erlaubnis zu bekommen. Ich werde mich erkundigen. Beim nächsten Mal kann ich dir sagen, wie es möglich ist.....

Und noch etwas, ich möchte nicht, daß du das auch mit Viviane machst.“

„O.K.!“

Damit war meine ‚Audienz‘ beendet. Ich fragte Viviane, warum er mit mir gesprochen hatte. Immerhin gab er mir eine Art Rechtsbeistand, ohne dafür bezahlt zu werden.

Sie sagte, ihr Vater liebe sie sehr und täte es für sie, weil ich ihr Freund sei. –

Wenn ich gewußt hätte, wieviel Rechtsanwälte ich in der folgenden Zeit noch beschäftigen sollte!


31. Schweizer!

Ich traf mich jetzt wöchentlich dreimal mit Susanne. An den beiden Nachmittagen mit den Frauen und an einem weiteren Nachmittag, meistens Mittwochs, in der Villa.

Sie versuchte mich immer wieder zu überzeugen, es nur noch mit ihr zu machen.

Aber ich sagte: „Ich habe eigentlich sehr gerne viel Abwechslung.“

„Aber wir werden doch heiraten!“

„Ich weiss nicht...... und bis dahin ist es noch lange! Außerdem weiß ich jetzt, wieviel Geld ich verdiene. Ich will mein gutes Einkommen nicht verlieren.“

Susanne hatte ihren Rechtsanwalt alles prüfen lassen und herausgefunden, daß tatsächlich wenig Chancen bestanden, die Erlaubnis für eine frühere Heirat zu bekommen. Diese Fälle waren praktisch ausschließlich vorgesehen für Jungen, die eine junge Partnerin hatten, die ein Kind erwartete. Bei älteren Frauen waren die Richter in der Regel der Meinung, daß der Junge bis 18 warten sollte, um sich sicher zu sein, daß er eine ältere Frau heiraten wollte.

Das gleiche erzählte mir auch Vivianes Vater, als er mich das nächste Mal zum Gespräch bat.

Ich fühlte mich mit diesen Auskünften sicher. Alles konnte so bleiben, wie es ist. Bis ich 18 war, war es noch lange hin. Bis dahin konnte ich bei meiner Mutter bleiben, konnte weiter Sex mit den Frauen machen und Susanne weiter hinhalten. Dann konnte ich sie immer noch heiraten, um heil aus der Sache heraus zu kommen.

Aber Susanne wollte nicht hingehalten werden. Ich hatte nicht mit den Möglichkeiten gerechnet, die begüterte Personen haben.

Jetzt nahm alles nämlich eine neue Wendung. Es begann die Sache mit der Schweiz - und damit schon wieder ein neuer Teil meines Lebens.

Susanne war Schweizerin. Eigentlich war sie Deutsche und hatte nichts mit der Schweiz zu tun. Als aber ihr Mann starb, der viel älter als sie und Schweizer gewesen war, war sie plötzlich Besitzerin einer Fabrik in der Schweiz, wie sie mir erzählte und dort liebten sie es nicht besonders, ‚in ausländischen Händen‘ zu sein.

Sie baten sie, Schweizerin zu werden und offiziell Wohnsitz in der Schweiz zu nehmen, was sie auch tat (Anscheinend hatte dies auch steuerlich Vorteile).

Ihr Anwalt hatte jetzt herausgefunden, daß Jungen in der Schweiz oder genauer gesagt in Liechtenstein bereits ab 16 heiraten können. Sie müssen aber Schweizer oder Liechtensteiner sein.

Susanne begann jetzt zu versuchen, mich zum Schweizer zu machen. Da sie Besitzerin der größten Fabrik im Umkreis war, hatte sie an jenem Ort ziemlichen Einfluß.

Tatsächlich gelang es ihr, eine Sondererlaubnis zu bekommen. Vielleicht war es, als sie eine höhere Investition in dieser Fabrik ankündigte. Sie verkaufte einige Mietshäuser, um das Geld für diese Investition aufzubringen (sagte sie jedenfalls). Ich fand die Idee toll, Schweizer zu werden. Irgendwie würde ich die Sache mit der Hochzeit schon abbiegen können.

Susanne bat mich um meine Geburtsurkunde und um meinen Kinderausweis, um mich zum Schweizer zu machen. Ich sagte meiner Mutter, in der Schule wollten sie dies haben und sie gab es mir tatsächlich mit. Susanne tauchte in der Villa mit einem Fotografen auf, der Paßfotos von mir machte.

Einige Zeit später kam Susanne mit einem Schweizer Paß für mich zurück und ich konnte meine Dokumente zurückgeben. Sie sagte, normal könne man nicht so einfach Schweizer werden, aber für sie hätte man Ausnahmen gemacht. Ich war jetzt Schweizer und offiziell Bewohner von Bielerau in der Schweiz.

Sie bestand nun darauf, daß wir an meinem 16. Geburtstag im folgenden Mai heirateten. Ich sagte aber, ich wollte nicht.

“Du brauchst dich wegen deiner Eltern nicht zu sorgen. Ich werde ihnen alles erklären. Sie werden vor vollendeten Tatsachen stehen und haben praktisch keine Möglichkeit, etwas dagegen zu machen.“

„Ich will aber nicht.“

Ich hatte Angst. Angst vor der Veränderung, vor einem völlig anderen Leben. Ich liebte es so, wie es war.

„Aber hast du mich denn nicht gerne?“

„Doch, aber ich möchte dich nicht jetzt schon heiraten.“

„Aber warum?“

Ich mußte irgend etwas erfinden. Ich konnte ihr nicht sagen, wieviel Angst ich vor der Ungewißheit hatte, wie sehr ich bei meiner Mutter bleiben wollte.

„Ich habe ein hohes Einkommen heute. Ich würde das alles verlieren.“

„Aber wenn du mein Ehemann bist, gehört dir die Hälfte meines Vermögens. Das ist viel mehr, als du in vielen Jahren verdienen könntest!“

„Tatsächlich?“

Dagegen konnte ich nichts sagen. Mir schien nichts anderes übrig zu bleiben und ich erklärte mich einverstanden.

Aber ich sprach darüber mit Viviane. Ihr Vater wollte dann erneut mit mir reden.

„Das stimmt nicht ganz, was sie gesagt hat. In der Regel werden bei Hochzeiten, bei denen der eine Teil ein großes Vermögen hat und der andere Teil praktisch nichts, Regelungen vereinbart, die dem ‚armen‘ Partner den Zugang zum Vermögen erschweren und ihm bei einer Scheidung bestenfalls eine Abfindung zusprechen, bei kurzer Ehe sogar nur eine geringe Abfindung.

Wenn solche Regelungen nicht bestehen, entscheiden die Gerichte in diesem Sinne. Sie sagen, in einer kurzen Ehe habe der ‚arme‘ Partner noch nichts getan, um einen großen Einfluß oder einen großen Anteil am Vermögen zu verdienen.“

Ausgerüstet mit diesen Argumenten, nahm ich mein Wort gegenüber Susanne jetzt zurück und sagte, es wäre nicht wahr gewesen, was sie gesagt hatte:

„Ich bestehe darauf, gutes Geld zu verdienen!“

Damit glaubte ich, mich dieses Problems entledigt zu haben. Ich hatte ihr eine Lüge (oder so etwas Ähnliches) nachgewiesen.

Aber wenn ich wirklich noch nicht heiraten wollte (und es ging mir ja überhaupt nicht um ‚die Hälfte des Vermögens‘), hatte ich mir nun selbst eine Falle gestellt. Die Frage der ‚Hälfte des Vermögens‘ war zum alleinigen Hindernis unserer schnellen Hochzeit geworden. Wenn es ihr gelang, diesen Punkt zu klären, hatte ich keinerlei Argument mehr. Und im ‚Punkte klären‘ sind Leute mit Geld im Vorteil.


32. Dr. Angerfurth und der Ehevertrag

Susanne ließ ihren Anwalt einen Text aufsetzen für einen Vertrag, der mir tatsächlich die Hälfte des Vermögens zusagen sollte.

An einem der folgenden Mittwoche – Mittwoch war der Tag, an dem ich jetzt regelmäßig zur Villa kam und mit Susanne Tee trank und Karten spielte (ich liebte ‚11er `raus‘) – an einem der folgenden Mittwoche also, war dort nicht nur Susanne, sondern auch ihr Anwalt, Dr. Angerfurth.

Er war ein älterer, hochgewachsener grauhaariger und gesetzter Mann, elegant gekleidet und mit sonorer Stimme, kurz eine Persönlichkeit, die in jeder Beziehung Vertrauen ausstrahlte. Er zeigte mir den Vertrag und sagte, er persönlich als Anwalt und Notar könne mir garantieren, mit diesem Ehevertrag würde ich nach Schweizer Recht tatsächlich Zugang zum Vermögens haben und im Fall einer eventuellen Scheidung, selbst nach kurzer Zeit, wirklich die Hälfte des Vermögens bekommen.

Ich war beeindruckt – und stimmte der Hochzeit zu.

Nicht nur ich, der ich jung und unerfahren war, auch jeder Erwachsene hätte ihm geglaubt. Er hob hervor, daß er als Notar mir keinesfalls falsche Angaben machen dürfe, auch wenn Susanne seine Klientin war.

Er war zugelassen bei einer Reihe von hohen Gerichten in Bayern und Baden-Württemberg und ebenso in der Schweiz, war Spezialist für Schweizer Recht (als Deutscher) und hatte 40 Jahre Erfahrung, speziell in Zivilrecht und Verwaltungsrecht. Wer hätte ihm nicht vertraut?

Aber trotzdem – die Sache hatte einen Haken (oder eigentlich zwei) und es war nicht vollständig richtig, was er mir sagte.

Susanne war zwar verliebt, aber doch nicht in dem Maße, jede Beziehung zur Realität zu verlieren. Sie war sich sehr wohl bewußt, die Verbindung mit einem so jungem Partner konnte eine Menge Probleme bringen und evtl. nicht von langer Dauer sein.

Sie hatte absolut keine Lust, deshalb die Hälfte ihres Vermögens zu verlieren und hatte noch einen zweiten Anwalt beschäftigt, der eine ‚Lücke‘ finden sollte in dem, was Dr. Angerfurth aufgesetzt hatte.

Tatsächlich hatte jener andere Anwalt herausgefunden, wie man Dr. Angerfurth (und mich) überlisten könne. Jener Anwalt war ein gewisser Dr. Lauer. Er war im Vorstand jener Firma in der Schweiz, die sie besaß, und dort für Verwaltung und Einkauf zuständig. Er hatte in einem zweiwöchentlichen Studium der Situation und des Vertrages herausgefunden, was man machen konnte.

Später, als er nicht mehr Anwalt von Susanne war und mich (als Privatmann) unterstützte, erfuhr Dr. Angerfurth, wie man ihn (und mich) ‚leimen‘ wollte und entschuldigte sich vielmals bei mir:

„Es tut mir wirklich leid, daß ich Ihnen Zusicherungen gemacht habe, die dann nicht einzuhalten waren. Es war mein Fehler.

Ich hatte zu ausschließlich volles Augenmerk auf den Text des Vertrages gelegt und dabei die äußeren Umstände vernachlässigt, die ich genauso intensiv hätte prüfen müssen.

Der sachliche Inhalt des Vertrages war im Grunde nicht kritisch. Er war in zwei kurzen Paragraphen enthalten, die lediglich völlig klar sein mußten und es auch waren.

Der erste regelte Ihren Zugang zum Vermögen. Dort war festgelegt, daß alle wesentlichen Entscheidungen bezüglich des Vermögens nur in Übereinstimmung von Susanne Hogens und Ihnen getroffen werden könnten und die Ausstattung eines Kontos, auf das Sie Zugriff haben sollten. Der zweite sagte einfach aus: Im Falle einer Scheidung, unabhängig von der Dauer der Ehe, haben Sie Anrecht auf die Hälfte des Vermögens.

Ein schwacher Punkt in dem Vertrag hätte allerdings sein können, was wir Juristen ‚Sittenwidrigkeit‘ nennen. Da er ausgesprochen unüblich war, könnte dies als Anhaltspunkt für "Sittenwidrigkeit" und damit Nichtigkeit dienen.

Eine ‚durchschnittliche Person mit gutem Urteilsvermögen‘ könnte der Meinung sein, es sei unannehmbar, daß Sie nach kurzer Zeit Ehe Anspruch auf die Hälfte eines großen Vermögens hätten.

Zu diesem Zweck wurde im Vertrag aufgezeigt, hier lässt sich die ‚Sittenwidrigkeit‘ nicht anwenden. Sie ist beschränkt auf Fälle, in denen ein Vertragspartner eine deutlich stärkere Position hat und dies ausnutzt, um für ihn vorteilhafte Regelungen in den Vertrag zu nehmen, die unannehmbare Nachteile für den anderen Vertragspartner bedeuten. In diesem Fall war aber Susanne Hogens diejenige, welche die starke Position hatte und Sie die Vorteile.

Um dies deutlich zu machen, hatte ich eine Präambel in den Vertrag aufgenommen. In ihr wurde die Situation kurz beschrieben: Susanne Hogens hat Vermögen und ist deutlich älter. Sie möchte mit dem jungen Karl Weiss, der am Hochzeitstag gerade 16 Jahre alt wird, eine ernsthafte und dauerhafte Ehe eingehen. Darum hat sie diesen Vertrag angeregt.

Damit würde der Vermutung entgegengetreten, hier nehme sich eine reiche ältere Frau einen ‚Gespielen‘, um ihn ‚nach Gebrauch‘ wieder abzulegen.

Noch entscheidender aber in Bezug auf die mögliche Sittenwidrigkeit war die Kondition als Ehevertrag.

Nach Schweizer Zivilrecht (und das gilt auch für Liechtenstein) kann ein gültig abgeschlossener Ehevertrag gar nicht wegen Sittenwidrigkeit angefochten werden.

Man geht in der Schweiz davon aus: Jeder Ehevertrag, so ungewöhnlich er auch sein mag, wird immer von zwei gleichen Partnern und aus freiem Willen abgeschlossen. Die Möglichkeit der Sittenwidrigkeit sei daher nicht gegeben (aus diesem Grund gibt es auch ausführliche Anweisungen für die möglichen Inhalte eines solchen Ehevertrages für die Standesbeamten. Sie sollen die Inhalte überprüfen, bevor der Ehevertrag abgeschlossen wird. Z.B. sind Festlegungen bezüglich des Sexuallebens verboten usw.).

Was nun als Ehevertrag gilt, ist aber nach Schweizer Recht genau geregelt. In der Rechtsprechung hat sich die Meinung herausgebildet, es seien hohe formale Ansprüche an den Ehevertrag zu stellen, weil er eine Art Sonderstellung im Zivilrecht einnimmt. So muß er den Namen ‚Ehevertrag‘ tragen und muss im gleichen Kanton der Schweiz abgeschlossen werden wie die Hochzeit. In diesem Fall würde Liechtenstein rechtlich wie ein Kanton der Schweiz behandelt.

Dies wußte ich, hatte mich damals aber mit der Zusicherung von Frau Hogens zufrieden gegeben, dies würde geschehen. Dr. Lauer hatte herausgefunden, man brauchte den Vertrag nur anders zu nennen und erst am folgenden Tag in Deutschland zu unterschreiben und schon war er kein Ehevertrag nach Schweizer Recht mehr, dessen Sittenwidrigkeit nicht behauptet werden konnte.

Zwar war die "Sittenwidrigkeit" auch so nicht gegeben, aber er wäre so viel leichter anfechtbar gewesen.

Ich hätte überprüfen müssen, daß die Formalien wirklich eingehalten wurden, nachdem ich Ihnen die Zusicherung gemacht hatte. Ich entschuldige mich noch einmal für diesen Fehler.

Der andere Umstand aber, den ich nicht beachtet hatte, und dafür entschuldige ich mich ebenfalls, war, daß nicht gemeinsam festgelegt wurde, was das Vermögen eigentlich ausmachte, dessen Hälfte Sie dann bekommen sollten.

Es hätte zumindest eine Aufzählung der wesentlichen Teile dieses Vermögens als Anhang des Vertrages gemacht werden müssen, um sicherzustellen, Frau Hogens werde nicht die Möglichkeit haben, wesentliche Teile des Vermögens zu verstecken.

Mehr noch, ich hätte Ihnen zusätzlich noch den Rat geben müssen, während der Ehe (mit Zugang zum Vermögen) die Vollständigkeit dieser Aufzählung zu überprüfen und evtl. Nachträge machen zu lassen. Ich hatte nicht genügend mit der Bosheit der Menschen gerechnet und so waren jene Zusicherungen nicht vollständig richtig, die ich Ihnen bezüglich des Vertrages gemacht hatte.“

Susanne erklärte mir den Zeitplan so:

„Morgens an deinem 16. Geburtstag, tust du so, als gingst du normal zur Schule, wirst dich aber mit mir treffen und wir werden beim ‚Hirmer‘ einen Anzug für dich kaufen.

Mit meinem Privatflugzeug werden wir dann nach Lindau fliegen und mit dem Auto nach Vaduz in Liechtenstein fahren. Von dort werden wir deinen Eltern eine Nachricht zukommen lassen, damit sie sich nicht sorgen.

Die Hochzeitszeremonie ist für 12 Uhr Mittags vorgesehen. Danach werden wir in Vaduz Mittagessen. Danach zurück nach Lindau und mit dem Flugzeug nach München.

Abends werden wir zusammen zu deinen Eltern gehen und ihnen alles erklären.

Übernachten werden wir in meiner Villa am Starnberger See und am nächsten Tag fliegen wir wieder nach Lindau und schließen dort in einem schönen Hotel den Ehevertrag ab und veranstalten ‚in kleinem Kreis‘ eine Hochzeitsfeier.

In diesem Hotel werden wir auch übernachten. Am darauffolgenden Tag werden wir zu einer anderen Villa in Lausanne in der Schweiz reisen und dort unsere Flitterwochen verbringen.

Die Hochzeitsfeier und Vertragsunterzeichnung können nicht am Hochzeitstag gemacht werden, weil wir da zeitlich extrem eng sind und der Anzug gekauft und mit deinen Eltern gesprochen werden muß. Die Flitterwochen in Lausanne geben dir Gelegenheit, diese schöne Ecke der Welt kennenzulernen und auch die Fabrik in der Schweiz, deren Mitbesitzer du dann ja bist.“

Ich hatte natürlich keinerlei Grund, diesen Zeitplan mit Dr. Angerfurth ‚abzuchecken‘, weil ich ja nichts über Schweizer Zivilrecht wußte.

Ich sagte, mir sei es recht so. Ich zitterte innerlich vor der Unsicherheit, die das alles mit sich bringen würde und vor allem vor dem Treffen mit meinen Eltern an meinem Hochzeitstag, aber jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Andererseits war ich aber auch neugierig auf all das Neue, das jetzt auf mich zukommen sollte.



Hier ist der Link zum nächsten Teil: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-6-kapitel-33-und-folgende/

Freitag, 6. August 2010

Milliansstrass - Kapitel 20 und folgende

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss

Cuvilliér-Theater

Verehrter Leser, ein Blog ist natürlich eigentlich nicht zum Veröffentlichen eines Romans gedacht, denn die Eintragungen gehen ja nach unten mit jeder neuen. Deshalb muss man diesen Roman von unten nach oben lesen. Hier der Link zum Anfang: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-1/ Jeweils am Ende der Teile kommt dann ein Link zum nächsten Teil.

1. Veröffentlichung, 4. Stück, Kapitel 20 und folgende

Kapitel 20

20. Schwierigkeiten mit Ruth

Ruth begann, mir mit Geschenken gefallen zu wollen. Als sie hörte, daß ich Briefmarken sammelte, bekam ich immer wieder neue Briefmarken. Dann wurde es aber immer schwieriger, die vielen neuen Briefmarken meinen Eltern zu erklären:

„Die habe ich gegen Doppelte bei meinem Freund getauscht.“

und ich mußte sie bitten, damit aufzuhören.

Als sie herausbekam, daß ich am liebsten Nougatschokolade mag, war bei ihr immer eine Tafel für mich bereit. Dann kaufte sie mir ein neues Paar Fußballschuhe. Ich behauptete, ich hätte sie vom Verein bekommen. Sie hatte allerdings die Größe völlig falsch eingeschätzt und ich konnte sie erst zwei Jahre später benutzen.

Sie fand heraus, daß mein größter Wunsch ein neues Fahrrad war, oder jedenfalls ein neueres als das uralte, das ich hatte. Sie wollte mir ein neues kaufen, das stellte sich aber als unmöglich heraus. Wie hätte ich das meinen Eltern erklären sollen?

Dann erfand sie etwas, damit ich zu meinem Fahrrad käme: Ich hatte einmal erzählt, daß ich mir etwas Geld mit Tennisballaufheben verdient hatte, bevor ich sie kennengelernt hatte.

„Du erzählst einfach deinen Eltern, du würdest Ballaufheben gehen, wenn du zu mir kommst. Du sagst, beim neuen Tennisclub am Englischen Garten würde es zwei Mark pro Stunde geben. Ich zahl dir dann 4 Mark jedesmal, wenn du hier bist. So dauert es nicht lange, bis du das Geld für ein Fahrrad hast.“

In Wirklichkeit bekam man nur 50 Pfennig für ein ganzes Spiel, das sich über zwei Stunden hinziehen konnte, aber meine Eltern glaubten die Geschichte. Leute, die so reich waren, daß sie Tennis spielen konnten, konnten auch so verrückt sein, 2 Mark pro Stunde fürs Ballaufheben zu zahlen.

Jetzt kam ich also mit 8 Mark pro Woche von Ruth zurück, ein kleines Vermögen. Bis zum Herbst, wenn der Tennisplatz zumachte, würde das schon fast für ein neues Fahrrad reichen. Wenn meine Eltern Weihnachten noch etwas dazugeben, würde sogar ein wunderschönes Rad herausspringen (was dann auch der Fall war).

Mein Vater war jetzt Studienrat, wir waren also nicht arm, aber der Lebensstandard der Deutschen war Ende der Fünfzigerjahre ja noch nicht hoch. So etwas wie ein Auto, ein Fernseher oder eine automatische Waschmaschine war für meine Familie zu jener Zeit nur ein Traum. Das Gehalt mußte ja auch für zwei Erwachsene und vier Kinder ausreichen. In jenem Jahr war meine jüngste Schwester geboren worden.

Den ersten Knacks bekam mein Verhältnis zu Ruth, als sich herausstellte, daß sie weit mehr über mich wußte, als mir lieb war. Sie war mir heimlich gefolgt, um zu sehen, wo ich wohnte, hatte meinen Nachnamen herausgefunden, hatte mir morgens auf dem Schulweg aufgelauert, um zu sehen, in welche Schule ich ging und hatte unter einem Vorwand im Sekretariat der Schule gehört, in welcher Klasse ich war. Kurz, sie wußte alles.

Ich bekam Angst, gewaltige Angst, daß mein 'Liebesverhältnis' herauskommt. Ruth versicherte mir zwar, daß sie dies nur getan hätte, um mich erreichen zu können, wenn ich nicht mehr auftauchte, aber ich fühlte mich hintergangen, verraten und „in ihrer Hand“.

Sie beschwor mich, sie würde nie über uns erzählen, weil es ja verboten und für sie gefährlich sei. Diesen Teil aber verstand ich nicht. Was ich machte, war natürlich verboten, wie alles, was mit Sex zusammenhing, für Kinder verboten war. Aber was war für Ruth verboten? Sie war doch erwachsen!

Sie ging automatisch davon aus, daß ich wußte, daß Sex mit Kindern unter Strafe stand, aber ich wußte es eben nicht und sie erklärte es mir auch nicht. So fühlte ich mich bedroht und meine Sympathie für Ruth hatte einen unheilbaren Riß bekommen.

Was mich sehr besorgt machte, war auch, daß sie so nah wohnte. Jederzeit konnte jemand, der mich kannte, mich in dieses Haus gehen sehen und dies meinen Eltern erzählen. Dann hätte ich größte Probleme, das zu erklären. Es gelang Ruth, diese meine Sorge zu verringern, indem sie einen üblicherweise verschlossenen Zugang zu ihrem Haus durch den Hinterhof und durch Vorder- und Hinterhaus eines Hauses auf der anderen Seite des Blockes jedesmal für mich aufschloß, wenn wir verabredet waren. Das Haus, in dem ich jetzt verschwand, war viel weiter von zu Hause entfernt und außerdem wohnte einer meiner Schulfreunde in jener Straße und meine Eltern wußten nicht genau, in welchem Haus.

Ebenso hatte ich große Angst, daß meine Mutter mich eines Tages in jenem Tennisclub suchen würde und dort wüßte niemand etwas von mir. Es gelang Ruth, mich dort tatsächlich als „Ballbub“ einzuführen. Nur mußte ich jetzt zusätzlich zu den zwei Nachmittagen mit ihr noch einen Nachmittag zum Tennisclub gehen.

Da die Herrschaften dort ihre Zeiten nicht einhielten und man oft warten mußte, ‚arbeitete‘ ich dort oft zweieinhalb Stunden oder sogar drei Stunden für 50 Pfennig. Dieser Teil der neuen Regelung gefiel mir gar nicht. Das trug auch nicht zur Verbesserung meines Verhältnisses zu Ruth bei.

So trug sie in ihrem Bestreben, mich nicht zu verlieren, genau dazu bei. Auch in unserem Sexualleben geschah das Gleiche. Sie wollte es besonders gut machen und schuf neue Probleme.

Der Ausgangspunkt war, daß sie ihre Technik, meinen Kleinen ‚wiederzuerwecken‘, verbessern wollte. Sie fragte mich immer wieder, wie ich es am liebsten hätte. Ich sagte zuerst nichts, weil ich mich schämte darüber zu sprechen.

Es zu tun, ist eine Sache, darüber reden, eine andere. Schließlich gelang es ihr aber doch, mir zu entlocken, wie es am schönsten war: Wenn sie mit den Lippen über den Rand der Eichel fuhr, immer herein und heraus und mit der Hand zwischen meine Beine griff und dort mit den Fingern oder den Knöcheln „massierte“, d.h. rhythmisch Druck auf meinen Körper ausübte.

Als sie einmal auf diese Weise „Wiedererweckung“ machte, steigerte sich meine Erregung so schnell, daß ich zum Orgasmus kam. Der war so intensiv und lange, wie ich noch nie einen erlebt hatte. Das sagte ich ihr auch.

Ab diesem Moment bestand sie darauf, daß ich zum Ende unserer Reibaktion nicht durch schnelleres Reiben meinen Höhepunkt provozierte, sondern daß sie mir den Orgasmus hinterher mit dem Mund bescherte.

Mir gefiel das gut, denn ich hatte so oft einen weit intensiveren zweiten sexuellen Höhepunkt als den ersten, manchmal sogar einen ‚Superorgasmus‘, der sich lange, lange ankündigte, dann ganz, ganz tief und intensiv war und sich lange hinzog. Ein solcher Superorgasmus konnte, einschließlich der Ankündigungsphase, die wie ein riesiges Luftholen war und bereits von äußerster Intensität, seine 15 Sekunden dauern. Nichts gegen einen weiblichen Orgasmus oder Superorgasmus oder Vielfachorgasmus, aber für männliche Verhältnisse doch schon ein ‚Sonderangebot‘.

Das Problem war aber, daß ich jedesmal in ihren Mund ‚kam‘. Ich widmete dieser Tatsache keine große Aufmerksamkeit, denn ich hatte nie besonders auf die Flüssigkeit geachtet, die da herauskam.

Für mich war es sowieso unverständlich, daß die Erwachsenen mit ihrem Mund da hingingen. Aber man war ja gewohnt, daß die Erwachsenen fremdartige Dinge taten, wie saure und bittere Dinge trinken und ähnliches.

So war es also für mich nichts Überraschendes, daß sie mich in ihren Mund „spritzen“ ließ und das Ejakulat anschließend schluckte, ohne mit der Wimper zu zucken.

In Wirklichkeit aber, und ich merkte das auch mit der Zeit, kam sie das schwer an. Diesen Teil genoß sie kein bißchen. Irgendwie glaubte sie anscheinend, dies wäre der Preis, den sie für unsere Nachmittage zu zahlen hätte, ein Opfer, das sie bringen mußte. Aber auf der Basis von Aufopferung hat wohl noch nie ein Verhältnis funktioniert, weder im Sex noch sonst.

Das Problem hätte sich leicht lösen lassen. Sie hätte mir nur sagen brauchen, daß ich ihr ein Signal gebe kurz vor dem Höhepunkt, z.B. „jetzt“ sage oder „ich komme“. Dann hätte sie einfach nur mit den Händen weitergemacht und den Mund weggenommen. Meinem Orgasmus hätte das keinen Abbruch getan und sie hätte nicht jedesmal ein unangenehmes Ende unseres Nachmittages gehabt.
Sie hatte vielleicht auch gedacht, daß sie sich mit der Zeit daran gewöhne. Aber das trat offenbar nicht ein. Im Gegenteil, es schien sie von Mal zu Mal mehr zu stören.


21. …da waren es plötzlich drei!

Irgendwann im Februar des folgenden Jahres beging sie den Fehler, der das Ende unseres Verhältnisses einleitete. Sie erzählte einer Freundin von unseren Sexnachmittagen. Bis heute weiß ich nicht, warum sie dies tat.

War es hauptsächlich einfach das volle Herz, das den Mund überlaufen ließ? Ich vermutete damals eher, sie würde jemand als Ersatz für den oralen Sex mit mir suchen.

Was sie als Grund angab, war, sie dachte, ich würde es gerne mit zwei Frauen machen. Sie wollte für mich eine zweite auftreiben.

Diese Geschichte von „es mit zwei Frauen machen“ habe ich später noch öfters gehört. Anscheinend glauben viele Frauen, dies sei der große Traum der Männer. Vielleicht ist es wirklich ein häufiger Männertraum, aber die Realisierung dürfte doch fast immer schwierig sein, haben doch so manche Männer schon Probleme, eine zufriedenzustellen.

Jedenfalls fragte sie mich Anfang März des folgenden Jahres, ob ich es nicht gerne mit ihr zusammen mit einer Freundin machen würde. Ich verneinte.

„Meine Freundin ist aber ganz wild darauf, dich kennenzulernen und mitzumachen.“

Ich erstarrte:

„Du hast einer Freundin erzählt, was wir machen???“

„Ich dachte, du hättest es gerne, es mit zwei Frauen zu machen!“

„Quatsch! Es war doch alles so gut! Wieso hast du das gemacht?“

„Es war für dich. Ich wollte, daß du es so schön wie möglich hast.“

Ich war entsetzt, geschockt, glaubte, jetzt würde alles herauskommen und bekam fürchterliche Angst. Ich nahm meine Sachen und ging nach Hause. Für zwei Wochen tauchte ich nicht mehr bei Ruth auf.

Sie paßte mich morgens auf dem Schulweg am ‚Maxmonument‘ in der Maximilianstrasse ab und redete auf mich ein. Meinen Schulkameraden erklärte ich, sie sei eine Tante von mir.

Schließlich, nach zwei Wochen, gewann die Sehnsucht nach den schönen Gefühlen doch Oberhand über meinen Ärger und meine Angst und ich ging wieder hin. Es war ja bis dahin nichts herausgekommen und meine Angst war nicht mehr so groß.

„Meine Freundin wird bestimmt nichts erzählen, sie will nur teilnehmen. Für dich wird das doch ganz schön sein.“

„Nein, ich will es nur mit dir allein machen!“

„Jetzt ist es schon passiert, jetzt müssen wir sie teilnehmen lassen!“

Dies war keineswegs logisch. Sie hätte jetzt noch entscheiden können, daß ihre Freundin nicht teilnimmt, aber sie wollte es offenbar so.

So kam es, daß eines Tages im April dort zwei Frauen auf mich warteten. Die Neue wurde mir als „Wanda“ vorgestellt und begrüßte mich:

„Das ist also unser kleiner Potenz-Protz!“

Ich mochte sie nicht. Wir zogen uns alle drei aus und plazierten uns auf Ruths großes Bett. Wanda war etwa so alt wie Ruth, aber ganz hellblond. Sie hatte viel kleinere Brüste als Ruth. Trotzdem hingen sie schon herunter.

Was sie da als „Pussy“ hatte, war so hellblond, daß es fast durchsichtig erschien. Bei ihr konnte man deutlich sehen, daß die ganze Vulva dunkler war als die umliegende Haut.

Aber ihre Brustwarzen und –höfe waren rosa und damit nicht dunkler als die umliegende Haut. Sie neigte etwas zur Dicklichkeit und ihre Brüste, obwohl nicht groß, und ihr Bauch wogten jetzt hin und her, als Ruth und ich unser normales „Spiel“ begannen und sie, da neben uns, auf dem Rücken liegend, uns beobachtete, sich nun zwischen die Beine griff, um sich zu stimulieren.

Ich erinnere mich noch ganz genau, daß der wogende und stöhnende Körper da neben uns mich anregte. Eine angenehme zusätzliche Erregung.

Dem lauten Stöhnen nach muß sie auch von uns sehr angeregt worden sein, jedenfalls registrierte ich gleichzeitig mit Ruths erstem Orgasmus auch Wandas.

Nachdem Ruth schließlich, unter hörbarer Anteilnahme Wandas, zum fünften oder sechsten Orgasmus gekommen war und für heute das Thema abgeschlossen hatte, kam Wanda dran.

„Mach es jetzt mit Wanda! Zeig ihr, wie es geht! Mach es, solange sie Lust hat!“

Ohne viel Umstände schob ich mich also zwischen Wandas Beine, die ja sowieso schon geöffnet waren. Ich bemerkte, daß dort alles naß war. Sie produzierte bemerkenswerte Mengen Flüssigkeit und, dem Geruch nach zu schließen, war es kein Pipi.

Sie lag auf ihrem Kissen und ließ geschehen, was nun geschehen sollte. Ich plazierte also meinen kleinen Steifen zwischen ihre Lippen, legte mich auf sie, nahm ihre großen und steifen Brustwarzen abwechselnd lutschend in den Mund und begann zu reiben.

Sie war offenbar äußerst befremdet. Ruth hatte anscheinend nicht mit ihr über unsere Technik gesprochen und sie hatte offenbar auch nicht bemerkt, als sie uns beobachtete, daß meiner nicht in der bewußten Öffnung war, sondern am „Boden“ der Vulva rauf und runter rieb.

Zunächst versuchte sie ihn an den „richtigen“ Ort zu bringen, doch dann, als ich diesen Versuch abwehrte und weitermachte, merkte sie, es war so auch ganz schön. Sie reagierte aber bei weitem nicht so intensiv auf diese Art von Sex wie Ruth. Sie brauchte weit mehr Zeit als Ruth und auch als vorher, zum Orgasmus zu kommen. Nach einem Höhepunkt schob sie mich herunter, obwohl ich versuchte weiterzumachen.

„Nein, jetzt ist genug, ich bin schon dreimal gekommen, mehr halte ich nicht aus an einem Tag!“

Jetzt kam, was ich nicht erwartet hatte.

„Unser kleiner Freund hat es jetzt verdient, auch noch einen schönen Höhepunkt zu erleben. Komm, Wanda, ich zeige dir, wie er es am liebsten hat. – Schau, du mußt den Mund ganz klein machen und die Lippen ganz schnell über den Rand der Eichel schieben, rein und raus. Gleichzeitig machst du hier Massage mit den Fingerknöcheln, schau, so. -"

So wurde denn Wanda in die Technik des oralen Sex eingeführt und ab jetzt, d.h. ab dem zweiten Mal, einige Tage später, war sie es, die jedesmal mit dem Mund meinen zweiten Höhepunkt „besorgte“.

Wie auch Ruth, gefiel es ihr offensichtlich nicht, wenn ich dann mein Ejakulat in ihren Mund spritzte, aber auch sie wußte offensichtlich nicht, wie sie das verhindern sollte. Ich war überhaupt nicht glücklich über diesen Wechsel, denn Wanda machte es mit weniger Hingabe als Ruth, sie achtete nicht so auf meine Reaktion.

Ich konnte ihr nicht klarmachen, was sie anders machen soll, um mich mehr anzuregen. Ich schämte mich, mit ihr darüber zu sprechen und so kam ich zwar jedesmal zum Orgasmus, aber nicht mehr zum Superorgasmus, den ich so geliebt hatte.

Dies war im Grunde schon ausschlaggebend für meine Trennung von Ruth. Ich fühlte mich verraten, „weitergereicht“. Irgendwie ging es nicht aus meinem Kopf, daß sie ihre Freundin nur einbezogen hatte, um sich der „Last“ des oralen Sex zu entledigen. Dabei war sie es doch gewesen, die damit angefangen hatte. Ich hatte sie ja gar nicht darum gebeten.

Trotzdem hätte das Ganze noch eine gute Zeit so weitergehen können, wenn sie nicht noch einen zusätzlichen Fehler gemacht hätte, denn ich war immer noch froh über die Möglichkeit, Sex zu haben und dabei zweimal pro Woche zwei Orgasmen.

Aber sie hatte auch Beatrix von unseren Treffen erzählt.
Genau gesagt, bin ich mir nicht sicher, wie Beatrix davon erfahren hat. Ich tendierte zu der Version, die mir Beatrix später erzählt hat:
„Ruth selber hat es mir erzählt, berstend vor Stolz über ihre „Eroberung“. Ich war nur eine entfernte Bekannte von ihr, aber sie glaubte, sie könne damit „angeben“, ohne Gefahr zu laufen, weil sie nichts Näheres herausrückte.

Da hatte sie sich aber getäuscht. Mir war schon nach kurzer Zeit klar, daß du noch nicht 16 warst, auch wenn ich erst später dein genaues Alter erfuhr.“
Wie auch immer, kurz nach Wandas „Einführung“, noch im April, eröffnete mir Ruth, daß nun noch eine dritte Frau zu unseren Treffen stoßen würde:

„Ich kann nichts dagegen machen. Wanda hat es ihr erzählt und sie besteht darauf auch mitzumachen. Es ist eine Freundin von Wanda. Wenn wir sie nicht mitmachen lassen, zeigt sie uns bei der Polizei an.“

Das schien mir eine dumme Ausrede, denn ich verstand das mit der Polizei nicht. Erneut versäumte es Ruth, mir das zu erklären.

Ich versuchte noch ein weiteres Mal, sie zu überzeugen, es wieder allein mit mir zu machen, aber sie sagte resigniert:

„Es geht nicht mehr, es ist schon zu spät. Versteh doch, die erpreßt uns. Ich kann nichts anderes machen, als sie einzubeziehen.“

So lernte ich denn im Mai, kurz nach meinem 14.Geburtstag, Beatrix kennen.

Nach dem, was ich später über sie erfuhr, war die Geschichte mit der Erpressung wahrscheinlich wahr. Aber in jenem Mai war sie mir weit sympathischer als Wanda.


22. Beatrix

Beatrix hatte eine leise, eindringliche Stimme, mit der sie intensiv mit mir reden konnte. Sie war eine Brünette mit dunklem Haar und braungebrannter Haut, in etwa gleichaltrig mit Ruth und Wanda, ziemlich mager, aber man konnte sie fast als eine Schönheit bezeichnen.

Was sie mir aber am meisten sympathisch machte, waren ihre Brüste. Sie waren nicht sehr groß, aber ganz fest und – das entzückte mich immer wieder von Neuem – hatten ganz große Brustwarzen und große dunkelbraune Warzenhöfe.

Sie erinnerten mich wegen der Farbe der Warzen und -höfe an jenes Mädchen im Unterschlupf und das war für mich extrem anregend.

Sie kam nicht zusammen mit Ruth und Wanda ins Schlafzimmer, sondern wartete, bis ich mit den beiden fertig war. Dann verließen die beiden das Zimmer und jetzt kam Beatrix dran.

Auch sie wußte nichts über die Technik, die ich verwendete und war am Anfang überrascht. Aber dann gefiel ihr diese Art und Weise anscheinend auch. Sie kam zu drei Höhepunkten, dann rollte sie mich auf die Seite und begann an meinem Kleinen zu lutschen. Ruth und Wanda hatten ihr offenbar gesagt, sie solle hinterher mit mir oralen Sex machen. Wie genau, hatten sie ihr nicht gesagt. So machte sie es so, wie sie dachte.

Auch sie verstand es jedesmal, mich zum Orgasmus zu bringen, aber von jenen Superorgasmen war ich nun weiter entfernt denn je. Sie liebte offenbar auch kein Sperma im Mund. Wenn sie merkte, daß ich schon stark erregt war, machte sie nur noch mit der Hand weiter und vermied so, daß ich in ihren Mund „kam“.

Vom ersten Mal an versuchte sie mich zu überzeugen, es mit ihr in ihrer Wohnung zu machen. Ich war dem gar nicht so abgeneigt, weil ich es mit ihr angenehmer fand als mit den beiden anderen. Von Ruth fühlte ich mich verraten und Wanda mochte ich sowieso nicht besonders.

So dauerte es nicht lange, bis sie meine anfängliche Zurückhaltung überwand und ich tatsächlich begann zu überlegen, ob ich meine zwei Nachmittage pro Woche aufteilen sollte in einen für die zwei „Alten“ und einen für Beatrix. Ich fuhr schon einmal mit den Rad (ich hatte ja inzwischen schon mein neues Fahrrad) bei der Adresse vorbei, die sie angegeben hatte.

Es war in der Münchener Altstadt, nur fünf Minuten mit dem Rad von zu Hause, aber nicht so gefährlich nah wie Ruths Wohnung. Schließlich, es muß irgendwann im Juni gewesen sein, ließ ich mich überzeugen (oder überreden?). Ich hatte ein letztes Mal Ruth gefragt, ob sie es nicht wieder allein mit mir machen würde, aber sie hatte das gleiche wie immer geantwortet.

Obwohl sie protestierten, mußten Ruth und Wanda sich jetzt mit einem Mal pro Woche zufriedengeben. Das andere Mal ging ich jetzt zu Beatrix. Sie lernte schnell, wie man nach kurzer Zeit meinen Kleinen wieder „von den Toten erwecken“ konnte. Aber sie blieb bei drei Orgasmen.

Jetzt waren es einer am Anfang zusammen mit mir und zwei danach. Wanda fing jetzt wieder an, mir meinen zweiten (oralen) Orgasmus zu „besorgen“. Wenn Ruths Version der Geschichte richtig war und Wanda Beatrix einbezogen hatte, um den Oralsex weiterreichen zu können, war ihr Erfolg sehr kurzzeitig.

Aber jetzt mußte sie sowieso nicht mehr lange „leiden“. Beatrix begann auf mich einzureden, mich nur noch mit ihr zu treffen und nicht mehr mit den beiden anderen. Da ich es mit ihr mehr genoß, hatte sie gute Chancen, auch in dieser Überzeugungsarbeit erfolgreich zu sein.

Ruth hatte ihr anscheinend erzählt, wie ich zu meinem neuen Rad gekommen war. Sie hatte wohl den Eindruck, ich hätte es mit Ruth wegen vier Mark pro Treffen gemacht.

„Ich zahle dir mehr als 4 Mark!“

„Ich will kein Geld. Ich treffe mich doch nicht mit dir wegen Geld! Außerdem kann ich kein Geld annehmen, weil ich meinen Eltern nicht erklären kann, wo es herkommt. Wir hatten schon die größten Schwierigkeiten letztes Jahr mit den 4 Mark.“

„Du könntest wieder sagen, daß du Tennisbälle aufheben gehst.“

„Nein, ich habe keine Lust mehr! Dann müßte ich wieder anfangen, wirklich Tennisbälle aufzuheben in diesem Sommer.“

„Und wenn du sagst, du trägst Zeitungen aus?“

„Und tauche nie mit Zeitungen oder Quittungen auf? Das glaubt mir keiner!“

„Gut, dann machen wir etwas anderes: Ich lege für dich ein Sparbuch bei der Sparkasse an und zahle für jedes Mal fünf Mark ein. Wenn du größer bist, kannst du das Geld abheben und damit kaufen, was dir gefällt.“

„Gut, mach, was du willst!“

Damit glaubte ich, dies für mich unangenehme Thema erledigt zu haben. Aber Beatrix hörte nicht mehr auf von Geld zu reden. Sie versprach mir immer mehr Geld, wenn ich es nur noch mit ihr machen würde. Schließlich, im September, nach den Sommerferien, die ich in meiner Geburtsstadt verbracht hatte, begann sie davon zu reden, daß ich weit mehr Geld verdienen könnte, wenn wir andere Frauen in unsere Nachmittage einbeziehen.

„Nein, fang nicht auch so an wie Ruth! Ich war völlig zufrieden damit, mich nur mit einer Frau zu treffen.“

„Warum triffst du dich dann noch mit den beiden? Triff dich einfach nur mit mir, dann ist das Problem erledigt!“

Am Ende gelang es ihr wirklich erneut mich herumzukriegen. Ich erklärte Ruth und Wanda, ich würde mich nicht mehr mit ihnen treffen und zog ab.

Ruth paßte mich wieder auf dem Schulweg in der Maximilianstrasse am Maxmonument ab und versuchte mich zu überreden wiederzukommen, aber ich blieb hart. Dies Kapitel war abgeschlossen.

Jetzt fehlte zu meinem Glück eigentlich nur noch, daß Beatrix entdeckte, wie sie mir den Superorgasmus bescheren konnte. Irgendwann in diesem Herbst nahm ich allen meinen Mut zusammen und erklärte ihr, wie sie es machen sollte. Tatsächlich hatte sie es bald heraus und ab und zu gelang es ihr, mich zum Superorgasmus zu bringen. Ich glaubte nun, alle meine Probleme seien gelöst.

Ich hatte Ruth durch Beatrix ersetzt und war wieder da, wo ich hinwollte. Aber in Wirklichkeit hatte schon wieder ein neuer Abschnitt in meinem Leben begonnen.


23. Andere Frauen

Mir war schon aufgefallen, daß Beatrix Wohnung nur spärlich möbliert war. Das Schlafzimmer hatte zwar ein großes Bett, aber keinen Schrank. Im anderen Zimmer waren nur einige Stühle und Sessel, ohne Tisch. Die Küche war auch nicht vollständig eingerichtet.

Erst später wurde mir klar, daß sie dort gar nicht wohnte, sondern daß sie diese Wohnung für diesen Zweck (und ähnliche Zwecke) gemietet hatte.

Sie hörte jetzt nicht mehr auf, von dem vielen Geld zu reden, das ich verdienen könnte, wenn wir andere Frauen einbeziehen. Sie schien von sich auf andere zu schließen und konnte sich offenbar nicht vorstellen, daß jemand nicht an Geld interessiert ist.

Einem Jungen in meinem Alter wurde aber zu jener Zeit nicht andauernd das Leben der Reichen vorgeführt (Fernsehen war ja nicht), so daß ich gar keine Vorstellung hatte, was mir evtl. fehlen könnte.

Zwar hatte ich konkrete Wünsche, aber nichts, was mich vom Stuhl gerissen hätte. Nach dem Rad hätte ich gerne ein Radio gehabt, so ein tragbares mit Batterien, wie sie damals gerade aufkamen. Ich sah aber keine Möglichkeit, eines zu bekommen und auch das machte mich nicht unglücklich.

Beatrix sagte:

„Ich zahle dir jetzt für jedes unserer Treffen 10 Mark auf das Konto ein. Es ist schon soviel Geld darauf, daß du dir ein Radio kaufen könntest.“

„Du weißt doch, daß ich das meinen Eltern nicht erklären könnte.“

„Aber wenn du älter bist, hast du dieses Geld zur Verfügung und kannst dir davon alle möglichen Dinge kaufen.“

Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie das Leben ist, wenn man älter ist. Auch mit dem Gedanken, ob ich mir dann Dinge kaufen will oder nicht, hatte ich mich noch nicht beschäftigt. Sich das vorzustellen war für mich so, als ob ich mir das Leben auf dem Mars vorstellen sollte.

Später erzählte mir Susanne, meine erste Frau:

„Beatrix hatte zu diesem Zeitpunkt dein Konto noch gar nicht eröffnet. Was sie dir sagte, war gelogen.“

Bei ihren vielen intensiven Gesprächen mit mir entdeckte Beatrix aber dann einen schwachen Punkt.

„Möchtest du es vielleicht mit zwei Frauen im Bett machen?“

„Ich fand es ganz schön, wenn Wanda sich zwischen die Beine griff, während ich es mit Ruth machte.“

Jetzt hatte ich es gesagt und konnte nicht mehr zurück. Sie bestand darauf, es sei doch so schön für mich:

„Du hast es selber gesagt!“

Beim folgenden Treffen war dann auch schon eine andere Frau anwesend. Ich überlegte mir wieder, dagegen mit meinem Wegbleiben zu protestieren. Aber zunächst wollte ich erst sehen, wie sich das entwickelt.

Ich erinnere mich nicht mehr an deren Namen, aber daran, daß es eine Dicke war. Ganz ähnlich wie bei Wanda, wogten da die Massen neben uns und sie stöhnte laut, sie schrie fast vor Entzücken.

Nachdem Beatrix meinen Kleinen „wiedererweckt“ hatte, zog sie mich nicht wieder an sich, wie ich das gewohnt war, sondern dirigierte mich zu der Dicken.

Sie selbst schien gar nicht soviel Wert auf das Glück zu legen. Mir kam das komisch vor und in der nächsten Zeit dachte ich manchmal darüber nach, was Beatrix eigentlich wirklich von mir wollte.

Aber das Erlebnis mit der Dicken entschädigte mich für alles. Ich hatte schon befürchtet, nicht gleichzeitig bei ihr drinnen reiben und auf ihr liegen zu können, der dicke Bauch schien das zu verhindern, aber es stellte sich schnell heraus, daß dieser Bauch kein großer Fußball war, sondern eine weiche Masse, die sich zur Seite drückte, wenn man sich darauf legte.

Ihre Brüste waren riesig. Wenn sie auf dem Rücken lag, hingen sie zu den Seiten herunter, die Brustwarzen fast unter ihren Armen. Wenn man eine dieser Brüste hoch holte, war sie aber beeindruckend, die Brustwarzen waren so dick und standen so stark hervor, daß ich meinen kleinen Mund damit füllen konnte.

Der Warzenhof war ebenfalls riesig, größer als eine Handfläche. Mehr als eine Handfläche weichste Haut, in die man sein ganzes Gesicht versenken konnte, was ein unvergleichliches Gefühl erzeugt. Immer wieder und wieder drückte ich mein Gesicht in ihren Warzenhof und noch heute denke ich gerne daran, wie angenehm sich das anfühlte, an den Augenlidern, den Backen, dem ganzen Gesicht.

Die Dicke war extrem empfänglich für meine Art von Sex. Sie war schon gut geschmiert, als ich anfing, wunderte sich anscheinend überhaupt nicht über meine Technik und begann zu stöhnen und zu schreien, ohne Unterlaß:

„Oh, ooooooh, aaah, haaaaaa, ja ,ja ,jaaaaaaaa, aa, aaaa, aaaaaaaaaaaaaa!“.

Es war nicht zu erkennen, ob und wann sie einen Orgasmus hatte. Von Zeit zu Zeit griff sie nach meinem Hintern, einen schnelleren Rhythmus fordernd. Dann steigerte sich ihr Gesang noch etwas und ich nahm an, daß sie einen Höhepunkt hatte.

Doch danach wurde ihre Lautstärke nicht wesentlich geringer und so ging es immer weiter. Beatrix hatte sich schon zurückgezogen. Ich hörte keinen Moment auf zu reiben und achtete darauf, nicht zu schnell zu sein, um keinen Orgasmus zu bekommen.

Ich wollte um nichts in der Welt, daß dies bald aufhört, denn die Kombination der sexuellen Erregung und des angenehmen Gefühls im Gesicht war unvergleichlich.

Erst als wir beide schon völlig gebadet im Schweiß waren und das Gefühl im Gesicht nicht mehr funktionierte, weil eine Schicht Schweiß dazwischen war, hörte ich auf. Sie schnappte nach Luft und sagte immer wieder:

„Mein Gott, o mein Gott, o mein grundgütiger Gott!“

und, als Beatrix wieder hereinkam:

„Das war das Schönste in meinem ganzen Leben!“

Ich fühlte mich auch sehr befriedigt, doch Beatrix bestand darauf, mir jetzt noch einen Orgasmus zu verschaffen.

Jetzt war ich nicht mehr so dagegen, auch andere Frauen einzubeziehen. Beatrix nutzte das gleich aus, um mit mir auszumachen, daß jetzt jedes Mal auch andere Frauen glücklich werden konnten.

Beim nächsten Mal war nicht die Dicke, sondern eine uninteressante Blonde bei Beatrix. Die Neue hatte nichts, an das ich mich erinnere. Schon begann ich zu bereuen, anderen Frauen zugestimmt zu haben, doch beim darauffolgenden Mal war wieder die Dicke da. Alles Schöne wiederholte sich und meine Bedenken zerstreuten sich wieder.

Beatrix hörte nun nicht mehr auf, davon zu reden, wieviel Geld „wir“ verdienen konnten mit den Glück der Frauen. Sie sagte:

„Die vom zweiten Mal hat fünfzig Mark bezahlt und die Dicke hat jetzt sogar 100 Mark gezahlt, damit ich sie vorziehe.“

100 Mark waren damals eine riesige Menge Geld, vielleicht vergleichbar mit 400 Mark oder 200 € heute. Ich hatte aber weder eine Vorstellung vom richtigen Wert von Geld noch Interesse an Geld.

Ich ließ mir auch die ganze Zeit nicht das Sparbuch zeigen, von dem Beatrix redete (was mir Susanne später vorwarf).

Beatrix sagte: „Du darfst deine Talente nicht verschleudern! Auch andere Frauen haben das recht, von dir glücklich gemacht zu werden!“

Irgendwann zu dieser Zeit wurde mir klar, daß Beatrix da eine Liste von Frauen hatte, die auf mich warteten und auf der man jemand „vorziehen“ konnte.

Es wiederholte sich einige Mal, daß eine neue Frau am Dienstag und die Dicke am Donnerstag von mir „verarztet“ wurden. Ich konnte dem nun einige gute Seiten abgewinnen und bestand ihr gegenüber nicht mehr darauf, zu unseren Treffen zu zweit zurückzukehren.


24. Noch mehr Frauen

Kurz danach warteten zum ersten Mal dort zwei Frauen zusammen mit Beatrix auf mich. Ich ließ das kommentarlos passieren und so erhöhte Beatrix langsam, aber sicher, die Zahl der Frauen, die ich pro Woche 'glücklich machte'.

Nicht nur die Treffen mit der Dicken waren es, die mich mächtig animierten, ich spürte auch, wie mir der Kontakt mit immer neuen Frauen gefiel. Eine von ihnen, so erinnere ich mich, sah immer weg, wenn ich sie ansah. Sie hatte ganz kleine Brüste, deren Warzen keck nach oben sahen. Bei unserem Sex bewegte sie sich so heftig, daß mein Kleiner mehrmals herausrutschte. Sie war jünger als die anderen, die ich jetzt kennenlernte. Sie blieb nach unserem Sex, währenddessen sie außer lautem Atmen keinen Laut von sich gegeben hatte, auf der Seite liegen, mit geschlossenen Augen, vielleicht fünf Minuten. Sie war offenbar überwältigt.

Sie erinnerte mich an jene junge Frau im Unterschlupf und ich genoß das Gefühl, derjenige zu sein, der sie überwältigt hatte.

Eine andere war ebenfalls etwas dicklich. Sie bewegte sich während unseres Sex von einer Seite auf die andere, so daß ich, wie auf den bewegten Wellen des Meeres, auf ihr hin und her schlingerte. Auch dies ergab ein zusätzliches angenehmes Gefühl, weil der Kontakt am Bauch immer unterbrochen und erneuert wurde, so wie damals beim „Raufen“.

Jetzt kam es auch zum ersten Mal vor, daß eine Frau mit meiner Technik nicht zurecht kam. Oder war es, daß ich nicht mit den Erwartungen einer Frau zurecht kam?

Bei ihr begann ich ganz normal, wie immer, plazierte meinen Kleinen und begann zu reiben. Aber sie wollte es nicht so und versuchte seine Lage zu verändern, dahin, wo sie meinte, er hingehört. Ich wehrte mich dagegen, sie bestand darauf und so kamen wir zu gar nichts. Beatrix mußte eingreifen und sie tat das ganz lakonisch:

„Laß es ihn so machen, wie er will, oder laß es einfach!“

So ließ sie mich denn eine Zeit lang reiben, dann richtete sie sich auf, ließ mich herunterrollen, zog sich an, ging hinaus und verlangte ihr Geld zurück (offenbar ließ Beatrix alle im voraus zahlen).

Öfters waren jetzt auch Frauen da, die nicht dabei sein wollten, wenn Beatrix und ich es zuerst machten. Beatrix wußte, daß ich das gerne mochte und sagte:

„Wer mit uns anfängt, kommt zuerst dran!“

So war fast immer eine dabei, wenn wir unseren Sex machten und wenn sie meinen Kleinen wiedererweckte, aber nicht immer stimulierte jene andere sich selbst, so daß ich oft auf diese zusätzliche Anregung verzichten mußte.

„Jetzt zahlen alle bereits 100 Mark jedesmal. Ich kann die Dicke nicht mehr vorziehen.“

„Nein, ich will, daß mindestens einmal pro Woche die Dicke mit dabei ist!“

„Na gut.“

Bis Ende jenen Jahres hatte Beatrix die Zahl der Frauen bei jedem Mal auf fünf erhöht (sie selbst nicht mitgezählt). Sie machte jetzt immer nur den ersten Sex mit mir und „erweckte“ ihn wieder, dann kam auch schon die erste der fünf Frauen dran.

Sie hätte die Zahl der Frauen noch weiter erhöht, aber ich bestand darauf:

„Fünf und nicht mehr!“

Ich blieb sogar ein oder zwei Mal weg, um zu unterstreichen, daß ich nicht mehr akzeptieren würde. Dann erklärte sie sich einverstanden:

„Gut, wir bleiben bei fünf jedes Mal. Du darfst auch nicht überstrapaziert werden.“

Wenn es richtig war, was sie erzählte und nun jede Frau jedesmal 100 Mark zahlte, so verdiente Beatrix jetzt 1000 Mark pro Woche mit mir, also über 4000 Mark pro Monat, das wären nach heutigem Geld über 16.000 Mark oder 8.000 € im Monat.

Meine erste Frau, Susanne, erzählte mir später:

„Beatrix war nichts weiter als eine Zuhälterin. Sie spielte die Sympathie für dich nur. Sie war einfach geldgierig. Seit sie von deinen ‚Fähigkeiten’ erfahren hatte, arbeitete sie zielbewußt darauf hin, dich allein in die Hand zu bekommen und mit dir Geld zu verdienen.

Als alles anfing, hatte sie allerdings noch nicht die geringste Ahnung gehabt, wieviel Geld sie tatsächlich mit dir verdienen konnte.“

Der grösste Teil der Flut von Frauen, die ich jetzt „beglückte“, war eher älter, in den Dreißigern, Vierzigern oder sogar schon Fünfzigern. Meine Haltung zu all diesen neuen Frauen war zwiespältig. Einerseits hatte ich eine gewisse Sehnsucht nach der Zeit, als ich mich mit einer Frau traf und mein Leben gut vorhersehbar war, andererseits war es anregend und erregend, jedesmal neue und andere Frauen zu treffen.

Jede reagierte anders und sagte andere Dinge zu mir, jede hatte andere Brüste und stöhnte und bewegte sich anders beim Sex.

Manchmal erregte mich der Kontakt mit einer neuen Frau so stark, daß ich zum Orgasmus kam. Dann mußte der Nachmittag abgebrochen werden und die Frauen, die noch nicht „dran“ waren, mußten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Beatrix versuchte zwar, meinen Kleinen noch ein zweites Mal „wiederzuerwecken“, aber das dauerte meistens zu lange.

Meine Zeit war ja begrenzt. Ich durfte nicht beliebig lange wegbleiben, sondern mußte nach Hause.

Manche Frauen waren nicht sehr angetan von meiner „Technik“. Sie stoppten nach einem Mal und kamen nie wieder.

Aber viele sagten, es sei der schönste Sex gewesen, den sie je hatten und stellten sich erneut in der Schlange an.

Es gab manche Frauen, die waren ganz trocken, wenn ich 'ihn' dort hineinlegte. Dann tat ich, was ich ja schon kannte: Ich drückte ihn rhythmisch gegen ihren kritischen Punkt und beschäftigte mich mit ihren Brüsten, bis sie feucht wurde.

Manchmal klappte auch das nicht. In diesen Fällen gab die Frau nach einiger Zeit auf und zog wieder ab. Es passierte immer einmal wieder, daß wir nicht „zusammenkamen“.

Beatrix war anscheinend besorgt darum und stellte eine kleine Schachtel mit einem „Fett“ auf den Nachtisch neben das Bett. Ich nahm an, es war Margarine. Sie riet mir, ein wenig davon auf meinen Penis zu streichen, wenn die Frau nicht genügend „geschmiert“ war. Ich benutzte das nun immer, wenn sich nach einiger Zeit keine Schmierflüssigkeit eingestellt hatte.

Ich begann, ganz heimlich für mich, die Art, wie die Frauen sich beim Sex gebärdeten, in Typen einzuteilen:

Die Stillen waren die, die außer lautem Atmen keinen Ton von sich gaben. Ich hatte nicht den Eindruck, daß sie weniger fühlten als die anderen, sondern daß sie die Äußerungen des Entzückens unterdrückten, warum auch immer.

Die Lauten waren jene, die während der ganzen Zeit stöhnten, seufzten und „sangen“.

Die Laberer waren die Frauen, die viel sprachen, die mich zwischen Stöhnen und Seufzen „mein Kleiner, mein starker großer Kleiner“ nannten oder „mein großer Ficker“ oder die riefen:
„Fick mich, fick mich!“ ,
„Mach, mach!“,
„Mehr, mehr!“,
„Schneller, schneller!“,
„Mach weiter, mach weiter!“ oder einfach wiederholten:
„Mein Gott, wie schön!“ oder „Oh, wie schön!“ oder
„Oh, wie ich das liebe!“

Manche lobten mich die ganze Zeit:
„Du bist ja phantastisch!
„Oooh, du machst das ja so gut!“
„Ich glaubs nicht, wie gut du bist!“ oder ähnliches.

Einige der Frauen hatten auch eine Mischung dieses ganzen Repertoires drauf.

Und da waren noch jene mit dem „stillen Höhepunkt“. Unabhängig davon, ob sie vorher laut oder Laberer oder still waren, einige Frauen verstummten völlig beim Höhepunkt. Manchmal, wenn sie Stille waren und einen stillen Höhepunkt hatten, war kaum festzustellen, ob sie überhaupt einen Höhepunkt hatten.

Aber alle Frauen, unabhängig davon, von welchem Typ sie waren, öffneten den Mund dabei. Keine einzige konnte den Mund geschlossen halten!

Das, was die meisten der Frauen mindestens einmal, manchmal auch oft sagten, war:
„Hör nicht auf!“, „Nicht aufhören!“

Susanne erzählte mir später:

„Beatrix wußte natürlich, daß sie eine kriminelle Tätigkeit ausübte. Sie versuchte sich abzusichern, so wie sie es verstand: Sie ließ jede der Frauen eine Erklärung unterschreiben, daß sie bereits Sex mit einem Minderjährigen gemacht hätte und daß Beatrix nur die Wohnung zur Verfügung stellte.

Dann, Anfang des folgenden Jahres, wurde die „Nachfrage“ nach dir immer größer. Deine Qualitäten sprachen sich herum und Beatrix hatte eine lange Warteliste. Sie hätte die doppelte Anzahl von Treffen vereinbaren können. Und – wie die Gesetze des Marktes sind – sie erhöhte den Preis immer weiter. Zu dieser Zeit erhöhte sie in schnellem Rhythmus von 100 zuerst auf 150 und dann auf 200 Mark.

Aber jetzt bekam sie auch langsam „kalte Füße“ wegen des versprochenen Sparbuchs, denn sie mußte ja damit rechnen, daß du später den Wert des Geldes kennenlernen würdest und herausfinden, daß sie alles allein einsteckte. So legte sie jetzt wirklich ein Sparbuch an und zahlte die Hälfte des Verdienstes dort ein.“

Ich erinnere mich, daß mir Beatrix irgendwann einmal erzählte, daß die Hälfte des Geldes auf mein Sparbuch ging und die andere Hälfte für sie war. Ich sagte, ich sei damit einverstanden. Ich hatte keine Ahnung, daß ich zu diesem Zeitpunkt weit mehr Geld als mein Vater „verdiente“.

Einige der Frauen, darunter die Dicke, mit der ich es so geliebt hatte, verabschiedeten sich in diesem Frühjahr von mir und sagten, sie könnten den erhöhten Preis nicht mehr zahlen. Ich sagte Beatrix, sie solle die Dicke zum alten Preis mit einbeziehen. Das tat sie auch eine Zeit lang. Dann behauptete sie plötzlich, die Dicke hätte sich nicht mehr gemeldet. Das war sicher eine Lüge und Beatrix verlor wichtige Punkte bei mir.

Jetzt tauchte das Wort „teuer“ häufig in dem auf, was die Frauen zu mir sagten. Einige nannten mich, mit ironischem Unterton „mein Teuerster“, andere „mein teurer Kleiner“. Meinen Kleinen nannten sie „den kleinen teuren Luststengel“ oder das „teure Lustbringerle“.

Er war übrigens jetzt nicht mehr so klein, war schon deutlich gewachsen, denn ich war ja jetzt schon fast 15 Jahre alt. Er paßte zwar immer noch eregiert der Länge nach in die Vulva der Frauen, kam aber nun bei jeder Bewegung schon heraus. Weiterhin war er aber noch recht dünn.

Zu dieser Zeit hatte ich mich schon an die immer neuen, verschiedenen Frauen gewöhnt.

Auch die Brüste, die da vor mir defilierten, hatte ich klassifiziert: „Spitzbusen“ und „Rundbusen“. Für mich waren das damals alles „Busen“. Erst viel später erfuhr ich, daß der Busen der Einschnitt zwischen den Brüsten ist.

Die weitaus meisten Frauen, die ich kennenlernte, hatten Rundbusen. Bei diesem war der Warzenhof nicht erhaben, sondern führte die runde Form der Brust weiter. Nur die Brustwarze war erhaben – jedenfalls, wenn die Brust „angeregt“ war.

Ein kleiner Teil der Frauen hatte einen Spitzbusen, d.h. der Warzenhof führt nicht die runde Form der Brust weiter, sondern bildete einen Hügel, eine Art zusätzliche kleine Halbkugel oder Kegel, an dessen Spitze die Brustwarze saß.

Eine von den Frauen mit so einem Spitzbusen hatte einen ganz harten vorderen Teil der Brust. Es war, als wäre da drin eine kleine Halbkugel aus Holz. Die ganze Brust war weich und liess sich bewegen, aber die Warze, der Warzenhof und der Bereich darunter liessen sich nicht eindrücken.

Außerdem waren die "Busen" zu unterteilen in drei Klassen: die nach oben guckten, die nach vorne guckten und die nach unten guckten.

Die nach vorne waren die normalen und jüngeren, bei den älteren Frauen kamen öfters die nach unten vor. Bei ihnen war im Extremfall die Brustwarze der unterste Teil der Brust.

Ich liebte die Spitzbusen sehr, sie präsentierten einem die Brustwarze direkt zum Lutschen, sie machten irgendwie einen „wilden“ Eindruck. Aber am meisten begeisterten mich jene Spitzbusen, die nach oben guckten.

Genau gesagt waren es nur zwei Frauen unter denen, die ich „beglückte“, die eine solche Brust hatten. Ich fand sie phantastisch! Es war wie ein Naturwunder. Obwohl die ganze Brust schon etwas herunterhing, stand der Warzenhof mit der Brustwarze hervor und schaute nach oben! Ich erinnere mich, daß eine dieser Frauen mich mit äußerst liebevollen Worten bedachte und es extrem genoß, wenn ich an ihren nach oben gerichteten Brustwarzen lutschte. Sie ließ mich jedesmal erst eine Zeit lang lutschen, bevor sie zuließ, daß ich meinen Kleinen dort bei ihr zwischen den Lippen plazierte. Dann war sie immer schon gut geschmiert.

Dann gab es noch den „Super-Spitzbusen“. Nur eine der Frauen hatte einen solchen. Bei ihr war die ganze Form der Brust nicht rund, sondern lief nach vorne hin spitz zu wie ein Kegel. Sie war sehr gross und straff. Wenn die Frau sich auf den Rücken legte, fiel nicht, wie bei den anderen, der vordere Teil der Brüste zur Seite (und verlor einen Teil der Form), sondern die ganzen spitz zulaufenden Brüste legten sich etwas zur Seite, ohne ihre Form zu verlieren. Den Super-Spitzbusen liebte ich ebenso wie die Spitzbusen „nach oben“.

Was mir ebenfalls auffiel, war, daß ein Teil der Brüste „schielten“. Sie waren nicht genau spiegelgleich. Mal sah eine der Brustwarzen etwas mehr nach oben als die andere, mal richtete sich eine fast genau nach vorne, die andere mehr zur Seite. Eine der Frauen hatte sogar eine Brust, die nach innen schielte! Bei einigen Frauen war deutlich zu sehen, was der Grund für das Schielen war, eine der Brüste war größer als die andere!

Unterschiedliche Warzenhöfe konnte ich bei mehreren jüngeren Frauen bewundern. Während „normale“ Warzenhöfe genau kreisrund waren, hatten jene eine Tropfenform. Nach oben hatten sie eine zugespitzte Verlängerung. Es war fast, als ob die Warzenhöfe und Warzen da innerlich an etwas aufgehängt wären.

Auch die Grösse der Warzenhöfe war nicht immer gleich. Eine hatte einen fast handgrossen Warzenhof auf meiner rechten Seite, also an ihrer linken Brust, während der andere Warzenhof normal war.

Auch eine üppige Blondine hatte zwei Warzenhöfe unterschiedlicher Grösse. Man sah es zunächst kaum, denn die Warzen und Warzenhöfe waren nicht dunkler als die umgebende Haut, aber aus der Nähe wurde klar: Der linke war deutlich kleiner als der rechte!

Doch was mich eigentlich mehr interessierte als die unterschiedlichen Formen war die Farbe des Warzenhofes und der Warzen. Bei den meisten war die Farbe einheitlich, ein wenig dunkler als die umliegende Haut.

Aber dann waren da die mit rosa Warzen. Auch bei ihnen war die Farbe etwas dunkler, aber ins rötliche gehend, fast rosa.

Wieder andere hatten „gesprenkelte“ Warzenhöfe. Die Grundfarbe war wie normal, aber ein Kreis am Rande der Warzenhöfe hatte dunkle Punkte, ebenso wie um die Brustwarze, die auch dunkler war.

Einige wenige hatten eine „Rosette“. Der Rand der Warzenhöfe war dunkel, der mittlere Teil hell und die Brustwarze wieder dunkel.

Am seltensten waren jene, die ich am liebsten sah: Die dunklen Warzenhöfe und Warzen. Einige der Frauen, so wie Beatrix, hatten wirklich dunkelbraune, die auf der hellen Haut sassen, als ob sie nicht dazugehörten. Andere hatten deutlich dunklere als normal.

Auch die Größe der Brustwarzen war äusserst unterschiedlich. Ich fand keine einzige mehr so groß wie die der Dicken.

Einige jüngere Fauen hatten kleine Brustwarzen, zwei sogar solche, die im Ruhezustand nach innen gewölbt waren und nicht nach außen.

Bei einer anderen sah die Brust ähnlich wie bei einem Mann aus, so klein waren Warzen und Warzenhöfe und so wenig ausgeprägt die Brust.

Eine der Frauen war schon älter, für mich eine „Oma“. Sie hatte herabhängende Brüste, aber große Brustwarzen, fast wie die Dicke. Auch im Ruhezustand waren sie immer noch hervorstehend und dick.

Ich erhaschte auch immer wieder einen Blick auf die Vulva der Frauen. Ich bemerkte, der kleine Hautstrang, der vom Beginn der Lippen nach unten führte und etwa in der Mitte der Vulva in jener kleinen Spitze auslief (die ich schon als den ‚kritischen Punkt‘ identifiziert hatte), war ganz verschieden bei unterschiedlichen Frauen.

Bei manchen verschwindend dünn, bei anderen deutlich dicker und auch im Ruhezustand zwischen den Lippen hervorguckend. Offenbar konnte dieser Hautstreifen auch anschwellen. Jedenfalls kam er mir bei einigen Frauen deutlich größer und fester vor, wenn sie erregt waren.

Jetzt hatte ich auch wieder ein anderes wunderbares Erlebnis. Eine der Frauen bekam einen jener Super-Multi-Orgasmen, wie ich ihn von meiner Spielkameradin Marianne kannte.

Es dauerte ziemlich lange, bis sie soweit war, aber dann bekam sie jenen unglaublichen Dauerorgasmus, währenddessen sie sich wand und nach Luft schnappte, mich drückte und wieder losließ, den Kopf nach hinten warf und mit lauter Stimme sang „A-a-a-a-a-a-a-a“ und dann begann zu weinen. Das Ganze vielleicht eineinhalb Minuten lang. Ich war beeindruckt. Es war also keineswegs einmalig, was Marianne da erlebt hatte. Wie sie, wollte auch diese Frau danach nicht mehr weiter machen.

Zu dieser Zeit, im Frühjahr, hatte sich der Preis 'für einmal' auf 250 Mark eigependelt. Bei diesem Preis hatten viele Frauen aufgeben müssen und jetzt gab es keine lange Warteliste mehr. Es waren jetzt nur noch Frauen da an jenen Nachmittagen, die es sich leisten konnten. Aber auch die hatten üblicherweise nicht soviel Geld, dies wöchentlich zahlen zu können. Die meisten sah ich nur im Abstand von zwei Wochen oder mehr.


25. Beatrix unter Verdacht

Ich wußte nicht, was genau geschehen war, aber Susanne erzählte es mir später:

„In jenem Frühjahr hatte die Münchener Polizei von dem „Prostitutionsring“ gehört. Es waren schon so viele Frauen einbezogen gewesen, daß es sich nicht vermeiden ließ. Wahrscheinlich war es eine der Frauen, die sich dich nicht mehr leisten konnte, die anonym einen Hinweis gab.

Jedenfalls war die Polizei jetzt hinter Beatrix her. Die hatte aber wahrscheinlich einen Freund bei der Polizei und hörte davon. Sie ließ ihre Aktivitäten für einige Zeit ruhen, während sie beobachtet wurde und so ließ sich nichts beweisen.“

Ich hatte davon nur mitbekommen, daß unsere Treffen für einige Wochen nicht stattfanden. Beatrix erklärte, die Wohnung müsse renoviert werden und deshalb müßten wir die Treffen ein wenig verschieben.

Tatsächlich wurde die Wohnung völlig umgekrempelt. Es wurde Teppichboden gelegt (zu jener Zeit, Anfang der Sechziger Jahre, ein Luxus), alles völlig tapeziert, die alten Möbel ausgetauscht, das Bad gefliest und eine Menge Spiegel angebracht.

Das ehemalige Schlafzimmer versuchte jetzt nicht mehr so zu tun, als sei es ein Schlafzimmer. Es war jetzt möbliert nur mit einem riesigen kreisrunden Bett, einer Art ‚Spielwiese‘ . Außerdem enthielt es noch eine Art ‚Bock‘, so wie wir einen in der Turnhalle hatten, nur kleiner als der Turnbock.

Die Wände waren mit Spiegeln bedeckt, größeren und kleineren. Die Küche war als einziges so gelassen worden wie sie war, aber das andere Zimmer war jetzt eingerichtet wie ein Luxuswartezimmer, mit Nierentisch und Cocktailsesseln und Bildern an den Wänden (damals war gerade die Zeit der Nierentische und Cocktailsessel).

An der Wand, die dieses Zimmer vom ‚Schlafzimmer‘ trennte, waren drei kleinere Vorhänge, ohne daß dort Fenster sein konnten. Ein bißchen später fragte ich mich einmal, ob diese Vorhänge nicht genau an den Stellen waren, wo auf der anderen Seite Spiegel angebracht waren.

Ich war neugierig und strebte dort im Zimmer zu den Vorhängen, um mir das anzusehen. Beatrix fing mich ab und sagte, ich habe im „Wohnzimmer“ nichts zu suchen.

Dies nun allerdings brachte Beatrix bei mir in Verdacht. Sie hatte mir vorher nie etwas verboten und es schien auch keinen Sinn zu ergeben. Außer, außer eben, wenn dort halbdurchlässige Spiegel waren und sie andere Personen bei unseren Treffen zusehen ließ.

Ich spitze also bei unseren Treffen ab und zu ins sogenannte Wohnzimmer und richtig – einmal sah ich, daß dort auch ein Mann wartete.

Ich sagte ihr, nach dem Treffen an jenem Tag, was ich vermutete. Sie stritt alles ab. Das reichte mir aber nicht. Ich sagte „Pfüat di“ ( „Behüte dich“, abgekürzt für „Gott behüte dich“) und ging.

Sie hatte dies offenbar unterschätzt. Sie war sich dessen wohl nicht bewußt genug: Sie hing davon ab, daß ich nicht die Lust an der Sache verlöre.

Jetzt mußte sie, wie vorher Ruth, hinter mir herlaufen und mich auf dem Schulweg abpassen. Genauso wie vorher Ruth tat sie dies am Maxmonument in der Maximilianstrasse.

Zunächst versuchte sie es auf die harte Tour:

„Das kannst du nicht machen, die warten auf dich und du erscheinst einfach nicht!“

„Kann ich doch!“

Beim nächsten Mal versuchte sie es auf die nette Art, mit dem schönen Gefühl und dem vielen Geld. Ich war aber entschlossen, sie noch „braten“ zu lassen.

Erst beim dritten Mal bot sie mir an, mir zu zeigen, was es mit den Vorhängen und den Männern auf sich habe. Da ließ ich mich dann langsam breitschlagen.

Sie sagte, ich solle an einem Montag kommen, aber früher als sonst. Sie müßte mich verstecken, die anderen dürften nicht sehen, daß ich da sei. Sie versteckte mich in einem neuen Möbelstück, das in der Woche vorher noch nicht dagewesen war. Es stand da jetzt ein großer Schrank im „Wohnzimmer“, genau gegenüber der Wand mit den Vorhängen. Der Schrank war in den Türen durchbrochen, so daß man von innen gut alles sehen konnte, während man von außen nicht zu sehen war. Sie schärfte mir ein, daß ich nicht herauskommen dürfe, bis alle weg sind und sie mich rufe.

Zuerst kamen zwei Männer ins Wohnzimmer. Später erfuhr ich, daß einer von ihnen Robert war, ein Freund von Beatrix. Der andere Mann wurde in einen Sessel gesetzt und wartete.

Als nächstes kam Robert wieder in die Wohnung, diesmal mit einer Frau (wie ich an den Stimmen hörte). Sie wurde offenbar im „Schlafzimmer“ abgeladen. Noch eine Zeit später kam Beatrix. Sie rief:

„Hier sind wir!“

und nun kam Bewegung in die Sache. Der Mann erhob sich aus seinem Sessel, öffnete zwei der Vorhänge und, wie vermutet, konnte man jetzt ins „Schlafzimmer“ sehen.

Die Frau da drin saß auf dem Bett und begann sich jetzt auszuziehen.

Der Mann in meinem Zimmer öffnete ungeniert seine Hose, holte 'ihn' heraus, der schon teilweise hart war, und nahm ihn in die Hand.

Ins „Schlafzimmer“ kam jetzt Beatrix mit einem Hund. Es war ein riesiger Hund, noch größer als ein Schäferhund, ich weiß nicht von welcher Rasse. Während die Frau sich auszog und der des Mannes schon seine volle Größe erreicht hatte, zog sie Wollsöckchen auf die Vorderpfoten des Hundes, so als ob der im Schnee laufen sollte.

Die Frau war jetzt ganz ausgezogen und näherte sich dem Hund, der Mann rieb schon heftig, und dann zog Beatrix eine Art Fläschchen mit einer Flüssigkeit hervor und hielt sie an die Schnauze des Hundes. Der Effekt war verblüffend: Der Hund, ein Männchen, bekam einen Steifen. Ich hatte so etwas vorher noch nie gesehen: Da heraus, von dem ich früher gedacht hatte, daß es schon der Penis der Hunde ist, kam ein großer, harter, knallroter, spitzer Phallus hervor, von einer Länge, wie sie mit einem besonders langen eines Mannes vergleichbar war, allerdings dünner.

Am Ansatz dieses Phallus saß zudem noch ein roter Knollen. Die Frau streichelte den Hund und griff nach dessen eregierten Penis und rieb ihn.

Dann gab Beatrix, die den Hund die ganze Zeit am Riemen hielt, eine Anweisung, die ich nicht verstand. Die Frau legte sich bäuchlings auf den Bock, öffnete die Beine und jetzt führte Beatrix den Hund hinter sie, ließ ihn erneut an der Flüssigkeit riechen und der Hund stieg auf sie drauf, klammerte sich dann blitzschnell mit den Vorderpfoten um die Frau und sein Phallus rutschte in ihre Vagina. Dann begann er mit ungeheurer Geschwindigkeit und Wucht zu rammeln und die Frau schrie laut auf.

Nach wenigen Sekunden war schon alles vorbei. Der Hund stieg herunter, sein Phallus war schon in der „Hülle“ verschwunden, nur der Mann in meinem Zimmer rieb immer weiter.

Nach kurzer Zeit ließ Beatrix den Hund wieder riechen, sein Phallus kam erneut hervor, sie führte ihn wieder über die Frau und alles wiederholte sich. Die Frau schrie erneut laut.

Man konnte es von schräg hinten genau sehen: Da war ja nicht nur der große Phallus in ihrer Vagina, sondern da schlug ja auch jener Knollen des Penis mit höchster Frequenz auf ihre Vulva. Man sah auch, warum die Socken an den Pfoten waren: Der Hund umklammerte mit voller Kraft den Unterleib der Frau und hätte sie verletzt, wenn sie nicht vor den Krallen geschützt wäre.

Sein Rücken bog sich in einer Weise, wie ich es noch nie gesehen hatte und er rammelte so schnell, wie es kaum ein Mensch geschafft hätte. Auch diesmal war das Ganze nach kurzer Zeit vorbei.

Wieder gönnte Beatrix dem Hund eine Verschnaufpause, dann mußte er wieder ran.

Der Mann in meinem Zimmer war unglaublich ausdauernd. Er rieb so schnell und so lange, daß ich schon mehrmals einen Orgasmus bekommen hätte. Ich selbst merkte auch, daß meiner hart wurde. Ich wollte ihn, wie gewohnt, ein bißchen drücken, doch das ging nur gegen die Schranktür. Aber die gab ein deutliches Geräusch von sich und der Mann schaute her. Hatte er mich bemerkt? Nein! Aber jetzt mußte ich mich ganz ruhig verhalten. Aber um ihn ein bißchen zu reiben, dazu reichte es doch noch.

Die Szene im Nebenzimmer wiederholte sich mindestens fünf Mal. Der Hund war zwar immer ganz schnell fertig, konnte aber wieder und wieder zu neuer Aktion gebracht werden.

Der Mann kam am Ende doch zum Höhepunkt und machte sich dann auf den Weg und nach soundsovielen Malen war die Frau offenbar schließlich auch befriedigt.

Man konnte nicht feststellen, ob sie einen Orgasmus hatte, vielleicht hielt sie es auch einfach nicht mehr aus. Ich konnte mir schon vorstellen, daß dies für die Frau angenehm war, aber es war doch auch eine fast gewalttätige Sache.

Jeder Frau würde es sicher nicht gefallen. Als die Frau auch weg war, holte Beatrix mich aus meinem Versteck. Sie versprach mir jetzt, daß die halbdurchlässigen Spiegel an „meinen“ Nachmittagen nie genutzt würden und daß ich Montags immer kommen könne, wenn ich wolle.

„Was gibt es Montags, immer den Hund?“

„Nein, noch viele andere Dinge, du wirst selbst sehen.“

Unter diesen Bedingungen erklärte ich mich einverstanden, wieder weiterzumachen. Ich war gespannt, was es außer der Sache mit dem Hund noch gab.

So wurde ich in die verschiedensten Formen des Sex eingeführt. Weiter unten berichte ich noch über einige dieser Montage.

Allerdings hatte sich jetzt ein anderer Verdacht gegen Beatrix bei mir in den Hinterkopf eingeschlichen: War ich für Beatrix vielleicht auch so etwas wie der Hund, das man benutzen konnte, um Geld zu verdienen? Ich verscheuchte diesen Gedanken gleich wieder, aber später kam er mir doch immer wieder in den Sinn.


26. Feine Damen

Wie die Geschichte mit der Polizei und Beatrix weiterging, nachdem man Beatrix nichts nachweisen konnte, erzählte mir Susanne später:

„Der Polizeipräsident hatte von dem ‚Prostitutionsring‘ gehört und einiges seiner Frau erzählt. Die war aber eben meistens eingeladen, wenn sich die Münchener ‚High Society‘ auf einem Fest traf.

Bei den Gesprächen unter den Frauen auf diesen Festen tauchte jetzt die Geschichte eines Jungen auf, der ‚es‘ besser konnte als alle Männer. Eine gewisse Beatrix Zimmer würde ihn vermitteln.

Auch ich hörte davon auf einer dieser ‚Partys‘, wie man die Feste jetzt nannte. Mein Mann war zu jener Zeit gerade ein Jahr tot und ich sehnte mich nach etwas Sex, ohne gleich eine neue große Liebe finden zu müssen.

So sah ich im Münchener Telefonbuch nach und fand dort eine Beatrix Zimmer. Ich rief an und fragte sie, ob sie einen "jungen Mann für angenehme Stunden" vermittele. Sie erbat meinen Namen und Telefonnummer, verneinte aber, daß sie vermittele. Sie war damals extrem vorsichtig.

Sie hatte ja jenen ‚Sozius’, den Robert. Sie ließ ihn von einem anderen Telefon aus anrufen. Er sagte, er könne eventuell jemand „für angenehme Stunden“ auftreiben, aber Beatrix habe nichts damit zu tun. Man könne das aber nicht am Telefon besprechen. Ich müsse mich mit ihm treffen.

Als ich mich mit ihm traf und er sah, daß ich ein Modellkleid anhatte und im Mercedes Cabriolet erschien, hatte er den Preis gleich auf 400 DM erhöht. Erst beim zweiten Treffen ließ er dann wirklich die Katze aus dem Sack, ließ mich jene Erklärung unterschreiben und sagte, wann und wo ich erscheinen sollte. Das Geld solle ich in bar bereithalten.

Dann kam heraus, daß doch Beatrix damit zu tun hat. Er sagte, sie werde dort sein.

Nur war ich nicht die einzige wohlhabende Münchnerin, die dort anrief. Beatrix erhielt in dieser Zeit Anrufe von einer beträchtlichen Anzahl von Damen aus den ‚besseren Kreisen‘ Münchens.

Sie merkte, wenn auch mit einer Zeitverzögerung, daß sich da eventuell noch weit höhere Gewinne auftun könnten und begann, wenn auch mit aller Vorsicht, jetzt die neuen Kontakte in der ‚High Society’ auszubauen.“

Ich merkte erneut viele Veränderungen. Die Frauen, die oft kamen und an die ich mich schon gewöhnt hatte, verschwanden eine nach der anderen. Dafür tauchten jetzt Frauen auf, die mir unheimlich schön vorkamen, auch wenn die meisten schon älter waren.

Sie dufteten extrem angenehm (ich hatte vorher noch nie ein echtes Parfum gerochen), die Haut im Gesicht glänzte nicht, wie üblich, sondern war vornehm matt, kurz, sie waren einfach elegant. Im Bett waren sie nicht anders als die anderen, höchstens, daß sie sich etwas mehr gehen ließen. Keine von ihnen unterdrückte die Äußerungen des Entzückens.

Aber die Art, wie sie mich behandelten, war verschieden. Während mich die meisten Frauen vorher freundschaftlich behandelt hatten, wie jemand, mit dem man ein Geheimnis teilt, waren diese Frauen distanzierter und immer etwas von oben herab. Sie waren es gewohnt, mit Dienstboten umzugehen und sahen mich offenbar auch als einen an.

Die einzige Ausnahme war Susanne. Sie behandelte mich äußerst liebevoll. Sie war eine wirkliche Schönheit. Sie war viel jünger als die anderen (während die meisten dieser eleganten Frauen über 40 waren, war sie nur etwas über 30) und, das wichtigste, sie hatte einen „Spitzbusen“ (der nach vorne guckte) und ziemlich dunkle Warzen und Höfe. Ich mochte sie von Beginn an. Sie war eine von den wenigen Frauen, die mich ausführlich streichelten.

„Als ich dich zum ersten Mal sah, als du zum ersten Mal Sex mit mir machtest, kam eine große Welle von Zärtlichkeit für dich in mir hoch. Du warst so klein, so zart, so zerbrechlich und doch warst du besser im Bett als die Männer, die ich kannte. Ich spürte bald, daß es mehr als einfach Sympathie war. Mir wurde auch klar, daß mir das noch eine Menge Probleme bereiten würde.“

Bald waren alle Frauen, die ich gekannt hatte, verschwunden und nun waren es nur noch die feinen Damen, die ich glücklich machte. Es war erst kurze Zeit vorbei, daß Beatrix mir gesagt hatte, daß es jetzt 400 Mark kostet. Doch nun erzählte sie mir, daß sie für jedes Mal 750 DM verlangen konnte. Mich interessierte das nicht sehr und ich hatte keine Ahnung, wieviel Geld das war.

Am Glitzern in Beatrix‘ Augen sah ich aber, wie wild sie danach war. Aber offenbar hatte Beatrix völlig unterschätzt, mit wem sie es da jetzt zu tun hatte. Es handelte sich nun ausschließlich um Frauen, die sich kannten – und die Geld und Macht hatten.



Hier der Link zum nächsten Teil: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-5-kapitel-27-und-folgende/

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Dienstag, 27. Juli 2010

Milliansstrass Kapitel 15 und folgende

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss

Verehrter Leser, ein Blog ist natürlich eigentlich nicht zum Veröffentlichen eines Romans gedacht, denn die Eintragungen gehen ja nach unten mit jeder neuen. Deshalb muss man diesen Roman von unten nach oben lesen. Hier der Link zum Anfang: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-1/ Jeweils am Ende der Teile kommt dann ein Link zum nächsten Teil.



1. Veröffentlichung, 3. Stück, Kapitel 15 und folgende

15. Zwei Jahre später

Die folgenden zwei Jahre machte meine sexuelle Erziehung nur unwesentlichen Fortschritte. Wie die meisten Jungen in diesem Alter war ich auf „Handarbeit“ angewiesen.

Das heißt, eigentlich bevorzugte ich weiterhin die Drückmethode. Hauptsächlich, weil sich so leichter an das Raufspiel denken ließ.

Außerdem hatte mein Vater jetzt die Manie entwickelt, mich dabei „in flagranti“ erwischen zu wollen. Offenbar hatte meine Mutter über die feuchten Flecken auf dem Bettuch berichtet und er hatte jetzt wohl seinen Erziehungsauftrag entdeckt, wollte mich „beim Akt“ erwischen und dann wahrscheinlich eine Predigt halten. Abends, wenn ich im Bett lag, kam er „wie zufällig“ vorbei, packte plötzlich meine Bettdecke und zog sie weg. Er hoffte wohl, mich jetzt mit heruntergezogener Schlafanzughose und steifem Pimmel und eventuell sogar noch der Hand daran zu finden.

Er schaffte es aber nie, mich zu erwischen. Ich pflegte ja auf dem Bauch zu schlafen und eben die Drueckmethode auf dem Bauch anzuwenden. Wäre interessant gewesen, wenn er mich doch einmal erwischt hätte, nur um zu wissen, welche Art von Predigt er gehalten hätte. Ob er wirklich die Stirn gehabt hätte, die Schauermärchen zu erzählen von den Schäden, die das angeblich verursacht? Wahrscheinlich wäre es wohl mehr wie in jenen religiösen Traktaten ausgefallen, daß man das nicht machen dürfe, daß es Todsünde sei, kombiniert mit dunklen Andeutungen darüber, was passiert, wenn man nicht damit aufhört.

Fast genau zwei Jahre nach dem Ende meiner „Rauf“-Karriere, kurz nach meinem 13. Geburtstag, kam jenes einschneidende Ereignis, das nicht nur eine neue Phase meiner sexuellen Aktivität einleitete, sondern auch meinem zukünftigen Leben eine Wende geben sollte.

Wie schon die erste Phase, begann auch diese mit meinem Unterschlupf. Den gab es ja immer noch und ich hatte mit meiner Auftauch-Methode schon so manche von denen vertrieben, die ihn kannten. So konnte ich ihn relativ häufig nutzen, ohne gestört zu werden.

Ich fuhr mit dem Rad hin, wenn ich Vokabeln lernen mußte oder meinen Gedanken nachhängen wollte. Manchmal, wenn das Besetztzeichen an war, schlich ich mich wieder heran und beobachtete ein Pärchen oder eine einzelne Person.

In der Regel wurde hier Sex gemacht, allein oder zu zweit, ganz selten traf ich jemand an, der einfach nur den Ort genoß, wie ich das dort meistens tat.

D.h. ich bekam dort auch öfters mein sexuelles Erlebnis, aber beim Zugucken. Wenn ich ein Pärchen oder eine Frau beim Sex beobachtete und dabei auf dem Bauch lag, brauchte ich ihn nur gegen den Boden zu drücken und mich ein wenig, fast unmerklich, bewegen und ich kam bis zum Orgasmus.

Weiterhin war es für mich am angenehmsten, Frauen beim Masturbieren zu beobachten. Es waren fünf Frauen, die mit einer gewissen Regelmässigkeit diesen Ort zum Zweck der angenehmen Gefühle aufsuchten. Nach einiger Zeit erkannte ich sie wieder.

Die ‚Flache‘, wie ich sie für mich nannte, war gut vorbereitet und ordentlich bis zur Pedanterie. Sie kam mit einer Decke und breitete sie aus. Dann beobachtete und horchte sie minutenlang, um sicher zu gehen, dass niemand in der Nähe war (es freute mich diebisch sie zu überlisteten).

Sie zog sich vollständig aus und legte die Kleidung ordentlich zusammen. Dann legte sie sich auf die Decke, öffnete die Beine und begann sich mit der rechten Hand zu stimulieren, während die andere Hand die Brustwarzen rieb. Sie hatte fast keine Brust, nur jeweils eine kleine Erhöhung und die grossen Brustwarzen einer Frau. (deshalb die Flache).

Ihre Schamhaare waren blond und liessen gut sehen, wo sie da rieb. Sie konzentrierte sich auf den kritischen Punkt, den ich ja jetzt schon kannte. Sie liess keinen Laut hören. Nur das lautere und schnellere Atmen zeugte von der Erregung. Wenn sie (lautlos) zum Höhepunkt kam, verdrehte sie ihre Augen.

Dann kamen die Augen zurück und sie starrte gegen den Himmel, als ob sie dort eine Erscheinung sehen würde. Danach war sie völlig ausser Atem. Sie brauchte fünf Minuten, um wieder zu Atem zu kommen.

Eine zweite, die ich allerdings erst einmal beobachtet hatte und die noch keinen Spitznamen ‚abbekommen’ hatte, war Ruth, der wir gleich wieder begegnen werden.

Die dritte war eine kleine unscheinbare Frau von zwischen dreissig und vierzig Jahren, die nichts irgendwie Auffallendes an sich hatte. Auch ihr Sex war klein und unscheinbar und so nannte ich sie die Niemand. Sie brauchte lange, manchmal 10 oder 15 Minuten, um zum Höhepunkt zu kommen. Nur am heftigen Ausatmen war überhaupt zu erkennen, dass sie einen hatte.

Die vierte und fünfte aber waren der stärkste Grund, warum ich mich oft anschlich, wenn besetzt war. Jedesmal hoffte ich, sie hier anzutreffen.

Die vierte nannte ich ‚Kannibale‘, weil sie so wild ausssah, wie ich meinte. Sie war schwarzhaarig und hatte dunkleren Teint als üblich. Sie war älter als die anderen. Sie zog sich nicht aus, sondern schob nur ihren BH und die Bluse nach oben, lüpfte den Rock und griff sich ins Höschen.

Mit den Fortschreiten der Erregung streifte sie dann aber doch das Höschen herunter. Sie hatte nur kleine herunterhängende Brüste, aber die waren ausgestattet mit einem Paar von dunkelbraunen und grossen hervorspringenden Warzenhöfen, auf denen riesige Brustwarzen sassen.

Ich träumte zu jener Zeit davon, an diesen Warzen lutschen zu können. Ein riesiger schwarzer Haarbusch verhinderte jede Sicht auf das, was sie da unten stimulierte, aber es ragten zwei innere Lippen von unwahrscheinlicher Länge heraus. Sie hingen da wie ein Euter unter ihr, wenn sie danach aufstand und nach dem Höschen suchte. Der Gedanke, jene inneren Schamlippen berühren zu können, trieb mich zu hervorragenden Orgasmen beim Onanieren.

Die fünfte war eine etwas ältere Ausführung jener jungen Frau, die ich hier zuerst beobachtet hatte, die aber nie wieder aufgetaucht war. Ihre Brüste waren nicht gross, aber fest und hatten jene dunklen Brustwarzen und Warzenhöfe, die mich so fasziniert hatten. Wenn sie Hand an sich legte, konnte ich mir vorstellen, sie wäre die junge Frau vom ersten Mal. Das regte mich unglaublich an. Ich hatte mir vorgestellt, das jene junge Frau Anna heisst und so nannte ich sie auch Anna.

Das Beobachten von Männern, die sich „einen herunterholten“, war dagegen wenig ergiebig, obwohl ich dies auch manchmal tat. Einmal kann man ja immer noch etwas dazulernen und andererseits war ich immer wieder beeindruckt von der Größe der Phallusse und der verschiedenen Form, die so ein Penis annehmen kann.

Manche von ihnen sahen ganz normal aus, wenn sie klein waren, waren aber in Erregung stark gekrümmt. Ich erinnere mich an einen, der zur Seite hingekrümmt war, so dass die Eichel fast genau zur Seite sah und an einen anderen, dessen Krümmung nach oben ging. Wenn er ‚abschoss’, musste der Mann aufpassen, dass es ihm nicht ins eigene Gesicht spritzte.

Einmal sah ich einen, der viel dicker war als üblich, sobald er ‚gewachsen’ war. Obwohl er nicht besonders lang war, machte er einen unheimlich bulligen Eindruck. Ein anderer war genau das Gegenteil. Länger als normal, aber sehr dünn und mit einer sehr kleinen Eichel.

Überhaupt waren die Eicheln äusserst unterschiedlich. Da gab es eine, die weit dicker war als der Schaft. Das sah aus wie ein Glockenklöppel. Eine andere dagegen war ganz klein. Das sah aus, als ob der Phallus spitz zulaufen würde.

Einmal sah ich einen Riesenprügel, der dem Mann bis deutlich über den Bauchnabel ging und öfters tauchten eher mickrige Vertreter der Gattung auf, einer war kaum größer als das, was ich da mit 13 Jahren inzwischen hatte.

Selbst liebte ich es nicht besonders, hier im Unterschlupf zu onanieren, weil ich ja besser als jeder wußte, daß man hier beobachtet werden konnte. Wie die meisten ließ ich mir dabei nicht gerne zusehen. Das hinderte mich aber nicht, bei anderen hinzusehen.

Inzwischen hatte ich schon bemerkt, daß die Methode, ihn in jenes bewußte Loch zu stecken, doch weiter verbreitet war als ich gedacht hatte. Einige Paare kamen mit Decke hierher, einmal sah ich sogar eines, das ein kleines Sofakissen mitbrachte, das unter der Hüfte der Frau plaziert wurde. Gleichzeitig konnte ich aber doch auch immer wieder feststellen, daß die Methode mit Penetration sehr häufig dazu führte, daß nur er zum Höhepunkt kam, sie oft noch weit davon entfernt war.

Nur die wenigsten der Männer kamen dann auf die Idee, sich danach noch ihrer Lust zu widmen. Die weitverbreitete Mißachtung des weiblichen Anteils an den schönen Gefühlen erstaunte mich immer wieder, ebenso wie die Tatsache, daß diese Frauen das meist kommentarlos hinnahmen.

Nun wusste ich auch schon, daß es sich ficken oder vögeln nannte, daß die Sache bei der Frau Möse oder Fotze hieß und daß meiner nicht etwa, laut meiner Mutter, ein Pinchen war, sondern ein Zipfel oder Schwanz und in erregtem Zustand eine Latte.

Auch hatte ich schon grobe Andeutungen gehört, daß es etwas mit Kinderkriegen zu tun haben soll, ohne aber zu wissen, um was es sich eigentlich handelte.

Die religiösen Organisationen hatten es zu jener Zeit ja noch geschafft, jegliche Art von Aufklärung an den Schulen zu verhindern, selbst jene, die nur biologische Funktionen erklärt. Nicht, daß diese Art von Sexualkundeunterricht für die Heranwachsenden eine große Hilfe wäre, aber mit 13 Jahren hätte ich ja immerhin schon wissen können, daß mein Sperma in der Vulva einer Frau in die Vagina kommen und sie dann ein Kind von mir bekommen kann.

Ich hatte auch schon gesehen, daß einige der Männer vorher eine Gummihaut über ihn ziehen, wußte aber nicht warum und wie sich das Ding nennt. Die gebrauchten Gummihäute wurden in oder beim Unterschlupf zurückgelassen.

Anhand solcher zurückgelassenen Präservative hatte ich auch schon entdeckt, daß der Unterschlupf auch abends und nachts frequentiert wurde.

Um diese Zeit, kurz vor dem Ende des Schuljahres, war der Neubau meiner ‚Oberschule‘ fertig geworden und wir hatten dort bereits Unterricht, obwohl erst mit Beginn des neuen Schuljahres offiziell Einweihung gefeiert wurde. Damit war die Zeit des Schichtunterrichts beendet und ich hatte nicht nur drei, sondern alle Nachmittage für mich und konnte oft zum Unterschlupf und dort beobachten.

Wer im Unterschlupf war und jemand anderen (meist von oben her) sich annähern hörte, stand üblicherweise auf, so daß die sich annähernde Person erkennen konnte, daß besetzt war. Wer sich annäherte, drehte dann ab und tat meistens so, als ob er gar nicht zum Unterschlupf gewollt hätte. Dies schien eine ungeschriebene Regel zu sein, jedenfalls habe ich nie ein anderes Verhalten beobachtet, außer … ja, außer an jenem Tag im Mai, der mein Leben verändern sollte.


16. Ruth

An jenem Tag war ich allein im Unterschlupf und hing meinen Gedanken nach. Ruth aber, die sich annäherte, dachte, ich sei zu einem ganz bestimmten Zweck da, als ich aufstand und sie mich sah, während sie sich durch die Büsche auf den Unterschlupf zuschob.

Sie ging nicht weg, sondern stutzte nur kurz und kam weiter auf mich zu. Ruth war eine Frau von etwa 35 Jahren und war an diesem Tag wirklich heiß, wie sie mir später erzählte. Sie war fest entschlossen, sich hier jetzt lustvoll mit sich selbst zu beschäftigen.

Als sie mich dort sah, ging sie wohl automatisch davon aus, daß ich zum gleichen Zweck dort sein mußte und dachte spontan, dann könne man das ja auch gemeinsam machen.

Auf diese Situation war ich nicht vorbereitet. Die fremde Frau kam zu mir in den Unterschlupf und begann leise auf mich einzureden. Ich hätte natürlich einfach weggehen können, dachte aber, daß ich einfach ein Recht hätte hierzubleiben. Einmal war es schließlich mein Unterschlupf und außerdem war hier die Regel, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Sie war es, die gehen mußte!

Nun begann sie mich zu umarmen und zu streicheln und flüsterte Dinge, die mir komisch vorkamen:

„Was wollte denn mein Kleiner hier machen, na? Sicher etwas sehr Angenehmes! Das können wir zwei auch zusammen machen, mein kleiner Liebling!“

Sie kniete jetzt vor mir und hielt mich fest im Arm. Ich kam mir irgendwie gefangen vor. Ohne weitere Umstände öffnete sie meine Hose und holte ihn heraus.

„Ja, da ist er ja, unser kleiner Freund! Oh, ist der aber winzig!“

Er war es nicht gewohnt, von einer Frauenhand gehalten zu werden und begann gleich hart zu werden.

„Ja, aha, ja siehst du, na, nun sieht er doch schon viel ansehnlicher aus!“

Sie nahm dies als Zustimmung meinerseits, aber ich fühlte mich weiterhin unangenehm. Sie rieb ihn ein bißchen und ließ mich dann los und begann an sich zu nesteln. Das schien mir der rechte Augenblick, um zu fliehen. Ich überlegte blitzschnell, wohin ich laufen sollte.

Wenn ich mich nach unten (zu meinem Rad hin) durch das Gebüsch schob, war ich zu langsam und sie hätte mich leicht einholen können, auch durch meinen Tunnel kriechen war zu langsam. Wenn ich aber nach oben zum Weg hin floh, so hatte sie dort mit Sicherheit ihr Rad stehen, mit dem sie mich dann leicht einholte, bevor ich zu meinem kam.

Während ich noch überlegte, hatte sie schon ihre Bluse geöffnet und ihren BH abgenommen. Was ich jetzt aus nächster Nähe zu sehen bekam, ließ mich meine Fluchtpläne etwas auf Eis legen.

Sie hatte große, pralle Brüste (ich nannte sie später immer Ballonbusen) mit großen Warzenhöfen, leider nicht so dunkel, wie ich es liebte, aber doch sehr beeindruckend. Die Warzenhöfe hoben sich in der Farbe kaum von der umliegenden Haut ab, aber die Brustwarzen waren gross und erhaben, sie „sprangen“ mir direkt ins Gesicht. Diese Pracht ließ mich zögern.

Schon zog sie mir die Hose und Unterhose ganz herunter und nahm mir damit jede Chance zur Flucht. Sie rieb meinen Kleinen erneut und er begann schon deutliche Signale von angenehmem Gefühl an mich zu senden.

„Na, wie gefällt dir das, mein Kleiner? Gefällt dir das? Ich bin die Ruth und du darfst du zu mir sagen.“

Sie entledigte sich blitzschnell ihres Rockes und Schlüpfers und ich bekam ihre Vulva zu sehen. So ganz aus der Nähe, hervorgehoben noch durch das Dreieck von braunen Haaren darüber und die langen Haare außen herum schien sie mir riesig und irgendwie bedrohlich.

Ganz ohne weitere Umstände legte sie sich jetzt zurück, zog mich über sich, öffnete die Beine, griff nach unten und steckte meinen hinein, gleich dort, ins „richtige“ Loch.

Jetzt war ich also das erste Mal „richtig“ drinnen bei einer Frau und – wußte nicht, was ich tun sollte!

Die Bewegung, die jetzt von mir erwartet wurde, war bei mir irgendwie nicht angeboren oder ich hatte sie mit meinen Spielkameradinnen verlernt, jedenfalls blieb ich still in dieser Position und beschäftigte mich mit den Brüsten, die ja jetzt für mich genau in Gesichtshöhe waren. Ich hatte das Gefühl, daß mein Kleiner in einer riesigen Röhre völlig verloren war, nur an einer Seite überhaupt die Wand berührte.

Ich war aber doch schon sehr erregt und beschloß dann, daß ich meine Freude haben wollte. Ich tat, was ich schon kannte: Ich holte ihn da heraus, legte ihn zwischen die Lippen ihrer Vulva und begann zu reiben.

Zuerst stutzte sie einen Moment, aber dann genoß sie es sichtlich. Mein Kleiner verschwand völlig zwischen ihren Lippen und kam auch bei stärkerer Bewegung nicht hervor, obwohl er in den letzten zwei Jahren schon gewachsen war.

Jetzt beschäftigte ich mich auch intensiv mit ihren Brüsten. Ich nahm die Warzen in den Mund und lutschte an ihnen, ich zwirbelte an den Brustwarzen, was ihr offenbar gut gefiel, ich ‚spielte‘ mit ihren Brüsten, ließ sie zur Seite fallen und holte sie wieder hoch, drückte sie in der Mitte zusammen, legte mein Gesicht dazwischen und drückte von beiden Seiten dagegen, am liebsten lutschte ich aber abwechselnd an den Warzen und drückte meinen Mund dagegen, so daß mein ganzes Gesicht die angenehme weiche Berührung der Brust spürte.

Diese Brüste waren nicht so hart, wie es die meiner Spielkameradinnen gewesen waren. Sie ‚gaben mehr her‘.

Ich hatte gleich gespürt, daß sie da drinnen schon ganz glitschig gewesen war, als wir angefangen hatten und jetzt merkte ich, daß sie schon extrem erregt war. Ich rieb weiter und ihr Atmen, Flüstern und Stöhnen wurde jetzt ziemlich laut.

Dann merkte ich, daß sie zum Höhepunkt kam. Auch jetzt rieb ich weiter, wie ich es gewohnt war. Danach flaute ihre Erregung (und Lautstärke) etwas ab, doch dann, nach kurzer Zeit, war sie schon wieder aufs Höchste erregt. Als ich schließlich auch zu meinem Orgasmus kam, war sie schon wieder kurz davor. Ich rieb noch weiter, bevor er in sich zusammensank. Da hatte sie auch schon ihren zweiten Orgasmus.

Dann rollte ich von ihr herunter und legte mich neben sie. Sie war von dem Erlebtem offenbar extrem entzückt. Sie drückte mich an sich, streichelte meinen ganzen Körper, nannte mich jetzt nicht mehr „mein Kleiner“, sondern „mein starker Liebhaber“, flüsterte
„Ich wußte ja nicht, daß du so gut bist.“ und
„Mein Liebling, mein Liebling!“,
fragte mich nach meinem Namen und wie alt ich wäre.

Ich sagte es ihr, d.h. ich sagte ihr nur den Vornamen und ‚13‘ schien sie nicht besonders zu stören. Sie begann meinen ganzen Körper zu küssen. Wenn sie zu meinem Kleinen kam, küßte sie ihn besonders intensiv. Er ließ sich aber nicht beeindrucken, er war schließlich kurz zuvor erst „in Ohnmacht gefallen“. Sie wollte mich jetzt auf den Mund küssen, das ließ ich aber nicht zu. Ich fand das weiterhin äußerst befremdend.

Dann widmete sie sich wieder meinem Körper. Als sie mich dort zwischen den Beinen, unter dem kleinen Säckchen, küßte, spürte ich ein äußerst angenehmes Kribbeln und ließ einen kleinen Seufzer fahren. Daraufhin verstärkte sie ihre Anstrengungen dort. Sie nahm meine kleinen Bällchen sanft in den Mund, fuhr wieder und wieder mit der Zunge von zwischen den Beinen bis zur Spitze des Penis und nahm dann den ganzen Penis in den Mund und lutschte an ihm, so wie ich an ihren Brustwarzen gelutscht hatte. Ich fand das weiterhin befremdlich, weil ich daran denken mußte, daß dort doch das Pipi herauskommt, genoß es aber gleichzeitig.

Und siehe da, nach kurzer Zeit, obwohl mein Orgasmus erst zehn Minuten her war, begann er sich langsam wieder zu regen. Nach weiteren zwei Minuten in ihrem Mund war er wieder so steif wie vorher. Ich fühlte mich äußerst erregt und wollte jetzt wissen, ob ich nicht auch noch einen zweiten Höhepunkt bekommen konnte.

Ich drückte sie wieder auf den Rücken und sie ließ es sich gefallen. Dann schob ich mich wieder zwischen ihre Beine, legte mich auf sie, plazierte ihn wieder längs zwischen ihre Lippen und begann wieder zu reiben, mit jener kleinen Halbkreisbewegung des Beckens.

Sie ließ eine Menge Aahs und Oohs hören und war nach kurzer Zeit wieder hör- und sichtbar erregt. Auch ich kam schnell wieder zu einer deutlichen Erregung, aber das Reiben im normalen Rhythmus steigerte jetzt diese Erregung nicht weiter, sie blieb auf mittlerer Ebene, bei etwa 4 bis 6 auf der Skala von 0 bis 10 und ich konnte lange Zeit weiter reiben, ohne erneut zum Höhepunkt zu kommen. Ruth kam inzwischen schon zum dritten Orgasmus.

Ihre Orgasmen waren nicht mit soviel Show verbunden, wie ich das von Lilli oder Marianne kannte, aber ich konnte sie doch erkennen, weil ich ja schon Erfahrungen mit weiblichen Orgasmen aus nächster Nähe und vom Zuschauen hatte.

Ich machte immer weiter und ihre Äußerungen des Entzückens wurden jetzt so laut, daß ich fast befürchten mußte, man könne sie am Weg hören.

Dann kam sie zum vierten Höhepunkt, ihre Seufzer glichen mehr kleinen Schreien. Die Kraft, mit der sie mich an sich drückte, machte mir Angst, sie könne mir etwas brechen. Sie griff dann nach meinen Hinterbacken und dirigierte den Rhythmus der Bewegungen.

Weiter an ihren Brüsten lutschend, merkte ich jetzt, daß ich mit einem schnelleren Rhythmus meine Erregung weiter steigern konnte. Nun rieb ich in einem frenetischen Rhythmus, so schnell es nur irgend ging und sie gebärdete sich wild da unter mir.

Dann kamen wir fast gleichzeitig zum Höhepunkt, sie zum fünften und ich zum zweiten. Während ich bemerkte, daß mein Orgasmus nicht so stark und beeindruckend wie der erste war, schienen ihre sich eher in der Intensität zu steigern. Sie war praktisch außer sich vor Entzücken.

Wieder rollte ich von ihr herunter und sie nahm mich in die Arme und drückte und küßte mich heftig und blieb eine lange Zeit so mit mir umschlungen. Was sie jetzt flüsterte, war wieder verschieden:

„Oh, du Supermann, du Potenzwunder, oh mein herzallerliebster Potenzprotz, oh mein großer Liebhaber.“

Als sie mich wieder losließ, begann ich mich anzuziehen und wollte mich auf den Weg machen. Aber sie hielt mich fest und redete auf mich ein. Sie wollte meinen Nachnamen wissen und wo ich wohne und auf welche Schule ich gehe.

Ich verweigerte darüber jede Auskunft. Die Vorstellung, sie taucht bei meinen Eltern oder in der Schule auf und erzählt eventuell, was wir gemacht hatten, war ein Horror!

Ich hatte keine Ahnung davon, daß sie sich hüten würde das zu erzählen, denn was sie da eben mit einem 13jährigen gemacht hatte, war für eine nette kleine Gefängnisstrafe ‚gut‘.

Mir war klar, daß ich in den Augen meiner Eltern und Lehrer ein ‚Verbrechen‘ begangen hatte, wußte aber nicht, daß die Gesellschaft das, was sie getan hatte als richtiges, als Erwachsenenverbrechen ansieht.

Sie fragte mich diese Dinge um sicherzustellen, daß sie mich wieder treffen konnte. Ich blieb aber verschlossen und sagte, ich müsse jetzt gehen. Sie lud mich für den folgenden Tag zu sich nach Hause ein und nannte mir ihren vollen Namen (die Adresse war ganz bei uns in der Nähe). Ich sagte aber, ich hätte morgen keine Zeit.

„Und übermorgen?“
„Auch nicht!“
„Und Freitag?“
„Auch nicht!“
„Hast du denn keine Lust, das mit mir noch einmal zu machen?“
„Ich weiß nicht!“
„Wo kann ich dich wieder treffen?“
„- - - Hier! Ich bin öfters hier!“
„Gut, ich warte hier nachmittags auf dich.“
„Gut, Servus!“
„Servus!“
Und weg war ich.

Einerseits war das Ganze für mich fremdartig und sogar etwas bedrohlich und ich überlegte mir immer wieder, ob ich mich wieder mit ihr treffen sollte. Andererseits war es aber soooo angenehm gewesen, all die schönen Gefühle, die ich so vermißt hatte, seit ich nicht mehr mit meinen Spielkameradinnen zusammen war, waren wieder da und noch einige mehr.

Dagegen war die 'Handarbeit' oder das 'Drücken' doch nicht mehr als ein schwächlicher Ersatz. Trotzdem, meine Gefühle blieben widersprüchlich.

An den folgenden Tagen schlich ich mich nachmittags an den Unterschlupf heran, um zu sehen, ob sie wirklich dort war. Tatsächlich, jeden Tag wartete sie dort praktisch den ganzen Nachmittag auf mich. Ich schlich mich aber jedesmal wieder davon, ohne mich zu erkennen zu geben.

Doch dann, nach einer Woche, beschloß ich, sie wieder zu treffen. Diesmal fuhr ich mit dem Fahrrad zum oberen Weg und kam mit vollem Geräusch durch die Büsche. Sie weinte, als sie mich sah, umarmte mich und erklärte unter Tränen, sie liebe mich und hätte schon befürchtet, mich nie wieder zu sehen.

Auch diesmal kamen wir wieder ziemlich schnell zur Sache. Ihr erster Orgasmus ließ diesmal länger auf sich warten und so kam ich schon zum Höhepunkt, bevor sie nahe dem zweiten war.

Das tat aber dem Fest keinen Abbruch. Sie wußte ja jetzt, daß sie 'ihn' nach zehn Minuten wieder zum Leben erwecken konnte und dann ging`s auf und davon.

Diesmal kam sie zu sechs Orgasmen und ich wieder zu zwei. Ihre Lobeshymnen über den Supermann und ihre Schwüre, daß sie mich liebe und immer bei mir bleiben wolle, wollten kein Ende nehmen.

Ich ließ mich aber erneut auf nichts ein, sondern verabredete mich nur für zwei Tage später am gleichen Ort.

Am darauffolgenden Tag schlich ich mich an und sah, daß sie dort war, obwohl ich gesagt hatte, ich könne nicht. An diesem Tag hatte ich schon einmal abgecheckt, wo sie wohnte (sie hatte mir ihren Nachnamen und die Adresse ja schon zweimal gesagt). Es war in der Knöbelstrasse, nicht weit von uns entfernt. Die Häuser gibt es heute nicht mehr, dort führt heute der Münchner Altstadtring entlang.

Einen Tag danach wiederholten wir unseren Liebesnachmittag, diesmal wieder mit fünf Orgasmen ihrerseits.

Ich akzeptierte, zu ihr in die Wohnung zu kommen, aber erst in der darauffolgenden Woche. Ich fühlte mich immer noch etwas vereinnahmt und verunsichert und wollte meine Freiheit behalten. So traf ich mich am Anfang nur einmal die Woche mit ihr, obwohl sie auf häufigere Treffen drängte.

Später aber ließ ich mich zu zwei Treffen pro Woche überreden.


17. In Ruths Wohnung

Sie wohnte allein dort in einer Zweizimmerwohnung. In ihrem Schlafzimmer hatte sie ein großes, altes Doppelbett stehen, wo jetzt unsere Sexnachmittage stattfanden. Es wurden fast immer fünf oder sechs Orgasmen für sie und zwei für mich.

Jetzt, in ihrer Wohnung, wo sie Fenster und Türen schließen konnte, unterdrückte sie ihre Entzückensäußerungen nicht mehr. Sie stöhnte laut, stieß kleine Schreie aus, und die Orgasmen wurden von lautem Aaah-, Aaah-, Aaaaaah– Gesang in den höchsten Tönen begleitet.

Sie versuchte jetzt, unsere Nachmittage mehr auszudehnen, erzählte mir aus ihrem Leben und versuchte mehr über mich zu erfahren, was ich aber so weit wie möglich abblockte.

„Als ich mit 20 Jahren heiratete, war ich noch Jungfrau.“

Ich tat so, als wüßte ich, was sie mit „Jungfrau“ meinte, konnte ja unmöglich zugeben, daß ich nur eine grobe Vorstellung hatte.

„Ich wollte nicht mehr weiter bei meinen Eltern leben und mein Freund hatte mir versprochen, mich auf Händen zu tragen. Wenn mein Mann dann mit mir Sex machte, warf er sich auf mich, drang ein, ohne daß ich vorbereitet war - was weh tut -, spritzte dann nach kurzer Zeit ab und ließ mich mit meiner sexuellen Erregung allein.

Einmal sprach ich mit ihm darüber, aber er bemerkte nur trocken, wenn ich es wegen der Wollust machen würde, sei ich eine Hure! Eines Tages fand ich dann einen Liebhaber. Der konnte mich zum Höhepunkt bringen, allerdings immer nur einmal.

Mein Mann kam aber dahinter und warf mich aus dem Haus. Ich wurde schuldig geschieden. Zum Glück hatten wir keine Kinder bekommen. Mein Liebhaber hatte kurze Zeit später das Interesse an mir verloren und seitdem, seit ungefähr sechs Jahren, lebe ich allein.“

Sie hatte eine Halbtagstätigkeit, nur vormittags, ich glaube es war als Zahnarzthelferin.

„Ich bin völlig glücklich mit dir. Ich liebe dich, wie ich noch nie einen Mann geliebt habe. Liebst du mich auch? Möchtest du immer mit mir zusammen bleiben?“

„Ich weiß nicht. Ich bin nur ein Junge von 13 Jahren.“

Da sagte sie nichts mehr.

So ging es ungefähr ein halbes Jahr. Ich war zufrieden damit, so wie es war. Mein normaler Werktag-Rhythmus: Frühstück, Schule, Mittagessen, Hausaufgaben, Spielen, Abendessen, Schlafen, war jetzt für zwei Tage in der Woche abgeändert: Frühstück, Schule, Mittagessen, Hausaufgaben, Sex, Abendessen, Schlafen.

Meinen Eltern erzählte ich, ich ginge zu Freunden spielen und da ich ja nie zu lange wegblieb, fiel es nicht weiter auf.

Mit der Zeit begann ich Ruth richtig gern zu haben. Sie wurde zu einem Teil meines Lebens.

„Mein Glück ist unendlich mit dir. Ich habe nur Angst, du könntest mich eines Tages verlassen.“

„Wir sind nicht verheiratet. Ich bin nur ein Junge von 13 Jahren. Ich treffe mich nur mit dir. Ich will meine Freiheit behalten!“

Ich wollte an den anderen Tagen, wenn ich mich nicht mit ihr traf, tun können, was ich wollte. Ich wollte nicht, daß sie über mich bestimmt.

Zu jener Zeit spielte ich gerne Fußball und hätte eher sie aufgegeben als den Fußball.


18. Fußball

Wie bei vielen Jungen in jener Zeit - so auch bei einem gewissen Beckenbauer - hatte die gewonnene Weltmeisterschaft von 1954 die sowieso schon vorhandene Aufmerksamkeit für den Fußball noch erhöht und ich spielte gern mit meinen Klassenkameraden.

Auf Anregung meiner Eltern begann ich dann auch im Verein zu spielen, und zwar in einer Schülermannschaft bei Bayern München. Damals nannten sich die C-, D- und E-Jugendmannschaften noch „Schüler“.

Die Bayern hatten acht oder sieben Schülermannschaften, die fünfte bis siebte (oder achte) für die bis zu 12jährigen und die erste bis vierte für die 13- und 14jährigen. Ich hatte erst mit 12 Jahren angefangen.

Ich ging zu den Bayern, weil ich wußte, wo deren Trainingsplatz war und weil es mit dem Rad nicht weit bis Obergiesing war (auch wenn man jedes Mal den Giesinger Berg hochschieben mußte), nicht weil ich schon Anhänger der Bayern gewesen wäre.

Zunächst steckte man mich in die achte Mannschaft. Später wurde die achte wegen geringer Beteiligung aufgelöst und so geriet ich automatisch in die siebte. In diesem Jahr wurde ich dreizehn und kam daher in die vierte. Meine Leistungen hatten nie Anlaß gegeben, mich in eine der höheren Mannschaften zu befördern.

Die Fußballer von Bayern München repräsentierten damals keine internationale Spitzenmannschaft, keinen Deutscher Rekordmeister, ja sie formten nicht einmal eine Deutsche Spitzenmannschaft. Die Mannschaft krebste vielmehr in der unteren Tabellenhälfte der ‚Oberliga Süd‘ herum.

Es gab ja noch keine Bundesliga, sondern die vier Oberligen Nord, West, Südwest und Süd sowie die Berliner Liga, deren jeweils zwei Ersten am Ende der Saison die Gruppen- und Endspiele um die Deutsche Meisterschaft austrugen (heute würde man sagen das „Play-off“).

Aber die Bayern hatten es in diesen Jahren nie geschafft, in diese Spiele vorzudringen. Im Gegenteil, zusammen mit den „Sechzigern“ (1860 München) hatten sie eine jahrelange Schwächephase gerade hinter sich. Beide waren mehrmals hintereinander in die Zweite Liga Süd abgestiegen und im darauffolgenden Jahr wieder aufgestiegen, immer abwechselnd.

Erst kurz vor diesem Zeitpunkt waren sie wieder gleichzeitig in der Oberliga geblieben, aber beide krauchten in mittleren und unteren Tabellenregionen herum, die Sechziger mit einem Aufwärtstrend, während die Bayern zu einem Dornröschendasein im Fußball verurteilt schienen.

Die Spitzenmannschaften der Südliga, die zu dieser Zeit um die beiden ersten Plätze kämpften, waren Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach, Karlsruher SC und VfB Stuttgart, 1.FC Nürnberg und Spvgg Fürth. Die Bayern (und zunächst auch noch die Sechziger) tummelten sich dagegen weiter unten in der Tabelle, zusammen mit Mannschaften wie Schweinfurt 05, Spvgg Weiden, Ulm 46, dem VfR Mannheim, Bayern Hof, Viktoria Aschaffenburg oder dem BC Augsburg, bei dem damals noch das größte Talent jener Zeit des Deutschen Fußballs spielte, Helmut Haller.

Bei den Bayern schwärmte man von früheren Zeiten: 1932 hatten sie einmal eine Deutsche Meisterschaft gewonnen.

Ich liebte es, ‚Ballbub’ zu sein. So nannten sich die Ballholer hinter den Toren, die bei jedem Spiel der ersten Mannschaft von der Heimmannschaft aufgeboten werden mußten. Hierzu hatte man bei der ‚Schüler’ aktiv zu sein und sich einschreiben zu lassen. Wenn man dann am Sonntag früh am Stadion war (alle 14 Tage war Heimspiel), hatte man eine Chance, als Ballbub angenommen zu werden (Fußball wurde Sonntags gespielt, ich weiß nicht, wie sich das später änderte).

Man bekam einen Trainingsanzug in den Farben der Bayern verpasst (Die waren damals noch nicht weiss und rot, sondern hellgrau / weinrot. Ein ähnliches Dress benutzten die Bayern in der Champions Leage 1999. Nach dem Debakel im Endspiel gegen Manchester kam man nie wieder darauf zurück). Die Fußballschuhe mußte man selber mitbringen.

Ich erinnere mich, daß ich beim Rauslaufen hinter eines der Tore immer an langen Reihen von Rollstühlen vorbei musste.

Zu jener Zeit war ein Rollstuhl ein langes ‚Holzbett’, hinten mit zwei Rädern und vorne mit einem Rad, in dem der Behinderte in fast liegender Haltung ‚saß’. Über einem Mechanismus konnte er mit einem Handhebel die Räder antreiben und das Vorderrad lenken.

Es gab viele, die ein oder zwei Beine im Krieg verloren hatten und nun freien Eintritt zu den Fußballspielen hatten. Neben der Haupttribüne war eine spezielle Einfahrt für sie. Sie wurden, einer neben dem anderen, vor der Tribüne aufgebaut.

Als Ballbub konnte man sich leichter als die anderen Autogramme von den Spielern holen. Ich hatte fast alle von der Offenbacher Mannschaft und sogar zwei von Nationalspielern, Waldner und Geiger vom VfB.

Eigentlich war die Aufgabe eines Ballbuben einfach, aber ich erinnere mich doch an zwei Ereignisse, die mich beschämten. Beim einem Lokalderby gegen die Sechziger lagen die Bayern 1:0 zurück und drängten gegen Ende des Spiels auf den Ausgleich. Ein Schuß ging am Tor vorbei und ich holte den Ball. Weil wir es eilig hatten, wollte ich ihn gleich über das Tor zum Torwart schiessen, damit der schnellstens seinen Abstoß machen kann, doch ich hatte meine Kraft überschätzt. Statt übers Tor flog der Ball von hinten ins Netz und alles verzögerte sich noch mehr. Pfiffe und Geschimpfe aus der Ecke der Bayern-Fans waren mein ‚Lohn’.

Ein anderes Mal kniete ich gleich neben dem Tor, als ein bekannter Spieler, Grosser (der später den ‚Hochverrat’ beging, zu den Sechzigern zu gehen), mit voller Kraft schoss, aber das Tor verfehlte. Der Ball kam genau auf mich zu. Ich versuchte ihn zu fangen wie ein Torwart. Aber er prallte gegen meine Brust, ohne daß ich ihn festhalten konnte. Die Wucht warf mich nach hinten und schon lag ich da. Das Gelächter auf den Rängen war enorm. Ob dieser wuchtige Schuss, der glatt einen Balljungen ‚fällte’, vielleicht beigetragen hat, dass Grosser in das berühmte Notizbuch Bundestrainer Herbergers geriet, wie man munkelte?

Ein Jahr nach dem Zeitpunkt unserer Erzählung, 1959, schafften zwei hervorragende Mannschaften von der Eintracht und den Offenbacher Kickers die beiden ersten Plätze.

Sie räumten die aus den anderen Oberligen ab und trafen sich im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wieder, das dann die Eintracht 4:2 gewann, zu meinem Leidwesen, denn ich hätte meine Autogramme gerne durch eine Deutsche Meisterschaft aufgewertet gesehen.

Das Endspiel war am Fernsehen übertragen worden und ich hatte es mir am öffentlich aufgestellten Fernsehapparat beim Pelzhaus Rieger am Isartor angeschaut.

Damals hatten erst die wenigsten Fernsehen. So versuchten einige Geschäfte ihre Popularität zu erhöhen, indem sie bei Sportereignissen Fernseher aufstellten. Dann bildeten sich meistens Trauben von Männern davor.

Die Eintracht schaffte ja in der folgenden Saison 1959/1960 den Einzug ins Finale des europäischen Pokals der Landesmeister, wo sie allerdings auf ein nach deutschen Verhältnissen überirdisches Team traf: Real Madrid auf dem absoluten Höhepunkt des Könnens des besten Vereinsteams der Welt dieser Zeit.

Der Angriffswirbel, mit dem Puskas, Di Stefano, Gento und Konsorten die Eintracht mit 7:3 deklassierten (das höchste Ergebnis aller Endspiele der Landesmeister), kann als absoluter Höhepunkt und auch Schlußpunkt jenes offensiven Spielsystems angesehen werden, das bis zu dieser Zeit gespielt wurde.

Der Umbruch war ja schon eingeläutet: Brasilien hatte 1958 mit einem 4:2:4-System die Weltmeisterschaft gewonnen (Bis heute das einzige Mal, daß eine Mannschaft auf dem ‚gegnerischen‘ Kontinent die WM gewinnen konnte. Sonst haben in Europa immer europäische Mannschaften und auf dem amerikanischen Kontinent südamerikanische Mannschaften den Welt-Pokal geholt).

Brasilien sollte auch zwei Jahre später, 1962, wieder Weltmeister werden. Im darauffolgenden Jahr sollte bei Inter Mailand der „Catenaccio“ erfunden und damit endgültig und unwiderruftlich die Entwicklung zum Defensivfußball eingeleitet werden.

Die Bayern hatten zu jener Zeit einen Weltmeister in ihr Team geholt. Karl Mai, linker Läufer der Weltmeistermannschaft von 1954, wurde von Karlsruher SC ‚abgeworben’.

Die Spieler waren ja zu jener Zeit schon keine Amateure mehr, aber es gab auch noch keinen wirklichen Professionalismus. Sie nannten sich ‚Vertragsspieler’. Die monatlichen Bezüge durften bis 800 DM betragen und es gab offiziell keine Ablösesummen.

So wie heute auch, wurden aber interessante Spieler mit zusätzlichen Leistungen ‚unter der Hand’ angelockt. Am beliebtesten waren Ladengeschäfte, die man für die Spieler einrichtete und die einen Unterhalt nach der Karriere sicherten.

So auch bei Karl Mai. Die Bayern richteten ihm eine Lotto / Toto - Annahmestelle mit Schreibwarengeschäft in der Baaderstrasse ein, keine fünf Minuten mit dem Rad von unserer Wohnung entfernt. Ich fuhr dort mit meinen Kameraden manchmal vorbei, stolz wie ein Pfau:

„Das ist das Geschäft vom Weltmeister, der beim gleichen Verein spielt wie ich“.

Wir gingen auch schon einmal hinein, um etwas für die Schule zu kaufen und eventuell einen Blick auf einen wirklichen und wahrhaftigen Weltmeister zu erhaschen.

Die Mannschaft der Bayern nahm mit ihm und mit dem neuen Torwart, Facekas (einer von jenen, die nach 1956 aus Ungarn geflüchtet waren), einen gewissen Aufschwung.

1957 wurden die Bayern, kaum erhofft, zum ersten Mal Deutscher Pokalsieger. Ein gewisser Jobst, ein Mann mit sehr hoher Stirn, hatte das einzige Tor des Endspieles erzielt, in dem der Karlsruher SC als hoher Favorit, der bereits beide Jahre vorher den Pokal gewonnen hatte, enttäuschte.

Facekas hatte sensationell ‚gehalten’. Ich hatte immer ein besonderes Augenmerk auf den Linksaußen, Huber, gelegt, von dem man sagte, er könne die 100 Meter in 11 Sekunden laufen.

Ein Linksaußen blieb in der damaligen Zeit streng in einer Zone am linken Spielfeldrand, zwischen Mittellinie und gegnerischer Grundlinie, und tat nichts anderes, als jedesmal los zu rennen, wenn die Eigenen einen Angriff vortrugen. Eventuell kam dann ein langer Paß zu ihm und er hatte die Aufgabe, daraus ein Flanke in den Strafraum zu machen. Als rechter Verteidiger, das war meine Position und deshalb achtete ich besonders auf Linksaußen, sollte man bei diesem Linksaußen bleiben, genau diese Flanke verhindern, ihm im besten Fall den Ball abjagen und an den vor einem positionierten rechten Läufer abgeben.

Zu jener Zeit spielte man das WM-System, ein 3:2:2:3-System, oder 3:4:3-System, das aus dem ursprünglichen 2:3:5-System entwickelt wurde, von dem noch bis vor kurzem (und zum Teil noch heute) viele Bezeichnungen von Spielpositionen und die übliche Numerierung der Spieler zeugten. In jenem ursprünglichen System gab es vor dem Torwart nur zwei defensive Spieler, den rechten und linken Verteidiger (Nummer 2 und 3). Davor war eine Läuferreihe mit den beiden Außenläufern, dem rechten und dem linken Läufer (Nummern 4 und 6), und dem Mittelläufer (Nummer 5). Vorne schließlich fünf Stürmer, der Rechtsaußen, der Halbrechts, der Mittelstürmer, der Halblinks und der Linksaußen (Nummern 7, 8, 9, 10 und 11).

Im Lauf der Entwicklung des Fußballs schälte sich dann immer mehr heraus, daß als Mittelstürmer der Spieler eingesetzt wurde, der am torgefährlichsten war und meistens am weitesten vorne blieb. Dadurch wurde der Mittelläufer, der sich ja des gegnerischen Mittelstürmers annehmen mußte, nach hinten gedrängt und war dann im WM-System praktisch ein Mittelverteidiger, in der Regel der „letzte Mann“.

Gleichzeitig begannen der Halbrechts und Halblinks etwas zurückzuhängen, hinter den Spitzen zu agieren, damit sich die fünf Stürmer vorne nicht gegenseitig behinderten. So konnte sich der Halbrechts zum Antreiber, zum „Bälleverteiler“ entwickeln, während der Halblinks (10) die Position wurde, auf der häufig der „Spielmacher“ eingesetzt wurde.

Das galt für Puskas, der immer und überall die 10 für sich beanspruchte. Auch die halblinke Position des 17-jährigen, der während der Weltmeisterschaft 1958 in der brasilianischen Nationalmannschaft debütierte, wurde mit der „10“ versehen, obwohl links daneben gar kein echter Linksaußen mehr spielte (Zagallo, der an vier brasilianischen Weltmeistertiteln als Spieler, Trainer und Cotrainer beteiligt war, spielte zwar links, aber zurückgezogen. Er verstärkte sogar die Abwehr.

Das konnte sich die damalige brasilianische Mannschaft mit einer Sturmreihe Garrincha, Didi, Vava und Pelé leisten, denn nie zuvor und nie danach war die Sturmreihe einer Nationalmannschaft soviel besser als alle anderen der gleichen Epoche).

Pelé (bitte mit Betonung auf der letzten Silbe: Pelää) trug diese 10 sein Fußballerleben lang und danach gab es keinen Spielmacher, der auf die Ehre der 10 freiwillig verzichtet hätte. Ein Netzer, ein Cruyff oder Maradona, alle legten Wert darauf.

Dieses „Zurücknehmen der Halbstürmer“ ging logischerweise mit einem Aufrücken der Außenläufer (der gegnerischen Mannschaft) einher, denn die waren ja für jene zuständig. Dadurch wurden im WM-System die beiden Außenläufer zu defensiven Mittelfeldspielern, so wie die Halbstürmer zu offensiven Mittelfeldspielern geworden waren. Daraus ergab sich dann im WM-System die scheinbar unsinnige Numerierung von hinten und jeweils von rechts nach links: 1, 2-5-3, 4-6, 8-10, 7-9-11, die bis heute noch viele der Positionen charakterisiert.

Ich erinnere mich, daß in jenem Jahr der Umbau des „Sechziger-Stadions“ abgeschlossen wurde (offiziell heißt es „Stadion an der Grünwalder Straße“, damals träumte man noch nicht einmal von einem Olympiastadion in München, ganz zu schweigen von einem neuen großen Stadion ‚nur Fußball‘ in Fröttmaning).

Das erneuerte Stadion wurde mit einem speziellen Spiel eingeweiht: Süddeutschland gegen Zentralungarn(?!). Beides stimmte nicht. Es handelte sich praktisch um die ungarische Nationalmannschaft, der man nur einen anderen Namen gegeben hatte, weil ihr auf der Deutschen Seite ja keine Nationalelf gegenüberstand. „Süddeutschland“ stimmte auch nicht, es war so etwas wie eine verstärkte Münchener Stadtauswahl, unter anderen durch Haller.

Es wurden alle eingelassen, die gekommen waren und so (damals waren die Eintrittskarten für Stehplätze ja noch billig) waren 55.000 Zuschauer im Stadion!
Das bis heute im wesentlichen identische Stadion faßt maximal 30.000 - natürlich Sitzplätze, von denen es damals nur auf der haupttribüne gab (dem Archiv des DFB entnehme ich, daß beim ersten Bundesligaspiel der Bayern 1965, gleich gegen die „Sechziger“, die in jener Saison Meister werden sollten – die Bayern verloren 1:0 -, in diesem Stadion noch 44.000 Zuschauer gezählt wurden).

Wir standen bis direkt ans Spielfeld. Wenn einer Ecke schießen wollte, mußte man eine Gasse aufmachen. Ich war ganz vorne, als Kind wurde man vorgelassen. Wenn ich mich richtig erinnere, gewannen die Ungarn, aber nicht hoch. Haller spielte eines jener Spiele, das die Fußballenthusiasten noch jahrelang mit der Zunge schnalzen ließ.

Das Ergebnis war sehr ehrenvoll für „Süddeutschland“. Es deutete auch schon an, daß ein deutlicher Aufwärtstrend im Münchener Fußball, in diesem Moment noch hauptsächlich bei den Sechzigern, zu verzeichnen war. Ungarn war zu jener Zeit eine der besten Nationalmannschaften, auch wenn dort niemand mehr aus der legendären Elf spielte, die 1954 gegen Deutschland im Endspiel der Weltmeisterschaft gestanden hatte.

Sieben Jahre später, bei der Weltmeisterschaft in England, besiegte Ungarn ja den amtierenden Doppelweltmeister Brasilien in der Vorrunde und kam nur nicht ins Endspiel, weil es vom Schiedsrichter in skandalöser Weise benachteiligt wurde.

Doch in jenem Jahr wurde auch für die Bayern die glorreiche Zukunft eingeläutet, nur wußte das noch niemand - ja es ahnte auch niemand. Ich war aber (nahezu) hautnah dabei.

An jenem denkwürdigen Tag für den FC Bayern spielte zum ersten Mal ein Junge im Bayern-Dress, den man von einem kleinen unbedeutenden Münchner Verein abgeworben hatte, dem „SC 1906“. Abwerben bei den Schülermannschaften war überhaupt nicht üblich damals, aber dieser Junge hatte so sehr die Aufmerksamkeit eines der Bayern-Jugendbetreuer auf sich gezogen, daß man sich zu diesem außergewöhnlichen Schritt entschlossen hatte. Dies hatte ich aus Gesprächen von Erwachsenen gehört.

An diesem Tag, wir spielten vorher auf jenem Platz, auf dem nachher dieses Spiel stattfinden sollte, gab es nämlich Zuschauer! Bei unseren Spielen waren ja nie Zuschauer, höchstens einmal einige Eltern oder Spieler und Betreuer anderer Mannschaften, aber diesmal hatten sich um die 100 Neugierige eingefunden, weil man den „Neuen“ inspizieren wollte, der so gut sein sollte.

Als wir den ungewohnten Auflauf bemerkten, hatten wir natürlich schnell herausgefunden, was die Ursache war. Nach uns spielte die zweite Schüler und dort sollte der Neue zunächst getestet werden, als Linksaußen. Er sollte nämlich sehr schnell sein und die Schnellsten stellte man zu jener Zeit immer auf Linksaußen.

Wer entschieden hatte, daß er zunächst in der zweiten Mannschaft getestet werden sollte, fragte sich wohl, ob jemand vom SC1906 (hmmmm!) wohl in der ersten Schülermannschaft bei den Bayern mithalten konnte und wollte sich den erst ansehen.

Damals ordnete man nur 12 oder 13 Spieler einer solchen Mannschaft zu, weil noch nicht soviel ausgewechselt werden durfte. So kam es dann öfters vor, daß eine Mannschaft keine elf Spieler zusammenbrachte. Wenn einer verletzt war, einer krank und ein oder zwei einfach nicht gekommen waren (auch das kam vor!), so waren eben nur neun Mann zum Spielen da. Bei Auswärtsspielen spielte man dann eben mit Neun, bei Heimspielen fragte man einfach bei den anderen Mannschaften nach, die da waren, ob der eine oder andere aushelfen konnte.

Diesmal traf es mich, wahrscheinlich fehlte ein rechter Verteidiger. Ich sollte bei der „Zweiten“ mitspielen, obwohl ich schon ein Spiel in den Knochen hatte. Immer noch besser als gar keiner auf jenem Posten. Sehr viel „herausgerissen“ habe ich bei diesem Spiel mit Sicherheit nicht, ich weiss auch nicht mehr, gegen wen es war und wie es ausging, kam auch dem Neuen nie nahe, ich war ja rechter Verteidiger und er Linksaußen, ich erkundigte mich auch nicht nach seinem Namen, dafür war das Ganze doch scheinbar zu unwichtig. Erst Jahre später wurde mir klar, daß ich an einem Schicksalsspiel der Bayern teilgenommen hatte.

Ich bezweifele, ob Beckenbauer noch ein zweites Mal in der zweiten Schülermannschaft gespielt hat. Mit Sicherheit wurde sein Talent auch von denen erkannt, die ihn erst hier zum ersten Mal sahen. Er war ja zu jenem Zeitpunkt 14 und nur drei Jahre später bereits in der Nationalmannschaft. Natürlich auch in der ersten Mannschaft der Bayern, die ja 1963 nicht in die neu geschaffene Bundesliga aufgenommen wurde, während die Sechziger gleich von Anfang an dabei waren.

Als die Bayern es dann beim zweiten Anlauf 1965 über die Aufstiegsrunde geschafft hatten, wurden sie dafür gleich im ersten Jahr Zweiter (punktgleich mit Borrussia Dortmund) hinter dem Meister 1860 München. Aus dieser Tabellenregion der Bundesliga haben sie sich bekanntlich bis heute nicht mehr verabschiedet.

Obwohl da schon die Mittelachse mit Maier, Müller und Beckenbauer auf dem Platz war, mußten sie sich doch erst einspielen und es dauerte noch drei Jahre, bis sie mit der Sammlung von Titeln als Deutscher Meister beginnen konnten.

1967 und 1968 wurden sie Fünfter und Sechster, aber dann 1969 spielten auch bereits „Bulle“ Roth und „Katsche“ Schwarzenbeck mit ihnen (und anderen, wie Olk und Brenninger) zusammen und sie konnten Deutscher Meister werden.

Doch sie konnten nun nicht gleich in ununterbrochener Reihe weitere Deutsche Meisterschaften aneinanderreihen. Das war der Tatsache zu verdanken, daß genau zum gleichen Zeitpunkt sich ein anderes „Superteam“ im Deutschen Fußball formte: Borussia Mönchengladbach wurde 1970 und 1971 jeweils knapp vor den Bayern Meister, die Mannschaft mit Netzer, Wimmer, Köppel und Vogts und dann 1971 auch mit Heynckes und Bonhoff.

Erst danach setzten die Bayern endgültig zum „fast-jedes-Jahr-Meister“ an. Inzwischen waren auch Paul Breitner und Uli Hoeneß dazugekommen. Diese beiden Mannschaften waren die Basis für ein deutsches „Traumteam“ bei der ersten Europameisterschaft der Nationalmannschaften 1972 (wahrscheinlich das beste deutsche Team im jeweiligen Zeitvergleich) und bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land 1974, die einzige Elf, die den holländischen „Oranje Kreisel“ mit Cruyff und Neeskens stoppen konnte.

19. Weihnachtsfeiern

Im Jahr vor den Ereignissen mit Ruth war ich ausgewählt worden, auf der Jugend-Weihnachtsfeier des FC Bayern ein Weihnachtsgedicht aufzusagen.

Bayern war schon damals, wenn auch nicht sehr erfolgreich im Fußball, aber doch einer der mitgliederstärksten Clubs in Deutschland und pflegte Weihnachtsfeiern abzuhalten, eine für die Jugend und eine für die Erwachsenen.

Die Erwachsenen-Weihnachtsfeier war ein Ereignis, aber wir waren dort nicht zugelassen, deshalb hatte man eine eigene Jugend-Weihnachtsfeier geschaffen.

Die „große“ Weihnachtsfeier fand zu jener Zeit im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz statt, die Jugend-Weihnachtsfeier gleich in der Nähe davon, im „Regina“, in dem heute das Kindertheater ist.

Solche Weihnachtsfeiern hatten damals einen „besinnlichen“ und einen zweiten Teil, in dem schlicht gefeiert wurde. Im besinnlichen Teil wurde üblicherweise auch ein Gedicht vorgetragen, eines jener Gedichte, in denen mit bedächtigen Worten an den Sinn des Weihnachtsfestes erinnert wird und dann versucht wird, einen Bogen zur aktuellen Zeit zu schlagen.

Zuständig für die Organisation der Jugend-Weihnachtsfeier war Vater Weiß. Er war jahrelang Trainer der 1. A-Jugendmannschaft gewesen und hatte kurz zuvor diesen Posten an seinen Sohn abgegeben, war aber immer noch als Trainer, Berater und „Mädchen für Alles“ im Club aktiv. Jener Sohn Weiß war es gewesen, der in jenem Jahr das Talent von Beckenbauer beim SC 1906 begutachtet hatte (so hatte man mir jedenfalls erzählt).

Vater Weiß hatte also die undankbare Aufgabe, jemanden zu finden, der das Gedicht vortragen sollte. Das war gar nicht so leicht, denn man wollte, daß es ein aktiver Spieler sei. Außerdem war man der Ansicht, daß der Text, der in Hochdeutsch war (die bayerischen Texte waren wohl in den Jahren zuvor schon ‚aufgebraucht‘ worden), mit nicht allzuviel bayerischem Akzent ‚versehen‘ wurde.

Nur waren unter den jugendlichen Spielern, die mehrheitlich aus den unteren Schichten der Bevölkerung kamen, die Hochdeutsch Sprechenden extrem selten. So wurde ich also automatisch Kandidat für diese Aufgabe. Man ließ mich das lange Gedicht auswendig lernen und begutachtete, wie ich das machte.

Es war die Frau von Vater Weiß, die mich zu diesem Zweck unter ihre Fittiche nahm, eine gemütliche, echte Ur-Münchnerin, die ich sehr sympatisch fand. Sie war von dem Ergebnis begeistert, obwohl ich noch steckenblieb.

Ich durfte das Gedicht aufsagen, mußte aber noch mehrmals bei ihr erscheinen, bis alles ‚saß‘.

Die Aufgabe war nicht ganz ohne Risiken. Ich hatte gehört, daß die in den Jahren vorher Auserwählten schon einmal den Text vergessen hatten, sich versprochen hatten oder anfingen zu stottern. Auch ich war sehr aufgeregt, brachte aber alles gut über die Bühne. Ich wurde von allen Seiten gelobt, hätte es sehr gut gemacht.

Klein und schmal wie ich war, auch ohne herausragende Leistungen in der Schule, hatte ich eigentlich nie Anlaß gehabt, besonderes Selbstbewußtsein zu entwickeln. Daß ich in sexueller Hinsicht meinen Altersgenossen weit voraus war, wußte ich ja nicht. Ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, mich mit den sexuellen Erlebnissen zu brüsten, denn das war ja alles verboten.

So war ich ein sehr schüchterner Junge. Zum Beispiel traute ich mich zu jener Zeit nicht, mich in der Trambahn bei ‚Bedarfhaltestellen‘ zu melden. Diese Tatsache verhalf mir öfters zu unfreiwilligen Spaziergängen, denn die Haltestelle der Linie 20 „Mariannenplatz“, die fast genau vor unserem Haus war, war eine solche Haltestelle, an der nur gehalten wurde, wenn dort jemand wartete oder jemand in der Tram gerufen hatte: „Aussteigen“.

Zu jener Zeit gab es noch nicht die Knöpfe, auf die man heute drückt, um diesen Wunsch anzuzeigen. Ich wäre vor Scham gestorben, wenn ich mich in der Tram gemeldet hätte und zum Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit geworden wäre. So kam es regelmäßig vor, daß meine Strassenbahn dort weiterfuhr und ich erst an der nächsten Haltestelle aussteigen konnte. Das war, da ich meistens aus der Stadt kam, dann die Haltesstelle ‚Maxmonument’ der Linie 20.

Trotzdem konnte ich aber vor einer Menschenmenge auftreten, ohne ins ‚Schleudern’ zu geraten, wenn ich eine Aufgabe hatte, die ich kannte und auf die ich mich konzentrieren konnte. Bis heute habe ich keine Schwierigkeiten damit. Neben meinem fast lupenreinen Hochdeutsch gefiel sicher allgemein, daß ich in der Lage war, ein Gedicht aufzusagen, ohne zu ‚leiern‘.

Ich hatte eine laute, helle Stimme. (Ich sang auch Sopran im Schulchor. In jener Zeit führte unser Chor zusammen mit einem Orchester im Herkules-Saal der Residenz zum ersten Mal das Werk „Die Jahreszeiten“ des relativ bekannten Komponisten Joseph Haas auf, der auch am Dirigentenpult stand.)

Meine Stimme stand im Gegensatz zur augenscheinlichen Zerbrechlichkeit und dem „engelgleichen Aussehen“ mit dem leicht gelockten, blonden Haar und den blauen Augen. So machte ich da oben im Scheinwerferlicht einen Eindruck, der nichts mit meiner sonstigen Unscheinbarkeit zu tun hatte.

Jedenfalls wurde ich ausgewählt, im darauffolgenden Jahr ein Gedicht auf der „großen“ Weihnachtsfeier aufzusagen. Nachdem Mutter Weiß wieder mit mir trainiert hatte und ich das Gedicht, gewissermaßen als Generalprobe, schon auf der Jugend-Weihnachtsfeier aufgesagt hatte, kümmerte sich Vater Weiß auf der Feier im Löwenbrãukeller persönlich darum, daß ich hereingelassen wurde (denn Kinder hatten dort ja normal keinen Zutritt), daß ich rechtzeitig auf die Bühne kam und er stellte auch das Mikrofon auf meine Höhe ein.

Dann trug ich, ohne einmal zu stottern, das Gedicht vor zwei- bis dreitausend Personen vor und bekam Beifall. Die vielen Leute kann man von dort oben gar nicht sehen, das gleißende Scheinwerferlicht blendet einen. Nur wenn man nach unten auf die erste Reihe schaut, kann man einzelne Personen erkennen.

Als ich mit rotglühenden Backen von der Bühne nach hinten ging, blinzelte mir Bayern-Mitglied Max Greger aufmunternd zu. Er bereitete sich mit seiner Band gerade darauf vor, auf die Bühne zu gehen. Mein Gedicht hatte den besinnlichen Teil geschlossen und seine Kapelle bestritt den ‚freien‘ Teil zusammen mit anderen Künstlern. Die Max-Greger-Band war damals deutschlandweit bekannt und beliebt mit ihrem Jazz vom Typ ‚Glenn Miller‘. Sie machte Stücke wie „In the mood“ in Deutschland bekannt. Einer der Musiker klatschte mir demonstrativ zu.

Danach geleitete Vater Weiß mich noch an die Bar und spendierte einen Apfelsaft. Dort stand auch Gerhard Wendtland. Er prostete mir zu und nannte mich den ‚kleinen Kollegen‘. Gerhard Wendtland war damals einer der bekanntesten Schlagersänger in Deutschland und sollte später noch auftreten.

Ich durfte am Tisch der Weiß sitzen, die mich allen möglichen Leuten vorstellten. Es fielen eine Menge lobende Worte. Als ich von meiner Mutter abgeholt wurde, lange bevor Gerhard Wendtland sang, konnte ich stolz einiges erzählen.

Einige Zeit später kam ich in den Stimmbruch und es war aus mit meiner hellen Stimme. Der „Engelchen-Eindruck“ war weg und niemand kam mehr auf die Idee, mich Gedichte in der Öffentlichkeit aufsagen zu lassen.

Hier ist der Link zum nächsten Teil des Romans: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-kapitel-20-und-folgende/


Wird fortgesetzt

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Freitag, 9. Juli 2010

Roman Milliansstrass - Kapitel 6 und folgende

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss



1. Veröffentlichung, 2. Stück, Kapitel 6 und folgende

6. Ein neues Gefühl

Etwas Neues geschah in den Ferien. In diesen Sommerferien war ich in einem Kindererholungsheim. Ich war immer sehr blass und schmal und klein für mein Alter und so bekam ich regelmäßig eine Art von Kur von der Krankenkasse.

Es war schon das dritte Mal, dass man versuchte, mich aufzupäppeln. Der Erfolg der Kur wurde immer direkt in Gewichtszunahme gemessen. Diesmal war ich im Kinderheim in Unterwössen im Chiemgau. Mir gefielen die Aufenthalte im Kinderheim gut, bis auf einige Kleinigkeiten.

Man musste immer seinen Teller leer essen, durfte aber nicht selbst bestimmen, wie viel darauf kam. Dies war für mich normalerweise kein Problem, weil es nicht viel gab, was ich nicht mochte. Einmal allerdings, als es gerösteten Reis gab, der etwas angebrannt war und deshalb an einigen Stellen bitter schmeckte, musste ich den ganzen Nachmittag vor dem Teller sitzen bleiben, weil ich es einfach nicht fertig brachte weiter zu essen.

Was auch nicht angenehm war, war der Mittagsschlaf. Wir mussten jeden Mittag nach dem Essen ins Bett und stilliegen. Ich hasste das, denn ich war keinen Mittagsschlaf gewöhnt und konnte deshalb nicht schlafen.

Ich liebte es zwar, meinen Gedanken und Phantasien nachzuhängen, musste mich dabei aber bewegen (ich weiß auch nicht warum), also entweder gehen oder Radfahren.

Stilliegen fand ich nicht angenehm. Also versuchte ich zu schlafen. Ich schlief immer auf dem Bauch.

Bei einem dieser ‚Mittagsschlafe’ begann die Geschichte meiner eigenen Sexualität. Ich lag auf dem Bauch und mein Penis war hart geworden. Das tat er manchmal, ganz ohne besonderen Anlass. Ich lag also auf ihm.

Da spürte ich plötzlich ein angenehmes Gefühl, das von ihm ausging. Wenn ich den Druck auf ihn erhöhte, wurde das angenehme Gefühl stärker. Dann drückte ich mit aller Kraft und hielt die Luft an und es entstand ein wirklich beeindruckendes angenehmes Gefühl.

Nicht eine Riesensensation, aber doch sehr schön. Als Erwachsener würde man diesem Gefühl auf einer Skala von 0 (keine sexuelle Erregung) bis 10 (Orgasmus) höchstens eine 1 oder 2 geben, aber für ein Kind, das diese Art von Gefühle vorher nicht kannte, doch ein aufregendes Ereignis.

Mir wurde sofort der Zusammenhang mit dem Drücken der Mädchen klar. Ihr kritischer Punkt schien ja etwa an der Stelle zu sein, wo bei mir der Penis aus dem Körper herauskam und daher war es nahe liegend, dies war das Gefühl, das die Mädchen beim Drücken bekamen.

Das Gefühl hielt immer nur so lange an, wie man drückte, und das hing davon ab, wie lange man den Atem anhalten konnte. Danach verblasste es schnell. Ebenso war es für mich eindeutig: Dieses Gefühl konnte nicht alles sein, was die Erwachsenen spürten, denn dafür war ihr sichtbares “Außer-sich-sein” viel zu stark.

Ich begann jetzt regelmäßig, mir dieses schöne Gefühl zu gönnen, hauptsächlich abends im Bett vor dem Einschlafen. Meine Versuche, es eventuell auch an Pfosten und Stangen zu bekommen, schlugen fehl. Im Gegenteil, bei einem dieser Versuche klemmte ich mir einmal ein ‚Ei‘ ein, was gewaltig weh tat.

Nach den Sommerferien kam ich also in die ‚Oberschule‘. Sie war als ‚Gast’ in einer anderen Schule untergebracht, weil ihr ursprüngliches Gebäude ausgebombt und bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder aufgebaut war. Dadurch hatten wir Schichtunterricht. Montag, Dienstag und Mittwoch war vormittags Unterricht, Donnerstag, Freitag und Samstag am Nachmittag.

Zu jener Zeit war der Samstag noch ein normaler Arbeits- und Schultag. Die Fünf-Tage-Woche gab es noch nicht, weder in der Arbeit noch in der Schule.

Das Schulgebäude, das beide Schulen beherbergte, war in der Maximilianstraße, direkt am ‚Maxmonument‘, also nur fünf Minuten zu Fuß von zu Hause entfernt.

Meine Freundinnen waren froh, mich zurück zu haben. Aber ich konnte mich jetzt mit ihnen nur von Montag bis Mittwoch treffen. Ich war nicht traurig darüber, denn so konnte ich häufig vormittags in den Englischen Garten fahren. Dann war mein Unterschlupf fast ständig frei.


7. „Raufen“

Ich überlegte mir krampfhaft, wie ich eventuell meine unterschiedliche Drückmethode in unsere Spiele mit einbeziehen konnte.

Schließlich kam ich auf eine Idee: Ich schlug vor, „Kämpfen” (auf bayrisch: „Raufen”) zu spielen: Wer den anderen auf den Rücken legen und ihn 30 Sekunden auf dem Boden halten konnte, hatte gewonnen. Die Mädchen protestierten gleich:

„Raufen ist für Buben!”

„Typisch, ein Bub schlägt so was vor!” usw.

Lilli aber dachte ein bisschen nach und sagte, ich solle doch einmal vormachen, wie ich das meine. Viviane wurde ausgewählt, mit mir zu raufen. Sie war kleiner als ich und es war für mich nicht schwer, sie auf den Rücken zu legen.

Dann hielt ich ihre Hände über ihrem Kopf fest, legte mich auf sie, ruckelte meinen Penis zurecht an jenen Ort, von dem ich dachte, jetzt sei er genau an ihrem kritischen Punkt war und begann zu drücken, indem ich die Beine vom Boden hob und so mein ganzes Gewicht auf diesen Punkt verlagerte. Sie begriff sofort, rückte mich zurecht (ich war noch nicht am richtigen Ort gewesen) und begann mit dem Hintern zu zucken.

Mein Kleiner war schon in der Erwartung, was kommen sollte, hart geworden und sandte dann auch schon jenes angenehme Gefühl an mich. Wir beide hielten die Luft an und wurden rot im Gesicht und die anderen Mädchen sahen, was wir machten.

Ab dem folgenden Tag war das Raufen eines unser häufigsten Spiele. Lilli ließ es sich nicht nehmen, als erste zu zeigen, wie es gespielt werden soll. Sie war deutlich größer und stärker als ich und legte mich leicht auf den Rücken. Sie legte sich auf mich, ruckelte meinen Penis zurecht (diesmal musste sie einen Moment warten, bis er hart geworden war), und begann, unterstützt von der rhythmischen Bewegung, zu drücken.

Eine ihrer Brüste lag jetzt genau auf meinem Gesicht und ich genoss das Gefühl des Kontakts, wenn ich auch nichts weiches spüren konnte (Ich hatte schon bemerkt, sie hatte schon Brüste, sie war ja schon 12).

Alle konnten sehen, wie wir beide das schöne Gefühl bekamen und dann kam die Nächste dran. Es stellte sich als klug heraus, mich jedesmal besiegen zu lassen und in die Unterlage zu kommen, weil es für die Mädchen leichter war als für mich, den (ja deutlich fühlbaren harten Kleinen) an den richtigen Ort zu bringen. Sie wussten, wo er hin musste, ich konnte es nur ahnen.

Wenn alle fünf Mädchen durch waren, war ich schon ziemlich atemlos und wir spielten etwas anderes, aber nach kurzer Zeit legten wir wieder eine Pause zum Raufen ein. Dies wurde jetzt Routine.

Viviane erzählte mir später:

“Nach anfänglicher Skepsis waren wir alle begeistert von deiner Idee. Es war wunderschön, das schöne Gefühl im Kontakt mit dem kleinen harten Ding zu bekommen, das du da unten hast. Wenn man es miteinander machte, gab es mehr Befriedigung als allein. Wir sprachen bei unseren Lagebesprechungen davon, ob du auch so ein schönes Gefühl bekamst und waren uns einig: Ja! Wir diskutierten auch darüber, ob das, was wir machten, Sünde sei und konnten uns nicht darüber einigen. Aber niemand, auch nicht die, die es als Sünde ansahen, waren dafür, damit aufzuhören. “

Bei dieser Art von Raufen hatten wir ja kaum Hautkontakt. Die Oberschenkel der Mädchen waren von den Röcken bedeckt und wir hielten nur die Hände des Anderen fest. Doch das sollte sich nun ändern. Den ersten Schritt dazu machte wieder Lilli.

Beim Fangen spielen war sie jetzt immer hinter mir her (und holte mich leicht ein). Aber statt mir einen kurzen Schlag zu geben, wie das üblich war, packte sie mich, wodurch ich hinfiel und ließ sich dann über mich fallen. Danach brauchten wir eine ganze Zeit, um uns zu entknäueln. Ich spürte, wie sie den Hautkontakt mit mir gern hatte. Ich empfand ihn auch als schön. Ich hätte gern noch intensiver Kontakt mit ihr gehabt, aber es ergab sich nur schwerlich.

Dann, als ich beim Fangerles hinter ihr her war, sah ich, ihre Bluse war etwas aus dem Rock gerutscht. Ich dachte mir, ich wolle ihre Brüste sehen und eventuell berühren. Statt sie umzureißen, griff ich also nach der Bluse und zog sie hoch, während Lilli sich fallen ließ. Welche Enttäuschung - sie hatte einen BH an und man konnte nichts weiter sehen.

Am nächsten gemeinsamen Spieltag lag sie beim Raufen wieder auf mir und ich spürte, heute hatte sie keinen BH an. Sie blieb danach einen Moment auf mir liegen, so als sei sie sehr erschöpft und unsere beiden Arme berührten sich fast in ganzer Länge. Dies ergab ein anderes angenehmes Gefühl. Nicht jene sexuelle Erregung, sondern das schöne Gefühl des Hautkontaktes.

Beim Fangen, sobald ich dran war, machte ich mich an die Verfolgung Lillis. Sie lief in einen etwas abgelegeneren Bereich auf der kleinen Halbinsel zwischen Isarkanal und Auer Mühlbach, wo man zwischen den Büschen durch tauchen musste und ließ sich von mir einholen. Ich griff gleich wieder nach der Bluse und zog sie hoch und Lilli ließ sich fallen. Noch im Fallen konnte ich ihre Brüste sehen. Ich ließ mich auf sie fallen, und ‚rein zufällig’ landete genau meine Hand auf einer ihrer Brüste. Da war es, das angenehme Gefühl, eine weibliche Brust zu spüren! Die Brust war wie ein Muskel, der nicht angespannt ist, fest und doch weich und beweglich. Die Warze stand zu meiner Enttäuschung nicht heraus, war fast mehr nach innen gestülpt und der Warzenhof war ganz weich und mit extrem zarter Haut ausgestattet.

Ich lag auf dem Rücken und sie legte sich auf mich und packte meine Arme, so als ob wir beim Raufen wären. Eine Brust lag genau auf meinem Gesicht. Bildete ich mir das nur ein oder rieb sie diese ein wenig gegen meine Nase? Sie ruckelte 'ihn' zurecht und schon bekamen wir unsere schönen Gefühle.

Ihre Brustwarzen und Warzenhöfe waren nicht so dunkel und groß, wie ich es gerne gesehen hätte. Aber es war ein gewaltiger Unterschied, ob man so etwas einfach sah oder wirklich fühlte.

Ich bemerkte, wie ihre Warzen jetzt hart wurden, kleine Knubbel und nicht mehr so weich wie vorher, als ich sie gespürt hatte.

Doch mehr als die Brust im Gesicht spürte ich jetzt etwas anderes angenehmes: Der Kontakt der beiden Bäuche. Ein zusätzliches Gefühl, so angenehm, so zart und zärtlich wie ein Streicheln – und das zusätzlich zum angenehmen Gefühl, das vom Penis ausging.

Die Anderen brauchten ein wenig, bis sie uns fanden, denn wir waren ins Unterholz gelaufen. Jetzt sahen sie, was wir hier machten. “An jenem Abend berichtete Lilli uns begeistert, wir müssten das unbedingt auch ausprobieren: Die Bluse hochziehen, Bauch auf Bauch legen und die Brust an mich drücken und eine Zeit lang so bleiben. Es sei sensationell.”

Ab dem nächsten Tag ließen wir Hemd und Blusen aus der Hose bzw. dem Rock und zogen sie etwas nach oben, wenn wir rauften. Die Mädchen genossen den Kontakt am Bauch offenbar genauso wie ich.

Ich weiß nicht, welches Mädchen auf die Idee gekommen war, aber kurz danach verkündete Lilli, wir sollten ab sofort in Sportkleidung kommen. Wir sollten unseren Eltern sagen, wir würden Sport machen.

Tatsächlich schluckten meine Eltern diese Geschichte und die der Mädchen offenbar auch. Sportkleidung, das hieß nur ein Turnhemd, Turnhose und Turnschuhe (damals zog man in Turnschuhe immer Socken).

Wenn wir anfingen zu spielen, rief Lilli: “Eine Mannschaft muss die Hemden ausziehen!”, so als ob wir ein Mannschaftsspiel machen wollten. Dann zogen Miriam und Viviane, die beiden jüngeren Mädchen, und ich die Hemden aus. Die drei älteren Mädchen konnten sie unmöglich ausziehen, denn sie hatten schon deutliche Brüste oder Ansätze zu Brüsten.

Unser Raufspiel wurde jetzt noch schöner. Die Mädchen legten sich auf mich, die größeren schoben dabei das Hemd hoch und wir hatten Kontakt am ganzen Körper. Die Beine lagen aufeinander, die Arme wurden aufeinandergelegt, die Bäuche berührten sich, sie drückten ihre Brüste gegen mich, die großen Mädchen gegen mein Gesicht, die beiden kleineren gegen meine Brust, während sie ihren kritischen Punkt gegen meinen Kleinen drückten.

Allen Mädchen gefiel es offensichtlich genauso gut wie mir. So bekam ich jetzt auch die Brüste von Marianne und Herta zu sehen und zu spüren. Leider gab deren Aussehen nichts zusätzliches her. Sie waren noch kleiner als Lillis und auch etwas härter und hatten ebenfalls nicht die großen und/oder dunklen Warzen und Warzenhöfe, die ich gerne gesehen hätte.

Aber auch bei ihnen fiel mir wieder auf, das ihre Brustwarzen während dieses Spiels grösser und härter wurden. Wenn die Brüste der größeren Mädchen da gegen mein Gesicht gedrückt wurden, kam ich auf den Gedanken, vielleicht die Brustwarze in den Mund zu nehmen, vielleicht zu lutschen, aber irgendwie traute ich mich dann doch nicht.

Das schöne Gefühl des Hautkontaktes war am Anfang am schönsten, dann verblasste es. Eine Woche später entdeckte Lilli, wie man dieses Verblassen verhindern konnte: Wenn sie ihrem Oberkörper immer wieder anhob und sich dann wieder auf mich legte, erneuerte sich das Gefühl.

Alle Mädchen begannen also ab den folgenden Tag auf mir zu pumpen, d.h. den Oberkörper immer wieder hoch zu stützen und dann wieder auf mich zu legen.

Irgend jemand fand dann auch heraus: Man musste gar nicht die Luft anhalten, um das schöne Gefühl zu bekommen. Man konnte genauso gut weiter atmen. Diese Entdeckung half vor allem mir sehr, weil ich nach dem Raufen mit fünf Mädchen doch immer ziemlich außer Puste gewesen war und eine gute Zeit brauchte, bis ich erneut mit der Ersten anfangen konnte.

Dadurch konnten wir das Raufspiel jetzt deutlich häufiger machen. Es wurde zu unserem häufigsten Spiel.

Unser Spiel hatte jetzt Formen angenommen, die es uns geraten erschienen ließ, es nur in jenem etwas abgelegenen Teil der Anlagen zu spielen.

Wenn uns ein Erwachsener beobachtet hätte, wäre er zweifellos zu eindeutigen Schlüssen gekommen.

Die Heranwachsende dort gab nur kurz vor, mit jenem Jungen zu raufen, dann legte sie sich auch schon auf ihn, der nur mit einer Turnhose bekleidet war, und zog dabei auch noch das Turnhemd hoch. Ihre Brüste kamen zum Vorschein und kamen auf dem Gesicht des Jungen zu liegen. Dann begann sie rhythmisch Druck auf den Unterleib des Jungen auszuüben und pumpte mit dem Oberkörper auf und ab.

In Wirklichkeit war jener Teil der Gasteiganlagen, wo wir jetzt Raufen spielten, nicht so abgelegen, gar nicht zu vergleichen mit meinem Unterschlupf. Recht gesehen, muss es Erwachsene gegeben haben, die uns dort sahen. Sie wollten sich aber wohl nicht in Sachen einmischen, die sie nichts angingen.

Zum Glück sah uns offenbar niemand, der uns kannte. Auf jeden Fall waren wir auch darauf vorbereitet, wenn uns jemand eventuell zur Rede stellen würde. Wir waren jederzeit bereit, schnell das Weite zu suchen. Und wir konnten schnell laufen! Und falls jemand bei den Eltern reklamierte, konnte man immer noch alles abstreiten.

Schließlich - und damit wurde der absolute Höhepunkt der Freiluftsaison erreicht - kam ich ein wenig später auf die Idee, meine Arme jetzt nicht mehr gegen die des jeweiligen Mädchens zu halten, sondern mit beiden Händen nach ihren Hinterbacken zu greifen.

Ich griff nach der Rückseite ihrer Oberschenkel und schob dann die Hand nach oben. Da die Mädchen ja nur Turnhosen anhatten, die ich mit dieser Bewegung hoch schob (und Turnhosen hatten zu jener Zeit noch keine Innenhöschen), landete ich damit zwangsläufig an den kleinen Mädchenhintern, die sich in rascher Folge spannten und entspannten. Ich drückte sie ganz fest an mich.

Es war ein zusätzliches und erregendes Gefühl, die zuckenden Hintern in den Händen zu haben. Ich erinnere mich, dies stürzte mich in eine richtige Sinnesverwirrung. Es war wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen wollte.

Abends im Bett brauchte ich nur an die zuckenden Mädchenhintern in meinen Händen denken und auf den Bauch legen und schon konnte ich mir das schöne Gefühl bescheren. Noch heute kann mich die bloße Erinnerung daran zu heftigsten Erektionen treiben.

“Als du dann noch unsere Hintern in die Hände nahmst, wurde das Gefühl unheimlich schön. In unseren Lagebesprechungen waren wir uns alle einig, es machte einen deutlichen Unterschied aus, ob du die Hände an unseren Hintern hattest oder nicht.”

8. Im „Unterschlupf“ (II)

Noch bevor die Freiluftsaison zu Ende ging, wurde meine Sexualerziehung auch im Unterschlupf fortgesetzt. Es war, glaub` ich, ein Sonntag. Ich sah dort wieder ein Paar, das sich küsste und wartete, ob eventuell noch mehr zu sehen sein würde.

Und tatsächlich, auch dieser Mann begann nach kurzer Zeit, der Frau in die Bluse zu greifen. Er knetete die Brüste nicht, wie der andere Mann es getan hatte, sondern streichelte sie, speziell die Brustwarzen.

Dann zog er der Frau die Bluse und den BH aus, und ich bekam deren Brüste zu sehen. Sie waren sehr groß, hingen aber herunter. Die Warzen waren hell und groß und er begann sie mit der Zunge zu bearbeiten. Offenbar gefiel dies der Frau sehr gut.

Sie begann laut zu atmen und griff ihm dann in die Hose. Zum Vorschein kam wieder so ein „Riesending“, zwar etwas kürzer als der des anderen Mannes, aber immer noch unangenehm groß. Sie rieb ihn, wie ich es schon kannte, während er weiter ihre Brüste bearbeitete. Dann, beide atmeten schon schnell und hörbar, wurden die beiden hektisch und zogen schnell alle Sachen aus. Die Frau legte sich auf den Rücken und er sich auf sie.

In diesem Moment sah ich zum ersten Mal die Vulva einer erwachsenen Frau. Das heißt, zunächst sah ich gar nichts, denn man konnte nur einen riesigen Haufen Haare sehen. Dann aber wurde mir langsam klar: Da unter den Haaren war jener Mund, jener längs geführte Schlitz mit den beiden Lippen war, den ich schon kannte.

Ich konnte mich gut erinnern, wie das bei Rita ausgesehen hatte, musste jetzt aber umdenken. Zunächst wegen all der Haare, aber dann auch wegen der Größe. Was die Frau da hatte, war doch deutlich grösser im Vergleich zu dem kleinen „Schlitz“ bei Rita, aus dem Pipi kam. Nicht einfach nur, weil die Frau größer war als Rita, auch im Verhältnis zum Körper war dies größer. Die Frau lag da, die Füße kaum zwei Meter vor mir, mit geöffneten Beinen und ich konnte mir alles in Ruhe ansehen.

Die beiden hatten aber irgendwelche Schwierigkeiten. Die Frau redete in intensivem Ton auf ihn ein und er ging von ihr herunter. Offenbar war es ihr zu hart auf dem Boden und mit ihm auf sich. Nach einiger Zeit von intensivem Getuschel legte er sich schließlich auf den Rücken und sie setze sich auf ihn. Sie nahm seinen großen erigierten Penis in die Hand und ich dachte, sie würde ihn jetzt da längs in den Schlitz zwischen ihre Lippen legen.

Welche Überraschung, als ich sah, sie führte ihn senkrecht zu ihrem Körper und zu einem Punkt mehr zum unteren Ende der Vulva hin. Dort - ich konnte es deutlich sehen, sonst hätte ich es nicht geglaubt, führte sie ihn an eine Stelle, wo er in ihren Körper hinein fuhr.

Sie bewegte ihren Körper auf und nieder und er drang mit jedem Mal tiefer in sie ein. Schließlich war er mit der ganzen Länge seines Riesendings in ihr drin! Diese Frau musste dort eine Riesenausbuchtung im Körper haben, sonst hätte der da nicht hineingepasst. Ich war ganz nah und konnte deutlich sehen, es war nicht die Öffnung im Hintern, in der er drin war. Die war vielmehr ein wenig weiter hinten noch zu sehen.

Ob alle Frauen dort so eine Öffnung im Körper hatten? Wozu sollte das gut sein?

Sie bewegte sich mit dem Unterkörper auf und ab und ich konnte leicht die typische Bewegung wiedererkennen, die Männer anregte, nämlich die Haut am erigierten Penis herauf und herunter zu schieben. Ich konnte sogar sehen, wie die Haut ihres ‚Hohlraumes’ bei jeder der Hinaus-Bewegungen ein wenig mit heraus befördert wurde. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dies eine „normale“ Ausführung jener Beschäftigung der Erwachsenen miteinander sein konnte.

Sie wurde immer schneller in der Auf- und Ab-Bewegung und atmete und stöhnte immer schneller. Er atmete ebenfalls laut hörbar. Dann änderte sie die Bewegung. Sie blieb jetzt ganz auf ihm sitzen, so blieb sein Ding ‚bis zum Anschlag‘ drin und sie bewegte den Unterleib vor und zurück, erst langsam und dann immer schneller. Nach einer Zeit kamen beide offenbar zur höchsten Erregung. Er bewegte sich mit höchster Intensität gegen den Rhythmus ihres Körpers und sie fuhr mit weit geöffneten Mund vor und zurück. Beide erstarrten dann in der Bewegung und fielen übereinander.

Dieses Erlebnis gab mir erneut zu denken. Ich war hauptsächlich besorgt um die Größe des Phallus und was das für mich in der Zukunft eventuell bedeuten könnte. Ebenso musste ich mich jetzt zweifelnd fragen, ob diese ‚Öffnung’ im weiblichen Körper generell vorhanden war, eventuell sogar zum ausdrücklichen Zweck, den Männern dieses Erlebnis zu gönnen. Aber warum sollte die Natur dies vorgesehen haben, wenn die Frauen dies doch genauso gut mit der Hand machen konnten?


9. Neue Spiele

Das nächste wichtige Ereignis mit meinen Freundinnen war Ende September: Die Familie Lillis und Hertas (die Schwestern) zog um in die Maximilianstrasse, in eine weit größere Wohnung. Ihr Vater muss wohl ein ‚großes Tier‘ gewesen sein, er konnte sich eine Wohnung in der Maximilianstrasse leisten.

Wenn ich heute durch die Maximilianstraße gehe, erinnere ich mich an jene Nachmittage dort in der Wohnung, aber auch an Thomas Mann. Er beginnt seinen ‚Tod in Venedig’ mit der Hauptfigur in München in der Maximilianstrasse. Sicher eines der wichtigsten Werke der Literatur deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts.

Ich hätte mir vorstellen können, man würde die Maximilianstrasse in Thomas-Mann-Allee umbenennen. Dann überlegte ich mir aber: „Dann würde ein auf den Spuren Thomas Manns wandelnder ja nicht mehr finden, in welcher Strasse denn Aschenbach die Geschichte des Endes seines Leben beginnt.“

Also besser eine andere wichtige Strasse nach ihm benennen? Vielleicht auch ein Denkmal aufstellen? Die Ungererstrasse hätte sich vielleicht geeignet, die ja auf der zweiten Seite des ‚Tod in Venedig’ auftaucht. Hat Thomas Mann doch 40 Jahre seines Lebens in München verbracht.

Der geneigte Leser möge, so er einen Stadtplan von München hat, getrost nachsehen. Man hat tatsächlich sowohl eine Thomas-Mann-Allee als auch ein Heinrich-Mann-Allee benannt. Die ehemalige Föhringer Allee ist unbenannt worden, in einem abgelegen Winkel Bogenhausens, direkt am Isarufer, gut versteckt unter der großen Brücke des ‚Mittleren Ringes’ über die Isar, ein Platz, der uns im weiteren Verlauf der Geschichte erneut begegnen wird.

Nur damit niemand eventuell auf die Idee käme, München hätte dem großen Dichter in irgendeiner Weise eine Reverenz erweisen wollen. Hatte man nicht eben noch seine Bücher verbrannt? Und nun plötzlich sollte alles nicht mehr wahr sein? Nein, wenn man denn schon dem neuen Zeitgeist Tribut zollen muss, so macht man das in einer Art und Weise, die jedem klar macht, man hat seine Grundsätze nicht geändert.

Nun, wahrscheinlich hätte es Thomas Mann sowieso nicht gefreut, von den gleichen Politikern geehrt zu werden, die den neuen Münchener Flughafen nach einem Politiker benannten, der...... Na, lassen wir das!

Es mag jemand argumentieren, Thomas Mann habe eben dort gewohnt, in der Poschinger Straße 1, Ecke Föhringer Allee, bis er 1933 aus Deutschland fliehen musste. Mir scheint das aber eher ein billiger Vorwand, keine bedeutende Straße in München nach ihm zu benennen.

In diesem Zusammenhang fällt mir auch immer Ulm ein. Wenn der geneigte Leser dort einmal vorbeikommt, möge er die Stadt doch einmal besuchen und versuchen, irgendeine würdige Ehrung für einen ihrer größten Söhne und einen der wichtigsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, Albert Einstein, zu finden.

Wo kämen wir denn da hin, wenn in unserer sauberen Stadt ein wichtiger Ort nach einem D….juden benannt würde? Das ist, wie man weiß, natürlich kein Antisemitismus. Antisemitismus ist vielmehr, wenn man die Schlächtereien Israels beim Namen nennt.


Dort in der Maximilianstraße hatten Lilli und Herta ein großes Zimmer für sich allein. Dies löste ein Problem für uns, denn jetzt, Ende September, begannen schon die ersten kalten Tage und es wäre sowieso nicht mehr möglich gewesen, im Freien in Sportkleidung zu spielen. So gingen wir jetzt sehr oft zu ihnen zum Spielen. Dort konnte ich auch bis abends um Sieben bleiben, weil meine Mutter wusste, wo ich war.

Üblicherweise trafen wir uns jetzt gar nicht mehr an der Lukaskirche, sondern gingen gleich in Lillis und Hertas Wohnung. Die beiden hatten in ihrem Zimmer so eine Art Kuschelecke gebaut, mit Matratzen auf dem Boden und einem Vorhang außen herum.

Wenn wir Raufen spielen wollten, zogen wir uns dorthin zurück. Lilli schloss dann das Zimmer von innen zu. Ihren Eltern gefiel dies offenbar gar nicht. Ihre Mutter klopfte gegen die Tür und rief, aber Lilli spielte die Entrüstete

“Wir wollen unter uns sein! Kann man denn in diesem Haus kein Privatleben haben?”

rief sie durch die geschlossene Tür. Tatsächlich akzeptierte ihre Mutter dies. Kurz danach war auch schon wieder offen und erst später wurde erneut zugeschlossen. So schöpfte ihre Mutter offenbar keinen Verdacht.

Jetzt hatten wir aber ein anderes Problem. Wir waren ja dick angezogen und konnten so nicht unser Raufspiel in der letzten Version machen. Aber unser Einfallsreichtum kannte wieder keine Grenzen. Vor dem Raufen wurde ein Pfänderspiel eingeschoben. Wir hatten schon öfters Kartenspiele gemacht und jetzt wurden Karten von einem Haufen gezogen und wer die höchste Karte hatte, musste ein Pfand geben. Die einzigen Pfänder, die wir hatten, waren unsere Kleidungsstücke. So wurde das Pfänderspiel zu einem Ausziehspiel. Wir stoppten aber nicht etwa, wenn jemand nur noch die Unterhose oder nur noch BH und Schlüpfer anhatte, sondern machten weiter, bis alle nichts mehr anhatten.

„Wir hatten dies auf einer unserer Lagebesprechungen so beschlossen. Wir wollten alle deinen Zwiedelwutz sehen, den wir ja schon oft gespürt hatten. Bei uns dagegen würdest du ja nicht viel Neues sehen, denn die Brüste der größeren Mädchen kanntest du ja schon. Wir hatten als sicher angenommen, du würdest dich nicht weigern, auch die Unterhose auszuziehen, wenn wir ebenfalls alles auszögen. Und damit hatten wir uns nicht getäuscht.

Welche Enttäuschung, als wir ihn dann wirklich zu sehen bekamen! Er war ja wirklich winzig klein, obwohl er keck schräg nach oben in die Luft stand.“

Mir war gar nicht bewusst gewesen, die Mädchen waren wild darauf, ihn zu sehen. Als wir das Pfänderspiel zum ersten Mal machten, und ich merkte, wir würden nicht halt machen beim Ausziehen, hatte ich vielmehr mein Augenmerk auf den Mund der Mädchen da zwischen den Beinen gelegt.

Die Situation war so: Ich nur noch die Kniestrümpfe und die Unterhose anhatte, und die Mädchen waren auch schon sehr leicht bekleidet, als Herta, die nur noch ihr Höschen anhatte, die höchste Karte zog. Sie zog es ohne irgendwelche Umstände aus und ich konnte sehn, sie dort schon Haare, aber nur wenige, wenn diese auch schon lang waren.

Man konnte aber den kleinen Hügel über den Lippen noch gut sehen und dann den Ansatz der Lippen und den Anfang des Schlitzes. Dieser Anblick ließ meinen Kleinen aufstehen, was der (gewohnte) ihrer nackten Brüste vorher noch nicht bewirkt hatte. Die nächste höchste Karte zog die zweitjüngste der Mädchen, die damit ihre Bluse ausziehen musste und dann nur noch ihr Höschen anhatte (Brust und BH hatte sie ja noch nicht).

In der Folge traf es mich: Ich musste die Socken ausziehen (wir hatten ausgemacht, Schuhe und Socken galten jeweils paarweise, damit das Ganze sich nicht zu lange hinzog). Dann war Lilli dran, die ebenfalls die Socken auszog und dann nur noch BH und Höschen anhatte. Dann war es wieder Herta, die aber nichts mehr ausziehen konnte. Dadurch traf es die zweithöchste Karte, die gehörte Viviane, die jetzt auch nur noch das Höschen anhatte und dann war es geschehen.

Ich hatte wieder die höchste Karte und zog die Hose aus. Mir war klar, die Mädchen sahen, er war steif, und es war mir unbehaglich. Aber es war kein großes Problem, weil ich mit den Mädchen ja schon sehr intim war.

„Genauso ging es uns auch. Wir hatten eigentlich nicht den Eindruck, uns vor einem Jungen auszuziehen, weil du ja gewissermaßen zur Familie gehörtest.“

Danach ging es ganz schnell, bis alle Mädchen als letztes ihr Höschen ausgezogen hatten. Bei Lilli sah man dunklere Haare, die bereits einiges ein wenig verdeckten. Marianne hatte auch bereits Haare dort, während die beiden jüngeren Mädchen noch, wie ich, keine Haare hatten. Bei ihnen konnte man alles gut sehen, aber es war eben nicht mehr zu sehen als das, was ich von Rita schon kannte. Es wurde mir klar, es war doch ein großer Unterschied zur Vulva einer erwachsenen Frau oder einer schon herangewachsenen Jugendlichen.

Gleich darauf gingen wir übergangslos zum Raufen über. Jetzt spürte ich meinen Kleinen also direkt, ohne Textil dazwischen, in der Vulva der Mädchen. Ein faszinierendes Gefühl, irgendwie anders als vorher. Während sie vorher auf eine Stoffschicht gedrückt hatten, konnte ich ihn jetzt deutlich da zwischen ihren Lippen fühlen. Er war richtig "drinnen" und rechts und links konnte ich die Lippen der Mädchen spüren. Er war ja noch klein und passte da in seiner ganzen Länge hinein. Aber das eigentliche schöne Gefühl wurde dadurch nicht verändert.

„Ja, auch wir Mädchen hatten eigentlich erwartet, es müsste sich etwas sensationell Neues tun, wenn man es nackt macht, aber der Unterschied war nicht so riesig.“

Im Laufe der folgenden Wochen wurde das nackte Raufen schon zur Routine. Während die Mädchen am Anfang peinlichst darauf bedacht waren, vor mir nie die Beine zu öffnen, außer beim Raufen selber, wenn sie auf mir lagen, ging diese Vorsicht dann mit der Zeit verloren. Einmal hatte Marianne sogar ihre Beine im Sitzen ganz weit geöffnet, direkt neben meinem Kopf, während eines der anderen Mädchen auf mir lag. Ich weiß nicht, ob sie es absichtlich tat.

Sie schloss die Beine jedenfalls nicht, als ich den Kopf zu ihr hin drehte und jetzt aus nächster Nähe betrachtete, was es da zu sehen gab.

Jetzt wurde mir klar, da drinnen war nicht einfach ein Hautlappen, sondern noch einmal ein Paar von inneren Lippen, das aber nicht oben, am Ansatz der äußeren Lippen anfing. Dort setzte vielmehr ein kleiner Strang von Haut an (so schien es mir damals jedenfalls), der dann, ein wenig weiter unten, in eine kleine Spitze auslief, von der dann die inneren Lippen ausgingen. Diese Spitze war genau an jener Stelle, an der ich bereits früher den „kritischen Punkt“ ausfindig gemacht hatte. Erst viele Jahre später erfuhr ich von meiner ersten Frau: Dort verbirgt sich unter einem kleinen Hautschutz die Klitoris.


10. Ein Höhepunkt

Als Lilli zum ersten Mal zum Höhepunkt kam, hatte ich schon so etwas geahnt. Sie war ja schon in der Pubertät.

Ich wußte nicht, was das sonst noch so mit sich brachte, aber ich merkte, daß sie mit einem Mal ihre Zeit beim Raufen immer mehr ausdehnte, bis manchmal die Anderen schon ungeduldig wurden, und daß sie anfing, mit offenem Mund und laut zu atmen und jenen Blick-in-die-Ferne bekam, Anzeichen, die ich ja jetzt von meinem Anschaungsunterricht im Unterschlupf schon kannte.

„Lilli erzählte uns, daß sie das schöne Gefühl plötzlich steigern konnte zu Gefühlen, die weit schöner und intensiver waren als das, was wir kannten. Zuerst machte sie eine bestimmte Technik dafür verantwortlich, aber dann stellte sich schnell heraus, daß es nicht die Technik, sondern sie war, die den Unterschied ausmachte. Sie war ja die Älteste von uns.“

Was mir gleich auffiel, war, daß es jetzt da zwischen den Lippen bei Lilli feucht und glitschig wurde. Es war ja bei den Mädchen dort bisher immer trocken gewesen. Etwas Feuchtes hätte ich auch sehr befremdlich gefunden, denn ich hätte an Pipi gedacht. Jetzt aber, wo ich etwas Feuchtes fühlte, war klar, daß es kein Pipi war. Es mußte eine spezielle Flüssigkeit sein, die weit besser schmierte, als Pipi das getan hätte.

Sie ermöglichte es Lilli jetzt, statt rhythmisch auf den kritischen Punkt zu drücken, eine kleine halbkreisförmige Vor- und Zurückbewegung zu machen, was zu einem Reiben meines Penis durch ihre Vulva hinauf und herunter führte. Auch dies erkannte ich gleich wieder. Das Reiben am Penis und (wie ich meinte) durch die Vulva war doch genau das, was die Erwachsenen machten, um ihre überwältigenden Gefühle zu bekommen!

Nachdem Lilli schon zwei Wochen lang ihr Raufen immer mehr ausgedehnt hatte, kam der Tag, an dem sie ihren ersten Orgasmus bekam. Wir alle erlebten ein ungeahntes Schauspiel.

Als Lilli über mir war, dehnte sie das Raufen erneut lange aus. Sie rieb und rieb immer schneller. Ihr lautes Atmen ging über in kleine, unterdrückte Schreie. Sie „pumpte“ nicht mehr auf und ab, sondern hielt mich fest umklammert.

Dann rieb sie mit höchster Geschwindigkeit, bäumte sich auf, stöhnte wie in starken Schmerzen, fiel schließlich über mich und blieb fast regungslos liegen, die Augen verdreht und stöhnte laut „Aaaahhh, Aaahhh, Aaaahhh“. Ihren Körper durchliefen Zuckungen, die ich deutlich spürte.

Sie rieb jetzt nur noch ganz langsam weiter und blieb lange, fünfzehn oder zwanzig Sekunden in diesem Stadium der Ekstase, bis sie aufhörte zu reiben und sich jetzt ganz eng an mich schmiegte und mehrmals tief und laut durchatmete.

So blieb sie eine ganze Zeit. Erst dann rappelte sie sich langsam hoch, ausser Atem, und umarmte wortlos ihre Schwester.

„An diesem Tag konnten wir kaum erwarten, bis Du dich verabschiedet hattest. Wir bestürmten Lilli zu erzählen, wie es war. Aber sie sagte nur, es sei unbeschreiblich schön und wir würden selbst sehen, wenn wir älter wurden.“


11. Marianne

Kurz nach diesem Ereignis spürte ich auch bei Marianne eine Veränderung. Sie begann ebenfalls die Zeit beim Raufen auszudehnen. Sie war ja nur wenig jünger als Lilli.

Auch bei ihr begann ich zu spüren, wie es dort feucht wurde. Auch sie ging vom Drücken zum Reiben über. Dann aber, nach einiger Zeit Reiben, brach sie das Raufen immer wieder abrupt und kommentarlos ab.

Sie machte auch noch etwas Anderes. Während des Raufens bewegte sie den Oberkörper nicht mehr auf und ab, sondern ging nur soweit herunter, bis ihre kleinen Brustwarzen meinen Körper berührten. Dann rieb sie diese leicht an meiner Haut hin und her. Sie wurden größer und hart.

So ging das eine ganze Zeit. Lilli bekam jetzt regelmäßig ihren Orgasmus, während Marianne die Zeit immer mehr ausdehnte, aber das Raufen dann immer plötzlich abbrach.

„Als wir merkten, daß auch Marianne ihre Gefühle jetzt steigern konnte, fragten wir sie immer wieder, wie es ist, und warum sie immer plötzlich aufhört. Aber sie gab keine Auskunft. Nur einmal sagte sie, daß sie es nicht ertragen könnte, wenn das Gefühl zu intensiv würde.“

Doch dann, nur wenige Wochen nachdem Lilli ihren ersten Orgasmus bekommen hatte, kam der unvergeßliche Tag, als auch Marianne nicht mehr auf halbem Wege abbrach.

Sie rieb immer weiter, einmal schneller, dann wieder langsamer, mit offenem Mund, laut atmend, die Augen nach oben verdreht. Zeitweise umklammerte sie mich mit aller Kraft, dann stützte sie sich wieder hoch, rieb ihre Brustwarzen wieder gegen mich und fiel erneut über mich. Es dauerte lange, viel länger als bei Lilli, sie schien gar nicht mehr aufhören zu wollen.

Sie versuchte offenbar alle lauten Äußerungen zu unterdrücken, schaffte das aber nicht ganz. Wenn die Gefühle so stark waren, daß sie es nicht mehr aushielt, grunzte sie in einer Art von unterdrücktem Schrei.

Schließlich, nach vielen Minuten Reiben, gab es kein Halten mehr. Sie wollte es jetzt offenbar unbedingt wissen. Sie rieb in frenetischen Rhythmus, umklammerte mich mit äußerster Kraft, gab eine Reihe von kleinen spitzen Schreien ab und dann begann ihr ganzer Körper zu vibrieren, in einer Art, wie ich es noch nie gesehen (oder gefühlt) hatte.

Ich fühlte, wie sie erstarrte. Sie stützte sich hoch mit völlig verdrehten Augen, in denen nur das Weiße zu sehen war. Sie begann einen Schrei, den sie aber gleich wieder unterdrückte. Sie umklammerte mit aller Kraft die Kissen, auf denen wir lagen. Durch ihren Körper gingen Schauer und Krämpfe.

Dann legte sie sich wieder auf mich, begann weiter zu reiben und die Krämpfe, die durch ihren Körper gingen, hörten nicht auf! Weiter und weiter rieb sie und ein Schauer von Krämpfen nach dem anderen schüttelte ihren Körper. Ich konnte es genau spüren und es wollte nicht aufhören! Ich hatte nun schon einige weibliche Orgasmen gesehen und bei Lilli auch gespürt, aber das hier war unvergleichlich!

Es ging vielleicht eine oder anderthalb Minuten, sie rieb langsam weiter, Konvulsionen zuckten durch ihren Körper und sie begann zu weinen. Sie schluchzte und die Tränen liefen ihr herunter.

Dann erst merkte ich, wie die Zuckungen schwächer wurden, ihre Laute leiser und ihre Umklammerung lockerer. Schließlich hörte sie auf zu reiben und nur ab und zu lief noch ein Schauer durch den Körper. So blieb sie, immer noch weinend, auf mir liegen, die um uns herum sitzenden Mädchen sprachlos vor Staunen.

Sie war völlig ausser Atem. Erst nach vielleicht drei Minuten seit Beginn ihres Höhepunktes erhob sie sich langsam und wie in Trance. Hemmungslos weinend fiel sie Lilli in die Arme. Sie stammelte unter Schluchzen:

„Es ist zu stark, man kann es nicht aushalten, aber es ist so schön!“

Danach weigerte sich Marianne eine ganze Zeit lang, an unserem Raufspiel teilzunehmen.

„Wir fragten sie, warum sie nicht mehr wolle, es sei doch so schön gewesen. Sie sagte, sie könne es nicht unterdrücken, sie müsse schreien, dürfe ja aber nicht, um uns nicht zu verraten. Sie wisse nicht, ob sie das Schreien noch ein zweites Mal verhindern könne.“

Doch dann, einige Zeit später, machte sie doch wieder mit und wir erlebten erneut die ganze Wucht ihres Superorgasmus. Doch diesmal folgte kein Weinkrampf, sondern nur minutenlange Atemnot und tiefe Erschöpfung.

„Nach dem zweiten Mal sagte sie hinterher, daß es nicht mehr ganz so schwer gewesen sei, das Schreien zu unterdrücken. Sie war eine von jenen Frauen, die einen Superorgasmus bekommen können, der ein bis zwei Minuten andauert.“

So ergab sich jetzt eine neue Routine. Am Anfang unseres nachmittäglichen Zusammensein, wenn wir uns ausgezogen hatten, besorgten sich Lilli und Marianne jeweils einen Orgasmus mit mir.

Dann kamen die drei anderen Mädchen mit normalem Raufen dran, d.h. wir machten uns jetzt nicht mehr die Mühe, am Anfang noch ein „Raufen“ anzudeuten, denn es sah ja niemand zu.

Dann gingen wir zu anderen Spielen über und im Verlauf des Nachmittags reklamierten die drei jüngeren Mädchen, daß sie noch einmal Raufen wollten. Meistens ließ Lilli dann nur noch einmal Raufen für die drei zu, nur selten zweimal.

12. Herta

„Für Miriam und mich wurde es immer weniger interessant, Montags bis Mittwochs mit zu Lilli und Herta zu gehen. Zunächst, bevor Lilli entdeckte, daß man auch mehr als einen Orgasmus bekommen kann, ging es noch, weil zumindest zwei- oder dreimal noch Raufen gespielt wurde und wir so auf unsere Kosten kamen.

Aber dann, als auch Herta zum Höhepunkt kommen konnte und Lilli und dann auch Herta den Mehrfachorgasmus entdeckten, wurde es für uns immer langweiliger. Fast die ganze Zeit wurde Sex gemacht, was wir ja noch nicht konnten, die anderen Spiele wurden vernachlässigt und wir kamen nicht einmal jedesmal mehr zum Raufen dran.

Miriam und mir war ja klar, daß wir wahrscheinlich noch zwei Jahre brauchen würden, bis wir auch zum Höhepunkt kommen konnten. So blieben wir dann immer öfter weg und gingen schließlich gar nicht mehr hin.“

Es war etwa um Weihnachten herum, als Herta ebenfalls zuerst einige Anzeichen zeigte und dann schließlich auch zum Orgasmus kam. Sie war zwar zwei Jahre jünger als Lilli, aber offenbar körperlich weiter entwickelt.

Eventuell waren auch Lilli und Marianne einfach körperlich weniger entwickelt gewesen.

Bei Herta war alles weit schwieriger, langwieriger und weniger spektakulär. Sie wurde erst feucht da zwischen ihren Lippen, wenn wir schon eine ganze Weile gedrückt hatten.

Sie brauchte lange, bis sie die Technik mit dem Reiben heraus hatte. Sie mußte noch viel länger als Marianne reiben, die sowieso schon länger als Lilli gebraucht hatte, um zu deutlicher Erregung und dann zum Orgasmus zu kommen.

Sie stöhnte und schrie nicht, lediglich ihr Atem ging etwas heftiger und sie schloß die Augen. Daß sie überhaupt zum Orgasmus kam, merkte ich eigentlich nur daran, daß sie mich dann heftig an sich drückte. Keine Schauer, keine Krämpfe und nach höchstens zehn Sekunden war bei ihr alles vorbei.

Beim ersten Mal sagte sie danach zu Lilli und Marianne:
„Also das war’s?! Ihr hattet doch gesagt, daß es die größte Sache auf Erden ist. Davon kann doch gar keine Rede sein! Ja, es ist schon schön, aber doch nichts, ohne das man nicht auskommen könnte!“

Trotzdem ließ es sich auch Herta nicht nehmen, jetzt regelmäßig zum Orgasmus zu kommen.

Kurz danach im neuen Jahr, als die beiden jüngeren Mädchen schon nicht mehr zu unseren Spielnachmittagen kamen, begann die Sache mit dem Ringfinger.

Ich griff ja immer von unten, von der Rückseite der Oberschenkel her an die Hintern der Mädchen und ging dann etwas nach oben, nicht soweit, daß ich die eigentlichen Hinterbacken in den Händen hatte, sondern nur soweit, daß ich genau am Ansatz blieb. Vor allem bei Lilli, die sehr dünne Oberschenkel hatte, kam es daher ab und zu vor, daß der Mittel- oder Ringfinger einer Hand ganz um den Oberschenkel herum reichten und die Fingerspitze Kontakt mit einer Stelle bekamen, an der es weich und feucht war.

Ich konnte schnell meine anfängliche Befürchtung zerstreuen, daß ich das Löchlein im Hintern erwischt hatte. Ich fühlte vielmehr eindeutig, ich war am unteren Ende der Vulva. Nachdem dies einige Male passiert war, begann Lilli meine Hand dahin zu schieben: Sie wollte, daß meine Finger dahin kamen!

Mit dem guten Tastsinn, den man da in den Fingerspitzen hat, konnte ich dann genau herausfinden, daß da zwischen den Lippen ein Bereich war, der glitschig, aber relativ hart war und auch das Stück zwischen der Vulva und dem Löchlein im Hintern ziemlich hart ist.

Aber dazwischen, genau da am unteren Ende der Vulva war ein kleiner runder Bereich, der weicher war und den man etwas eindrücken konnte. Jetzt plazierte ich bei den drei größeren Mädchen immer den Ringfinger der rechten Hand genau so, daß er auf diesem weicheren Bereich zu liegen kam und auf ihn drückte.

Durch das Spannen und Entspannen des Hinterns der Mädchen bei der Vor- und Rückreibbewegung führte dies jetzt automatisch dazu, daß mein Ringfinger abwechselnd fester auf diesen Bereich drückte und dann wieder etwas weniger.

Wenn die Mädchen sich mehr erregten, spürte ich, daß ich den Bereich nicht nur etwas eindrücken konnte, sondern daß sich da eine kleine Öffnung auftat. Die Spitze meines Ringfinger glitt etwas hinein und wieder heraus.

Offenbar waren die Mädchen ganz wild auf diesen Anreiz, denn nach kurzer Zeit sorgten alle drei dafür, daß mein Finger immer genau da war.

Mir war natürlich klar, daß es sich genau um die Stelle handelte, wo ich bei jener Frau im Unterschlupf den Eingang zu der Ausbuchtung gesehen hatte, in die der ganze große Phallus jenes Mannes hineingefahren war.

Nun erst wurde klar, daß alle Frauen dort eine Öffnung haben mussten. Allerdings war die winzige Öffnung, die ich da fühlte, überhaupt nicht mit jener großen Öffnung zu vergleichen, die ich bei der Frau im Unterschlupf gesehen hatte.

Etwas anderes Faszinierendes fühlte ich jetzt bei allen dreien, wenn sie zum Höhepunkt kamen: Kurz vor dem Orgasmus (oder war das eigentlich schon der Beginn?) öffnete sich das Löchlein etwas, so daß mein Ringfinger etwas tiefer hinein rutschte.

Dann, während des Orgasmus, schloß sich das Löchlein mehrmals ruckartig und drückte meinen Finger heraus, öffnete sich dann wieder und so weiter. Bei Lilli waren es immer 5 bis 6 „Zuckungen“, bei Marianne waren es Gruppen von jeweils drei Zuckungen mit Pausen zwischen den Gruppen, meistens 10 bis 12 dieser Dreiergruppen, und bei Herta waren es immer nur einmal zwei oder drei Zuckungen. Nach den Orgasmen war mein Ringfinger immer bis zum ersten Glied drin.

Vor allem Herta legte größten Wert auf meinen Finger dort. Ich bemerkte, daß sie jetzt, mit der zusätzlichen Stimulation meines Fingers in der Vagina (oder besser, am Eingang der Vagina) viel schneller zur Erregung und zum Orgasmus kam. Sie war jetzt meistens schneller als Marianne.

Lilli war die erste, die einmal in der Ruhephase nach ihren Orgasmus, während sie sich noch an mich schmiegte und mein Finger noch drin war, erneut zu reiben begann.

Beim ersten Mal hörte sie gleich wieder auf, stutzte einen Moment und begann dann erneut. Sie rieb erneut in höchster Geschwindigkeit und ich merkte, daß sie schnell wieder (oder immer noch?) in starker Erregung war. Und dann, nicht einmal zwei Minuten, nachdem sie wieder begonnen hatte, kam sie erneut zum Höhepunkt, genau wieder mit den gleichen 5 bis 6 Zuckungen wie beim ersten Mal.

Kurze Zeit nach diesem Ereignis begann auch Herta weiter zu reiben und kam ebenso wie Lilli zum zweiten Orgasmus. Marianne dagegen versuchte es nie.

Nun war es naheliegend, daß sie auch einmal versuchten, auch nach dem zweiten Orgasmus noch weiter zu reiben. Wieder war es Lilli, die es zuerst ausprobierte. Und es funktionierte. Kurz danach kamen Lilli und Herta jeweils auf drei Orgasmen jedesmal, Lilli oft auch auf vier.

Mein Finger, der ja spätestens beim ersten Orgasmus jeweils hinein rutschte in das Löchlein, blieb dann drin. So war er jetzt die meiste Zeit drin, wenn wir unsere Sexspiele machten. Durch ihre Reibbewegung rutschte er immer am Eingang des Löchleins hinein und heraus.

Jetzt dehnten sich unsere sexuellen Spiele ziemlich aus. Es blieb nicht viel Zeit für andere Spiele. Wir waren jetzt eine feste Vierergruppe. Wir taten jetzt auch nicht mehr so, als würden wir raufen. Ich legte mich einfach hin und Lilli kam als erste dran und legte sich auf mich.

Schließlich ließen wir auch das Pfänderspiel. Wir zogen uns einfach aus. Wir machten jetzt fast immer an jedem unserer Nachmittage zweimal Sexspiele, jeweils am Anfang und am Ende.

Dazwischen zogen wir uns an, schlossen die Tür auf, spielten andere Spiele, um dann gegen Ende des Nachmittags noch einmal eine Session Sexspiele einzulegen, wieder mit vier Orgasmen für Lilli und drei für Herta.

Marianne machte beim zweiten Mal nicht mit. Ihr Superorgasmus war offenbar völlig ausreichend für einen Tag. Wenn ich die Zahl der Zuckungen verglich, lag sie ja immer noch vorne.

Ich hatte keine Ahnung – und die Mädchen wußten es anscheinend auch nicht - , daß der weiche Bereich, auf den ich da drückte und der nur ein kleines Löchlein freiließ, das Hymen (Jungfernhäutchen) der Mädchen war. Bei der intensiven Reiberei mit dem Finger dort war ständig die Gefahr gegeben, daß es einriß oder durchstoßen wurde. Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wenn es plötzlich zu bluten begonnen hätte und das Mädchen über die Schmerzen geklagt hätte. Wahrscheinlich hätten wir die Nerven verloren und es wäre alles herausgekommen. Aber wir hatten Glück, das geschah nicht.

13. Dann kam ich dran

Im Februar des darauffolgenden Jahres bekam ich meinen ersten Orgasmus.

Einerseits hatte ich dies eigentlich noch nicht erwartet, andererseits war ich ja gleichaltrig mit Herta und so war es doch nicht so ungewöhnlich. Später hörte ich, daß die Jungs üblicherweise später in die Pubertät kommen. Vielleicht war ich ja etwas früher dran als die meisten oder die Mädchen waren später dran als üblich.

Zuerst spürte ich, während die Mädchen rieben, wie sich das schöne Gefühl verstärkte, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. So ging das einige Tage.
Doch dann plötzlich, an einem der folgenden Tage, es war Marianne, die gerade dran war, wurde es immer schöner und noch schöner und dann steigerte es sich noch einmal und dann, dann wurde es noch einmal zehnmal schöner und ich explodierte in einer Wolke von Lust.

Genau in diesem Moment merkte ich, daß Marianne auch gerade ihren Superorgasmus bekam. Während sie da über mir ihren lang anhaltenden Orgasmus hatte, war meiner längst abgeklungen. Er war nur ganz kurz, weniger als 10 Sekunden lang gewesen.

Trotzdem, er war wunderschön gewesen. Es war das Schönste, was ich je erlebt hatte. Nichts im Leben war vergleichbar damit. Jetzt verstand ich, warum all die Erwachsenen, die ich heimlich beobachtete, soviel Wert darauf legten, so wild danach waren.

Ich hatte nicht geschrien und nicht gestöhnt, die Mädchen hatten gar nichts gemerkt!

Doch jetzt gab es ein Problem. Noch während Marianne da über mir ihren Orgasmus auskostete, war er schon weniger hart geworden und danach fiel er ganz zusammen.

Als Herta als Nächste anfing zu reiben, wollte er nicht wieder hart werden. Ich hatte auch noch gar keine Lust, es gleich wieder zu machen so kurz nach meinem Orgasmus. Ich sagte, mir sei nicht gut und ich müsse nach Hause. Auch am folgenden Tag wurde mir nach den ersten Sexspiel schlecht.

Abends im Bett probierte ich jetzt aus, ob ich auch alleine zum Höhepunkt kommen konnte. Ja, tatsächlich! Ich konnte mir dieses schönes Gefühl jetzt immer machen, wenn ich wollte!

Ich war glücklich! Jetzt gönnte ich mir regelmäßig meinen Orgasmus. Gleichzeitig lernte ich auch, daß er jedesmal von unterschiedlicher Intensität war. Manchmal war es wirklich schier zum Schreien schön, manchmal nur eine kleine Intensivierung des Gefühls der sexuellen Erregung vorher. Noch hatte ich keine Ahnung, mit was diese unterschiedlichen Intensitäten zu tun hatten.

Gleichzeitig gab es aber auch eine Schwierigkeit: Wie ich es schon bei den Männern gesehen hatte, schoß bei mir da jetzt auch jene weiße Flüssigkeit heraus, wenn ich den Höhepunkt hatte. Man bekam feuchte Flecken aufs Bettuch oder auf den Schlafanzug. Meine Mutter konnte sie beim Betten machen entdecken.

Dieses Problem gab es nicht, wenn ich meinen Orgasmus da zwischen den Lippen der Mädchen bekam. Meine Flüssigkeit mischte sich mit deren Schmierflüssigkeit und niemand fiel etwas auf.

Auch sonst zog ich den gemeinsamen dem einsamen Sex vor: Da war zusätzlich der Kontakt der Körper, der Haut, der angenehme Anblick der Brüste und der Lippen, das Spüren der Erregung der Mädchen und deren Höhepunkte und noch, was mein Finger da drin spürte. Alles zusammengenommen, genoß ich den Sex mit den Mädchen doch weit mehr.

14. Andere Spiele und das Ende

Schließlich gelang es mir, das Problem mit meinem abschlaffenden Kleinen zu überspielen: Ich erklärte den Mädchen, ich wolle es jetzt nicht mehr mehrmals hintereinander machen, sondern jeweils nur noch einmal, am Anfang und am Ende unserer Spielnachmittage.

Ich gab keine Auskunft über das warum, und sie mußten es schließlich akzeptieren. Am Ende des Spielnachmittags, zwei oder drei Stunden nach dem ersten Mal, hatte ich schon wieder Lust und mein Kleiner stand auch wieder brav auf.

Mit zwei Malen und drei Mädchen ergab sich jetzt eine Art rotierendes System. Es war aber offensichtlich, daß sie es lieber hatten, wie es vorher gewesen war. Sie zogen sich immer alle drei aus, obwohl klar war, daß nur eine drankam. Irgendwie wollten sie damit wohl die Erinnerung wachhalten, wie es eigentlich sein müßte.

So kam es, daß Lilli eines Tages, das muß im März gewesen sein, auf die Idee kam, bei Marianne dorthin zu fassen und mit dem Finger zu reiben, während die beiden mir und Herta zusahen und nackt nebeneinander hockten.

Marianne ließ es sich gefallen und nach kurzer Zeit faßte sie Lilli auch dorthin und rieb. Sie kamen beide nicht zum Orgasmus, machten dies aber jetzt jedesmal, wenn Herta dran war. Kurz danach sah ich auch Marianne und Herta sich gegenseitig stimulieren, wenn ich mit Lilli beschäftigt war. Schließlich begannen auch die Schwestern Lilli und Herta damit, wenn sie nicht dran waren.

Zunächst schien dies mehr eine Art Zeitvertreib zu sein, der keine große Bedeutung hatte, zumal sie ja nicht zum Orgasmus kamen. Dann aber weitete sich der Sex zwischen den Mädchen mehr und mehr aus und verdrängte den Sex mit mir.

Offenbar machten die Schwestern Lilli und Herta, die ja im gleichen Zimmer schliefen, abends im Bett nun auch ein bißchen Sex miteinander, denn sie waren es, die mit neuen Techniken begannen, während ich mit Marianne beschäftigt war.

Sie gingen nach einiger Zeit dazu über, sich aufeinander zu legen und ihre Becken rhythmisch gegeneinander zu pressen. Die unten liegende fuhr dann, so wie ich es machte, der anderen mit der Hand an den Hintern und plazierte den Finger ins Löchlein. Sie wechselten sich ab und so kamen sowohl Lilli als auch Herta zum Orgasmus.

Marianne begann dann auch mit Lili diese Art von Sex zu machen, wenn ich mit Herta beschäftigt war, kam aber so nicht zum Orgasmus.

Lilli und Herta entwickelten kurze Zeit danach eine andere Technik: Sie legten sich mit den Füßen zueinander, öffneten dann die Beine und nahmen sich gegenseitig die Unterkörper zwischen die Beine. Dann nahmen sie sich an beiden Händen und zogen sich zueinander. So drückten sie ihre Vulvas gegeneinander. Dann begann ein heftiges Reiben hin und her und rauf und runter, das von lautem Stöhnen und kleinen, unterdrückten Schreinen begleitet war. Aber so konnten sie sich nicht zum Orgasmus bringen, und diese Technik wurde wieder verlassen.

Nur Marianne und Herta blieben noch eine ganze Zeit dabei, sich nur mit der Hand gegenseitig zu stimulieren. Dann aber, und das leitete endgültig das Ende unserer Raufspiele ein, entdeckten sie, daß sie sich auch mit dem Mund stimulieren konnten.

Eine legte sich auf die andere, aber nun mit dem Kopf nach unten und ging mit Lippen und Zunge da zwischen deren Lippen und lutschte und leckte, bis die andere vor Lust quietschte. Gleichzeitig konnte sie ihr auch einen Finger in jenes Löchlein stecken.

Die unten Liegende tat das gleiche am anderen Ende. Sie schob sich ein Kissen unter den Kopf, so daß sie leichter drankam und begann ebenfalls mit Lippen und Zunge zu stimulieren und steckte ebenfalls einen Finger ins Löchlein.

So kam auch Marianne zum Orgasmus, ohne daß ich noch gebraucht wurde. Jetzt kam es öfters vor, das zwei von ihnen schon angefangen hatten, bevor ich noch kam. Der Sex mit mir brachte offenbar keine besonderen Vorteile mehr.

Unsere Nachmittage dienten nur noch dazu, daß beide es auch mit mir und mit Marianne machten.

Der Sex mit Marianne, den ich immer besonders genossen hatte, weil ihr Orgasmus so beeindruckend war, fiel für mich jetzt ganz weg. Dann begann auch Herta keinen Sex mehr mit mir zu machen. Sie bevorzugte den mit den beiden und nur Lilli machte noch Sex mit mir, einmal nur, am Anfang, wenn ich kam – und das war es dann auch schon.

Wenig später, im April, kam es dann vor, daß sie mich gleich wieder wegschickten, als ich kam, heute wollten sie nicht mit mir spielen und dann, wenige Tage später, ließ mich deren Mutter gar nicht mehr herein:

„Karl, die Mädchen wollen heute unter sich sein. Komm ein andermal wieder.“

Bald danach erklärte mir die Mutter, ich bräuchte jetzt nicht mehr zu kommen:

„Weißt, ab einem bestimmten Alter wollen Mädchen manchmal nicht mehr mit Jungen spielen, das mußt du verstehen!“

Ich verstand es nicht und tauchte noch öfters dort auf, aber die Mutter wies mich immer ab. Unsere Raufkarriere war zu Ende und ich mußte es hinnehmen, auch wenn es weh tat.

Nun hatte ich gelernt: Wenn man Sex miteinander macht, kann einer einfach aufhören damit und der andere kann nichts machen – und das kann weh tun. Das sollte ich noch brauchen in meinem Leben.

Viel, viel später hörte ich von den Schwester Lilli und Herta, daß sie beide verheiratet waren und Kinder hatten. Von Marianne sah und hörte ich nie wieder etwas.


Wird fortgesetzt

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Hier ist der Link zum nächsten Teil: http://milliansstrass.twoday.net/stories/milliansstrass-kapitel-15-und-folgende

Donnerstag, 1. Juli 2010

Roman Milliansstrass - Einleitung und Kapitel 1 bis 5

Dies ist das erste Fortsetzungs-Roman-Blog (jedenfalls soweit ich weiss). Der Roman von Karl Weiss "Milliansstrass" wird hier kapitelweise eingestellt, so wie er bei http://karlweiss.twoday.net veröffentlicht wird.

Der 1. Juli, Beginn eines neuen Halbjahres, ist wohl ein guter Termin, um mit der Veröffentlichung eines Romans in Fortsetzungen zu beginnen. So sei es denn! Hier beginnt der erste Fortsetzungsroman in einem Blog!

Milliansstrass

Roman von Karl Weiss

Cuvilliér-Theater

1. Veröffentlichung

A. Einleitung

Die Maximilianstraße ist eine von Münchens Prachtstraßen. Zu jener Zeit (1956), als unsere eigentliche Geschichte in München beginnt, wie auch 1968, als die Geschichte endet, fand man dort das vornehmste Hotel Münchens, das ‚Vier Jahreszeiten‘, das in der Geschichte nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Maximilianstraße ist und war eine Straße der Theater, Luxus-Restaurants und -Geschäfte, öffentlichen Gebäude, guten Hotels und alles, was sonst noch eine Prachtstraße ausmacht.

Sie beginnt am Max-Joseph-Platz, in der Innenstadt. Dort stehen das Nationaltheater und das Staatsschauspiel und von dort aus geht man auch in die Residenz mit dem berühmten Cuvilliés-Theater (das gerade seine 250 Jahre gefeiert hat). Sie durchquert den Vorort Lehel und zieht sich hin bis zur Isar, an der Maximiliansbrücke, direkt unter dem ‚Maximilianeum‘, das heute den Bayerischen Landtag beherbergt.

Etwa bis zur Hälfte hat sie einen schmaleren Teil, dann öffnet sie sich zum zweiten, breiten Teil, an beiden Seiten mit Anlagen, hinter denen dann die Gebäude stehen. Die Maximilianstraße wurde im ersten Teil des 19. Jahrhunderts von König Maximilian dem Ersten von Bayern als ein verkleinertes Abbild der „Champes-Elysees“ in Paris angelegt.

Da ist nicht nur die Staatsoper, das Staatsschauspiel und das Cuvilliéstheater. Um ihren Anspruch als kulturelles Zentrum Münchens noch zu untermauern, ist mitten in der Maximilianstraße auch noch das Theater ‚Kammerspiele‘, eines der wichtigsten deutschsprachigen Theater. Auch von ihm hören wir gegen Ende der Geschichte noch.

Damals waren eine Anzahl von Gebäuden am Anfang der Maximilianstraße noch Ruinen, den Bomben zum Opfer gefallen, hauptsächlich das Nationaltheater (die Staatsoper), dessen Seitenfront an der Maximilianstraße liegt und der angrenzende Häuserblock, der erst im Jahre 2003 mit der alten Fassade und modernen „Innereien“ wieder bebaut wurde (‚Maximilianhöfe‘).

München Mai 1945 Nationaltheater

Waren die Wunden des Krieges noch zu heilen, wird es schwierig sein, wiederherzustellen, was die Anbetung des ‚goldenen Kalbs mit vier Rädern‘ durch sogenannte Christen angerichtet hat. Sie haben sie in zwei Teile geteilt. Es wurde eine Schneise in die klassische Bebauung geschlagen. Gleich neben der Stelle, wo sie sich in Richtung Isar hin ausweitet, wurde der Münchener Altstadtring quer durch geschlagen, damit Herr Biedermann mit dem Auto direkt in die Innenstadt fahren kann. Was wäre es für ihn auch für eine Erniedrigung, wenn er einmal die U-Bahn benutzen müsste! Freie Fahrt für freie (Spieß-)Bürger!

Durch die Maximilianstraße führte eine Straßenbahnlinie (hier sagen wir Trambahn), als unsere Geschichte beginnt. Straßenbahnen hatten damals noch Schaffner, sowohl im Zugwagen wie im Anhänger (manchmal gab es auch zwei Anhänger), von denen man beim Erreichen einer neuen Station einen lauten Ruf hören konnte. Was da gerufen wurde, sollte eigentlich der Name der Haltestelle sein. Da jene Schaffner aber nun fast alle eingesessene Münchner waren und Bayerisch sprachen, war der Name für den Fremden meist unverständlich (und die Einheimischen wussten ja sowieso, wie die Haltestelle heißt). Manchmal wurde der Name auch noch abgekürzt, wenn sich eine Abkürzung anbot.

Heute hört man in den wenigen verbliebenen Straßenbahnlinien Münchens in perfektem Hochdeutsch die sanfte, sinnliche, weiche Stimme einer Dame mit den Ansagen aus dem Lautsprecher, die zu allem Möglichem einzuladen scheint, nur nicht zum Umsteigen an der richtigen Haltestelle.

Es gab aber keine Haltestelle mit dem Namen Maximilianstraße. Man konnte also keinen Schaffner die ‚Kurzform‘ in Bayrisch rufen hören: „Milliansstrass!“. Man weiß aber, was er gerufen hätte. Man brauchte nur seine Ruf hören, wenn die ‚Tram’ weiter unten am Rand der Innenstadt am Maximiliansplatz ankam: „Milliansplatz!“. Der beliebte bayerische Komiker „Weiss Ferdl“ (Ferdinand Weiss, für die von jenseits des ‚Weißwurst-Äquators‘), dessen Statue heute am Viktualienmarkt steht, hat diese ‚Verstümmelung‘ in seiner unsterblichen Parodie auf die damaligen Schaffner, „Linie 8“, der Nachwelt hinterlassen: „Milliansplatz!“.

Das Bayerische hat manchmal ein wenig Probleme mit zusammengesetzten Substantiven. Für den Bayerisch sprechenden ist es oft ungewöhnlich, zwei Substantive einfach aneinander zu hängen und dann das erste als eine nähere Beschreibung des Zweiten zu betrachten. So pflegt der Bayer manchmal ein Genitiv-S zwischen beide einzufügen. Ebenso kann er nicht so einfach ‚schlucken‘, dass eine Deklination nur am Ende des Doppelwortes stattfindet und nicht auch am Ende des ersten Substantivs.

Der große bayerische Komiker Karl Valentin hat dies in einer Lachtränen treibenden Szene klar gemacht, in der er die Plural-Form von Semmelknödel bildet (Für die ‚Preissn‘: Semmeln sind Brötchen und Knödel sind Klöße und die Semmelknödel sind eine der Leibspeisen des Bayern: Brötchenklöße????). Einerseits meint Valentin, es kann nicht angehen, keine Pluralform von Knödel zu haben, also formt er eine: Knödeln! Andererseits beginnt er dann als Bayer zu zweifeln, ob denn nicht auch der erste Teil in den Plural (Genitiv) gesetzt werden muss und kommt so zu: Semmelnknödeln!

Wie gesagt, man liebt es hier, das Genitiv-S einzufügen und so wird analog zum ‚Milliansplatz‘, aus der Maximilianstraße eine Maximiliansstraße. Daher auch die Kurzform ‚Milliansstrass‘. Auch die zwei ‚l‘ haben mit dem Bayerischen zu tun. Man liebt hier keine langen ‚i‘ und das kurze ‚i’ ist eben charakterisiert durch den folgenden Doppelkonsonanten: Millian.

Zwar kreuzte (und kreuzt) auch eine Straßenbahn die Maximiliansstraße, aber die Haltestelle heißt nicht Maximilianstraße, sondern „Maxmonument“, weil genau hier in der Mitte der Maximilianstraße ein gewaltiges Denkmal für Maximilian den Zweiten (den Enkel jenes Maximilian I. und Vater des berühmten Ludwig II.) die Ansicht ‚verschönt‘.

Dort am Maxmonument, kurz bevor die Maximilianstraße ausläuft, beginnen auch die traditionellen Umzüge in München. Das ist vor allem der jährliche ‚Wies`n‘umzug zum Auftakt des Oktoberfests im September. Es gab auch eine ganze Anzahl von Jahren einen Faschingsumzug (Fasching heißt bei uns der Karneval). Aber das Verhältnis des Münchners zum Fasching ist zwiespältig und so konnte sich diese Tradition nicht halten.

Der schönste Umzug, den ich hier gesehen habe, war aber der zur 800-Jahr–Feier Münchens 1958. Er begann nach Einbruch der Dunkelheit und alle Straßenbeleuchtung wurde abgeschaltet. Die Gruppen und Wagen glänzten nur im eigenen Licht in einem dunklen München. Wir positionierten uns, wie auch bei den anderen Umzügen, rechtzeitig eineinhalb oder zwei Stunden vorher am Rand der Maximilianstraße. Beim Nachtumzug waren zwei der weiter zurück liegenden öffentlichen Gebäude noch beleuchtet.

Uns gegenüber begann man im Sprechchor zu rufen:
„Museum Licht aus!“

Tatsächlich funktionierte das und wir begannen nun zur anderen Seite zu rufen:
„Regierung Licht aus!“.

Dort hinter den Anlagen ist auf der einen Seite das Völkerkundemuseum, auf der anderen die Regierung von Oberbayern. Schließlich konnten wir den Umzug in völliger Dunkelheit bewundern.

Die Straßenbahnlinie, die am ‚Maxmonument‘ kreuzt, werden wir in der Geschichte noch wiedertreffen, wenn sie mich (als Kind) eine Haltestelle weiter bringt, als ich will. Damals war es die Linie 20.

Auch das ‚Maxmonument‘ werden wir im weiteren noch antreffen, denn direkt dort war die ‚Oberschule‘, in die ich zu jener Zeit kam.

Wesentlich aber war: Gleich gleich dort neben der Maximilianstraße wohnte ich. In der Maximilianstraße natürlich nicht, denn dort gab es schon damals nur teure Luxus-Wohnungen, soweit neben den Arzt-, Rechtsanwalts- und sonstige Praxen überhaupt Wohnungen in den Häusern waren.

Auch eine dieser Wohnungen wird noch eine Rolle spielen im weiteren Verlauf.

Schließlich werden wir noch vom Zusammenhang von Thomas Mann mit der Maximilianstraße hören und dann am Ende wieder in der Maximilianstraße landen.

Nur der Name ist eben so lang und so nannten wir sie, in Anlehnung an Weiss Ferdls „Milliansplatz“ eben einfach „Milliansstrass“.

Gerade daran erinnerte ich mich, als ich an einem wolkenverhangenen Oktobervormittag des Jahres 1968 von der Isar her durch den ganzen unteren Teil der Maximilianstraße ging, bis zum Hotel Vier Jahreszeiten. Ich hatte das Auto absichtlich etwas weiter weg abgestellt. Für mich hieß sie immer noch die ‚Milliansstrass‘. Doch dann schweiften meine Gedanken zu einem anderen Thema.

Hier, an der Schule, an der ich eben vorbeikam, hatten einige Lehrer versucht, uns nichts oder fast nichts über das ‚Dritte Reich‘, wie sie es immer noch nannten, zu erzählen. Und wenn es einfach nicht mehr zu verhindern war, dann kamen haarsträubende Rechtfertigungen: Von der Notwendigkeit, Deutschland seinen Stolz wiederzugeben und die Arbeitslosigkeit durch den Bau von Autobahnen einzudämmen. Zwar habe es einzelne Exzesse gegeben, aber jene Zahlen von Millionen von Juden seien natürlich weit übertrieben „und schließlich ist der Jude doch immer ein Schmarotzer gewesen“.

Wenige Tage vor meiner Wanderung durch die Milliansstrass hatte ich eine Dokumentation über die Judenvernichtung gelesen und wusste es nun besser.

Ebenso war es erst kurz zurück, daß mir ein Buch des Rechtsanwalts Gritschneder aus München in die Hände gefallen war, in dem er minuziös schildert, wie die meisten Naziverbrecher (und speziell die Richter) unter himmelschreiend lächerlichen Vorwänden freigesprochen oder gar nicht erst angeklagt wurden, ja sogar fast alle wieder in gleiche oder höhere Positionen eingesetzt wurden als jene, die sie im Faschismus innehatten.

Ich musste mich, als junger Mann, mit der Tatsache vertraut machen, dass ich aus einem Volk hervorgegangen war, aus dessen Mitte eines der größten Gesamtverbrechen organisiert und begangen worden war, das die Menschheit je gesehen hatte (und die hatte schon viel gesehen). Und das betraf nicht irgendeine tiefe Vergangenheit, sondern die Generation meiner Eltern.

Schlimmer noch, die überwiegende Mehrheit eben dieser Generation meiner Eltern wollte nichts davon wissen, wollte alles unter den Teppich kehren. Fast niemand wurde bestraft und das wurde gut geheißen und das war Gegenwart, hier im Jahre 1968, nicht in der Vergangenheit. Und ich schwor mir, Karl, du wirst immer, immer, jede schreiende Ungerechtigkeit anklagen, jeden Rassismus und jede Diskriminierung, in welchem Gewand auch immer, so etwas nicht hinnehmen.

Wenn die Generation unserer Eltern nicht fähig war, diese „Aufarbeitung“ zu leisten, wir, unsere Generation, werden das tun!

Jetzt gerade, als ich dies schreibe, lese ich, welch Geist in München schon wieder (oder immer noch) herrscht: „Wegen öffentlicher Aufforderung zur Störung der Neonazi-Versammlungen [gegen die ‚Wehrmachtsausstellung‘] sind ein ehemaliger KZ-Häftling und ein Angehöriger von Opfern des NS-Regimes … zu Geldstrafen verurteilt worden. [Auch…] Siegfried Benker, Grünen-Fraktionschef im Rathaus [von München] […] ist [wegen des gleichen ‚Vergehens‘] zu einer Geldstrafe verurteilt worden.“ (Süddeutsche Zeitung vom 16.10.2003)


1. Kapitel: Die erste Fremdsprache

Als ich gezeugt wurde, war mein Vater in Kriegsgefangenschaft. Das kann nicht sein? Es kann! Er war im April 1945 als deutscher Soldat in englische Kriegsgefangenschaft geraten. Da er etwas Englisch konnte, setzte man ihn als Dolmetscher ein. Als ‚Belohnung‘ für seine Dolmetschertätigkeit wurde ihm ab und zu ein Wochenendurlaub zugestanden.

Da hätte er ja fliehen können? Nun, das war Anfang August 1945 in Deutschland sicher nicht einfach (Das war wenige Tage, bevor die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden). Jeder erwachsene Mann ohne Besatzungsuniform, der zu dieser Zeit auf der Straße angetroffen wurde, war verdächtig. Deutsche Männer hatten zu diesem Zeitpunkt entweder tot zu sein, sehr alt oder in Kriegsgefangenschaft.

Die wenigen, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht eingezogen worden (und daher auch nicht in Gefangenschaft waren), waren es schon gewohnt, an jeder Straßenecke kontrolliert zu werden. Die ersten Entlassungen aus Kriegsgefangenschaft in nennenswerter Zahl fingen erst nach diesem Zeitpunkt an.

Mein Vater war in einem Kriegsgefangenenlager, das nicht weit entfernt war von der kleinen Stadt in Niedersachsen, wo meine Mutter mit ihrem ersten Kind (meiner großen Schwester) bei ihren Eltern lebte. So konnte er bei diesen Wochenendurlauben aus der Gefangenschaft seine Frau besuchen. Und – wie die Dinge so sind – wurde ich 9 Monate später, im Mai 1946 geboren.

Der Jahrgang 1946 hat die geringste Geburtenraten in Deutschland im ganzen zwanzigsten Jahrhundert. Nun – wo die Männer tot oder in Kriegsgefangenschaft sind, können (üblicherweise) keine Kinder gezeugt werden. Der kleine schwarze Wuschelkopf neben mir auf dem Klassenfoto der Münchener ABC-Schützen 6 Jahre und neun Monate später zeigte allerdings, es gab auch Wege, diesem Dilemma zu entkommen.

1952 hatte mein Vater sein Studium in München beendet und begann als Referendar (später Studienassessor) an einer Schule, ebenfalls in München. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits vierzig Jahre alt. Für jene Generation, die Soldat im Zweiten Weltkrieg sein musste und dann noch in Gefangenschaft kam, hatte sich alles verzögert. Er holte dann seine Frau und uns zwei Kinder nach München.

Ich wurde zum zweiten Mal ‚eingeschult‘. In Niedersachsen begann das Schuljahr (so wie in ganz Deutschland außer Bayern) nach Ostern, also im April. Da ich da schon fast 6 Jahre alt war, kam ich also in die Schule. Im August zogen wir nach München und nun war ich im September erneut ‚ABC-Schütze‘.

Deutschland brauchte noch viele Jahre, um sich wenigstens auf einen einheitlichen Termin für den Schulanfang zu einigen. Es wurde in den sechziger Jahren ein Kurzschuljahr für alle außerhalb Bayerns eingelegt, um dies zu erreichen.

Für mich brachte das zweimalige Anfangen sogar noch etwas Probleme: Während man in Niedersachsen noch das traditionelle Lesen lernen mit einzelnen Buchstaben verwendete, war man in München schon bei der ‚ganzheitlichen‘ Methode, was mich natürlich etwas durcheinander brachte.

Was aber ein wirkliches Problem für mich darstellte, war die Sprache. In München gab es zu jener Zeit einen spöttischen Spruch: „Ich kann drei Sprachen: Deutsch, Bayrisch und g`schert daherred`n.“

Tatsächlich stellte das Lernen von Deutsch zu jener Zeit, in den fünfziger Jahren, für viele der jungen Münchnerinnen und Münchener ein Problem dar, so wie auch in anderen Teilen Deutschlands, wo ausgeprägte Dialekte gesprochen wurden.

Viele Kinder hatten bis dahin nur Bayerisch gehört und gesprochen und wurden nun in der Schule mit Lehrerinnen und Lehrern konfrontiert, die reines Hochdeutsch sprachen (und lehrten) oder dies jedenfalls versuchten. Diese Kinder würden die Sprache gewissermaßen assimilierten, wurde als selbstverständlich angenommen. Aber Viele verstanden nur teilweise oder gar nicht, was da gelehrt wurde. So wurde die Schule in den ersten Jahren nicht nur zu einem uneingestandenen Sprachunterricht für so manche, sondern auch zu einem ungerechten Ausleseverfahren:

Wer aus einer Familie kam, in der nur starker Dialekt gesprochen wurde, hatte wenig Chancen, nach vier Jahren für die „Oberschule“ (so hießen damals die Gymnasien, nur die ‚humanistischen’ durften sich ‚Gymnasium’ nennen) vorgesehen zu werden.

In diesem Sinne war ich damals privilegiert. Als ich mit sechs Jahren aus Norddeutschland nach München kam, sprach ich hochdeutsch und hatte nicht diese Art von Problem.

Das Problem war, für mich jedenfalls, weit größer: Ich hatte jene etwas breite Aussprache des Hochdeutschen, wie sie für die nördlichsten Provinzen Deutschlands typisch ist, traf aber in München auf Mitschüler, die überwiegend Bayerisch sprachen. Zwar gab es in München, wie zu dieser Zeit auch in anderen Teilen Deutschlands, eine bedeutende Anzahl Flüchtlinge, also aus dem Osten Umgesiedelte, aber deren Kinder waren fast alle schon länger hier oder schon hier geboren und viele sprachen auch schon Bayerisch.

Auch von den Lehrern sprach nur ein Teil reines Hochdeutsch, die meisten jenes bayerisch gefärbte Hochdeutsch, das heute als ‚Beckenbauerdeutsch‘ bekannt ist. Für mich war aber vor allem wichtig, wie mich meine Mitschüler behandelten. Und die nannten mich nur ‚Preiss‘ (Preuße), oder genauer gesagt, „Saupreiss“.

Nun ist es in vielen Gegenden Deutschlands – und nicht nur Deutschlands – üblich, ‚Zugereiste‘ nicht sehr freundlich zu behandeln, damals noch mehr als heute, aber in Bayern nahm dies doch ziemliche Ausmaße an, die wohl ein bisschen mit der Geschichte zu tun haben. Auch dass die ‚Zuag’roasten‘ pauschal ‚Preußen‘ genannt wurden, hängt wohl damit zusammen.

1866 hatten die Bayern zusammen mit Österreich einen Krieg gegen Preußen geführt und schmählich verloren. Zu jenem Zeitpunkt war dies noch keine neunzig Jahre her (1866 gab es ja noch kein Land ‚Deutschland‘). Ohne einen handlungsfähigen König (das war damals Ludwig II., den man später den Märchenkönig nannte, ein Sohn des schon genannten Maximilian II., der mit dem ‚Monument‘) wurde Bayern danach praktisch in die ‚Deutsche Union‘ hinein gezwungen und musste dann vier Jahre später 1870 mit gegen Frankreich ziehen, das eigentlich traditionell ein Verbündeter Bayerns gewesen war.

Die Affinität Bayerns mit Frankreich hat sich sogar in einigen Ausdrücken niedergeschlagen, die im Bayerischen verwendet werden. In Bayern vergisst man nicht etwa seinen Regenschirm, sondern den ’Paraplü‘ und wenn man vom Auto angespritzt wird, war man nicht auf dem Gehweg, sondern dem ‘Trottoir‘. Wenn es durchregnet, tropft das Wasser nicht etwa von der Decke, sondern vom ‚Plafond‘.

Fast gegen den eigenen Willen war Bayern dann 1871 mit auf der Siegerseite und wurde so plötzlich Teil des Deutschen Reiches, das man – auf der Seele Frankreichs herumtrampelnd – in Versailles verkündete. All dies hatte im bayerischen Volk eine tiefe Abneigung gegen die Fremdbestimmung aus dem Norden hinterlassen, die zu jener Zeit noch keineswegs überwunden war (wenn sie es denn heute ist).

Ich kannte zwar nichts von der Geschichte, wusste aber, ich musste schnellstens genauso reden wie meine Kameraden. Wie lange ich brauchte? Ich weiß es nicht mehr, aber einige Zeit später, zum Zeitpunkt, an dem unsere Geschichte im Englischen Garten in München anfängt, sprach ich genauso Bayerisch – oder genauer gesagt Münchener Slang – wie sie.

Ich hatte viele Jahre immer gedacht, mein Bayerisch sei gewissermaßen als Unterabteilung des Deutschen bei mir ‚gespeichert‘. Als ich aber später Fremdsprachen lernte, merkte ich, mein Bayerisch mischte sich mit ihnen, wenn ich unkonzentriert war.

Wer mehrere Fremdsprachen spricht, kennt diesen Effekt: Wenn man müde ist oder zu viel getrunken hat, mischen sich die Fremdsprachen unbeabsichtigt. Interessanterweise tritt die eigene Muttersprache nicht oder selten in diese Mischung ein. Sie scheint an übergeordneter Stelle im Gehirn angesiedelt zu sein.

Als ich einmal im Hofbräuhaus in München schon einiges getrunken hatte und mich mit Tischnachbarn auf Bayerisch unterhalten wollte, mischte es sich plötzlich unwillkürlich mit Portugiesisch, ein hörenswerter Effekt! Erst in diesem Moment wurde mir klar: Mein Bayerisch war bereits meine erste Fremdsprache gewesen!


2. Kapitel: Englischer Garten

In jenem Mai wurde ich 10 Jahre alt und erhielt meine erste Einführung in die Sexualität. Ich lebte mit meinen Eltern in der Nähe der Maximilianstraße, gleich an der Lukaskirche im Lehel.

Heute ist dies ein besonders feines (und teures) Viertel, fast alle Wohnungen ‚luxusmodernisiert’, mit privilegierter Lage im Dreieck zwischen Innenstadt, Isar und Englischem Garten. Zu jener Zeit, in den fünfziger Jahren aber, war es ein “normales” Wohnviertel. Irgendwelche Reichen wohnten dort nicht, außer einen Block weiter, am Isarufer oder eben in der Maximilianstraße. Im Lehel waren weit mehr Häuser den Bombardierungen des 2. Weltkrieges entkommen als in der angrenzenden Münchener Innenstadt und so gab es dort relativ viele Altbauwohnungen.

Zu jener Zeit bedeutete der Begriff „Altbauwohnungen“ einen eingeschränkten Standard. Die Wohnungen, so wie unsere, hatten in der Regel Ofenheizung. Wir hatten Glück, denn unsere hatte zumindest ein Badezimmer und ein Klo innerhalb der Wohnung. Heute sind dies begehrte Altbauwohnungen mit hohen Zimmern und horrenden Mietpreisen. Eine Wohnung mit Ofenheizung dürfte dagegen im ganzen Lehel selten sein.

Ofenheizung hieß zu jener Zeit Kohleöfen (einschließlich des Küchenherdes). Als einziger Junge in der Familie musste ich im Winter jeden Tag in den Keller und ein oder zwei Bündel Holz und zwei oder drei Eimer Kohlen in den dritten Stock hinaufschleppen (natürlich hatten solche Häuser zu jener Zeit keinen Aufzug). Meistens musste ich zweimal ‚gehen’.

Morgens im Winter war das erste, was man machte, eine halbe Zeitung Papier (gut zerknüllt) und dann einen guten Packen Holz in den Ofen zu stecken und anzuzünden und dann, nach ein paar Minuten, wenn das Holz angebrannt war, Kohlen (in der Regel Eierbriketts) darauf zu füllen. Wenn man die Technik, so wie ich, gut heraus hatte, strahlte der Ofen schon nach zehn Minuten eine angenehme Wärme ab. Wir hatten nicht soviel Geld, den Ofen nachts durchbrennen zu lassen. Im Sommer reichte es, einmal pro Woche Kohlen zu holen für den Küchenherd.

Damals ging ich in die 4. Klasse Volksschule (so nannte sich die Grundschule), in diesem Falle die Herrnschule, gleich beim Hofbräuhaus, um danach, im September, in die erste Klasse ‚Oberschule’ zu kommen. Am Nachmittag musste ich unter der Woche immer zuerst die Hausaufgaben machen und konnte dann spielen gehen, um rechtzeitig zum Abendessen um sieben wieder zu Hause zu sein. Im Winter durfte ich nicht einfach bis sieben wegbleiben, sondern nur bis es dunkel wurde. Bis sieben nur, wenn meine Mutter wusste, wo ich war (normalerweise in der Wohnung bei einem Freund).

Spielen gehen, das hieß entweder sich mit anderen Kindern aus der Umgebung zu treffen oder mit dem Rad in den Englischen Garten zu fahren. Fast jeden Tag traf sich in den Anlagen vor der Lukaskirche da eine Gruppe von Kindern in meinem Alter und ging dann zum Spielen, entweder bei schlechtem Wetter in die Wohnung eines der Kinder oder bei gutem Wetter auf die Praterinsel (die Isar hat auf dieser Höhe zwei Arme mit einer Insel dazwischen), in die Gasteiganlagen auf der anderen Seite der Isar oder auf jene Landzunge, die es dort zwischen Isarkanal und Auer Mühlbach gibt. Es war sehr schön, mit den anderen Kindern zu spielen, z.B. Verstecken, Fangen (hier hieß das ‚Fangerles’), „Halli-hallo“ oder anderes, aber ich ging nicht jeden Tag zu diesen Treffen, denn ich liebte es genauso, in den Englischen Garten zu fahren.

Von unseren Wohnung aus überquerte man die Maximilianstraße und brauchte dann nur fünf Minuten mit dem Rad zum Eingang des Englischen Gartens am Ende der Wagmüllerstraße. Ich durchquerte gerne schnell den vorderen Teil des Englischen Garten, der als Parkanlage sehr gepflegt ist. Nach weiteren fünf Minuten mit dem Rad war ich schon am Kleinhesseloher See, und dahinter fängt der zweite Teil des Englischen Gartens an, der - zumindest zu jener Zeit - weit weniger gepflegt war. Dort gab es eine Menge wild wachsendes Gebüsch und stille, abgelegene Ecken. Dieser Teil nennt sich wohl Hirschau. Heute sind diese beiden Teile ja durch den „Mittleren Ring“ getrennt (von dem wir später noch hören sollen), aber den gab es damals noch nicht.

Genau in jenem Mai - nach einem langen Winter konnte man wieder ein bisschen in einer der ruhigen Ecken bleiben, ohne dass einen die Kälte gleich wieder heim trieb - entdeckte ich hier, was ich immer meinen Unterschlupf zu nennen pflegte - nur für mich selbst, denn ich erzählte niemandem von ihm.

An einem leichten Abhang inmitten von hohen Bäumen war eine große Ansammlung von wilden Gestrüpp, Buschwerk verschiedener Höhe, eng an eng, ein Durchkommen fast unmöglich. Mittendrin war eine kleine Lichtung, bewachsen mit etwas Gras, gerade groß genug für zwei Erwachsene sich nebeneinander hinzulegen. Von außerhalb der Büsche konnte man diese Lichtung nicht sehen. Nach oben hin war eine kleine Kuppe, die das Einsehen erschwerte und nach unten hin war das Gestrüpp ausgedehnt. Selbst im Winter, wenn viele der Büsche keine Blätter hatten, konnte man die Lichtung nicht erkennen. Hinter der Kuppe oberhalb der Lichtung verlief einer der Wege, die den Englischen Garten durchziehen.

Dort - nicht weit entfernt, war eine Bank, auf der ich oft gesessen hatte, denn sie lag abseits der wichtigen Radfahrwege durch den Englischen Garten und lud mich ein, dort meinen Gedanken nachzuhängen. In das genannte Gewirr von Büschen hatte ich mich schon mehrmals “zum Erkunden” begeben. Es schien mir das größte und dichteste Gesträuch im ganzen Englischen Garten zu sein.

Aber erst in diesem Mai kam ich bis zu jener Lichtung. Ich - wie auch jeder andere, der diesen Ort kennen lernte - war sofort bezaubert von der einmaligen Lage. Der Hang war ein leichter Südhang. Die Sonne schien also herein. Hier war man völlig allein. Außen herum standen hohe Bäume, die aber in Richtung Osten und Süden ein Stück Himmel frei ließen, so dass sich der Unterschlupf an schönen Tagen erwärmte, während man dann am Nachmittag im Halbschatten des Kronendaches saß.

Man schien fast von der Außenwelt abgeschlossen, wenn man sich hinsetzte. Ein Gefühl der Isolation von der Welt. Niemand konnte einen hier sehen. Man selbst, wenn man aufstand, konnte über die Büsche hinweg eine große Wiese sehen, die dort unten ein leichtes Tal bildete. Der nächste Weg in dieser Richtung war vielleicht 300 - 400 Meter entfernt, kaum zu erkennen.

Wenn man sich hinsetzte in der Lichtung, verschwand auch diese Wiese aus dem Blickfeld. Am Horizont waren die Türme der Ludwigskirche zu sehen und, wenn man gute Augen hatte, so wie ich, noch weiter weg, die der Theatinerkirche. Später hätte sich von diesem Ort aus vor allem das schwarze Hochhaus am Feilitzschplatz in den Blick geschoben, aber das gab es damals noch nicht – während es heute bereits wieder einem Neubau gewichen ist. Mein Unterschlupf war noch jenseits des Feilitzschplatzes, grob geschätzt etwa auf der Höhe des nördlichsten Teils des Nordfriedhofs, nicht weit entfernt von der Ungererstrasse (auf die Aschenbach nach seinem Spaziergang durch den Englischen Garten tritt).

Die Faschisten hatten den Platz in “Danziger Freiheit” umbenannt, nach dem Krieg hieß er dann “Münchener Freiheit”, aber für die Münchener war er damals immer noch der Feilitzschplatz.

Im Unterschlupf konnte man hören, wenn sich jemand annäherte, lange bevor er nahe kam. Das Scharren an den Sträuchern, an denen derjenige sich entlang schob, das Rascheln der Blätter und das Knacken von zertretenen Ästchen verrieten ihn. Man war ja hier entfernt vom Lärm der Großstadt und das wesentlichste Geräusch war das Rauschen der Bäume im Wind. Dies gab einem die beruhigende Sicherheit, man war völlig allein. Allerdings zog es auch magisch Leute an. Ich bemerkte bald, ich war nicht der Einzige, der diese Lichtung kannte.

Es war äußerst mühsam, zum Unterschlupf zu gelangen. Ein Erwachsener mit langen Hosen (oder langem Rock, und kurze Röcke trugen die Frauen noch nicht) konnte sich mit Kraft durch die Büsche schieben, allerdings immer in Gefahr, sich einen Triangel in die Hose zu reißen. Für einen kleinen schmalen Jungen aber war das komplizierter. Denn etwa ab Mai war kurze-Hosen-Zeit, d.h. ich bekam meine Winter-Leder-Knickerbocker ausgetauscht gegen die Sommer-kurze-Lederhose.

Entsprechend bayerischer Tradition trugen viele Jungen (Buben heißt das hier) zu jener Zeit Lederhosen. Die waren zwar teurer als andere Hosen, aber so brauchte man nur eine Hose für den Sommer und eine für den Winter. Lederhosen zerrissen nicht und bekamen keine Löcher. Ab und zu wurden sie mit einer nassen Bürste behandelt, aber im allgemeinen ließ man sie einspecken, erst dann waren sie richtig.

Mit der kurzen Hose durch das dichte Gebüsch, das war nur extrem langsam möglich, man hätte sich sonst die Beine blutig geschrammt. Also kroch ich am Boden entlang. Allerdings brauchte ich so doch eine ganze Zeit, um auf diese Weise zum Unterschlupf zu kommen. Daher fing ich an, Äste und Zweige abzubrechen und Steine, Laub und Ästchen beiseite zu räumen und schuf mir so eine Art Kriechtunnel vom Tal her durch die Büsche bis zum Unterschlupf. Von oben her wäre er kürzer gewesen, aber dort war der Weg, auf dem oft Leute gingen. Ich wollte nicht gesehen werden und es sollte auch niemand meinen Tunnel entdecken. Mit dem Fahrrad fuhr ich bis zu jener Bank, schob es dann den Berg hinunter an den Büschen entlang bis zum unteren Ende des Buschwerks, ließ es dort, wo es niemand sah und war auch schon am Anfang meines Tunnels.

An einem schönen Nachmittag in jenem Mai, als ich mich durch den inzwischen fast fertiggestellten Tunnel an meinen Unterschlupf heran schlich, sah ich, kurz bevor ich ankam: Er war besetzt. Ein Pärchen hatte sich dort breit gemacht. Ich war enttäuscht, stand auf und dachte: “Heute ist nichts mit meinem Unterschlupf.” Das Auftauchen des kleinen Jungen da, so nah und plötzlich für das Paar, ohne dass sie die Annäherung gehört hätten, hatte einen für mich überraschenden Effekt: Die beiden erhoben sich, packten ihre Sachen und zogen ab. So sehr dieser Ort einen anzog, weil man hier, mitten in München in einer belebten Parkanlage, unter sich war, so sehr verlor sich dieser Zauber, wenn man entdeckte, jemand konnte sich annähern, ohne bemerkt zu werden. Wenn es denn ein öffentlicher Ort war, so konnte man ebenso gut auf einer Parkbank turteln und brauchte sich nicht die Beine zu zerschrammen oder die Hosen zu zerreißen.

Diese Entdeckung fand ich ausgezeichnet: Ich konnte die Leute vertreiben, wenn mein Unterschlupf besetzt war! Ich baute jetzt meinen Tunnel noch etwas aus. So konnte ich mich fast immer lautlos annähern. Den letzten Teil des Tunnels gestaltete ich so, dass ich bis etwa zwei Meter an den Unterschlupf herankam, ohne vorher gesehen zu werden. Wenn ich dort, fast unmittelbar zu den Füßen der Eindringlinge, wie aus dem Nichts auftauchte, war der Effekt überwältigend: Wer auch im Unterschlupf war, zog indigniert ab.

Allerdings verursachte ich bei der Annäherung manchmal auch ungewollt Geräusche und die Insassen des Unterschlupfs wurden aufmerksam, bevor ich ganz nahe gekommen war. In diesem Fall stand ich einfach auf, tat so, als hätte ich nie zu jenem Ort wollen und schob mich langsam zur Seite durch die Büsche.

Was die Grenzen meiner Vertreiberei waren, lernte ich aber auch bald. Als ich mich ein anderes Mal annäherte und sah, es war besetzt, wollte ich abermals meine Vertreibetaktik anwenden. Aber im letzten Moment, bevor ich aufstand, sah ich, wer da im Unterschlupf war: Eine Frau aus unserer Nachbarschaft saß da, eine Bekannte meiner Mutter, und hing ihren Gedanken nach. Ich erstarrte in der Bewegung, war aber bereits zu nah. Sie musste mich sehen, sobald sie her sah. Sie würde meiner Mutter erzählen, was ich da machte! In diesem Moment sah sie auch schon zu mir her.

Mir schoss es durch den Kopf: Ob die Erwachsenen das hier als “schweres Verbrechen” ansahen? Es ist ja für ein Kind fast unmöglich, sich in der Gedankenwelt der Erwachsenen auszukennen. Manchmal wird es hingenommen, wenn man tat, was ausdrücklich verboten war und manchmal wird man bestraft für Taten, die man für erlaubt gehalten hatte.

Auch die Abstufung der Intensität der Vorbote war völlig undurchsichtig. Manches war verboten, aber nicht allzu sehr, anderes wurde als „Untat“ angesehen, obwohl sich niemand die Mühe gemacht hätte, einem eine Liste mit den „Untaten“ zu übergeben, damit man sich orientieren konnte.

Ich erinnerte mich sehr gut der härtesten Bestrafung, die ich bisher kennengelernt hatte. Das war etwa eineinhalb Jahre her. Ich hatte mit meiner Freundin Rita, wie so häufig, in der Innenstadt - wir wohnten damals noch in Untermiete in der Innenstadt - auf einem der Trümmergrundstücke gespielt, die es dort zu jener Zeit ja ausreichend gab (das war natürlich auch verboten, aber niemand hatte uns die Geschichte mit den Blindgängern erklärt und so achteten wir eben darauf, nicht erwischt zu werden).

München Mai 1945 Dom

Dort konnte man sich so schön hinter Trümmerhaufen verstecken. Diesmal hatten Rita und ich uns gegenseitig angeguckt, wie wir 'da unten' aussahen und wie wir pinkelten. Zwar hatte ich eine dumpfe Ahnung, die Erwachsenen würden diese Art von Spiel nicht gerne sehen, aber ich konnte unmöglich wissen, dies war ein “Kapitalverbrechen”.

Rita noch viel weniger. Sie erzählte ihrer Mutter von unserem Spiel. Da brach der Sturm los. Wir wurden in intensive Verhöre genommen. Rita wurde fürchterlich verprügelt und bekam eine Ewigkeit Hausarrest. Ich wurde mit Liebesentzug durch meine Mutter bestraft, der mir auch ewig vorkam. Wir durften nie wieder miteinander spielen. Ich sah Rita nur noch von weitem.

Jetzt hatte ich Angst, eventuell wieder auf eine dieser Tretminen gestoßen zu sein, die für uns Kinder ausgelegt waren. Doch dann geschah das Unglaubliche: Die Frau schaute wieder weg, sie hatte mich nicht gesehen, obwohl unsere Gesichter vielleicht nur vier Meter voneinander entfernt waren! Ich schob mich leise rückwärts davon.

Später probierte ich aus, warum sie mich nicht gesehen hatte. Ich stellte dort, wo mein Gesicht gewesen war, mein Schulheft auf (ich kam hier öfters her, um mich auf die Schule vorzubereiten) und setzte mich in den Unterschlupf. Tatsächlich war das weiße Papier von da nicht zu erkennen. Dort waren einige jener Büsche, die auch im Winter die Blätter nicht verlieren und deren Blätter glänzten. Sie spiegelten das helle Tageslicht wider. Dadurch verschwand etwas Helles dort zwischen den Umrissen der Blätter. Dazu kam das Spiel des Schattens der Baumkronen, das die Formen weiter verwischte.

Damit hatte ich entdeckt, was ebenso interessant war wie das Vertreiben: Ich konnte dort aus der Nähe Personen beobachten, ohne bemerkt zu werden. Ich hatte allerdings zunächst nicht die geringste Vorstellung, wozu das gut sein sollte. Was sollte an Personen beobachtenswert sein?


3. Die junge Frau

Wenig später, das muss etwa Ende Mai/Anfang Juni gewesen sein, kam ich dahinter. An diesem Tag begann meine Einführung in die menschliche Sexualität. Ich war dabei mich dem Unterschlupf anzunähern und konnte erkennen, es war wieder besetzt.

Ich schlich also leise und langsam weiter, um zuerst zu erkennen, wer dort war, bevor ich meine Vertreibetaktik anwandte. Es war eine Heranwachsende, für mich schon fast eine Erwachsene. Allerdings glaubte ich sie zu kennen. Jedenfalls hatte sie eine Ähnlichkeit mit einer früheren Spielkameradin von mir. In Wirklichkeit war sie deutlich älter als ich und es war extrem unwahrscheinlich, hier diese Spielkameradin zu treffen, aber ich war unschlüssig darüber und verharrte in jener Position, in der sie mich nicht sehen konnte und wusste nicht, ob ich es wagen sollte, sie zu vertreiben oder mich lieber zurückziehen.

Doch dann enthob sie mich der Entscheidung, denn was ich jetzt zu sehen bekam, fesselte meine Aufmerksamkeit. Sie griff sich unter die Bluse. Sie hatte keinen BH an oder ihn schon abgenommen. Mit der linken Hand griff sie zur rechten Brust und schob dabei die Bluse hoch. Ich, der ich von unten guckte, sah jetzt ihre linke Brust im Profil. Weibliche Brüste sind bekanntlich nicht gerade ein häufiger Anblick für zehnjährige Jungs - damals noch weniger als heute. Ich hatte zwar schon einmal die Brüste meiner Mutter gesehen, aber sie hatte mir einen bösen Blick zugeworfen, ich solle wegschauen. Um so interessierter war ich jetzt.

Das Profil der Brust jener jungen Frau war ein perfekter Halbkreis, in der Mitte gekrönt von einem kleinen weiteren Halbkreis - dem Warzenhof - aus dem dann die Brustwarze hervorstach. Ihr Warzenhof und die Warze waren ganz dunkel, bildeten einen starken Kontrast zur rosa Haut und weißen Bluse, was mich faszinierte.

Diese Brust schien mir unendlich schön. Sie begann ihre Brust in langsamen, kreisförmigen Bewegungen mit den Fingerspitzen zu streicheln. Dann streichelte sie mit Mittel- und Zeigefinger den Warzenhof, so dass die Brustwarze bei jeder Aufwärtsbewegung zwischen beiden eingeklemmt wurde. Dort angekommen drückte sie jedesmal die Finger etwas zusammen, was mit einer leichten Bewegung des Oberkörpers verbunden wurde.

Dann drückte sie mit der Kuppe des Mittelfingers mitten auf die Brustwarze, ziemlich heftig und mehrmals, um dann wieder zum kreisförmigen Streicheln zurückzukehren. Jetzt fuhr sie sich mit der ganzen Innenfläche der Hand über die Brust, hinauf und herunter und begann dann wieder mit dem Warzenhof. Gleich danach ging sie zur anderen Brust über. Ich konnte nicht mehr so gut sehen, was sich tat, aber nachdem sie wieder zur rechten Brust zurückgekehrt war, hatte sich die Bluse schon so hoch geschoben, das beide Brüste zu sehen waren. Zunächst hatte sie wie unbeteiligt in die Ferne geschaut, doch jetzt schloss sie die Augen.

Was ich da sah, bezauberte mich, die Zartheit und Weichheit der Brust, die unter dem Druck der Finger nachgab. Was immer da vor mir vor sich ging, es war wunderbar! Sie streichelte eine Zeit lang weiter und, als ich mich schon fragte, warum sie nicht die zweite Hand für die andere Brust zu Hilfe nahm, sah ich auch schon, wofür die zweite Hand vorgesehen war: Sie griff mit der rechten Hand nach unten.

Sie zog leicht die Beine an, schob den Rock etwas hoch und griff sich ins Höschen. Zu jener Zeit war die Jeans noch nicht verbreitet in Deutschland. Frauen hatten meist Röcke oder Kleider an. Ich hatte einigermaßen eine Vorstellung über das, wohin sie dort griff, denn ich hatte die weibliche Vulva schon bei meiner kleinen Schwester gesehen, wenn sie gewickelt wurde und auch bei Rita.

Da war eine Art von Mund, nur senkrecht, mit zwei ‚Lippen‘, zwischen denen ein kleiner Hautlappen zu sehen war und das Pipi herauskam.

Genaueres wusste ich darüber nicht, hatte aber eine Vorstellung, wie dieser Mund in dem Höschen platziert war, in dem ich ihre Hand sich jetzt bewegen sah. Sie konzentrierte sich auf einen Punkt etwa in der Mitte oder etwas oberhalb der Mitte der Öffnung zwischen den Lippen. Dort machte sie drei verschiedene Arten von Bewegungen: Eine Hin- und Her-Bewegung, die man auch als kreisförmige ansehen könnte, ganz leicht und schnell, eine Auf- und Ab-Bewegung, die deutlich stärker und langsamer war, und eine Hinein- und Heraus-Bewegung, die offenbar mit Druck verbunden und noch langsamer war.

Diese Bewegungen machte sie offensichtlich mit der Spitze des Mittelfingers an jenem kritischen Punkt, bewegte aber die ganze Hand. Von Zeit zu Zeit unterbrach sie diese Bewegungen und fuhr sich mit der ganzen Hand, offenbar den Mittelfinger zwischen den Lippen, die ganze Vulva bis nach hinten und wieder nach vorne.

Dann kam eine starke, fordernde Bewegung: Sie schloß für einen Moment die Hand und drückte damit die Lippen und den kleinen Hügel über der Vulva zusammen. Danach kehrte sie wieder zu den Bewegungen am kritischen Punkt zurück.

Sie öffnete jetzt ihren Mund und fing an, deutlich hörbar zu atmen. Nach einiger Zeit wurde jeder Atemzug mit einem kleinen “Ha” verbunden, so als ob sie Schmerzen hätte. Sie öffnete die Beine stärker und begann die Bewegungen im Höschen mit Gegenbewegungen des Unterkörpers zu verstärken. Die streichelnden Bewegungen an der Brust wurden stärker, mehr drückend und reibend, wobei sie den Oberkörper leicht anhob, die Brust gegen die Hand drückend.

Im Höschen wurde die leichte Hin- und Her-Bewegung jetzt rasend schnell, die Hinein- und Heraus-Bewegung deutlich verstärkt und die Bewegung durch die Vulva nach hinten und vorne weit heftiger, mit Unterleibsbewegungen noch weiter verstärkt. Statt nur den Mittelfinger schien sie jetzt Zeige- und Mittelfinger zusammen zu benutzen. Die heftige Schließbewegung der Hand wurde häufiger.

Ihr ganzer Körper wand sich nun, sie bewegte Ober- und Unterkörper jeweils gegen die drückende und reibende Hand. Die “Ha” wurden lauter, immer noch zu leise, um am Weg hinter der Kuppe gehört zu werden, aber für mich doch beeindruckend laut.

Die ganze Choreographie, die ich da sah, war so unendlich anziehend für mich, so zart und doch so heftig, wie sie sich behandelte, die geschlossenen Augen, der geöffnete Mund, die Bewegungen des Körpers, die das Ganze begleiteten, alles schien mir wie ein Tanz, extra für mich inszeniert.

Nach einer ganzen Zeit in diesem Rhythmus der Bewegungen und Laute, den ich mit steigender Faszination beobachtete, änderte sich erneut das Muster.

Die Bewegungen wurden jetzt noch stärker und dabei fahriger, die perfekte Synchronisierung von Handbewegungen und Körper-Gegenbewegungen kam aus dem Gleichgewicht, die feinen und zarten Bewegungen hörten ganz auf und statt dessen kamen mehr stark drückende und heftig reibende Bewegungen, die Füße hoben vom Boden ab und zappelten in der Luft, der ganze Körper spannte und entspannte sich im schnellen Rhythmus, die Beine schlossen und öffneten sich in rascher Folge und dann, als eine weitere Verstärkung kaum mehr möglich schien, warf sie den Kopf nach hinten, den Oberkörper vom Boden abhebend und schnappte lange und tief und laut hörbar nach Luft wie eine Ertrinkende, um dann in dieser Stellung plötzlich in der Bewegung zu erstarren.

So blieb sie eine lange Zeit, ganz still. Ich konnte nur ein leichtes Reiben mit dem Mittelfinger am kritischen Punkt als einzige Bewegung erkennen. Dann begann sie langsam und intensiv auszuatmen und ließ den hochgebäumten Körper in sich zusammenfallen. Sie rollte zur Seite, zog die Beine an, beide Hände immer noch an den bewussten Stellen.

Jetzt lag sie da auf der Seite, zusammengerollt wie ein Embryo, und ich vermutete eine weiterhin leichte Bewegung ihrer Finger dort. So blieb sie lange liegen und atmete immer noch hörbar.

Offensichtlich war der “Tanz” vorüber und ich begann mich langsam davonzumachen. Ich hatte nicht die geringste Lust, jetzt von ihr erwischt zu werden, denn sie war sicher nicht hierher gekommen, um dabei beobachtet zu werden.

Ich fühlte mich leicht und glücklich. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich da gerade gesehen hatte, aber ich war froh. Was auch immer sie da gemacht hatte, sie tat es, weil sie es wollte und weil es schön war, darüber gab es für mich keinen Zweifel. Ihre “Schmerzenslaute” hatten mit Sicherheit nichts mit Schmerzen zu tun, sondern mit Glück.

Ganz offensichtlich handelte es sich um eines von diesen Erwachsenengeheimnissen. Aber es war angenehm zu wissen, daß Erwachsene so etwas Schönes tun konnten. Es war ja zu erwarten, ich würde das auch eines Tages tun können.

Kurze Zeit danach machte ich eine andere Entdeckung: Das Buschwerk vor dem Unterschlupf nach unten, zur Wiese hin, war doch nicht völlig geschlossen. Es gab ein kleines “Fenster”, eine Öffnung, die auf die Wiese auf der anderen Seite des Tales “zielte”.

Wenn man dort, etwa zweihundert bis dreihundert Meter vom Unterschlupf entfernt, in die Büsche hinein guckte, konnte man sehen, ob besetzt war. Es war nicht zu erkennen, ob dort eine oder zwei Personen waren, geschweige denn wer, aber man konnte einen kleinen Punkt von anderer Farbe als das Grün sehen. Diese neue Entdeckung sparte mir viel Zeit. Jetzt konnte ich, wenn nicht besetzt war, so schnell wie möglich durch meinen Tunnel kriechen, ohne darauf zu achten, keine Geräusche zu verursachen.

Wenn besetzt war, konnte ich entscheiden, ob ich heute Lust hatte zu beobachten oder zu vertreiben oder ob ich lieber etwas anderes tun wollte, z.B. Radrennen mit mir selbst fahren auf einer Art von natürlichen Radrennbahn, die es auch hier in der Nähe gab.

Jetzt näherte ich mich meinem Unterschlupf nicht mehr vom oberen Weg an, sondern von jenem anderen Weg, hinter dem Tal, überquerte die Wiese, mein Rad schiebend, kam am Punkt mit dem Besetztzeichen vorbei und schob dann das Rad zum unteren Ende des Buschwerks weiter, wenn ich dorthin wollte.


4.“Druecken“

Etwa zu dieser Zeit, als ich das Besetztzeichen entdeckte, war die nächste Lektion meiner Einführung in die Sexualität fällig: Ich sah ein Mädchen drücken. Es war auf einem Kinderspielplatz, jene Art von Kinderspielplatz, wo es Gerüste zum Klettern gab.

Das Mädchen war wohl etwas jünger als ich. Sie griff auf einem Gerüst mit der Hand eine der waagrechten Stangen und führte dann ihren Körper darüber, bis die Hand genau zwischen ihren Beinen war. Dann balancierte sie das Körpergewicht vollständig über diese Stelle, sich mit der anderen Hand an einer Stange im Gleichgewicht haltend. Sie drückte jetzt mit aller Kraft und dem ganzen Körpergewicht gegen jene Stelle zwischen ihren Beinen, wo die Hand war, ließ jenes kleine Grunzen hören, das man macht, wenn man mit geschlossenem Mund drückt, hielt die Luft an und wurde ganz rot im Gesicht.

Es war für mich leicht zu erkennen: Die gedrückte Stelle am Körper war die gleiche, welche die junge Frau im Unterschlupf mit Vorliebe bearbeitet hatte. Zwar wurden unterschiedliche Techniken angewandt, aber es musste sich um dieselbe Sache handeln. Sie machte dies offensichtlich auch, weil es schön war.

Ich beobachtete sie fasziniert. Nach einiger Zeit musste sie deutlich hörbar Luft holen, kletterte dann ein bisschen auf dem Gerüst, um sich kurz danach wieder in Position für das Drücken zu bringen und drückte erneut. Dann plötzlich kam eine Frau, offensichtlich ihre Mutter, packte sie mit einer fast gewalttätigen Bewegung und schleppte sie von dort weg. Leise sagte sie zu ihr:

“Das gehört sich nicht!”

und die grobe Aktion stand in befremdlichen Gegensatz zur leisen Stimme. Die Mutter war anscheinend beschämt über das, was ihrer Tochter gemacht hatte, noch dazu vor den Augen eines Jungen. Ich habe das Mädchen nie wieder auf diesem Spielplatz gesehen.

Kurz danach machte ich eine für mich sensationelle Entdeckung: Eine meiner Spielkameradinnen, Lilli, drückte auch! Sie tat es genauso wie das Mädchen, das ich gesehen hatte, und nutzte dazu die verschiedensten “Auflagepunkte”.

Es ging an den Handläufen der Wege, die den Gasteigberg hinauf führten, an den Geländern der Isarbrücken und der Brücke über den Auer Mühlbach, an verschiedenen Holzpfosten, die es da gab, kurz, sie war außerordentlich einfallsreich. Einmal sah ich sie, in ihrer Wohnung, auf der Rückenlehne eines Sessels drücken.

Ich beobachtete sie gerne dabei. Lilli war ein hoch aufgeschossenes, langbeiniges Mädchen, schlank, fast dürr und sehr drahtig und sportlich. Sie hatte strahlend blaue Augen und lange, blonde Haare. Ich bewunderte sie und ich bemerkte, sie ließ mich gerne dabei zusehen.

Unsere ‚Spielgruppe’ war zusammengesetzt aus bis zu fünf Jungen und sechs Mädchen. Manchmal trafen sich alle, manchmal nur die Mädchen und einige der Jungen.

Die Mädchen waren zwischen acht und zwölf Jahre alt. Lilli war schon zwölf. Viviane, die viel später meine Freundin wurde, war erst acht. Die Jungen waren alle eine Klasse über mir, also etwas älter als ich. Zu jener Zeit häuften sich die Streitigkeiten in unserer Spielgruppe. Beim Verstecken konnte man immer darüber streiten, wer zuerst “angeschlagen” hatte.

Dann gab es jenes andere Spiel „Hallihallo!“, bei dem sich derjenige umdrehen und den Ball nach oben werfen und wieder auffangen musste. Die Anderen konnten sich währenddessen annähern, doch wenn er sich wieder zu ihnen drehte, durfte keine Bewegung mehr zu sehen sein. Wer ihn zuerst erreichte, hatte gewonnen, aber wer beim Bewegen erwischt wurde, musste ausscheiden. Man konnte ewige Diskussionen darüber führen, ob derjenige nun noch eine Bewegung gesehen hatte oder nicht.

Tatsächlich wurde fast mehr diskutiert als gespielt.
Die Diskussionen interessierten Lilli meistens nicht. Sie hielt sich etwas abseits und drückte. Ich begann auch, die Diskussionen beiseite zu lassen und beobachtete sie.

Die Jungen begannen mehr und mehr handgreiflich zu werden in den Diskussionen. Die Mädchen zogen sich zurück.

Schließlich, nach einigen Vorfällen mit blutigen Nasen und Tränen, wollten die Mädchen nicht mehr mitmachen.

Unsere Spielgruppe war auseinander gefallen, in eine der Jungen und eine der Mädchen. Nur mit einer Besonderheit: Ich war bei den Mädchen! Ich fühlte mich stolz, ich war nicht so “deppert” (dumm) wie die anderen Buben.

Die benutzten ab sofort nur noch abschätzige Worte über Mädchen (und wahrscheinlich auch über den Jungen, der bei den Mädchen geblieben war), aber ich fand, die Mädchen hatten recht.

Ich hatte sowieso keine Chance, es mit einem der Jungen aufzunehmen, die waren alle größer und deutlich stärker als ich - und außerdem konnte ich so Lilli weiter beim Drücken beobachten.

Später, als ich mit Viviane befreundet war, sprachen wir ausführlich über jene Zeit, als wir klein waren und was alles so vorgefallen war.

“Warum du zusammen mit uns in der Gruppe bleiben durftest, in der ja sonst nur noch Mädchen waren, hing mit Lilli und dem Drücken zusammen. Sie sagte nämlich, das schöne Gefühl, das man beim Drücken bekam, würde noch schöner, wenn ein Junge zuguckte. Und du gucktest ja immer zu. Sie hat uns allen beigebracht, wie man drückte. Ich habe zwar keinen Unterschied bemerkt, ob du zugucktest oder nicht, aber Lilli verlangte von uns allen, wir sollten bestätigten, es sei dann schöner.

Nach unseren Spielnachmittagen, wenn du schon nach Hause gegangen warst, hat Lilli mit uns oft noch eine “Lagebesprechung” abgehalten. Alles wurde dann in schöner Offenheit besprochen. Wenn du dann am nächsten Tag wieder dabei warst, taten wir ganz unschuldig.“

Tatsächlich bemerkte ich, wie nun nacheinander auch die anderen Mädchen zu drücken anfingen. Ich war entzückt und war nun oft mit den Mädchen zusammen. Es wurde keineswegs etwa nur gedrückt. Wir spielten viele Spiele zusammen. Aber zwischendurch wurde immer mal wieder eine Drückpause eingelegt.

“Es war Herta, die jüngere Schwester von Lilli, die als erste entdeckte, das man das schöne Gefühl noch steigern konnte, wenn man den Druck rhythmisch verstärkte und verringerte. Sie zeigte uns, wie es geht: Man musste die Hinterbackenmuskeln abwechselnd anspannen und entspannen.

Übrigens: Du erinnerst dich vielleicht noch daran, da noch ein sechstes Mädchen war, das meistens mit uns zusammengewesen war, Eva. Sie hatte zuerst auch beim Drückenlernen mitgemacht, dann aber Zweifel bekommen und versuchte uns abzuhalten. Sie sagte, das sei Sünde, Todsünde sogar.

Trotzdem machte sie eine Zeit lang mit. Als wir dann aber entdeckten, wie man das Ganze noch schöner machen kann, benahm sie sich ganz komisch. Sie machte es viel länger als wir, atmete dabei, sogar laut hörbar, sie seufzte, hörte gar nicht mehr auf, und wenn sie dann aufhörte, stöhnte sie laut und war ganz verwirrt.

Offenbar konnte sie damals schon zum Orgasmus oder jedenfalls zu einer starken sexuellen Erregung kommen. Sie war etwa so alt wie Lilli und war wohl schon weiter körperlich entwickelt als wir. Sie stellte uns dann das Ultimatum, wir sollten damit aufhören oder sie würde nicht mehr mit uns spielen. Wir lachten sie aber nur aus, weil sie es ja am intensivsten machte. Tatsächlich setzte sie sich zu diesem Zeitpunkt dann von uns ab.“

Mir war ebenso wie den Mädchen klar, die Erwachsenen würden dieses Drücken der Mädchen nicht gerne sehen. Wahrscheinlich sahen sie es sogar als ‚Verbrechen‘ an, obwohl niemand wusste warum.

Da gab es ja auch noch das Verbot der Kirche. Von klein auf war ja der Bereich ‚da unten’ als Tabubereich gekennzeichnet worden. Die Mädchen durften dort überhaupt nicht hinfassen! Bei uns Jungens war es nicht ganz so schlimm, denn wir mussten uns 'ihn' ja grabschen, wenn wir pinkeln wollten. Trotzdem wussten wir auch ganz genau: Da unten ist ‚Nein! Nein!‘.

Andererseits war man als Kind aber gewohnt, immer wieder Dinge tun zu wollen und zu tun, die verboten waren. Man durfte sich nur nicht erwischen lassen!

So sah ich jetzt öfters fünf Mädchen vor mir aufgereiht, mit einer Hand abgestützt und diese Hand zwischen den Beinen, drückend an einem Geländer, alle mit zuckenden Hintern. Damit die viele Drückerei mehr kaschiert wurde, erfanden wir jetzt das “Schwebespiel”.

Wer am längsten, abgestützt mit nur einer Hand auf irgend etwas, schweben konnte, d.h. mit den Füßen vom Boden abheben, hatte gewonnen. Ich musste in der Regel Schiedsrichter sein, wozu ich ja logischerweise zuzugucken hatte.

Etwas später setzte ich noch einen oben drauf und behauptete, ich müsse mich auf den Boden legen, um genauer sehen zu können, wer zuerst den Boden berührt - und legte mich auf den Rücken! Es war ja offensichtlich: der behauptete Zweck konnte so nicht erreicht werden, aber die Mädchen akzeptierten es.

Jetzt lag ich also auf dem Rücken zwischen zwei der “schwebenden” Mädchen und konnte so unter ihre Röcke sehen! Es war ja Sommer und sie hatten nur ein Höschen und einen Rock oder ein Kleid an. Jetzt sah ich also zwei der zuckenden Hintern jeweils in voller Pracht und es gefiel mir außerordentlich.

Lilli, als die, die in der Gruppe “angab”, verstand es dabei regelmäßig, sich oder mich so zu platzieren, daß sie eine von den beiden war, denen ich unter den Rock sah.

Nie vorher hatte ich eine so anregende, aufregende und wirklich wunderschöne Sache gesehen (mit Ausnahme natürlich der jungen Frau im Unterschlupf), die kleinen Mädchenhintern, die sich anspannten und entspannten und die Vorstellung, dass die Mädchen da jetzt etwas ganz Angenehmes erleben. Ich war fasziniert und stellte mir vor, wie es wäre, diese Hintern anzufassen.


5. Im Unterschlupf

Das nächste Kapitel meiner Einführung in die menschliche Sexualität fand wieder im Unterschlupf statt: An jenem Tag, es war Anfang Juli, wollte ich erneut dorthin und fand das Besetztzeichen an. Ich schlich mich wieder an.

Ich sah, es war ein Paar, das ich nicht kannte und das sich küsste. Ich wollte schon aufstehen, um sie zu vertreiben. Mir war es, wie den meisten Kindern, nicht klar, was die Erwachsenen am Küssen auf den Mund finden konnten. Für mich war das immer eine unangenehme Sache, wenn eine Tante oder Verwandte einen küsste, weil man sich hinterher das Feuchte von der Backe wischen musste. Küssen auf den Mund war direkt eklig. Man musste sich die Spucke jener Person vom Mund wischen, bevor sie in den Mund kommen konnte.

Erwachsene zu beobachten, die sich intensiv auf den Mund küssten, eventuell sogar den Mund aufmachten dabei, war also keineswegs angenehm, eher befremdend.

Bevor ich aber aufstehen konnte, sah ich, er griff ihr in die Bluse und begann, ihre Brust zu streicheln. Ich blieb also in meiner Beobachtungsposition und wartete, was es noch zu sehen gäbe. Er hatte die Bluse noch nicht geöffnet. Ich konnte so nicht genau sehen, was er dort machte, aber er schien die Brust mehr zu kneten als zu streicheln. Ich konnte mir nicht recht vorstellen, wie das jenen angenehmen Effekt hervorrufen sollte, wie es das Streicheln bei der jungen Frau tat, die ich hier gesehen hatte.

Dann, das hatte ich fast schon erwartet, griff er ihr unter den Rock und ins Höschen. Er hatte ihren Rock ein wenig hoch geschoben und sie ihre Beine ein wenig geöffnet. Ich konnte von unten wieder sehen, was sich da in ihrem Höschen tat.

Er rieb, offenbar mit dem Zeige- oder Mittelfinger, in ihrer Vulva auf und ab. Ab und zu blieb er an einem Ort weit hinten in der Vulva. Den kritischen Punkt, die ich ja inzwischen schon kannte, weiter oben in der Vulva, ließ er völlig unbeachtet.

Mehrmals ging er mit der Hand ganz nach hinten in der Vulva, und mir war es nicht klar, wohin seine Finger jetzt verschwunden waren. Er konnte doch unmöglich mit den Fingern an ihren Hintern gefahren sein?

Jedenfalls bezweifelte ich, ob die Frau ähnlich angenehme Gefühle bekam wie die junge Frau, die ich gesehen hatte. Ob sie tiefer und lauter atmete, konnte ich nicht feststellen, da die beiden sich weiterhin küssten. Nach einiger Zeit nahm der Mann die Hände aus dem Höschen und aus der Bluse. Ich konnte nichts von jener Atemlosigkeit bei dieser Frau feststellen, die ich bei jener jungen Frau gesehen hatte. Warum hatte der Mann aufgehört?

Jetzt war offenbar die Frau dran, bei ihm schöne Gefühle zu erzeugen. Sie öffnete seine Hose, zog sie, zusammen mit der Unterhose, ein wenig herunter, und zum Vorschein kam - ein Riesenapparat!

Ich hatte schon gesehen, wie bei erwachsenen Männern der Penis aussah. Ich ging öfters Schwimmen ins Müller’sche Volksbad, ein Hallenbad gleich auf der anderen Seite der Isar. Dort hatte ich mir in diesem Winter selbst das Schwimmen beigebracht. Unter der Männerdusche konnte man dort als Junge die erwachsenen Männer sehen, wenn sie ihre Badehose auszogen, um sich zu waschen. Da hingen in einer Unmenge von Haaren, drei Eumel, der vordere etwas länger, die beiden hinteren runder. Ich hätte nicht im Traum mit vorgestellt, wie der vordere (ich wusste natürlich, das war der Penis) sich zu solcher Größe aufraffen konnte.

Zwar hatte ich bei mir schon bemerkt, er wurde ab und zu hart und etwas größer, ohne dass ich irgend etwas dazu tat, aber das war ja absolut nicht zu vergleichen mit dem, was ich hier jetzt sah. Es war ja offensichtlich: Das Ding, so riesig, wie ich es jetzt sah, war extrem unhandlich und passte in keine Hose mehr. In natürlicher Stellung stand er schräg nach oben und ging diesem Mann bis fast zum Bauchnabel.

Sie begann ihn jetzt zu reiben, immer rauf und runter, oder genauer, die Haut rauf und runter zu schieben. Der Mann begann lauter zu atmen und sich zu bewegen. Ich merkte schon, so war es offenbar, wie ein Mann ein schönes Gefühl bekam. Sie rieb immer schneller und der Mann zeigte alle Anzeichen der Erregung, wie ich sie bei jener jungen Frau gesehen hatte. Die Frau bog ihn im rechten Winkel vom Körper des Mannes ab, der jetzt auf dem Rücken lag, die Augen geschlossen hatte, den Körper bewegte und den Kopf zwischen die Schultern zog.

Einen Arm hatte er um die Frau gelegt und begann sie jetzt heftig zu drücken. So ging es eine ganze Zeit. Dann sah ich, wie er in der Bewegung erstarrte, ganz ähnlich wie bei jenem Mädchen. Gleich darauf schoss eine Flüssigkeit aus seinem Phallus, der, weil er am Hang lag, leicht nach unten zeigte. Die ersten Tropfen wurden weit heraus geschleudert und landeten kurz vor mir im Gebüsch. Weitere Tropfen sah ich auf seinem Hosenbein ankommen und mehr Flüssigkeit quoll jetzt aus seinem Penis und lief an ihm herunter.

Die Frau ließ ihn nun los und ich erwartete, der Mann würde jetzt, ähnlich wie jene junge Frau, ausführlich geniessen, was es denn da zu genießen gab.

Statt dessen erhob er sich, zog sich an, sagte kurz etwas zu ihr und beide packten ihre Sachen und machten sich davon. Was war los? Ob sie mich gesehen hatten? Nein, es gab keinerlei Anzeichen dafür. Aber wieso war es bei ihm so schnell vorbei gewesen? Warum hatte er sich danach nicht dem schönen Gefühl der Frau gewidmet?

Trotz all dieser Unklarheiten war ich doch glücklich über das, was ich gesehen hatte. Offenbar konnten Männer genauso wie Frauen dieses schöne Gefühl bekommen (was ich mir eigentlich schon gedacht hatte). So war zu erwarten, auch ich würde eines Tages in diesen Genuss kommen.

Andererseits war ich aber auch etwas erschrocken. Die Riesigkeit jenes Phallus machte mir zu schaffen. Der Gedanke war unangenehm, ob ich auch einmal so einen Wahnsinnsapparat bekommen könnte, denn der brachte ja offenbar Probleme. Vielleicht aber war der, den ich gesehen hatte, abnormal? Wenn alle Männer ab und zu so einen riesigen bekämen, wäre mir das doch schon aufgefallen, oder?

Sehr befremdlich auch diese Flüssigkeit, die offenbar austrat, wenn es am schönsten war. Pipi war es nicht, das hatte ich gesehen. Die Portion, die nahe bei mir gelandet war, tropfte nur langsam von den Blättern herunter und waren auch nicht klar, sondern weißlich.

Hier der Link zum nächsten Teil: http://milliansstrass.twoday.net/stories/roman-milliansstrass-kapitel-6-und-folgende/

Wird fortgesetzt

(Dies ist ein fiktives Werk, auch wenn einige autobiographische Erfahrungen verarbeitet wurden.)

Milliansstrass - ein Fortsetzungs-Roman-Blog

Dieses Blog bringt den Roman Milliansstrass von Karl Weiss in der Folge, wie die Fortsetzungen im Blog https://karlweiss.twoday.net/ veröffentlicht werden.

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